Nochmal eine Frage an die Leute mit Wirtschaftskenntnissen (entschuldigt, wenn sie naiv gestellt ist):
Würde es was bringen, Transaktionen zu verbieten, die nur der Spekulation dienen, aber keinen Nutzen für die Gesellschaft in Form von Absicherung eines Risikos oder Versorgung mit Gütern haben? Also sozusagen "Wetten" auf irgendwas, einfach weil man das Geld hat, ohne mit den gekauften Gütern irgendwas machen zu wollen (ausser durch künstliche Verknappung den Preis hochzutreiben).
Lasst mich das etwas erklären, da ich vielleicht die Fachbegriffe nicht kenne, falls es welche dafür gibt. Der klassische Händler erfüllt ja für die Gesellschaft einen Nutzen. Er kauft zwar billiger ein als er verkauft und macht Gewinn an dem Handel, dafür stellt er den Käufern halt auch Waren zu verfügung die diese sonst bei 20 verschiedenen Produzenten einkaufen müssten, oder er bietet Waren an einem Ort an wo diese sonst nicht verfügbar sind, oder er ermöglicht es Produzenten größere Mengen sicher auf einmal abzusetzen, um sich auf ihr Kerngeschäft (das Produzieren) zu konzentrieren und nicht dem Endkunden jeweils 3 Eier verkaufen zu müssen.
Diese "Transaktionen" von Produzent zu Großhändler zu Zwischenhändler zu Einzelhändler zu Endkunde machen also jeweils Sinn und der Gewinn in der Kette ist gerechtfertigt, weil die Beteiligten jeweils einen Nutzen davon haben.
Ebenso die andere Variante, dass jemand per Termingeschäft Dinge kauft (oder verkauft) die er jetzt noch nicht hat oder braucht, weil er weiss er wird sie in 3 Monaten haben/brauchen weil da ein Produktionsschritt A abgeschlossen ist und er braucht Güter X für die Weiterverarbeitung. Auch das macht selbst für mich als Laien Sinn, dass es solche Geschäfte gibt und man daran auch verdienen kann.
Worum es mir geht sind z.B. Spekulationen auf Güter, OHNE ein Interesse an den Gütern selbst. Z.b. Lebensmittelspekulationen, ein großer Investor kauft für hunderte Millionen Dollar Getreide auf, weil er genau weiss dass allein dadurch eine Knappheit in der Region entstehen wird, die er "leergekauft" hat. Hortet das Zeug eine Weile und wenn der Preis hoch genug ist verkauft er es einfach wieder. Er kann sich sicher sein, es loszuwerden weil die Leute immer Essen müssen und diese Mengen die er gekauft hat auch nicht einfach von wo anders bezogen werden können. Diese ganze Transaktion nutzt niemandem, ausser dem Spekulanten. Treibt aber den Preis hoch den der Endkunde dann zahlen muss - und er muss zahlen weil er ohne Essen nicht leben kann. Selbiges gilt für Wasser, Strom, Brennstoff oder Rohstoffe die für bestimmte Industrien kritisch sind. Oder ist das bereits verboten? Gibt es da keine Staatliche Behörde die dafür sorgt, dass Handel nicht zum reinen Zwecke des Handelns (aka Zwischengewinne machen) betrieben wird, sondern immer auch einen Nutzen für die Gesellschaft haben muss, der diese Gewinne rechtfertigt?