Russland mal wieder

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Weißte wo die Ukraine noch in der Top Top Top Liste ist? Bei Korruption. Und der Konflikt bleibt regional. Ansonsten gib mal deine Definition von regional und überregional
 
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Ich verstehs nicht, warum man immer so auf der Korruption rumreitet. Soll das irgendwas rechtfertigen, weshalb Russland einmarschiert ist oder ist das so ne Art beissreflex?
 
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Auf der Korruption in der Ukraine herum reiten ist klassisches "both sides bad", mit dem man wahlweise Stopp von Waffenlieferungen, ein "Einfrieren" des Konfliktes oder einen erzwungenen Verhandlungs"frieden" rechtfertigen möchte.

Übliche Motive sind tiefer Egoismus gepaart mit der naiven Hoffnung, dass dann für uns hier alles wie früher ist - und/oder prorussische Haltung.

Abzufinden oft beim Deppenflügel der AfD, bei Wagenknecht, aber auch bei anderen Individuen wie Stegner.
 
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So wie ihr nicht versteht wieso man auf Korruption rumreitet - stimmt, vollkommen egal, wo unsere Steuer Millärdchen versickern - versteh ich halt andere Sachen nicht. Z.B. das Aufbauschen eines regionalen Konflikts hin zu der Russe steht morgen in Berlin. Aber ist wohl der Beißreflex der panisch ängstlichen Tastatur-Rambos.
 
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Hast du inhaltlich noch was Sinnvolles oder Neues beizutragen oder ist das einfach nur Rant weil wg. Weihnachtsstress daheim?
 
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Auf der Korruption in der Ukraine herum reiten ist klassisches "both sides bad", mit dem man wahlweise Stopp von Waffenlieferungen, ein "Einfrieren" des Konfliktes oder einen erzwungenen Verhandlungs"frieden" rechtfertigen möchte.
Oder ein heraus halten der Ukraine aus EU und NATO.

Solange der Russe weiter so in der Ukraine blutet, sehe ich einfach überhaupt keine Gefahr für uns. Wo sollen denn Mensch und Material herkommen? Von daher sollten unsere Prioritäten klar sein.

Was ich aber tatsächlich für ein unnötiges Sicherheitsrisiko halte: dass der Westen/Deutschland seine Produktion von Rüstungsgütern kaum hochgefahren hat.
 

Scorn4

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- der Rubel rollt und die russische Wirtschaft ist nicht kollabiert. Eigentlich läufts sogar ganz gut.(gleicher Zeit Artikel)
- die russische Kriegswirtschaft läuft ganz ordentlich.
Sorry, das sich deinen Post rauskrame, aber genau dazu habe ich gerade das hier gefunden:
Detaillierte Analyse von Rubel, Gas und Öl
 

Celetuiw

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Sorry, das sich deinen Post rauskrame, aber genau dazu habe ich gerade das hier gefunden:
Detaillierte Analyse von Rubel, Gas und Öl
Kein Problem. Kannst du es ein bisschen zusammenfassen? Ich habe durchgeskipped und mitbekommen, dass der Typ sagt die Kriegsfinanzierung langfristig schon ein erhebliches Haushaltsminus bedeutet, was laufend aus diesem wealth fond gedeckt wird. So richtig oder?
 

Scorn4

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Kein Problem. Kannst du es ein bisschen zusammenfassen? Ich habe durchgeskipped und mitbekommen, dass der Typ sagt die Kriegsfinanzierung langfristig schon ein erhebliches Haushaltsminus bedeutet, was laufend aus diesem wealth fond gedeckt wird. So richtig oder?
Zusammenfassung: Einkünfte aus Gas- und Ölexporten sinken seit 2022, Einkünfte aus anderner Quellen steigen stattdessen. Hauptgrund dafür ist das Umschalten auf Kriegswirtschaft, d.h. die Wirtschaft wird hauptsächlich durch den Krieg in der Ukraine aufrecht erhalten. Der Krieg ist nämlich der Motor, der die Binnennachfrage aufrecht erhält. Seit Dez '22 ist der russische Staatshaushalt im Defizit, welches durch besagten Wealth Funds getilgt wird. Das geht allerdings nicht ewig so weiter.

Das ist sehr kurzgefasst, das Video ist durchaus sehenswert, falls man sich für wirtschaftliche Aspekte interessiert
 
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Celetuiw

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Zusammenfassung: Einkünfte aus Gas- und Ölexporten sinken seit 2022, Einkünfte aus anderner Quellen steigen stattdessen. Hauptgrund dafür ist das Umschalten auf Kriegswirtschaft, d.h. die Wirtschaft wird hauptsächlich durch den Krieg in der Ukraine aufrecht erhalten. Der Krieg ist nämlich der Motor, der die Binnennachfrage aufrecht erhält. Seit Dez '22 ist der russische Staatshaushalt im Defizit, welches durch besagten Wealth Funds getilgt wird. Das geht allerdings nicht ewig so weiter.

Das ist sehr kurzgefasst, der Video ist durchaus sehenswert, falls man sich für wirtschaftliche Aspekte interessiert
Ist mir soweit plausibel und deckt sich soweit mit meinen Informationen. Also um noch mal klar zu stellen, dass ich mit meinem Ausgangspost nicht sagen wollte "der Krieg hat keine negative wirtschaftliche Auswirkung" für Russland.
Wir wissen ja, dass der Binnenmarkt hauptsächlich durch die Kriegswirtschaft eine gute Konjunkturlage hat, ergo müssen die Mittel ja aus Staatsrücklagen gestemmt werden und sind nicht Ausdruck guter wirtschaftlicher Lage.

Ich habe aber mitgenommen, dass die Defizite durch die höheren Rüstungsausgaben (2021 waren es offiziell noch 65 Mrd, 2023 sollen es ca. 84 Mrd sein)
und geringeren Erlöse aus Gas/Öl nicht so dramatisch sind, dass der Vlad bald einknicken muss.

Ich denke mittlerweile ist es relativ sicher zu sagen, dass die Wirkung der Sanktionen und Resilienz der russischen Wirtschaft unterschätzt wurde.

Ich denke, wir können die Leistungsfähigkeit des russischen Militärs auf der Makroebene (also ohne jetzt einzelne taktische Manöver zu bewerten, dass überlasse ich anderen) relativ verlässlich einschätzen: Russland ist noch eine ganze Weile, also in Sachen Rekrutierung, Ausstattung und Finanzierung, wenn auch nicht unendlich lange, in der Lage den Krieg fortzusetzen wenn auch unter fortschreitender Zermürbung von Gerät und Kampfmoral.
Die Ukraine ist sicherlich strategisch besser und die Motivation zur Landesverteidigung ist sehr hoch. Finanziell und in der Ausstattung ist die Ukraine aber (trotz Bemühungen die eigene Kriegsindustrie anzukurbeln) mittlerweile hochgradig auf den Westen angewiesen. Und das ist der Unsicherheitsfaktor in der Gleichung, das ist ja auch schon länger Konsens.🤷‍♂️
 

Scorn4

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Ich habe das Video nicht unbedingt als Konter gepostet. Eines ist aber wichtig, denke ich:
Ich denke mittlerweile ist es relativ sicher zu sagen, dass die Wirkung der Sanktionen und Resilienz der russischen Wirtschaft unterschätzt wurde.
Die russische Wirttschaft ist tot. Es ist die Kriegswirtschaft, also die Rüstungsindustrie, die das System aufrecht erhält, undzwar in abnehmendem Maße. Und das geht auch nur noch so lange gut, wie der Krieg dauert. Das führt dann ganz konkret dazu, dass minderwertige Munition aus Nordkorea importiert werden muss. Selbst einen vollen Sieg wird Russland als Staat nicht überleben.
Das heißt nicht, dass Vlad jetzt zu diesem oder jenem gezwungen ist. Der Spielraum schrumpft aber zunehmend.
 
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Was soll das heißen die russische Wirtschaft ist tot?
Rußland produziert jede Menge landwirtschaftliche Güter, Rohstoffe und Waffen, hat einen unabhängigen Bankensektor usw. Ist das keine Wirtschaft?
 

Scorn4

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Was soll das heißen die russische Wirtschaft ist tot?
Rußland produziert jede Menge landwirtschaftliche Güter, Rohstoffe und Waffen, hat einen unabhängigen Bankensektor usw. Ist das keine Wirtschaft?
Eine Wirtschaft lebt von Nachfrage. Wenn man eine junge Bevölkerung hat, die kräftig konsumiert, dann reicht die Binnennachfrage, um die Wirtschaft zu füttern.
Die russische Demographie ist aber am arsch, so wird das schonmal nichts.
Dann braucht man stattdessen Zeugs, das man exportieren kann.

* Landwirtschaftliche Güter sind billig. Die kann man exportieren, aber eine Wirtschaft stützt das nicht.
* Rohstoffe sind toll, wenn man was Tolles zu bieten hat. Öl und Gas zum Beispiel. Die aktuellen Sanktionen verursachen da einen gewaltigen Knicks in der Förderung und das wieder anzuwerfen dauert Jahrzehnte. Diese Exporte machen übriegns ~38% der Exporte vor 2022 aus.
* Waffen werden in Russland aktuell importiert. kA wann Russland da wieder in den Export geht. Zumal der Ukrainekrieg Waffen hervorbringt, die entschieden nicht-russisch sind.
* Wurde der Bankensektor nicht von Swift abgetrennt? Bleibt abzuwarten, wie der das alles überlebt.
 
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@ Scorn: Ich glaube wir haben eine unterschiedliche Vorstellung davon, wann eine Wirtschaft tot ist.
 
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Starkes Wirtschaftswachstum, das sogar höher ist als es das Minus in 2022 war.

Die Wirtschaft ist jetzt natürlich anders ausgerichtet, weniger Konsum und dafür mehr Militär. Das belastet die Staatsfinanzen, aber bei ~20% Staatsverschuldung + Wealth Fond können sie sich das problemlos leisten.

Bei grösserem Output als 2021 von ner toten Wirtschaft zu reden ist absurd. Kurzfristig ist wirtschaftlich alles prima. Der langfristige Ausblick ist schlechter, das muss sich aber auch erst noch zeigen.
 
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d.h. wenn wir ganz viele Leos bauen und die in der Ukraine zerschossen werden ist das dann auch gut für unsere Wirtschaft? :hum:
 
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Der Wirtschaft ist es egal, ob sie Leos baut die zerschossen werden oder SUVs mit denen Du die Autobahn hoch- und runterfetzt
 

Benrath

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Ich würde sagen der Wirtschaft ist es egal was du konsumierst. Es ist nicht egal welcher Anteil der Wirtschaftsleistung nur konsumiert wird statt langfristig investiert wird
 
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Der Punkt ist: Rußland hat so ziemlich die autarkste Wirtschaft der Welt und kann die aktuellen Staatsausgaben ohne weiteres noch einige Jahre verkraften.
In diesem Zusammenhang von toter Wirtschaft zu sprechen, ist absurd.
 
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Mich würde mal die Quote von Arbeitskräften zu derzeit aktiven Soldaten/Mobiks in RU interessieren. Ich denke, die meisten stimmen überein, dass das nicht dauerhaft gutgehen kann. Die Frage ist, wie nahe der Breaking Point ist. Reden wir hier von Monaten, Jahren, Jahrzehnten?
 
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Mich würde mal die Quote von Arbeitskräften zu derzeit aktiven Soldaten/Mobiks in RU interessieren. Ich denke, die meisten stimmen überein, dass das nicht dauerhaft gutgehen kann. Die Frage ist, wie nahe der Breaking Point ist. Reden wir hier von Monaten, Jahren, Jahrzehnten?

in Russland herrscht nahezu Vollbeschäftigung und es fehlen ca. 5 Mio Arbeitskräfte und steigend. Wird durch den Verschleiß in der Ukraine natürlich nicht besser. Vor allem wenn man die, die zum Arbeiten hin kommen gleich an die Front schickt. Macht das Land zum arbeiten für Ausländer auch nicht gerade attraktiv.

 
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Gleichzeitig arbeitet man aktiv und ziemlich rassistisch gegen islamische Einwanderer. Knapp 3 Mio Tadschiken sind in den letzten paar Jahren eingewandert, verdienen ihr Geld mit Null-Qualifizierungsjobs und nutzen ihren Platz in der Gesellschaft ziemlich dreist aus (in etwa so O-Ton Russischer Medien). Nicht umsonst wird denen, die die Russische Staatsbürgerschaft annehmen, noch während der Verleihungszeremonie mittlerweile (je nach Region) der Einberufsungsbescheid übergeben. Und wenn man manch Russischer Quelle glauben schenken möchte, wissen die nicht mal, dass sie dieser Bescheid direkt erwartet.
 

parats'

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Der Punkt ist: Rußland hat so ziemlich die autarkste Wirtschaft der Welt und kann die aktuellen Staatsausgaben ohne weiteres noch einige Jahre verkraften.
In diesem Zusammenhang von toter Wirtschaft zu sprechen, ist absurd.
Oh ich weiß nicht. Das Problem ist, dass keiner so richtig hinter die Kulissen schauen kann.
Ich würde sie vielleicht nicht als tot bezeichnen, aber ich Frage mich dennoch wie Russland fehlende Hochtechnologie substituieren will. China kann und wird auch nicht alles ersetzen.
 
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Eine Wirtschaft lebt von Nachfrage. […]
Ne, wirklich nicht.
Eine Ökonomie lebt von tatsächlicher Produktion bzw. Produktionspotential.
Wo die Nachfrage herkommt spielt erstmal eine nachgelagerte Rolle, auch wenn der Konsum der eigenen Bevölkerung ein wesentlicher Stabilitätsanker ist.

Was Russland gerade macht ist (surprise) Kriegswirtschaft. D.h. es wird einfach die Lebensqualität der Bevölkerung runtergeschraubt und der Output in kriegswichtige Güter umgeschichtet. Die große "Stärke" der Russen ist schon historisch gewesen, dass die Bevölkerung diese Maßnahmen recht lange mitträgt ohne groß zu maulen. Da Lebensqualität etwas ist, was "leicht" eingespart werden kann, kann man so ziemlich lange durchhalten.

Der wirkliche Verlust sind die Menschen im arbeitsfähigen Alter die sterben oder durch Verletzung nicht mehr arbeitsfähig sind. Russland hat ganz grob über den Daumen 40 Mio. Männer im wehrfähigen Alter. Das heißt da geht in der Theorie noch einiges, selbst wenn man die ukrainischen Zahlen großzügig auf 400k Tote aufrundet.

Ich sehe den Krieg noch lange nicht enden; und wenn, dann durch Materialmangel und nicht durch Menschenmangel.

@parats' Du siehst ja, dass auch noch Uralt-Panzer mehr oder minder erfolgreich genutzt werden. Entsprechend würde ich tatsächlich befürchten, dass Hochtechnologie besser durch stumpfes Reaktivieren von Altmaterial substituiert werden kann als es uns auf der anderen Seite lieb ist.
 
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Der wichtigste Bereich der Hochtechnologie, die Russland nicht mit China ersetzen kann ist Anlagenbau, sowas wie automatisierte CNC-Fräsen.

Einfache Chips aus China werden sie immer genug bekommen.

Aber selbst bei Maschinen und Anlagen klappen die Sanktionen ja nur halb. Daher bin ich da auch nicht mega optimistisch.

Die Faktoren sind also in der Tat eher Menge an Menschen, und politisch (Unruhen, Umsturz). Was beides in der Tat lange dauern kann.

Daher wichtig, sich auf einen potentiell langen Krieg Ringssystem einzustellen, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern und Produktion schneller auszubauen.

Denn wenn der Westen will, kann er natürlich Russland um den Faktor 10+ outcompeten in puncto Quantität und Qualität.
 
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Ne, wirklich nicht.
Eine Ökonomie lebt von tatsächlicher Produktion bzw. Produktionspotential.
Wo die Nachfrage herkommt spielt erstmal eine nachgelagerte Rolle, auch wenn der Konsum der eigenen Bevölkerung ein wesentlicher Stabilitätsanker ist.

Was Russland gerade macht ist (surprise) Kriegswirtschaft. D.h. es wird einfach die Lebensqualität der Bevölkerung runtergeschraubt und der Output in kriegswichtige Güter umgeschichtet. Die große "Stärke" der Russen ist schon historisch gewesen, dass die Bevölkerung diese Maßnahmen recht lange mitträgt ohne groß zu maulen. Da Lebensqualität etwas ist, was "leicht" eingespart werden kann, kann man so ziemlich lange durchhalten.

Der wirkliche Verlust sind die Menschen im arbeitsfähigen Alter die sterben oder durch Verletzung nicht mehr arbeitsfähig sind. Russland hat ganz grob über den Daumen 40 Mio. Männer im wehrfähigen Alter. Das heißt da geht in der Theorie noch einiges, selbst wenn man die ukrainischen Zahlen großzügig auf 400k Tote aufrundet.

Ich sehe den Krieg noch lange nicht enden; und wenn, dann durch Materialmangel und nicht durch Menschenmangel.

@parats' Du siehst ja, dass auch noch Uralt-Panzer mehr oder minder erfolgreich genutzt werden. Entsprechend würde ich tatsächlich befürchten, dass Hochtechnologie besser durch stumpfes Reaktivieren von Altmaterial substituiert werden kann als es uns auf der anderen Seite lieb ist.
Bei den Menschen ist in der Tat noch längere Zeit Luft für Russland. Die Proteste sind ja weiterhin eher gering und der Verlust von Personen aus Tschuktschen, Jakutien und wie sie alle heißen, ist enorm groß, aber bis jeder einen kennt, der gefallen ist, wirds noch ein wenig dauern. Trotzdem ist jedes Video aus diesen Regionen nicht einfach zu belächeln, denn es wird ja nicht besser, sondern schlechter, wobei die Leude da halt in der härtesten Kälte vom Haus (eher: Hütte) durch den Schnee zum Plumsklo stapfen. Bei denen wirds kritisch, wenn wirklich die Männer weniger werden und bestimmte Dinge vor Ort nicht mehr laufen.

Materialtechnisch ist es interessanter. Sicherlich karrt Russland noch Bestehendes an die Front, jedoch verliert es extrem mehr als nachproduziert werden. Selbst russische Zahlen, die aus verschiedenen Gründen doch eher nach unten korrigiert werden müssten, kompensieren nicht die unabhängig bestätigten, also geolokalisierten und mit Bildmaterial festgehaltenen Verluste. Andernfalls würden wir zudem auch viel größere Ländegewinne der Russen sehen, also eher "Rüberrollen" als das Nehmen von paar 100m hier - a.k.a. Baumreihe - und mal 1km dort (eher selten).
Der Munitionsmangel wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt - 1A Artillerie-Muni aus Nordkorea. :ugly: Die Bilder, die gestern wieder über den Äther gingen, meine Fresse. Da müsste eig. nach jedem Ladevorgang der Kackstift gehen, dass das Geschoss nicht schon vor Ort explodiert.
Am meisten gespannt bin ich auf die Einschätzung von Keupp bezüglich des Materials und ob das so zutrifft.

Die ukrainischen Verluste, die es definitv gibt, dürften alles in allem in einem Verhältnis stehen, dass dem Westen "schmeckt", vorrangig den USA - so grausam sich das anhört. Sollte die Ukraine ihre Stellungen im Groben so halten, ist für Russland die Konsequenz ein heftiges Ausbluten. Strategisch verloren ist das Ganz ohnehin schon, das Weitermachen verschlimmert die Situation nur.
 

parats'

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@parats' Du siehst ja, dass auch noch Uralt-Panzer mehr oder minder erfolgreich genutzt werden. Entsprechend würde ich tatsächlich befürchten, dass Hochtechnologie besser durch stumpfes Reaktivieren von Altmaterial substituiert werden kann als es uns auf der anderen Seite lieb ist.
Klar. Es gab doch auch die Meldungen von sprunghaft angestiegenen Exporten bei Elektro-Großgeräten in die alten Sowjetstaaten die dann als Durchlauferhitzer dienten. Ich bin zu wenig im Thema um das beurteilen zu können, aber sowas geht nicht ewig.
 
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und wieso sollte das nicht noch lange Zeit so, oder auf anderem Wege gehen?
Die Russen haben Devisen und werden ihren Kram kriegen. Schau mal auf die Weltkarte, wer tatsächlich Sanktionen gegen Rußland durchzieht. Das sind im wesentlichen die USA, Canada, Europa, Australien und Japan.
Da bleiben genug Länder und Möglichkeiten, um Rußland weiter zu versorgen.
 
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Wie lange predigt man jetzt eigentlich das Märchen der toten russischen Wirtschaft? Wann ist es denn jetzt endlich wirklich so weit?
Und Lebensqualität natürlich auch. Wie sehr ist denn die Lebensqualität der Russen bisher so gesunken? Abgesehen von kein BigMäc mit ner Coke zum Mittag?
 

parats'

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und wieso sollte das nicht noch lange Zeit so, oder auf anderem Wege gehen?
Die Russen haben Devisen und werden ihren Kram kriegen. Schau mal auf die Weltkarte, wer tatsächlich Sanktionen gegen Rußland durchzieht. Das sind im wesentlichen die USA, Canada, Europa, Australien und Japan.
Da bleiben genug Länder und Möglichkeiten, um Rußland weiter zu versorgen.
Da bin ich bei dir. In Summe ist der Westen nominal in der Minderheit. Die Frage ist halt, ob sie alles substituieren können.
Nochmal: ich halte die russische Wirtschaft nicht für tot, aber spurlos geht es eben auch nicht vorbei.
 

Celetuiw

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Da bin ich bei dir. In Summe ist der Westen nominal in der Minderheit. Die Frage ist halt, ob sie alles substituieren können.
Nochmal: ich halte die russische Wirtschaft nicht für tot, aber spurlos geht es eben auch nicht vorbei.
Da bin ich auch bei dir (und Mackia auch so wie ich ihn verstanden hab). Aber das ist halt ne andere Frage.

Die Frage ist: sind die Beeinträchtigungen so extrem, dass Russland den Krieg beenden muss, weil die Wirtschaft sonst kollabiert oder muss, weil der Lebensstandard der Bevölkerung so weit sinkt, dass die Kriegsmüdigkeit stark ansteigt.

Das ist eben nicht der Fall. Wenn der Krieg gewonnen werden soll, geht es daher nur über eine deutliche Steigerung unseres Engagements. Warten, dass Russland in sich zusammen klappt, ist keine Strategie (mehr).

Wobei ich das von Anfang an für unrealistisch hielt als es in der Presse noch hieß" mit den neuen Sanktionen ist Russland komplett am Arsch". Sowas laß man ja Frühjahr -Sommer 22 noch häufiger.
 

parats'

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Die Frage ist: sind die Beeinträchtigungen so extrem, dass Russland den Krieg beenden muss, weil die Wirtschaft sonst kollabiert oder muss, weil der Lebensstandard der Bevölkerung so weit sinkt, dass die Kriegsmüdigkeit stark ansteigt.
Das war aber gar nicht mein Punkt. Ich sagte ja, dass ich nicht weiß wie lange Russland es aushalten kann. Ich schätze mal, dass es nicht ewig gehen wird, fraglich ob der Ukraine vorher die Menschen ausgehen.
Eigentlich würde ich sogar soweit gehen, dass die Ukraine den Krieg schon länger nicht mehr gewinnen kann. Selbst wenn der Westen alles an Technik ankarrt, fehlt es irgendwann einfach an Wehrfähigkeit in Form von Soldaten. Das kann aber @Mackiavelli sicher besser beurteilen. Afaik hatte das letzte Mobilisierungsgesetz der Ukraine auch die Grenzen gelockert um mehr Mann an die Front zu karren.

Ich mein die Leopard Diskussion ist jetzt bald ein Jahr her, oder? Die galten als game changer für die Offensive im Sommer.
Das Fenster hat sich schon mit Kriegsbeginn im Februar 2022 Monat für Monat verkleinert. Man hätte direkt zu Beginn all in gehen müssen. Diese Salamitaktik von 5000 Helmen zu Leopard 2 war halt absolut dämlich.
 
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Eigentlich würde ich sogar soweit gehen, dass die Ukraine den Krieg schon länger nicht mehr gewinnen kann. Selbst wenn der Westen alles an Technik ankarrt, fehlt es irgendwann einfach an Wehrfähigkeit in Form von Soldaten
Solange die Ukraine ein gutes Verlustverhältnis hat, ist das nicht das Problem. Und das Verlustverhältnis kann sie mit Umsicht und westlichen Waffensystemen halten.
Ich mein die Leopard Diskussion ist jetzt bald ein Jahr her, oder? Die galten als game changer für die Offensive im Sommer.
Leo2 wäre im Bewegungskrieg Herbst 2022 ein Game changer gewesen. Jetzt ist er nur eine solide Waffenplattform, die gerade in kleinen Zahlen nicht entscheidend ist. Entscheidend ist jetzt eher Munition (Himars, Artillerie, Flugabwehrraketen) sowie Drohnen & EW.
Das Fenster hat sich schon mit Kriegsbeginn im Februar 2022 Monat für Monat verkleinert. Man hätte direkt zu Beginn all in gehen müssen. Diese Salamitaktik von 5000 Helmen zu Leopard 2 war halt absolut dämlich.
100% agree.
Dadurch wurden große Chancen vergeben, schneller und unblutigiger Territorium zurück zu geringen. Ironischerweise auch unblutiger für die Russen, die haben ja in der Kharkiv-Offensive gar nicht soviele Tote gehabt.

Aber nur weil diese Chance vertan wurde ist der Krieg nicht verloren.

Statt Trübsal zu blasen, lieber Abgeordnete anschreiben & sich für Waffenlieferungen einsetzen! :)
 
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Der Ukraine gehen nicht die Männer aus. Man wird es nur schwer haben bei Freiwilligen bzw. hat es schon. Was völlig normal ist. Kaum einer hier würde sich im Fall der Fälle freiwillig melden. Irgendwann sind diese Möglichkeiten jedoch erschöpft und dann wird man zwangseinziehen müssen. Eines der letzten Videos von T. Heinrich, ich meine es war kein Livestream, hat das sehr gut aufgezeigt, warum der Ukraine im Ernstfall nicht die Soldaten ausgehen werden. Er hat dort die demografische Situation einfach einmal nüchtern dargestellt.
Zudem ist es im ukrainischen Heer auch nicht unüblich, dass dort Frauen dienen. Hier hat man z.B. noch gar nicht mobil gemacht und auch kein entsprechendes Gesetz erlassen, was man jedoch ohne Weiteres könnte.

Dass die Leopards ein Gamechanger werden, war Wunschdenken von Leuten, die keine Ahnung haben. Außerdem kamen sie, wie Xantos anmerkt, zu spät. Es bestand zwar Enthusiasmus, dass genug geliefert wird. Das wurde dann aber zum Rohrkrepierer, weil zu wenig kam. Selbst die versprochenen Geräte sind von der Anzahl her (noch) gar nicht komplett geliefert worden.
Und ja, so kann die Ukraine den Krieg auf keinen Fall fulminant für sich entscheiden. Wird nicht passieren. Aber wie bereits gesagt, dann muss man das eben anders lösen und die Ukraine fährt aktuell sehr gut damit mit kleinen mobilen Trupps russische Stellungen an ihren Schwachstellen zu attackieren und die völlig bekloppten und planlosen Angriffe der Russen mit "Meat" abzuwehren, wobei man sich eben auch taktisch klug zurückzieht.

Mir stellt sich bei der derzeitigen Lage nur die Frage: Wie lange hat Russland Bock Menschenleben und Material sinnlos zu verheizen? Sie können das Spiel sicher noch ein wenig spielen, aber nochmal: Es geht aktuell bestätigt (!) so viel Panzer kaputt, dass selbst die von den russischen Quellen/Milbloggern gemeldeten Zahlen an Nachlieferungen bzw. Produktion, die oben drauf noch geschönt sein werden, dem im Leben nicht nachkommen. Früher oder später ist da finito. Deshalb darf der Westen keinesfalls nachlassen.
Und auch hier die Wierholung: Die greifen mit Massen an und gewinnen im Gegenzug nichts bis ne Baumreihe. Letzteres ist auf der interaktiven Karte nun seit Wochen gut nachzuvollziehen.

Dass die Ukraine es zudem erneut schafft ein Landungsschiff komplett auszuschalten + mehrere Flugzeuge ebenfalls Geschichte sind, spricht Bände. Wenn Scholz & Co. nicht so feige wären und den Taurus geliefert hätten, stünde die Krim noch mehr unter Druck als sie ohnehin bereits ist. Es wäre echt interessant zu wissen, was diese Taktik bewirken soll bzw. was man sich davon verspricht. Entweder weiß man darum, dass man Russland so weiter ausreichend schwächt oder denen geht wirklich der Kackstift, weil klein Wladimir und Medwedew nuklear am Rumpupen sind.
 
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Zum Thema Taurus, Perun hatte in einem seiner letzten Videos ein Interview mit einem General a.D. des US Militärs. Eine seiner Aussagen war, dass die Ukraine nicht hat noch mehr neue Systeme braucht, sondern mehr von gleichem und insbesondere für Präzisionsschläge. Also vor Allem mehr Marschflugkörper wie Storm Shadow/Scalp und Taurus. Denn es ist scheißegal was die Russen an die Front karren, wenn die sehr vulnerable nachgelagerte Logistik mit ein paar präzisen Treffern gebumst werden kann.
 
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... und dann dislozieren die Russen ihre Logistik weiter hinten und die Ukrainer wollen die nächste Wunderwaffe.

Auch Taurus ist kein gamechanger.
 
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Es würde fürs Erste schon reichen die Krim abzuschneiden. Die russische Marine hat ja jetzt schon quasi nix mehr in den Häfen und im westlichen Schwarzen Meer stationiert aus Angst vor solchen Attacken wie gerade wieder. Die Krim sowie das Gebiet nördlich davon, wo ja viele Stellungen sind bzw. die Kampflinie ist, über den östlichen Landweg zu supporten und über Schiffsverkehr ist nicht machbar. Und die Logistik noch weiter nach hinten zu verlegen resultiert irgendwann auch darin, dass bestimmte Abschnitte nicht dauerhaft angesteuert werden können.

Und nein, Taurus ist in der Tat nicht der Gamechanger. Es würde auch eine Menge an Storm Shadow und Scalp reichen, aber eine niedrige zweistellige Zahl bringt einem nur punktuell hier und da einen Erfolg.
Die Ukraine ist zum Glück auch dran einen eigenen Marschflugkörper fertigzustellen bzw. soll der sogar schon demnächst einsatzfähig sein. Mit geringerer Reichweite aber das wäre eine weitere interessante Sache. Generell kamen die Tage sehr gute Nachrichten aus der eigenen Rüstungsindustrie.

Für mich daher kein Grund jetzt die ollen Kamellen hervorzukramen und gerade jetzt einen Waffenstillstand anzupeilen. Die Frage, die sich dabei stellt: Wofür? Gerade für uns ist es mittlerweile völlig unerheblich, ob da Frieden herrscht oder nicht. Nur das Sterben der Menschen kann beklagt werden, aber dass sich kurz- oder mittelfristig irgendwas auf Deutschland auswirkt? No way... Ach doch, ein paar Ukrainer werden Deutschland wieder gen Heimat verlassen.
Ich hab immer noch das ungute Gefühl, dass einige Stammtischottos denken, dass mit einem Stoppen des Konflikts sich hier kurz- oder mittelfristig etwas ändert. Im Leben nicht! ;)
 
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... und dann dislozieren die Russen ihre Logistik weiter hinten und die Ukrainer wollen die nächste Wunderwaffe.

Auch Taurus ist kein gamechanger.

Wie weit hinten sollen sie denn dislozieren? Wenn die Logistik 200km hinter der Front hängen muss beeinträchtigt das die Operation massiv. Himars hat den Krieg auch beeinflusst als die reinkamen, obwohl sie in sehr überschaubarer Stückzahl geliefert wurden.

Zentral ist aber natürlich, wie viele von den Dingern sie bekommen. Dass jetzt da entlang ner Front von 1500km mit >300k Soldaten auf jeder Seite, 20 Einheiten von was auch immer den Krieg nicht entscheiden ist auch klar.
 
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