US - Wahlkampf

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frage am rande, hab auch nicht alles gelesen hier wegen üblicher sinnlosdiskussion zwischen bestimmten usern:

wieso genau ist denn ron paul für die republikaner und nicht auch als unabhängiger angetreten? und was müsste ein unabhängiger schaffen um am letztendlichen, richtigen, wahltag, noch aufgestellt zu sein?
 

Clawg

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Original geschrieben von aMrio
wieso genau ist denn ron paul für die republikaner und nicht auch als unabhängiger angetreten?
Primaer weil er 10x als Republikaner in den Kongress gewaehlt wurde und sein Programm sich nicht von anderen Republikanern vor einigen Jahrzehnten unterscheidet (z.B. Goldwater).

und was müsste ein unabhängiger schaffen um am letztendlichen, richtigen, wahltag, noch aufgestellt zu sein?
Urspruenglich waren 10 Unterschriften noetig, heute entsprechend mehr. Desweiteren gibt es zahlreiche Regelungen was den Wahlkampf betrifft, z.B. Spendengelder.
Bis 1880 wurden die Wahlscheine privat gedruckt (d.h. von den Parteien), seitdem hat das der Staat uebernommen (d.h. die groessten Parteien), dementsprechend sehen die Huerden fuer Konkurrenz, Drittparteikandidaten, aus.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ballot_access#Ballot_access_in_the_United_States_of_America
 
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achso, ich dachte halt immer die wollen demokratie verbreiten auf der welt :/
 

Didier

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Original geschrieben von Maderix


thx

imo gabs aber auch noch nie sone gute parteilose Alternative wie dieses jahr Bloomberg, aber mal abwarten...


Naja Ross Perot war kein soviel schlechterer Kandidat in aehnlichen Vermoegenskategorien wie Bloomber. Er hat 1992 zwischenzeitlich sogar mal die Umfragen angefueht, aber dennoch deutlich verloren.

So sehr ich Bloomberg auch mag, mit McCain als Kandidat der Republikaner sehe ich keine Chance fuer ihn. So maechtig wie die Parteiorganisationen sind, haette es schon eines richtigen Hardliners bedarft, damit er die Mitte abraeumen kann.

Uebrigens lag ich nicht ganz richtig. Mit George Washington gab es schon einmal einen unabhaengigen Praesidenten. Er war aber auch der einzige in der amerikanischen Geschichte.
 

Clawg

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Original geschrieben von Didier
Uebrigens lag ich nicht ganz richtig. Mit George Washington gab es schon einmal einen unabhaengigen Praesidenten. Er war aber auch der einzige in der amerikanischen Geschichte.

Naja, Drittparteikandidat und Unabhaengiger ist fast das Gleiche, wobei das auch schon ueber 100 Jahre zurueck liegt. Und wenn ueber 100 Jahre lang Demokraten und Republikaner zu entscheiden haben, wer wie auf den Wahlzettel kommt, dann kann man erwarten, dass zufaelligerweise Demokraten und Republikaner bevorzugt bzw. alle anderen behindert werden ;)
Langfristig nicht unbedingt von Belang, da letztlich die treibende Kraft die politische Philosophie der Bevoelkerung ist, aber die Wahl selbst ist ein Teil des Meinungsaustausches in der Bevoelkerung dar, weshalb Ideen wohl etwas laenger brauchen um sich durchzusetzen...
 

Clawg

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Jetzt muessen nur noch um McCain und Huckabee aufgeben :o
 

Didier

Guest
Original geschrieben von Clawg

Jetzt muessen nur noch um McCain und Huckabee aufgeben :o

Ich hab sogar noch ne gute Nachricht: Huckabee machts bestimmt nicht mehr lang.

Was mich gerade sehr ueberrascht hat ist, dass Obama auf einmal bei den Wettquoten vorne liegt. Betfair fuehrt in mit 1.76 gegen Hillary mit 2.3. Gestern waren die Quoten noch genau umgekehrt. Weiss jemand woran das liegt?
 
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Stgt
Original geschrieben von Clawg
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Jetzt muessen nur noch um McCain und Huckabee aufgeben :o

Haha ja genau! Auf NBC Amerika wurde Paul während des Super Tuesday ungefähr 0 Mal erwähnt und ungefähr 0 Mal wurde sein Bild eingeblendet bei den Ergebnissen wer in einem Staat vorne liegt. Aber passt schon er hat ja alle anderen Kandiaten schon "ausgestochen" oder für normale Menschen formuliert: Die anderen Kandidaten wussten halt wann sie aufgeben können.
 

Didier

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Barack Obama

Seit heute Morgen hat die amerikanische Praesidentschaftswahl einen neuen klaren Favoriten: Barack Obama.

Er gewann die letzten drei Vorwahlen, hat in der juengsten Zeit viel mehr Spendengelder eingesammelt als jemals irgendein anderer Politiker und ist dabei eine riesige Fangemeinde aufzubauen. Folglich fuehrt zum ersten Mal auf Betfair fuer die Praesidentschaft mit einer Quote von 2.4. Zum Vergleich, McCains Quote ist 3.2 und Clintons 4.0.

Nun wer ist dieser Barack Obama, dessen Name selbst Politikinteressierten noch vor einem Jahr vollkommen unbekannt war und der sich nun aufschwingt zur wichtigsten Person der Welt zu werden:

Als Sohn einer Amerikanerin und eines Kenianers 1961 auf Hawai geboren. Er ist in Indonesien, dem Land seines Stiefvaters und auf Hawai in mittelstaendischen, aber weissen Verhaeltnissen aufgewachsen. Anschliessend studierte er Politikwissenschaften an der Columbia und Jura in Harvard. Daraufhin lehrte er Verfassungsrecht an der Chicago Law School, und begann zeitgleich sich politisch zu engagieren.

In 1998 und 2002, war er Abgeordneter in Illinois, bevor er 2004 in den Senat gewaehlt wurde. Damit einhergehend gab er auch seinen Beruf an der Law School of Chicago auf. Somit ist er politisch ein quasi unbeschriebenes Blatt. Seine Positionen sind oft vage und sein Wahlkampf wird haeufig als mehr stimmungsorientiert als konzeptgeladen bezeichnet. So baute er seine Kampagne um das Wort "change", ohne diesen Wandel genauer zu spezifizieren.

Wer sich naeher fuer ihn interessiert, moechte vielleicht die folgenden Seiten betrachten:
Die Standardquelle fuer Informationen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Barack_obama

Dies als Beispiel fuer seine aussergewoehnliche Eloquenz. Ich habe bewusst dieses Video gewaehlt, obwohl es schon aelter ist, da es mich sehr beeindruckt hat und er diese Ansprache nicht gezielt vorbereiten konnte, so unerwartet wie der Sieg in Iowa war.
http://www.youtube.com/watch?v=cNZaq-YKCnE

Abschliessend darf der Link auf seine offizielle Seite nicht fehlen:
http://www.barackobama.com/

In diesem Thread moechte ich ihn als Person diskutieren und insbesondere mehr darueber herausfinden wer er eigentlich ist. Was haltet ihr von ihm? Was wisst ihr ueber seine Vergangenheit und seine Vorhaben und kennt ihr gute Links, die ihn differenzierter charakterisieren.

Ich hoffe, dass die Moderatoren meine Meinung teilen, dass diese aussergewoehnliche Persoenlichkeit, in Abgrenzung zu dem allgemeinen Wahlkampf Thread, eigene Wuerdigung verdient.
 
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Original geschrieben von Didier

Dies als Beispiel fuer seine aussergewoehnliche Eloquenz. Ich habe bewusst dieses Video gewaehlt, obwohl es schon aelter ist, da es mich sehr beeindruckt hat und er diese Ansprache nicht gezielt vorbereiten konnte, so unerwartet wie der Sieg in Iowa war.
http://www.youtube.com/watch?v=cNZaq-YKCnE

Wenn du tatsächlich glaubst er gibt 9 millionen us dollar für tv spots in iowa aus und rechnet dann nicht damit auch zu gewinnen, bist du ein bischen geblendet.
Natürlich war diese ansprache vorbereitet...
 

Desolator

OT-Forum, Flashgame0wner 2008
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ob das so hilfreich war?

-> "so wie die mit den leuten umspringt! dann doch lieber obama"
 
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wie sieht es eigentlich mit der auslandspolitik der kandidaten aus? welcher wer denn für deutschland / EU "am besten"?
 

Didier

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Das ist keine einfache Frage. Es ist ja noch nicht einmal klar was gut fuer uns ist.

Bei Hillary wird allgemein davon ausgegangen, dass sie Bill's Politik fortsetzen wird, also durchaus europafreundlich vorgehen wird. Ueber Obama weiss man nicht viel. Er aeussert sich schon zu Wahlkampfthemen nur vage und Europapolitik ist nun wahrlich kein zentrales Wahlkampfthema.

McCain ist im Allgemeinen fuer einen Republikaner recht liberal. Er ist fuer eine Sozialpolitik und liberalere Einwanderungsbestimmungen. Von dieser Sicht also durchaus naeher an Europa. Auf der anderen Seite steht immer seine Vergangenheit als Vietnamveteran und in der Vergangenheit eher ein Vertreten haerterer Positionen in der Aussenpolitik. Er moechte mehr Soldaten im Irak und schliesst einen Angriff auf den Iran nicht vollkommen aus, wenn auch nur als letztes Mittel.

Also insgesamt denke ich, dass Hillary fuer Europa eine sichere Wahl waere. Man kennt ihre Positionen und Ueberzeugungen, welche durchaus freundlich sind. Dennoch favorisiere ich Obama... und nach heute bin ich auch ziemlich sicher, dass er sich durchsetzt!
 

Clawg

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Ich halte Obama für noch ein Stück gefährlicher als Clinton, wegen seiner fragwürdigen Unterstützung von Raila Odinga (kenyanischer Politiker der die Sharia in Kenya einführen wollte), wegen seinen Hoffnung, dass er ein "Instrument Gottes" sein kann um ein "göttliches Königreich" zu schaffen, dass er sich dem "Black Value System" (man stelle sich einen Politiker vor, der ein "White Value System" verfolgen wollte...) verschreibt, weil er generell viel zu visionär spricht, anstatt sich auf konkrete Programme zu beschränken und natürlich weil er noch ein Stück weiter authoritärer/links als Hillary liegt und seine Pläne auch den Staat deutlich stärker ausweiten.
 
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is doch eh egal wen die demokraten aufstellen.
McCain wird nächster Präsident...

Das konservative Amerika wir in den nächsten 50 Jahren sicher keine Frau und noch weniger einen Schwarzen wählen.
 

Tür

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mccain kann zwar wechselwähler kriegen, aber die konservativ-christliche-rechte kriegt der nicht hinter die urnen
 

Desolator

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hey claw, holt clinton obama in texas wieder ein? und wie wird paul abschliessen, er kommt doch aus texas. Ob Huckabee bald aufgibt?
 

Didier

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Huckabee kandidiert schon lange nur noch um den Vizepraesidenten Job. Aufgeben wird er wohl, wenn er den hat oder keine Chance mehr sieht ihn zu bekommen.

Ob Clinton Obama einholt ist, wenn nichts dramatisches passiert sehr unwahrscheinlich. Dass die auf "grosse Staaten warten" Strategie nicht funktioniert hat Giulani schliesslich schon beeindruckend unter Beweis gestellt.

Obama sammelt mehr Geld, hat die fanatischeren Anhaenger und eine Serie, die er in Hawai und Wisconsin sicher ausbauen wird. Dazu kommen noch die Turbulenzen in Clinton's Wahlkampfteam und die Tatsache, dass die Demokraten nach der Entscheidung der Republikaner unter Druck stehen sich bald festzulegen. Niemand moechte Unsicherheit bis zu dem Parteitag im Juni. Womoeglich noch mit dem absoluten Schreckenszenario, dass am Ende die Einbeziehung von Florida relevant sein koennte.

Andererseits ist im politischen Geschaeft immer mit Unwaegbarkeiten zu rechnen. Wer weiss was Clinton und die Wahlkampfmaschine als naechstes auspackt. Abschreiben kann man sie auf jeden Fall noch nicht, immerhin sind sie in der Zahl der gesammelten Delegierten in etwa gleich auf... Wettboersen sehen Obama zur Zeit als 3:1 Favorit.
 

Clawg

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Original geschrieben von Desolator
hey claw, holt clinton obama in texas wieder ein?
kA, das Rennen ist noch voellig offen.

und wie wird paul abschliessen, er kommt doch aus texas.
Das heisst nichts.

Ob Huckabee bald aufgibt?
Worauf Paul und Huckabee noch hoffen, ist, dass McCain es nicht schafft, mehr als 50% der Delegierten zu bekommen und die Delegierten von Romney ihre Stimmen McCain nicht geben.
 

Moranthir

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Original geschrieben von Outsider23
McCain ist fast 72 ob der noch eine Amtsperiode durchhält?

Er will Zweiflern doch immer seine Mutter mit 9x Jahren vorstellen, die Ururmona ist :D
 
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Frauen werden generell älter als Männer, ausserdem bezweifle ich, dass die noch so einen stressigen job macht...
 

Didier

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Im Moment ist McCains Gesundheit tadellos. Er steht voellig problemlos den Wahlkampf durch und der ist zweifellos stressiger als der anschliessende Praesidentenjob.

Ausnahmsweise muss ich Dir mal in allen Punkten widersprechen Claw... ich glaube das hatte ich noch nie in nem Post von Dir.

Das Rennen zwischen Obama und Clinton ist nicht mehr voellig offen. Schau Dir eine beliebige Kolumne einer beliebigen amerikanischen Zeitung an...

Heimatstaat ist ein riesiger Vorteil - Politiker gewinnen ihre Heimatstaaten fast immer... Nur Ron Paul ist natuerlich so unpopulaer in seiner Partei, dass ihm das auch nicht wirklich helfen wird.

Huckabee hofft bestimmt nicht mehr auf nen Sieg. McCain hat fast doppelt soviele Stimmen wie Romney und Huckabee zusammen.
Seine klassische Antwort auf die Frage warum er weiter macht ist: "Er wurde ausgebildet an Wunder zu glauben und tut das immer noch."
Demletzt hat er aber sogar mal gemeint er haette sowieso nichts besseres zu tun.

Ron Paul hat noch nie damit gerechnet zu gewinnen, sondern wollte einfach eine Plattform, um seine Ideale zu vermarkten. Deshalb gibt er natuerlich auch nicht auf; der letzte Gegenbewerber zu sein, kaeme ihm ja nur entgegen. Dann bekommt er vielleicht gegen Ende sogar noch ein wenig Aufmerksamkeit.
 

Clawg

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Original geschrieben von Didier
Im Moment ist McCains Gesundheit tadellos.
Naja, zumindest koerperlich.

Das Rennen zwischen Obama und Clinton ist nicht mehr voellig offen. Schau Dir eine beliebige Kolumne einer beliebigen amerikanischen Zeitung an...
Sofern sich Clinton und Obama weiterhin ein Kopf-an-Kopf Rennen liefern, kommt es auf die ~800 'Superdelegierten' an, die wohl eher Clinton bevorzugen werden.


Heimatstaat ist ein riesiger Vorteil - Politiker gewinnen ihre Heimatstaaten fast immer... Nur Ron Paul ist natuerlich so unpopulaer in seiner Partei, dass ihm das auch nicht wirklich helfen wird.
Naja, in seinem Distrikt sicher, aber nicht in ganz Texas, er ist ja kein Governor oder so etwas. In Austin und Umgebung wird er wahrscheinlich deutlich Zuspruch haben, aber aus anderen Gruenden :ugly:

Huckabee hofft bestimmt nicht mehr auf nen Sieg. McCain hat fast doppelt soviele Stimmen wie Romney und Huckabee zusammen.
Es zaehlt, ob jemand mehr als 50% aller Stimmen besitzt. Falls McCain das nicht erreicht, kommt es zu einer 'brokered convention'.
Er koennte sich z.B. Hoffnungen auf eine Stelle als Vizepraesident machen. Wie gesagt, ist noch offen. Wenn McCain natuerlich die restlichen Wahlen ohne Schwierigkeiten gewinnt, liegt die Sache klar.


Ron Paul hat noch nie damit gerechnet zu gewinnen, sondern wollte einfach eine Plattform, um seine Ideale zu vermarkten. Deshalb gibt er natuerlich auch nicht auf; der letzte Gegenbewerber zu sein, kaeme ihm ja nur entgegen. Dann bekommt er vielleicht gegen Ende sogar noch ein wenig Aufmerksamkeit.
Natuerlich geht es um seine Ideen. Was wir mit Ron Paul gesehen haben ist ja erst der Anfang, da zum einen einige aus dieser Bewegung sich ueberlegen spaeter fuer ein Amt zu kandidieren und zum anderen die Leute im Amt sich jetzt eher trauen, aehnliche Positionen zu vertreten.
 

orluk

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Es soll eine Internetplattform geben, auf der man seine Politischen Standpunkte mit den Kandidaten vergleichen kann. Das heisst man beantwortet da einige Fragen, und anhand dessen wird dann eine Grafik erstellt, die man so gut vergleichen kann.
Weiss jemand wie die Seite heisst?
 
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Original geschrieben von Didier

Das Rennen zwischen Obama und Clinton ist nicht mehr voellig offen. Schau Dir eine beliebige Kolumne einer beliebigen amerikanischen Zeitung an...
Naja, das ist doch Unsinn. 1. kommt es, wie Clawg schon angemerkt hat, wenn das Rennen weiter so eng bleibt, wohl auf die 800 Superdelegierten an, deren Mehrheit im Moment wohl noch Clinton favorisiert. Und 2. braucht Clinton nur Anfang März die großen Staaten Texas und Ohio zu gewinnen, und die Sache sieht schon wieder etwas anders aus. Die wichtigen bevölkerungsreichen Staaten (Kalifornien, New York (und Florida)) mit Ausnahme von Illinois, der aber Obamas "Heimatstaat" ist, konnte bis jetzt Clinton für sich entscheiden, obwohl sie in den Umfragen dort teilweise schon abgeschrieben wurde. Nach Obamas erstem Sieg zum Auftakt der Vorwahlen in Iowa begann ja bereits der Abgesang auf Clinton. Das Rennen zwischen beiden ist jedoch auch jetzt noch weiterhin vollkommen offen, zumindest bis zu den Wahlen Anfang März. Wenn Obama allerdings auch Texas/Ohio holt, würde sich das Blatt wohl wirklich etwas zu seinen Gunsten wenden. Bis dahin sollte man sich aber mit solchen Prognosen lieber etwas zurückhalten.
 

Moranthir

GröBaZ
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Wobei die Super Deligates wohl nicht bei einem einigermaßen eindeutigen Ergebnis zugunsten Obamas für Hillary stimmen...
 

Clawg

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Original geschrieben von Moranthir
Wobei die Super Deligates wohl nicht bei einem einigermaßen eindeutigen Ergebnis zugunsten Obamas für Hillary stimmen...

Die Superdelegierten Bill und Hillary Clinton wissen schon, fuer wen sie stimmen werden :P

Ok, ich sehe aber gerade, dass bei den Zahlen von CNN schon ein Teil der Superdelegierten eingerechnet sind. Die Zahlen basieren wohl auf Aussagen ('endorsements') der Superdelegierten, wie z.B. hieraus zu ersehen ist:
http://demconwatch.blogspot.com/2008/01/superdelegate-list.html
 

Didier

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Original geschrieben von [LoT]eNiAC

1. kommt es, wie Clawg schon angemerkt hat, wenn das Rennen weiter so eng bleibt, wohl auf die 800 Superdelegierten an, deren Mehrheit im Moment wohl noch Clinton favorisiert. Und 2. braucht Clinton nur Anfang März die großen Staaten Texas und Ohio zu gewinnen, und die Sache sieht schon wieder etwas anders aus. Die wichtigen bevölkerungsreichen Staaten (Kalifornien, New York (und Florida)) mit Ausnahme von Illinois, der aber Obamas "Heimatstaat" ist, konnte bis jetzt Clinton für sich entscheiden, obwohl sie in den Umfragen dort teilweise schon abgeschrieben wurde.

Zu 1. Wie Claw schon angedeutet hat sind Superdelegates schon drin. Nimmt man sie jedoch raus, liegt Obama deutlich - es schwankt nach Zaehlweise, aber auf jeden Fall deutlich ueber 100 delegates vorne. Damit ist das Rennen schon gar nicht mehr so eng, wie es immer den Anschein hat.

Wenn sich das nicht aendert, ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Superdelegates sich vereinen und das ueberstimmen. Man darf nicht vergessen, dass die alle von ihrer Partei gewaehlt wurden und auch wiedergewaehlt werden wollen. Hier ein entsprechender Artikel:
http://www.nytimes.com/2008/02/15/opinion/15mann.html?_r=1&ref=opinion&oref=slogin

Zu 2. Als Clinton noch aehnlich viele Wahlen gewonnen hat, hatten die beiden aber noch gleich viel Geld und Clinton einen viel groesseren Bekanntheitsgrad. Mittlerweile hatte Obama soviel Medienaufmerksamkeit, dass sein Bekanntheitsgrad aehnlich gross ist und er hat doppelt soviel Geld.
 
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Wie gesagt, Clinton muss nur Ohio und Texas gewinnen, und das ganze sieht schon wieder etwas anders aus. Bis zu diesen Wahlen muss man das Rennen meiner Meinung nach noch als vollkommen offen bezeichnen. Obama liegt zwar nun in Führung, aber das Bild kann sich auch schnell wieder drehen. Denn in den großen Staaten sah es für Clinton bis jetzt besser aus. Und es bleibt auch die Frage, ob es Obama schafften kann, seinen stark auf die Schaffung von Emotionen und auf Schlagworte wie Change aufgebauenden Wahlkampf bis zum Parteitag durchziehen zu können, oder ob er mehr und mehr gezwungen wird, sein eigentliches Wahlprogramm in Konkurrenz zu dem von Clinton mit in den Ring zu werfen. Und wie sich Obama in einer wirklichen Programmdebatte im Vergleich zu Clinton schlagen würde, muss man abwarten. Ich bin jedenfalls sehr auf Texas und Ohio gespannt. Wenn Obama auch noch diese beiden Staaten gewinnt, würde es für Clinton wirklich etwas schwierig werden.
 
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