Naja, die Verbindung aus Populismus, Beschränkung von Justiz- und Pressefreiheit, Hetze gegen Minderheiten und teils offen rassistische Äußerungen sind zumindest ziemlich gefährliche Grundzutaten. Natürlich ist er Stand jetzt nicht Mussolini, aber viele faschistoide Elemente sind leider vorhanden. Man muss auch nicht gleich die ganz große Keule schwingen, er ist mindestens ein Möchtegern-Autokrat und Antidemokrat. Das ist schon ziemlich bedenklich, gerade, weil Ungarn nicht Lampukistan ist, sondern ein Land in der Mitte Europas.
Ich würde Orban auch einfach im Gesamtkontext als recht typische Zeiterscheinung sehen. Das 21. Jahrhundert ist bisher stark davon geprägt, dass die freiheitlichen Demokratien durch populistische Bewegungen von innen destabilisiert werden. Das sind in erster Linie inhärente "Systemfehler", weil der Graben zwischen Wahrnehmung und Realität in den letzten Jahrzehnten teils krass aufgerissen wurde.