Vielleicht haben sie auch einfach nur härter und besser gearbeitet / gewirtschaftet als die anderen?
Dann fang mal an zu definieren was besser / härter arbeiten ist. Die allermeisten großen Forscher sind z.B. nie "reich" geworden, ist deren Leistung also nicht genug wert gewesen?
Vielleicht sollte man einfach realisieren, dass in einer menschlichen Gesellschaft das Einkommen nur zu einem begrenzten Teil etwas damit zu tun hat wieviel man dafür tut.
Außerdem kann ich es nur nochmal betonen, dass der Staat (die Gesellschaft) ja auch überhaupt erst die Voraussetzungen dafür schafft, dass jemand erfolgreich und wohlhabend sein kann.
Mich würde viel mehr interessieren woher einige das Recht ableiten, dass irgendjemand das millionenfache einer Putzfrau verdienen sollte.
Gibt es überhaupt eine moralische Rechtfertigung für die extremen Gehälter, die in vielen Branchen im Spitzenbereich üblich sind?
Wenn dem so ist, dann müsste man fragen wieso Spitzenpolitiker nicht auch viele Millionen im Jahr verdienen.
Komischerweise wird bei den Politikern immer direkt rumgeheult, während wir es in der freien Wirtschaft akzeptieren.
Genau. Viel verdienen, reich werden, ist immer nur Glück und eigentlich der Gesellschaft zu verdanken.
Arm sein, faul sein, dagegen ist einfach Pech und deshalb muss man den armen Menschen ja helfen.
Persönliche Leistung? Paah, wen interessiert das.
Ein Recht darauf, die Früchte der persönlichen Leistung zu ernten? Niemals!
Niemand wird dadurch reich, dass er für sich selber arbeitet. Erst die Gesellschaft ermöglicht es überhaupt Reichtum zu erlangen.
Auch ist es lächerlich und fast schon menschenverachtend arm sein mit faul sein gleichzusetzen.
Glaubst du ernsthaft, dass reiche Menschen von Natur aus fleißiger sind?
Und wer sagt überhaupt, dass man nicht die Früchte der persönlichen Leistung ernten soll?
Es geht lediglich darum, dass es einen Ausgleich geben muss, da die Verteilung von Wohlstand in der Realität eben vielen Faktoren unterworfen ist, die wenig "fair" sind.
Reiche werden auch in Zukunft weiterhin reich sein.
Vor allem wird hier vergessen wie die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten aussah.
In den 80er Jahren lag der Spitzensteuersatz noch bei 56% und sank im Laufe der Jahre bis auf 42% (2004).
Bei der vor ein paar eingeführten "Reichensteuer" sind es übrigens 45% bei einem Einkommen ab ~250.00 Euro.
Jemand der z.B. um die 48.000 Euro verdient hat einen Steuersatz von ca. 40%.
Also wahnsinnige 5% Unterschied zwischen jemand der gut verdient (48k Euro/Jahr is ja durchaus sehr ordentlich) und Leuten die wirklich reich sind (auch der Milliardär zahl halt keinen höheren Anteil).
Es ist doch so, dass die Reichen in den letzten Jahrzehnten immer weiter entlastet wurden (auch wegen Steuerflucht, hallo Schweiz) und es weltweit und historisch die Entwicklung gibt, dass die Reichen immer reicher werden.
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit hatte ein so kleiner Teil der Gesellschaft einen so großen Anteil am Wohlstand.
Zum Beispiel stieg das Vermögen der "High Net Worth Individuals" seit den 80ern um ca. 400% und in Deutschland halten die oberen 10% rund 50% des Gesamtvermögens...
Mir geht es hier nicht um Klassenkampfparolen, sondern darum, dass es einfach ein Bewusstsein dafür geben muss, dass man auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft hat und gerade diejenigen, die es "geschafft haben" sind besonders gefragt ihren Beitrag zu leisten.