Das soll verhindern, dass man direkt Geld druckt.
Genau. Man hat erkannt, dass die direkte Kontrolle des Staates über die Geldmenge eine verdammt schlechte Idee ist, weil Politiker einfach viel zu gerne Geld drucken. Deshalb wurde eine unabhängige Instanz dazwischen geschaltet, die genau das verhindern soll.
Dass diese Instanz in der Praxis in etwa so unabhängig von der Politik ist wie die GEZ ändert nichts am prinzipiell guten Grundgedanken. Die Umsetzung ist nur sehr mangelhaft.
Is mir auch klar dass das zur inflation kommt. Laut benrath aber nicht. Da steigt die gütermenge genauso stark an wie wie die geldmenge.
Tut sie letztendlich ja auch. Sobald das Wirtschaftswachstum abnimmt fallen die Zinsen wie gesagt. Zinsen müssen nicht ständig über 5% sein wie man heute doch ganz deutlich sieht. Gibt es kein Wirtschaftswachstum dann gibt es auch keine (nennenswerten) Zinsen. Kein Problem.
Du gehst von der falschen Annahme aus, dass Zinsen irgendwie magisch festgeschrieben wären und die Wirtschaft mindestens so schnell wachsen müsste, um "mitzuhalten". Das Gegenteil ist der Fall, das Wachstum der Wirtschaft bestimmt die mögliche Verzinsung.
Von wem werden denn die ratingfirmen bezahlt? Und wieso bewerten sie die lehmann papiere mit AAA wenn sie dann kurz darauf bankrott sind?
Weil sie keine Hellseher sind. AAA ist auch nur eine Wahrscheinlichkeit für den Ausfall, keine Garantie. Die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen ist auch extrem niedrig, trotzdem tritt es ab und zu mal ein. Es gibt (bzw. gab) extrem viele Firmen mit AAA, ein paar davon müssen nun mal trotzdem pleite gehen, das ist Statistik.
Natürlich gibt es Interessenkonflikte bei dem Bezahlmodell der Ratingagenturen aber selbst mit all diesen Problemen sind sie noch viel, viel zuverlässiger als eine mögliche staatliche Ratingagentur, die letztendlich nur dafür da wäre, den Euro-Staaten gute Ratings und günstige Kredite zu verschaffen.
Ich sage ja nicht, dass hier nichts zu verbessern wäre, aber Verschwörungstheorien sind einfach unangebracht.
Hat also keiner kommen sehen dass die amerikanischen sozialhilfeempfänger ihre kredite nicht mehr bedienen können und dann die immobilienpreise sinken (die ja damit befeuert wurden dass die leute sie kaufen wollen die eigentlich gar nicht das geld dafür haben). Das risiko wurde nur breit gestreut und alle hingen mit drin, deswegen war es nicht nur das problem einer bank sondern sehr vieler banken. Deswegen musste man bankrotte banken auch retten sodass nicht eine nach der anderen fällt.
Dass die ihre Kredite nicht zurückzahlen können war bekannt. Aber es war egal, sie hatten ja ein Haus als Pfand und wenn sie nicht zahlen können dann freut man sich als Bank darüber, ihnen das Haus wegnehmen zu dürfen und das dann mit fettem Gewinn zu verkaufen. So jedenfalls die Theorie. Hätte das so funktioniert dann hätten wir keine Krise, nur einige enttäuschte Sozialhilfeempfänger.
Dass der Preisrutsch auf dem Immobilienmarkt hier die Sicherheiten vernichtet war nicht wirklich abzusehen, insb. da solche Kredite i.d.R. sehr lange Laufzeiten haben. 10 Jahre in die Zukunft schauen kann man nun mal nicht.
Übrigens: Dass überhaupt so viele Unterschichter in den USA ein Haus auf Pump kaufen konnten lag wieder an der Politik, nicht an den "bösen" Banken. Denn die Politik hat das Eigenheim dort massiv gefördert und das gerade in den armen Bevölkerungsschichten. Ohne diese staatlichen Anreize hätte es diese Immobilienprodukte, die letztendlich explodiert sind, niemals auch nur annähernd in diesem Umfang gegeben. Eine Erfolgsgeschichte staatlicher Regulierungen!
Zudem hatten die Banken ja durchaus eine realwirtschaftliche Sicherheit. Die Immobilien waren ja eigentlich gar nicht wertlos. Ein paar Jahre später waren sie wieder genug wert, um die Kredite zu bedienen. Hier sind Banken an einem sehr wichtigen Aspekt des Bankgeschäfts gescheitert: Der Fristentransformation. Das ist aber ein Kerngeschäft, das extrem wichtig für unsere Gesellschaft ist und dass Banken unbedingt erfüllen müssen. Das lässt sich nicht wegregulieren, es wird einfach gebraucht.
Da hab ich auch nichts anderes behauptet. Es war einfach ein fehler diese länder aufzunehmen.
Ja, sehe ich genau so.
Ja is ja schön wenn das nicht das normale tagesgeschäft ist, es wird aber trotzdem gemacht und hier muss man es eben regulieren.
"Man" muss "es" regulieren? Ist dir klar, dass diese Regulierungen enorm viel Schaden anrichten? Wenn dann muss man einen kleinen Teil der Banken, nämlich genau die systemischen Investmentbanken, für begrenzte Zeit regulieren. Und zwar genau so lange, bis sie es geschafft haben, nicht mehr systemisch zu sein (z.B. indem sie die Pläne für ihre eigene Abwicklung fertiggestellt haben).
Nichts wäre gesünder für unser Finanzsystem als eine Reihe nicht systemischer Banken einfach pleite gehen zu lassen. Dann werden Regulierungen ganz von alleine überflüssig. Heute belohnen Staaten ja leider viel zu hohe Risiken im Bankensektor und versuchen, diese falschen Anreize wieder mit Regulierungen auszugleichen. Lässt man Banken sterben dann werden sie ganz von alleine auf die Idee kommen, dass die Risikokalkulation ein verdammt wichtiger Teil des Bankgeschäfts ist.
Das ist doch keine argumentation? Wo gab es das schon mal dass soviele länder überall massiv ihre rettungsschirm aufspannen müssen damit das system nicht absäuft? In den 30er jahren wo kurz darauf der gute adolf an die macht kam? Das war ja ne super sache, brauchen wir unbedingt wieder.
"Das System" säuft nicht ab. Gewisse Länder wären pleite gegangen. Shit happens. Das ist aber einzig und allein die Schuld der entsprechenden Regierungen. Griechenland hat sich massiv überschuldet und nur sie selbst sind daran schuld, keine Banken. Da hilft auch keine Regulierung von Banken - nur eine Regulierung von Regierungen. Also effektiv eine Aufhebung der Demokratie in Griechenland, oder eben Griechenland einfach mal pleite gehen lassen.
Ich weiß gar nicht wie man diese ganzen sachen so verharmlosen kann. Sollen sie doch weiter auf kosten der anderen zocken, alles halb so wild. Wird schon schiefgehen. Ich verstehe da den gedankengang der leute hier nicht.
Muss es erst so richtig krachen dass man was ändert? Hat beim letzten mal nicht so ganz gereicht, wir kamen zu glimpflich davon.
Wer zockt denn auf Kosten anderer? Handel findet freiwillig statt, niemand zwingt die Menschen dazu, Produkte an der Börse zu kaufen.
Nochmal: Systemische Banken (oder allgemein systemische Wirtschaftseinheiten, egal ob Banken, Industrieunternehmen oder Staaten) sind ein Problem. Die sollten den systemischen Status verlieren, so dass man sie im Notfall einfach pleite gehen lassen kann. Alles andere regelt sich dann schon von selbst - durch ein paar Pleiten, die dann ja (bei nicht systemischen Wirtschaftseinheiten) recht egal sind.