@Kritiker: Ich gebe zu, mein Post war pure Provokation und mir war einigermaßen klar, dass du nicht gesagt hast, was ich daraus gemacht habe.
Jop, gibt es. Beschwerst du dich, weil der Kindergarten (mit 99% Wahrscheinlichkeit) keine Innereien, kein Wild- oder Pferdefleisch und wahrscheinlich auch keine Blutwurst serviert? Muss der Kindergarten in Sachsen Labskaus servieren, weil es in Norddeutschland Kulturgut ist? Muss es in Bremen einmal im Moment Haxn geben? Mettbrötchen zum Frühstück in Berlin?
Alles ganz klar Teil der "deutschen Esskultur", das ist ein Fakt.
Wie stehts denn von der anderen Seite? Darf der Kindergarten Spaghetti servieren, oder Pizza? Couscous als Stärkebeilage? Ist das noch okay? Alles keine urdeutschen Gerichte.
Es ist doch lächerlich, damit zu argumentieren, der Kindergarten "müsse" irgendeine Zutat im Essen verwenden, um Kulturgut zu verteidigen. Der Kindergarten soll im Rahmen seiner Möglichkeiten ein abwechslungsreiches und der Entwicklung der Kinder zuträgliches Speisenangebot realisieren. Braucht es dazu jetzt unbedingt Schweinefleisch, weil es irgendeinen unsubstituierbaren Nährwert hat?
Wer die "deutsche Esskultur" (seines Landesteils) verteidigen will, indem er sie dem Kinde nahebringt, der kann das doch noch immer tun. Beim Abendessen darf es doch Schinken geben und gegen den Schweinebraten am Wochenende hat auch niemand etwas gesagt. Hat dazu noch den Vorteil, dass man wirklich EssKULTUR zelebrieren kann, indem man sich kein Supermastschwein-Produkt gönnt, sondern ein Buntes Bentheimer oder ein Schwäbisch-Hällisches vom Hof aus dem nächsten Dorf. Das schmeckt dann nämlich auch, wie Schwein schmecken soll und nicht nach Panade, Sauce, Gewürzen und sonst gar nichts.