Ich sage ja nicht dass alles Friede, Freude, Eierkuchen beim "Großen A" ist, aber wie will man die Drückeberger von den Willigen unterscheiden? Einige wollen gar keine Arbeit haben, die begnügen sich mit H4 und der bezahlten Wohnung und wollen den ganzen Tag nur chillen. Dass man diese etwas härter anfassen muss ich m.E. richtig und notwendig. Aber wie schon gesagt, wie will man diese von anderen unterscheiden?
Das ist nunmal der Punkt wie man in dieser Gesellschaft verfahren will... im Grunde derzeit die harte Richtung die Sozialist
Schröder vorgegeben hat. Fasst man alle hart an, weil einige Unwillig sind? Das wird die Unwilligen auch weiterhin nicht dazu bewegen plötzlich Arbeit zu suchen. Im besten Fall kann man ihnen etwas an der Unterstützung streichen wenn sie mal einen Fehler machen. Da spart man dann etwas, aber wohl minimal, wird man im Etat wahrscheinlich gar nicht groß merken, wenn der von 360 Euro mal 100 gekürzt bekommt. Da die aber nix haben und nie was haben werden kratzt auch das die nicht groß. Schnorren die sich dann halt erstmal durch. Im schlimmsten Fall landen die dann wirklich irgendwann auf der Strasse oder in der Kriminalität wo sie dann wahrscheinlich noch mehr Kosten verursachen als mit Mindestsicherung. Und ist ja auch nicht so als ob wir zu viel Arbeit haben. Ist ja schon schwer genug die Leute unterzubringen, die Arbeiten wollen. Ungelernte Arbeiter kannst du nunmal nicht in die Jobs unterbringen, die gerade gefragt sind. Auch mit vielen Schulungen nicht, Menschen sind nun mal limitiert.
Im Gegenzug nimmt man durch diese harte Linie aber, und ich denke hier sitzt definitiv die Majorität, vielen anderen die Lebensperspektive.
Jemand der mit 55 alles droht zu verlieren wofür er sein Leben lang gearbeitet und gespart hat, weil Job verloren und nicht mehr vermittelbar und daher nun in Leiharbeit für 5 Euro die Stunde steckt... gerade so viel das er noch die Unterstützung vom Staat aufs Minimum aufgestockt bekommt, wie fühlt der sich? Was hat der noch für eine Perspektive bis 67? Der kann nicht mal mehr ordentlich auf Arbeitssuche gehen, weil er dazu gar keine Zeit mehr hat. Durch die Leiharbeitsfirma, der ihn auch noch ohne große Vorwarnzeit quer durch seine Region schicken kann wird ihm noch jegliche Flexibilität genommen. Und das Arbeitsamt, ich habe das selbst erlebt als Mitgeher, reisst sich gerade für die Leute kein Bein mehr aus. Denn offiziell haben die ja wieder einen Job. Auch wenn es ein Aufstockerjob ist, aber scheiss drauf. Vermittelt. Deckel zu. Soll froh sein das er noch was gefunden hat und sein Haus und seine AV behält. Wobei, das Haus behält er dann auch nur noch wenn er Glück hat und die Raten entsprechend passen.
Ich glaube, ich würde in so einem Moment anfangen Bomben zu bauen. Wollen wir hoffen das die armen Schweine, die in der Situation stecken, nie realisieren was mit Ihnen gemacht wird. Sonst können gerade wir, die aufstrebende Mittelschicht, uns warm anziehen wenn es eine Gruppierung schafft hieraus einen Mob zu bilden.
Ich sag' auch nicht das ich da die Allroundlösung habe, wie gesagt, ich habe auch die von Dir angesprochenen Arbeitsscheuen kennengelernt. Ich glaube aber, dass es um die Extremen eh' geschehen ist und man da nix mehr machen kann. Aber ich frage mich, ob wir uns angesichts Politikern mit Nebenjoblöhnen eines Vielfachen ihres Mandatsgehalts, Führungskräfte, die nach einem Versagen mit Gehältern abgefunden werden von dem man die Hartz4-Empfänger eines kompletten Arbeitsamtes eine ganze Zeit auszahlen könnte, nicht an der falschen Stelle um eine harte Linie bemühen. Vielleicht besser dem arbeitsscheuen Pimmel halt seine 364€ pro Monat + angemessene Miete zahlen. Schleppen wir die halt mit, das sozial haben wir ja irgendwie noch in unserer Marktwirschaftsform stehen. Wir haben ja vielleicht bald wieder dank Warlord Ursula einige Kriegsschauplätze wo wir diese Pfeifen dann in eine Uniform stecken und von Leuten wie Mackia verheizen lassen können, damit er Karriere mit seiner Führungs-/Auslandserfahrung machen kann.
Dafür um die anderen kümmern und nicht in einem Leiharbeiter/Aufstockerjob nis zur Rente verschimmeln lassen. Denn die wenigsten schaffen von da ab einer gewissen Bildung und Alter noch den Sprung in eine feste Anstellung, die immer wieder wie ein Mantra gepredigt wird. Die Leiharbeit als Sprungbrett in die Festanstellung ist leider nur noch selten möglich. Und wenn dann nicht mehr für die, die fürs Arbeitsamt das Problem sind.
Sorry für Offtopic, vielleicht kann ein Mod es ja rausteilen falls es zu sehr stört und die Unterhaltung da noch länger geht. Aber wie ja Shi sagte, ist ein Diskussionsforum.