Für jeden Menschen kommt irgendwann der Punkt, an dem der die bisherigen Zustände nicht mehr ertragen will und auf die Straße geht, sich zusammenrottet und sich irgendwann einfach nimmt was er braucht/will. Davon sind wir noch weit entfernt (nicht zuletzt WEIL wir so einen starken Sozialstaat haben und jeder Assi vorm TV/Playstation sitzen kann und sich Bier und Currywurst reinziehen kann). Jeder bitte einmal kurz nachdenken was passieren würde wenn wir 6-7 Millionen Arbeitslose hätten die wirklich HUNGER hätten und ihre Familien nicht mehr ernähren könnten. Gehen nur 10% davon täglich demonstrieren, blockieren Innenstädte, randalieren oder proben den Aufstand dann rappelts hier in der Kiste, also ist ein Lebensstandard für ALLE der dem Gerechtigkeitsempfinden der Bürger entspricht durchaus im Sinne aller (inklusive der "Reichen" und der "Wirtschaft"). Die die man zurücklässt in seiner Arroganz die kommen irgendwann wieder und haben dann ziemlich schlechte Laune. Und dann hilft auch keine Polizei mehr die lästigen Armen fernhält.
Fakt ist: Ein System braucht feste Maßstäbe für Allokation und Distribution der Güter und Faktoren.
"Gerechtigkeit" ist kein solcher Maßstab.
Ohne festen Maßstab wird das System im Endeffekt "Ungerechter" sein.
Die können dann wenigstens für die anderen arbeiten. Putzen, einkaufen gehen, die Kinder zur Schule bringen, den Garten in Ordnung halten, Fahrdienste übernehmen, kochen usw
So werden die Hochqualifizierten entlastet und können sich mehr ihrer hauptberuflichen Tätigkeit und ihren Hobbies widmen.
Und bevor das Gejammer losgeht: Ja das wird hohe Einkommenunterschiede zur Folge haben, trotzdem ist das besser als wenn die Unqualifizierten einfach so durchgefüttert werden.
das führt dann aber zu ziemlich naiven schlussfolgerungen:
"ich will nicht das mein sohn nach so und so in den krieg zieht, deshalb will ich nicht das er stattfindet."
nicht unbedingt ne grundlage für so ein wichtiges thema wo es eben auch um viele andere menschenleben geht.
die menschen entwickeln sich ja mit den technologien weiter.
vergleiche z.b. mal die internet und medienkenntnis von den aktuellen jugendlichen mit unseren rentnern.
ich nehme an du meinst nur wirtschaftssysteme? denn andere, nicht minder relevante gesellschaftssysteme, wie zB. rechtssysteme MÜSSEN geradezu an einem gerechtigkeitsmaßstab gemessen werden, das sollte klar sein. wenn dem nun so ist, warum sollte für ein wirtschaftssystem etwas anderes gelten?
genauso wie kein volk ein rechtssystem für lange zeit tragen wird, welches es als ungerecht empfindet, wird es nicht über generationen in einem wirtschaftssystem leben welches es als ungerecht empfindet.
Im GG steht nicht:"Unser Gesetz ist Gerecht". Stattdessen stehen dort Paragraphen über Paragraphen.
Der Unterschied zwischen Recht und Wirtschaftsystem ist, dass das Recht eben für Gerechtigkeit sorgt, während das Wirtschaftsystem die Verteilung der Produktionsfaktoren und Güter unter den Menschen regelt, so dass es allen am Besten geht.
Golg, ich erkenne das Kommunikationsproblem an, sehe die Verfehlung aber auf Seite der Politik oder der Soziologen.
Wenn hier (oder woanders) gegen Ökonomen argumentiert wird (muss ich mir in letzter Zeit ja immer mehr anhören), dann erinnert mich das immer an die Debatte Kreationisten gegen Wissenschaftler. Den Ökonomen wird irgendwie "Mathematik und schwarze Magie" vorgeworfen, die aber dann "an der Realität vorbei" gehen soll. Im Endeffekt will man es mit dem "gesunden Menschenverstand" (oder der Soziologie) besser wissen als die Ökonomen, die ja irgendwas tun was keiner versteht oder braucht.
All solche Rethorik kommt ja nur von Leuten, die erstmal keine Ahnung davon haben wie so eine Wissenschaft funktioniert. Da gibt es WEDER den absoluten Allmachtsanspruch, noch postuliert man sinnfrei im Vakuum.
Überhaupt kommt das ganze Problem immer daher, dass irgendwer ein beliebiges ökonomisches Modell nimmt, z.B. den Markt, und dann mit "dem gesunden Menschenverstand" auf die Realität überträgt.
Gutes Beispiel hierfür sind Ayn Rand und Konsorten.
Du kannst dir ja aber sicher auch denken, dass Modelle einen anderen Zweck haben. Kein Ökonom kann "die Welt erklären", ebensowenig wie ein Physiker. Man erforscht z.B. Mechanismen und wendet diese an.
Das theoretische Modell der Preisfindung hilft z.B. heutzutage Preisabsprachen per Computeranalyse aufzuspüren.
Die Aufgabe der Politik ist es, all jenes anzuwenden.
Wenn die Politik das nicht tut, ist die Ökonomie am resultierenden System nicht "schuld".
Der zweite Halbsatz ist aber nicht unbedingt der Grund dafür, dass es zusammen besser als alleine geht, dass würde auch ohne individuelle Leistungsunterschiede und Talente funktionieren und tut es auch in der heutigen Gesellschaft. Die meisten Leute machen nicht den Job den sie machen, weil sie dafür irgendwie besser geeignet wären als andere.Die Grunderkenntniss des Wirtschaftens ist ja eigentlich nur, dass wir zusammen mehr erreichen als alleine, aufgrund individueller Leistungs- (etc) Unterschiede.
Wo ich mit dir aber nicht übereinstimme ist die Tatsache: "Politiker wenden diese an". Natürlich verwenden sie Sachverstand von Ökonomen, Soziologen, Brückeningenieuren an. Aber es ist eben eine Anwendung auf ihrem Gebiet, ihnen geht es nicht darum die beste Brücke zu bauen, dass ist nur eine nebensächliche Folge. Ihnen geht es darum wiedergewählt zu werden. Man könnte umgekehrt sagen: Wenn sie das erreichen, ist ihnen umgekehrt egal ob ihre Anwendung richtig oder falsch war in ökonomischer Sicht.
Wenn du dir den Anspruch der österreichischen Schule im Vergleich zu Rand oder Stalin anguckst, siehst du ja direkt den Unterschied: Hayek ist der Ansicht, individuelle Vorlieben der Menschen bestimmen wirtschaftliche Motivation und zieht daraus seine Schlüsse im Kontext der Wirtschaftstheorie.Oder sogar soweit gehen, wenn die Ökonomie sich der doppelten Problematik nicht bewusst wird und es deshalb zu außerwirtschaftlichen Sekundäreffekten kommt, dann ist die Politik nicht "Schuld", wenn eben die Wirtschaft durch Maßnahmen verändert wird, die nicht in der Sachlogik der Wirtschaft liegen.
Kurz: wenn genug Leute angespisst sind, kommts zur Revolution.
Naja ich würde jetzt diesen Argumentationsstrang nicht so streng führen in der Debatte, weil es nur in Ursachen- und Schuldzuweisungen enden würde. Aber ich wollte nur darauf Aufmerksam machen, dass auch Modelle nicht im Luftleeren raum getestet werden.
Meine Lösung ist deshalb, gegen jede Art von "argumentativen Allgemeinheitsanspruch" vorzugehen, sei es Ayn Rand, Stalin oder Hayek (okay das war bissl provozierend)
und erstmal seine Begrenzheit zu verstehen, um daraus dann in eine Debatte einzutreten was überhaupt sinnvoll ist um das Problem zu lösen. Und vor allem mit welchen "Waffen" wir das tun, weil in meinen Augen ist die "absolute Wahrheit" (wenn du die Kreationisten und ihren Glauben ansprichst) ebenso unsinnig wie immer nur auf den "gesunden Menschenverstand" zu pochen.
Der Trick ist sich seiner Autonomie und der Sachlogik bewusst zu sein (+ der Grenzen) und dann daraus die richtige Kommunikationsstrategie zu verwenden. Der FAZ Artikel zeigt das auf eine sehr gute Art und Weise. Weil was bringt es denn sich im Elfenbeinturm einzuschließen und zu schreien "ich hab recht, ich hab recht". Recht wenig imho, das zeigt übrigens auch die fatale Offensive der Kreationisten! Die haben sich geschickt auf ein anderes Feld begeben um hier sozusagen Boden gutzumachen. Mit einfachen Gottesbeweisen hätten sie das nie geschafft. Natürlich hat das auch seinen Haken und wir lehenn das beide vermutlich strikt ab. Aber von der Taktikt her ist das gar nicht so dumm.
aber wenn das wirtschaftssystem es offenbar nicht schafft? was soll man dann mit so einem wirtschaftssystem machenß du sagst doch selbst es sei seine aufgabe die produktionsfaktoren güter so zu verteilen, dass es allen am besten geht. aber im moment geht es einer kleinen gruppe immer besser und der mehrheit immer schlechter, ist dieses system also funktionierend oder nicht? offenbar erfüllt es doch nicht seine ureigenste aufgabe, wofür ist es dann noch gut?
PS: im gg stehen artikel, keine paragraphen :P
Der zweite Halbsatz ist aber nicht unbedingt der Grund dafür, dass es zusammen besser als alleine geht, dass würde auch ohne individuelle Leistungsunterschiede und Talente funktionieren und tut es auch in der heutigen Gesellschaft. Die meisten Leute machen nicht den Job den sie machen, weil sie dafür irgendwie besser geeignet wären als andere.
Der Wissenschaftler hat gegenüber dem Kreationisten recht, auch logisch. Er sagt ja nur: Das ist unsere Theorie. Der Kreationist kann mit seinem Allmachtsanspruch nicht dagegen ankommen.
Der Kreationist leitet daraus sein Gesellschaftsideal ab, der Wissenschaftler nicht.
Es wird sich zeigen inwieweit wir langfristig von den Schulden profitieren (oder nicht).
wir profitieren von schulden, 30h woche wird angestrebt, freiwilliges arbeiten als idealvorstellung ...
das ist SO weltfremd, da dreht sich mir ja der magen um :\
was hat das eine mit dem anderen zu tun?
nicht bzw wenig arbeiten aber auf pump in luxus leben. wie kommt man darauf dass das ein sinnvolles ziel fuer die gesamte bevoelkerung sein koennte??
wer sagt was von auf pump? es gibt forscher die davon ausgehen, dass die arbeitsproduktivität bei gleichbleibender steigerung in absehbarer zeti den großteil der arbeitsplätze überflüßig machen wird und man daher nicht auf pump sondern schlichtweg durch sehr hohe produktivität nicht genug arbeit für alle haben wird.
Aber entstehen durch die neue Technik nicht auch neue Arbeitsplätze?
Das ist die Hoffnung, an die wir uns seit Jahrzehnten geklammert haben. Die kapitalistische Logik sagt, dass technologischer Fortschritt und gesteigerte Produktivität alte Jobs vernichtet, dafür aber mindestens genauso viele schaffen. Aber die Zeiten sind vorbei.
Sind Sie da sicher?
Ganz sicher. Sehen Sie, ich verdiene einen Teil meines Einkommens damit, die Chefs großer Konzerne zu beraten. Wenn ich die frage, ob sie in Zukunft noch Zehntausende von Mitarbeiter haben werden, dann lachen die laut los. Die Wirtschaftsführer wissen längst, wo die Reise hingeht.
stimmt nicht. wir haben in den letzten ajhrzehnten eine VIEL höhere produktivtätssteigerung als in den 200 jahren davor. lies halt das interview, robotisierung ist eine ganz andere nummer als mechinisierung. irgendwas kann man immer machen trifft nur solange zu bis es nicht durch eine machine erledigt werden kann und je weiter wir vorranschreiten desto weniger menschen werden zur wartung, bedienung, herstellung der machine gebraucht.
warum sollte ich nen gärtner meinen garten machen lassen wenn es ein robotor machen kann?
agrar-gesellschaft => industrie-gesellschaft => dienstleistungs-gesellschaft (=> stratreck-gesellschaft -.-)
in der absehbaren zukunft werden menschen gebraucht werden. nicht unbedingt in fabriken, aber in pflegeheimen und kA sonst wo.
zu hoffen, dass man nicht arbeiten muss, aber natuerlich mit persoenlicher betreuung alt wird und jederzeit von super aerzten behandelt werden kann, ist einfach weltfremd.
wer die arbeitszeit anderer menschen in anspruch nehmen will (egal ob in form eines autos, einer aerztlichen behandlung oder eines informationsgespraechs) muss auch selbst arbeitszeit zur verfuegung stellen.
btw: von der startreck gesellschaft sind wir noch sehr weit entfernt, und selbst da arbeitet jeder quasi staendig ...
wer die arbeitszeit anderer menschen in anspruch nehmen will (egal ob in form eines autos, einer aerztlichen behandlung oder eines informationsgespraechs) muss auch selbst arbeitszeit zur verfuegung stellen.
stimmt nicht. wir haben in den letzten ajhrzehnten eine VIEL höhere produktivtätssteigerung als in den 200 jahren davor. lies halt das interview, robotisierung ist eine ganz andere nummer als mechinisierung. irgendwas kann man immer machen trifft nur solange zu bis es nicht durch eine machine erledigt werden kann und je weiter wir vorranschreiten desto weniger menschen werden zur wartung, bedienung, herstellung der machine gebraucht.
warum sollte ich nen gärtner meinen garten machen lassen wenn es ein robotor machen kann?
Aber entstehen durch die neue Technik nicht auch neue Arbeitsplätze?
Das ist die Hoffnung, an die wir uns seit Jahrzehnten geklammert haben. Die kapitalistische Logik sagt, dass technologischer Fortschritt und gesteigerte Produktivität alte Jobs vernichtet, dafür aber mindestens genauso viele schaffen. Aber die Zeiten sind vorbei.
Sind Sie da sicher?
Ganz sicher. Sehen Sie, ich verdiene einen Teil meines Einkommens damit, die Chefs großer Konzerne zu beraten. Wenn ich die frage, ob sie in Zukunft noch Zehntausende von Mitarbeiter haben werden, dann lachen die laut los. Die Wirtschaftsführer wissen längst, wo die Reise hingeht.
nochmals: du verstehst den unterschied zwischen beschäftigung und arbeit nicht. natürlich wird es immer beschäftigung geben, alles ist ne beschäftigung. das ist aber keine arbeit, es wird für diese beschäftigung kein geld geben, das wird woanders herkommen müssen.
Die Welt ist ein abgeschlossenes System. Das scheinst du einfach nicht verstehen zu wollen.
Wenn alle Menschen "Beschäftigung" anstatt "Arbeit" haben dann wird sich die Entlohnung eben an dieser Beschäftigung orientieren.
davon reden wir doch die ganze zeit. und ob sie jetzt nichts mehr kosten oder man einfach so genug geld gestellt bekommt um sich die grundversorgung zu leisten, spielt doch keine rolle, das ergebnis ist dasselbe: jeder kann mit seiner zeit machen w<s er will, niemand MUSS irgendetwas tun um die nötigen mittel zum überleben zu erwirtschaften.
mmn. eine wunderbare vorstellung. im übrigen doch auch bei euch objektivisten: das ist die totale emanzipation von zwang und passiver gewalt. denn arbeit ist doch nichts als eine form von passiver gewalt, ich MUSS arbeiten gehen, sonst sterbe ich an hunger ( wenn wir keine sozialsysteme hätte, die ihr ja nicht wollt )
Wirklich nichts besonderes. "Die Arbeit" kann uns dabei nicht ausgehen, da es im Bereich der Dienstleistungen eben unendlich viel zu tun gibt und Geld die gebrachten Dienstleistungen wie gesagt _relativ_ zu einander misst.