Und nun, wie versprochen auch noch meine Sicht auf die Ereignisse.
Nacht/Tag 1:
In gewisser Weise sofort ein All-In der Werwölfe. Sie haben ihren erfahrensten Spieler aufs Spiel gesetzt, um im Endeffekt erfolgreich alle von Quints Unschuld zu überzeugen - zumindest für einen Großteil des Spiels.
Meiner Meinung nach hätten die Dorfbewohner hier auf jeden fall Quint hängen müssen. Die Chance, ob es sich um umgekehrte Psychologie handelte bei dem Kill oder nicht mag nicht genau 50/50 gewesen sein - In jedem Fall war es aber bei Quint wahrscheinlicher als bei jedem anderen Bewohner, dass er Werwolf ist.
Nacht/Tag 2:
Die Werwölfe haben sich entschieden, möglichst unauffällige Bewohner zu töten. Das ist in der Runde (und generell zu Anfang) einfach, weil es wenige Theorien gibt, die im Raume stehen. Rein zufällig trifft es Voodoo.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Stimmen laut, dass 4 Wölfe auf 15 Bewohner nicht fair seien. Ich hatte mir zwar vorgenommen, die erste Runde ohne Sonderrollen durchzuziehen, allerdings kann man nicht leugnen, dass es schwierig für die Kolonisten war, Informationen zu sammeln. Zumal die gesamte Runde relativ schweigsam zu sein schien - da fiel die Entscheidung, doch zu Soderrollen zu greifen - mehr dazu weiter unten.
Ursus hatte die Nachruhe gestört, zur Verwarnung dachte ich, sei ein Entzug des Stimmrechts angebracht.
Nacht/Tag 3:
Die erste sehr kurze Nacht (hier ein Lob/Dank an die Werwölfe, die immer sehr früh wussten, wer in der Nacht sterben sollte, was es einfach gemacht hat, dass Spiel sehr "flüssig" zu gestalten) war eine gute Gelegenheit, den Glückspilz auszupacken. Tatsächlich war die Rolle nicht zugewürfelt - Arvor hatte vorher keine Ahnung, dass er einen Nightkill überleben würde.
Etwas anderes an diesem Tag ist mir aber viel wichtiger. Quint hatte die Nachtruhe gestört, und das, was ich tat um ihn zu strafen bezeichnete er im Wolfsforum als "Modkill":
"Apropos Wölfe. Ich könnte schwören, ich hätte kurz nach der Versammlung - und dem bedauernswerten Tod eines wertvollen Koloniebewohners - Wolfsgeheul gehört..."
"Nein nein, ich glaube, da hat nur jemand geschluchzt und den Tod unseres Mitkolonisten betrauert."
"Ja, ich meine auch, es wäre mehr ein Schluchzen gewesen."
"Ganz klar, Quint hat geweint wie ein kleines Mädchen."
"Ich glaube, ich hab sogar gehört, wie er nach seiner Mama gerufen hat..."
Weiter unten in der Geschichte zu diesem Tagesanbruch lasse ich Myta noch einmal betonen, dass er dachte, Wolfsgeheul gehört zu haben. Das war mein Versuch, unauffällig aber zielgerichtet Informationen in das Spiel einzubringen, da zu dem Zeitpunkt immernoch völlige Ahnungslosigkeit herrschte. Ich hatte natürlich vorher niemanden drauf vorbereitet, dass so etwas passieren könne und damit hat auch niemand die Augen danach aufgehalten. Aber Leute, Quint sagt etwas, euer frisch gewählter Anführer kriegt vom Spielleiter in den Mund gelegt, dass es Wolfsgeheul gewesen sein könnte und vier Stimmen (zufällig genau die Anzahl an Wölfen in der Kolonie) werden laut, die es dementieren?
Als Myta dann auch noch die Strafstimme NICHT verteilte, dachte ich mein 'Plan' würde auf ganzer Linie scheitern. Wenn irgendjemand den Hinweis doch noch entdeckt hätte und Quint gehangen worden wäre, hätte die Kolonie sofort Myta beschuldigt, mit Quint unter einer Decke zu stecken. Zumal die zwei die ganze Zeit vorher schon den Eindruck vermittelt haben 'Thunder Buddies for life" zu sein. Wie dem auch sei, niemand hat den Hinweis wahrgenommen, die Situation blieb unter Kontrolle.
Außerdem fingen die Bewohner jetzt an, endlich mal ordentlich zu reden - es gab ja mittlerweile auch genügend Gesprächsstoff. Das zwingt die Wölfe (Quint, der Rest hat sich ja recht zurückhaltend verhalten) dazu, mitzudiskutieren um nicht aufzufallen. Und wer diskutiert, aber einen erlogenen Standpunkt vertritt, der muss irgendwann Fehler machen.
Was ich nicht verstanden hab ist, das Das Schaf als Biologe seine Ziele (außer Myta) zufällig gewählt hat - Quint als derjenige, der die größten Reden schwingt (neben Myta) wäre sofort mein Ziel gewesen.
Wie dem auch sei, freesta wurde das Ziel des Lynchs für diesen Tag und damit...
Nacht/Tag 4:
...sind mit freesta und Ursus zwei Rollen gestorben, die den Kolonisten ebenfalls einen kleinen Vorteil hätten bringen sollen - immerhin wussten die zwei zumindest voneinander, dass sie Bewohner sind. Sowas hätte bei einer Hütchenspielersituation mit zwei Biologen, wie sie später entstanden ist unheimlich helfen können. In gewisser Weise hatte die Kolonie Glück, dass Ursus Nightkill wurde - gestorben wäre er ja eh.
Ich werd mal ab hier nichtmehr alles im Einzelnen auseinander pfücken - euer Spiel Revue passieren zu lassen ist eure Aufgabe. Ich will nur noch zwei Stellen aus meinen Geschichten betonen, die nochmal Hinweise auf die Wölfe enthielten:
„Aber schaut euch an, wie riesig groß eine der Spuren ist. Beängstigend...“
BigD
Etwa eine Dreiviertelstunde später zerreißt ein heller Schrei die nächtliche Ruhe. Ein schrilles Fiepen reißt das Lager aus der Stille. Die Bewohner versammeln sich rasch in der Mitte des Lagers und erblicken die Hütte von GeckoVOD aufgebrochen. Jemand überwindet sich und inspiziert sie.
Peeping Tom
Jetzt zu den Sonderrollen, dafür nochmal die PMs, die ich den jeweiligen "Trägern" geschrieben habe, um die Regeln klar zu machen:
Hallo Das Schaf,
du hast von der Regierung den Auftrag gekriegt, die private Kolonisierungsmission "New Na Pali" zu infiltrieren um Informationen über die Flora und Fauna des Planeten zu sammeln. Ursprünglich solltest du feststellen, ob der Planet auch für die Regierung interessant ist - nun, da das Chaos ausgebrochen ist nutzt du deine Fähigkeiten als Biologe für etwas Anderes. Nachdem du diese Nacht die Ausrüstung dafür aus den Frachträumen gestohlen hast, hast du die Gelegenheit in jeder weiteren Nacht (und rückwirkend in dieser Nacht) bei einem Dorfbewohner festzustellen, ob er ein Mensch ist oder ein Werwolf.
Schreib mir dazu eine PN mit dem Namen des Bewohners, bei dem du wissen willst, ob Mensch oder Werwolf. Solltest du von den Dorfbewohnern getötet werden, finden sie in deiner Hütte deine Aufzeichnungen und erhalten die Informationen, die du bis dahin gesammelt hast. Töten dich die Werwölfe werden sie die von dir gesammelten Informationen vernichten.
Deine erste PN (rückwirkend für Nacht 2) erwarte ich in den nächsten Stunden
Viel Spaß weiterhin
zoiX
Soviel zum Biologen, und nun der Marine:
Hallo Valhalla,
du bist nach New Na Pali gekommen, um deinen Erinnerungen an den Krieg gegen die Zerg zu entfliehen. Du bist ein ehemaliger Marine und hast die Nase endgültig voll von allem, was nicht menschlich ist. Du wolltest nur deine Ruhe. Nun, nachdem hier das Chaos ausgebrochen ist hast du aus den Frachträumen zusammengestohlen, was du brauchtest um eine improvisierte, einschüssige Flinte zu bauen. Du hast dir in den Kopf gesetzt, diese Wölfe zu dezimieren.
Jede Nacht hast du die Gelegenheit, einen Dorfbewohner zu beschützen. Sollte dieser von den Werwölfen angegriffen werden, wirst du unauffällig beim Rückzug der Werwölfe das Schlusslicht erledigen, ohne die Aufmerksamkeit der Anderen auf dich zu ziehen. Versuchen die Werwölfe in einer Nacht, in der du auf Lauer liegst, dich zu erledigen, werden sie sich von hinten an dich anschleichen und du wirst ohne Chance auf Gegenwehr sterben.
Alternativ kannst du die Nacht in deiner eigenen Hütte mit dem Gewehr im Anschlag verbringen. Sollten die Wölfe versuchen dich zu töten, wirst du den ersten erledigen, aber dennoch dem Rest zum Opfer fallen.
Schreibst du mir bis zum Morgen einer Nacht keine PN mit dem Namen eines Bewohners, den du schützt, werde ich davon ausgehen, dass du dich dafür entscheidest, dich in deiner eigenen Hütte auf die Lauer zu legen.
Sollte der Dorfbewohner, den du beschützt ein Werwolf sein, werden seine geschärften Sinne ihm verraten, dass er beobachtet wird. Er wird sich an der nächtlichen Tat der Wölfe nicht beteiligen und keinen Verdacht erregen. Sprich: Du wirst nicht merken, dass er ein Wolf ist.
Viel Spaß weiterhin,
zoiX
Und zum Schluss noch Vater und Sohn:
Hallo Ursus,
als du gehört hast, dass dein leiblicher Sohn an einer privaten Kolonisierungsmission teilnimmt, wolltest du die letzte Gelegenheit nicht verpassen, Zeit mit ihm zu verbringen. Damals, als die Rekrutierungen für den Zergkrieg deine Kolonie erreicht haben bist du desertiert, hast deinen Sohn als Säugling mit seiner Mutter zurückgelassen und seitdem ein schlechtes Gewissen.
Du bist ein besorgter Vater, der einem Sohn, der nicht weiß, dass du sein Vater bist auf diesen verfluchten Planeten gefolgt ist. Sollte Freesta (du weißt hiermit, dass er kein Werwolf ist!), dein Sohn, durch Werwölfe getötet werden, hast du während dem darauffolgenden Tag (und nur an diesem!) die Gelegenheit, mir eine PN mit einem Namen zu schreiben. Du wirst während der Versammlung Amok laufen und diese Person töten - ob Werwolf oder nicht. Was danach mit dir geschieht bleibt den Bewohnern des Dorfes überlassen.
Sollten die Dorfbewohner sich entschließen, deinen Sohn zu hängen, wirst du in der nächsten Nacht aus Trauer Selbstmord begehen.
Freesta weiß zwar bisher nicht, dass du existierst (er weiß nicht einmal, dass er in diesem Spiel eine besondere Rolle spielt), wird jedoch am dritten Tag Verdacht schöpfen. Er wird dann wissen, dass du sein Vater (und damit kein Werwolf) bist, jedoch nicht, was das für Konsequenzen hat (sprich er kennt deine Fähigkeiten nicht). Die restlichen Bewohner wissen ebenfalls nichts von dieser Konstellation und werden es auch nicht erfahren, bis "du ausgelöst wirst".
Viel Spaß weiterhin
zoiX
Hallo freesta,
du bist nicht einfach ein Bewohner der Kolonie New Na Pali.
Als ein großer Konzern eine private Kolonisierungsmission für einen Planeten fernab deiner Heimat starten wollten, stand für dich fest, dass du dich melden würdest. Du verbindest wenig schöne Dinge mit deiner Heimat. Du bist der verlassene Sohn.
Am morgigen Tag (korrekterweise müsste ich dir die PN also morgen nach Tagesanbruch schicken, es ändert aber ja nichts, weil eh gerade Redeverbot herrscht) wirst du realisieren, dass Ursus dir nicht ganz fremd ist.
Dein Vater hat deine Heimat verlassen, als dort die Rekrutierung für die Streitmächte begann. Er ist praktisch davor geflohen und hat dabei deine Mutter und dich zurückgelassen. Zu diesem Zeitpunkt warst du noch nicht alt genug, um dich zu erinnern - aber wenn du Ursus siehst, erkennst du seine Gesichtszüge und Gestik wieder, die du kennst - von deinem Spiegelbild. Du bist dir absolut sicher, dass er dein Vater ist.
Das hat für dich keine weiteren Konsequenzen (außer dem Wissen, dass er kein Werwolf ist). Er weiß auch von dir, dass du Bewohner bist. Du weißt nicht, was seine Motivation war, dir hierher zu folgen. Daher weißt du auch nicht, was es für ihn für Konsequenzen hat, dein Vater zu sein.
Viel Spaß weiterhin
zoiX
Dabei hat freesta seine PN eine Nacht später bekommen (Ich dachte, das sei vllt. irgendwie 'fancy', letztlich wars einfach sinnlos.)
Weitgehend analog zum Biologen gibt es im Originalspiel den Seher. Dessen Wissen ist allerdings unwiderruflich verloren, wenn er getötet wird. Da die Dorfbewohner in einer scheinbar unfair schlechten Situaton waren, entschied ich mich dazu, der Rolle einen kleinen Buff zu verpassen. Dabei hab ich offen gestanden nicht daran gedacht, dass für den Biologen die Option besteht, sich nach dem ersten erfolgreichen Scan auf einen Werwolf einfach hängen zu lassen. Letztlich ist allerdings auch die Frage, ob das sonderlich klug ist oder ob weitere Scans auf Wölfe nicht besser sind. Außerdem kann jederzeit ein Werwolf die Rolle an sich reißen und ebenfalls behaupten "Ich bin der Biologe, hängt mich!". Ab diesem Zeitpunkt befinden sich sowohl Dorfbewohner als auch Werwölfe in einer Art "All-In". Aus meiner Sicht hat das die letzten Tage des Spiels sehr spannend gemacht.
Ähnlich wie der Jäger aus dem Originalspiel ist der Marine. Nur dass er die Chance hat, mehrere Werwölfe zu erwischen, solange sie nicht ihn angreifen. Die Rolle hätte sehr mächtig werden können gegen Ende des Spiels, wenn er dem richtigen Biologen geglaubt hätte - er hätte nämlich einen Nightkill gegen diesen empfindlich bestrafen können. Insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob die Rolle zu stark entworfen war oder nicht, wir haben sie ja nicht in Aktion gesehen.
Vater und Sohn waren nicht dafür entworfen, dass die anderen Kolonisten wissen, dass sie existieren. Hatten allerdings auch keine gesonderten Siegbedingungen und die eine Stärke (Vater kriegt einen freekill, wenn Sohn ermordet wird) war sehr konditionell und durch die Schwäche (Vater stirbt, wenn Sohn gelyncht wird) ausgeglichen meiner Meinung nach. Dass Letzteres zum Vorteil für die Kolonisten werden könnte, hatte ich im Blick, aber für sehr unwahrscheinlich erachtet.
Der Glückspilz war eine von zwei Rollen, die ich erdacht hatte um den Tod zu vieler Dorfbewohner zu verhindern. Er hat im Grunde keinen Nachteil, außer, dass er für einen Tag ausfällt, was jedoch mehr als ausgeglichen wird dadurch, dass die Kolonisten danach sicher wissen, dass er Mensch ist. Die zweite solche Rolle wäre der Sträfling gewesen, der wie der Dorfdepp funktioniert hätte: Ihr wollt ihn hängen, euch fällt auf, dass er die Markierung eines Gefängnisses trägt und wisst, dass diese einen Test auf genetische Anomalien machen. Damit könnt ihr ausschließen, dass er Wolf ist und verschont ihn im letzten Moment. Trauen wollt ihr ihm aber auch nicht wirklich. Der Dorfdepp verliert darum nach einem versuchten Lynch gegen ihn sein Stimmrecht. Für den Sträfling hatte ich mir überlegt, dass er zum Gegenteil des Hauptmanns wird: Seine Stimme kann nicht zum Patt zwischen zwei Bewohnern führen. Analog zum Biologen dachte ich, dass die Rolle aus dem Originalspiel nicht stark genug sei, um den Nachteil der Dorfbewohner auszugleichen. Letztlich habe ich trotzdem darauf verzichtet, jemandem die Rolle zuzuweisen. Zum einen, da die Kolonisten noch einmal gut ins Spiel zurück gefunden haben unn zum Anderen, da beim Glückspilz vllt. noch einzusehen ist, dass er vorher nichts "von seinem Glück weiß", der Sträfling jedoch hat eine Geschichte und hätte von vornherein seine Strategie angepasst, wenn er von seinen 'Fähigkeiten' gewusst hätte.
Für die nächste Runde (konkreteres dafür im Lauf des Abends wahrscheinlich) hab ich mir einen ähnlichen Mix aus Rollen vorgestellt, von denen alle wissen, dass sie da sind und von denen nur die Inhaber wissen, dass sie überhaupt existieren. Aber konkretes dazu kann ich erst sagen, wenn ich weiß, wie viele Leute wirklich dabei sind - ich denke, wir werden ein paar Köpfe mehr als diesmal, aber es lässt sich schlecht abschätzen.
Abschließend möchte ich noch loswerden, dass es mir unheimlich viel Spaß gemacht hat, zu sehen, wie das Spiel sich entwickelt und welchen Anklang meine kleinen Texte finden - für die ihr in gewisser Weise Regie geführt habt. Ich glaube, ich hab noch nie so oft das CPZ aktualisiert, wie in den letzten paar Tagen und hoffe, der Rest fand es mindestens genau so spannend wie ich. Ich bin froh, dass offensichtlich erhebliches Interesse, an einer weiteren Runde existiert. Die werd' ich auch noch gerne leiten, aber danach will ich auch mal spielen können, wenn eine dritte und vllt. weitere Runden zustande kommen
P.S.: Ich hab in den letzten 7 Tagen über 150 PMs geschrieben / bekommen. Das ist mehr als in meinen Zeiten als aktiver Itemhändler bei india
P.P.S.: Da hier schon Schreie nach der Anmeldung für die nächste Runde laut werden und der alte Thread noch keine Posts nach meinem Schlussakkord enthält: Schreibt doch einfach da rein, wenn ihr mitspielen wollt (und nur dann) dann bleibt die Sache hübsch übersichtlich.