Rauchverbot die 2. / Kosten

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Damit ist die Politik etwa 30-40 Jahre zu spät dran und jetzt, wo einem doch mal aufgefallen ist, dass Rauchen so seine Risiken birgt, soll es gleich ein Rundumschlag sein.

Versteh nicht, was daran so schlecht sein soll?
 

Clawg

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Original geschrieben von 2FICKENDEHUNDE
das jahre lang nichts passiert ist lag auch daran, das dieses thema die öffentlichkeit nicht interessiert hat. erst als so nach und nach rauskam, passivrauchen ist gefährlich und auch in anderen ländern massnahmen ergriffen wurden, passierte auch bei uns was.
Nichtraucherschutz wurde ein Marktwert, richtig.
Würde kein Gesetz bei uns erlassen werden und würde die Wahrnehmung der Gefahren in der Öffentlichkeit weiter steigen, würden sich auch zunehmend mehr Nichtrauchergaststätten bilden.
Es ist also nichts Essenzielles, was nur über den Eingriff des Staates gelöst werden kann (wie z.B. Strafverfolgung / Kriminalität).
 
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Original geschrieben von Clawg

Würde kein Gesetz bei uns erlassen werden und würde die Wahrnehmung der Gefahren in der Öffentlichkeit weiter steigen, würden sich auch zunehmend mehr Nichtrauchergaststätten bilden.

Mal angenommen, es würde sich tatsächlich so entwickeln, was wäre dann nun so schlimm daran, wenn anstatt der "tolle freie Markt" der Staat es einrichten würde? Statt Markt, Staat - und?
 

shaoling

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Keine verletzten Rechte, kein Gewaltmissbrauch, keine Mehrheitstyrannei?? :8[:
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Keine verletzten Rechte, kein Gewaltmissbrauch, keine Mehrheitstyrannei?? :8[:

Wozu so ein Rauchverbot nicht alles führen kann...
Bleib mal gelassen (kommt bestimmt auch bei dir mit dem Alter) - also ich seh mich nun nicht gerade vor politischen Entscheidungen, die ein 4. Reich aufkommen lassen :8[:
 
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Original geschrieben von Clawg

Nichtraucherschutz wurde ein Marktwert, richtig.
Würde kein Gesetz bei uns erlassen werden und würde die Wahrnehmung der Gefahren in der Öffentlichkeit weiter steigen, würden sich auch zunehmend mehr Nichtrauchergaststätten bilden.
Es ist also nichts Essenzielles, was nur über den Eingriff des Staates gelöst werden kann (wie z.B. Strafverfolgung / Kriminalität).

Also erst 20-50jahre weiter warten und zehntausende menschen an passivrauchen sterben lassen, weil der markt ewig lange braucht um sich selber zu regulieren.
Oder schnell und einfach neue rahmenbedingungen zu erlassen, die alles innerhalb eines Jahres klären.
 

shaoling

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Aha, und du hast auch Beweise für diese Zahlen oder dürfen wir das als hysterische Propaganda abtun?

Original geschrieben von Habicht
Wozu so ein Rauchverbot nicht alles führen kann...
Falsch, was ein Rauchverbot nicht alles ist.
Original geschrieben von Habicht
Bleib mal gelassen (kommt bestimmt auch bei dir mit dem Alter) - also ich seh mich nun nicht gerade vor politischen Entscheidungen, die ein 4. Reich aufkommen lassen :8[:
So, dir ist also in deiner Weisheit (kommt bestimmt mit dem Alter) entgangen, dass wir auf mehreren Gebieten gerade in postdemokratische Zeiten eintreten?
Es gibt nun mal zwischen allen ungerechtfertigten staatlichen Eingriffen ein verwandtes Muster und das einzige probate Mittel dagegen sind Prinzipien, die dem Staat unüberwindbare Grenzen bei der Gewaltausübung auferlegen.
Ohne diese Prinzipien diktiert der Zeitgeist diese Grenzen und der Zeitgeist ist wankelmütig.
 

Benrath

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du kannst dir ja die statistiken angucken aus den ländern in denen seit einigen jahren rauchverbote erlassen wurden..

gut ein großer teil des fortschritts wird danna uch daher rühren dass die leute durch die verbote generell weniger rauchen, daher wird man den direkt "nutzengewinn" der durch weniger passivrauchen entsteht nie feststellen, aber das weisst du ja bestimmt.


btw ist es ja doch lustig dass du einen politischen bedarf siehst aber es ok fändest wenn halt weiterhin leute sterben/leiden sollen, weil die politik seit ewig zeiten unfähig war und nun doch eingreift.
 

shaoling

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Wie ca. tausendmal gesagt, leiden und sterben die Leute bei guten Gesetzen ja infolge einer eigenen Entscheidung.

Und wie willst du bitte vernünftig mit Statistiken argumentieren?
Da sind Leute enthalten, die mit Kettenrauchern zusammen leben, die ihr Leben lang unter Rauchern gearbeitet haben etc.

Es bedarf sicherlich mehr als selbst über Jahre hinweg am Wochenende in einer verrauchten Disko zu tanzen als aufgrund des Passivrauchs zu sterben...

Allein zu sagen: Daran sterben so und so viele Menschen jährlich, darum ist das so und so gefährlich, ist vollkommen lächerlich, weil überhaupt kein Maß dafür existiert, inwiefern diese Leute sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst geschützt haben etc.
Denn, wie ebenfalls schon mehrfach gesagt, hat bis vor ein paar Jahren Passivrauch so ziemlich niemanden tangiert.
 
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Original geschrieben von Benrath
btw ist es ja doch lustig dass du einen politischen bedarf siehst aber es ok fändest wenn halt weiterhin leute sterben/leiden sollen, weil die politik seit ewig zeiten unfähig war und nun doch eingreift.

Es ist eher lustig, wie hier immer wieder polemisch auf die armen Sterbenden und die großen Leiden hingewiesen wird, und gleichzeitig aber andere Sachen, die viel massivere Folgen haben, wie zum Beispiel der Alkoholkonsum, völlig ignoriert werden. Die Doppelmoral kommt wohl daher, daß ihr bei der einen Droge persönlich betroffen seid und bei der anderen nicht, und euch demokratisch-freiheitliche Prinzipien völlig egal sind. Auch lächerlich, wie hier Verbote aus bequemlichkeit gefordert werden, weil ihr zu faul seid, mal ein bisschen Zeit in die Suche nach entsprechenden rauchfreien Angeboten zu investieren. Das wirft auch kein besonders gutes Licht auf diese erschreckende Zahl an toten Passivrauchern - so viele Tote - schrecklich - es braucht unbedingt ein gesetzliches Verbot!! .. aber dann zu faul sein 5 Minuten was dafür zu tun, sehr überzeugend. Wer so anfängt, braucht dann später auch kein Mitleid erwarten, wenn er bei der nächsten Verbotswelle dann selbst betroffen ist, sei es beim Verbot von Killerspielen, ungesundem Fastfood, Alkohol oder der Einschränkung der Freiheit im Internet.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Es bedarf sicherlich mehr als selbst über Jahre hinweg am Wochenende in einer verrauchten Disko zu tanzen als aufgrund des Passivrauchs zu sterben...

Nein, krebs kann man auch schon durch das einmalige rauchen einer zigarette oder einmaliges passivrauchen bekommen. Durch das häufige, starke oder andauernde ausgesetzt sein steigt einfach nur statistisch gesehen die wahrscheinlichkeit, dass die körpereigenen schutz- und reparaturmechanismen einmal versagen. Eine pauschalaussage zu treffen ist hier aber schlicht unmöglich, da es auch auf die eigene persönliche veranlagung und auch auf "glück" oder "pech" ankommt.
 

shaoling

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Ja sry, ich kann auch Krebs bekommen, wenn ich mal ne vielbefahrene Straße gehe und nen tiefen Zug nehme...

Dennoch setzen sich Millionen von Menschen regelmäßig Passivrauch und anderen krebserregenden Stoffen aus, ohne davon Krebs zu bekommen.
 
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Klar. Das GSF Forschungszentrum der Helmholtzgemeinschaft schätzt, das jährlich in deutschland 19.000 menschen alleine am feinstaub durch dieselmotoren an herzrhythmusstörungen, bluthochdruck und daraus resultierenden herzinfarkten sterben, die karzinogene wirkung der abgase ist da noch nicht mal mit eingerechnet. Das liegt ganz einfach daran, dass wenn der krebs mal da ist man meist nicht sagen kann was denn nun wirklich der auslöser war...
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Dennoch setzen sich Millionen von Menschen regelmäßig Passivrauch und anderen krebserregenden Stoffen aus, ohne davon Krebs zu bekommen.

Was ist denn das für eine argumentation? Es fahren auch täglich tausende leute betrunken/bekifft/sonstwie zugedröhnt auto, ohne dass dabei jemand zu schaden kommt, dennoch ist betrunken/bekifft, etc. auto fahren verboten, weil dadurch das risiko das jemand zu schaden kommt eben steigt...
 

shaoling

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Ja, es geht aber um das Ausmaß. Deinen Zahlen zufolge müsste autofahren ja fast verboten sein, weil es so gefährlich ist.

Aber du sagst ja selbst: Man kann nicht mal genau erfassen, was denn nun der Auslöser war.

Wir leben nun mal in einer Welt voller Risiken. Ich will gar nicht wissen, woran in Deutschland sonst noch ~3000 Menschen pro Jahr sterben.
Darum muss man aber nicht gleich ein Fass aufmachen und hier Zeter und Mordio schreien, was von zehntausenden Toten krakelen etc...
 
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unsinn, nicht autofahren ist gefährlich sondern ein auto nicht unter kontrolle zu haben. und um genau diese kontrolle geht es auch beim rauchverbot.

der staat versucht sich letzten endes aus der verantwortung zu ziehen: "ok, es sterben menschen am passivrauchen, aber keiner soll sagen er ist dran gestorben weil weil er keine andere wahl hatte". wie gesagt, beim rauchverbot geht es primär um die angestellten, bzw ging es mal.

der sinn eines kompletten rauchverbots in bars etc. ohne ausnahmen erschließt sich mir wie gesagt absolut nicht, das kann man dann eben nicht mehr pauschal mit mitarbeiterschutz begründen, wenn es beispielsweise gar keine mitarbeiter gibt. letzten endes diskriminiert man aber wiederum rauchende einzel-gastwirte wenn die selbst nicht mehr in ihrer kneipe rauchen dürfen, mithin in ihrer eigenen urpersönlichen freiheit eingeschränkt werden.

das ganze ist rein rechtlich und logisch derart wackelig, egal aus welchem szenerio heraus man es betrachtet, dass es imho komplett gekippt gehört.
 

Benrath

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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Und wie willst du bitte vernünftig mit Statistiken argumentieren?
Da sind Leute enthalten, die mit Kettenrauchern zusammen leben, die ihr Leben lang unter Rauchern gearbeitet haben etc.


Wenn denn der einzige unterschied das rauchverbot wäre könnte man sehr gut mit statistiken argumentieren.


und an den troll darunter, super argument. Aus einem anderen grund sterben mehr leute lasst uns doch erst mal das korrigieren, weils ja schlimmer ist. und weil du alkohl bringst .. alkoholisert autofahren ist / sollte verboten sein und sonst schädigt man nur nicht selbst. mal wieder das thema verfehlt.

Das ist wie das macht es zwar besser, aber ist immer noch nicht gut, also lassen wir es lieber so schlecht wie es ist.
 

shaoling

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Es ging beim Autofahren um Feinstaub und Abgase, denen man sich ganz im Gegensatz zum Zigarettenqualm übrigens nicht entziehen kann, außer man zieht aufs Land.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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der schutz der volksgesundheit ist nunmal eine staatliche aufgabe und dazu gehören alle belastungen denen der bürger nicht notwendigerweise ausgesetzt werden kann. man kann sich höchstens beschweren, dass zigaretten überhaupt noch frei verkäuflich sind, aber es gibt sicherlich kein rationales argument gegen ein rauchverbot. ( und ich bin dabei für ein generelles unter strafe stellen von rauchen, so wie es inkonsequenter und unlogischer weise mit cannabis gemacht wird )
 
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Cannabis hat ja sogar bewiesenermaßen positive effekte.
Ne zigarette nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ähm ja? und wenn der staat das sagt, dann sagen wir das alle, oer glaubst du der staat ist ein von aliens aufgesetzter fremdkörper der sich völlig ab von seinen bürgern in irgend einer weit entfernten sphäre tummelt?
 

shaoling

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Nö, aber das ist offenbar deine Ansicht.

Was ist bitte eine "Volksgesundheit"? Der Begriff impliziert, dass ein Volk eine Art symbiotisches Kollektiv sei, nicht eine Interessengemeinschaft einzelner Individuen.
Welches Interesse habe ich denn bitte an der Gesundheit meiner Nachbarn?
Von mir aus kann jeder so ungesund leben, wie er will, wenn er das für sinnvoll erachtet. Das geht mich partout nichts an.
Original geschrieben von HeatoR
wenn der staat das sagt, dann sagen wir das alle
Ich hoffe jetzt mal, dass du solche Sätze aus Unüberlegtheit sagst...
 

Antrax4

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Es ging beim Autofahren um Feinstaub und Abgase, denen man sich ganz im Gegensatz zum Zigarettenqualm übrigens nicht entziehen kann, außer man zieht aufs Land.
Deswegen gibt es ja auch Katalysatoren, du Experte! Stellst du dich eigentlich absichtlich so dumm an? Selbstverständlich sind Abgase ein Problem, aber deswegen kann man doch nicht das Auto verbieten. Das Problem der Autoabgase muß vernünftig angegangen werden, ohne unsere Gesellschaft zu zerstören! ALso lass bitte diese dummen Vergleiche!

Zigaretten sind eine giftige Droge, Raucher sind nikotinabhängig(ob sie es zugeben wollen oder nicht), sogar ein absolutes Verbot dieser giftigen Droge wäre gerechtfertigt. Aber es reicht die nichtrauchende Gesellschaft vor dem giftigen Qualm schützen. Von mir sollen die Leute, die sich vergiften wollen, dies weiterhin tun, wenn sie die Öffentlichkeit davon verschont lassen.
 

Benrath

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du solltest ein interesse an der gesundheit, bildung etc deiner mitmenschen haben, weil du indirekt dann auch davon profitierst..

aber ok als egoist profitierst eventuell doch mehr davon wenn du relativ besser als sie dastehst..gratz
 

Antrax4

Guest
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Nö, aber das ist offenbar deine Ansicht.

Was ist bitte eine "Volksgesundheit"? Der Begriff impliziert, dass ein Volk eine Art symbiotisches Kollektiv sei, nicht eine Interessengemeinschaft einzelner Individuen.
Welches Interesse habe ich denn bitte an der Gesundheit meiner Nachbarn?
Von mir aus kann jeder so ungesund leben, wie er will, wenn er das für sinnvoll erachtet. Das geht mich partout nichts an.
Eben doch!
Ich hab vor ca. 5 Monaten ein Interview mit Friedirch Merz in der WirtschaftsWoche gelesen, es ging um die ungesunde Ernährung und die Maßnahmen, welche der Staat dagegen unternehmen soll. Merz sagte u.a. :
"Die Zahl dieser Erkrankungen wird exponentiell steigen und zwar fast ausschließlich wegen falscher Ernährung und mangelnder Bewegung. Und spätestens in zehn Jahren werden sich die Gesunden fragen, ob sie bereit sind, für die Lebenshaltung eines Teils der Bevölkerung signifikant höhere Beiträge zu zahlen."
"Unsozial verhalten sich diejenigen, die Raubbau mit ihrer Gesundheit treiben und sich darauf verlassen, dass die Solidargemeinschaft dafür aufkommt."

Merz fordert ein gerechtes System, dass diejenigen, die gesund leben, belohnt. Ich denke, wir beide könnten uns dem anschließen.
Worauf ich aber hinaus wollte: Die Gesundheit deines Nachbarn wird dich sehr wohl interessieren!! Spätestens dann, wenn du ihm durch weiter steigende Beiträge seine Krankenversorgung mitfinanzierst, und er nicht gewillt ist, seinen ungesunden Lebensstil zu ändern.

edit(das ganze Merz-Interview):
http://www.wiwo.de/politik/ungesund-ist-unsozial-272681/
 

shaoling

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Original geschrieben von Benrath
du solltest ein interesse an der gesundheit, bildung etc deiner mitmenschen haben, weil du indirekt dann auch davon profitierst..
Wenn ich indirekt davon profitieren, ist es eine andere Geschichte. Aber du siehst hier das entscheidende Moment: Ich habe kein apriorisches Interesse an anderen Menschen, sondern lediglich aufgrund der Beziehung, in der sie zu mir stehen.
Insofern war meine Frage wohl etwas zu missverständlich.

Aber um Interessen geht es hier ja ohnehin nicht vordergründig, sondern um das Recht des Eingriffs.
Und ich habe nach meinem Dafürhalten nun mal kein Recht, jemanden durch Zwang daran zu hindern, sich bewusst selbst zu schaden.
 

Antrax4

Guest
Vollkommen richtig! Und es darf niemand anderen Menschen gegen ihren Willen Schaden zufügen.
Ebenfalls darf keine Vereinbarung, indem Menschen ein Bier trinken/einen Film gucken oder einfach nur tanzen wollen, verlangen, dass man sich giftigen Chemikalien aussetzten muß.
 

Leinad

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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Und ich habe nach meinem Dafürhalten nun mal kein Recht, jemanden durch Zwang daran zu hindern, sich bewusst selbst zu schaden.

das eigentliche Problem beim Rauchen ist doch, dass es eben nicht so bewusst geschieht.
Natürlich weiss jeder was für Folgen es haben kann, aber in die Abhängigkeit des Rauchens wird man doch meist erst langsam gebracht und oft auch durch "gesellschaftlichen" Zwang.
Man kann nicht einerseits argumentieren, dass die Gesellschaft keinen Einfluss darauf haben darf was verboten werden soll, aber andererseits bringt die Gesellschaft (die Tabakindustrie, dein Freundeskreis, die Eltern als schlechtes Vorbild etc.) dich erst in diese Abhängigkeit.
Es steht doch niemand als 18 jähriger vor der Wahl, dass er sich ganz rationell entscheiden soll, ob er nun nikotinabhängig wird oder nicht.
Wer würde sich denn schon bitte freiwillig dafür entscheiden?
Genauso kannst du dann nicht von den Betroffenen erwarten, dass sie sich da "intelligent" verhalten.
Sowas geht bei drogenabhängigen nicht und auch wenn man immer versucht diesen Punkt zu umgehen sind Raucher genau das, abhängig.
Die Gesellschaft hat schon versagt indem sie es überhaupt zulässt, dass Menschen von Kindheit an sich in solch ein Abhängigkeitsverhältnis begeben und diesen Eingriff den du da ins Persönlichkeitsrecht siehst ist letztlich nicht mehr als eine Korrektur.

Du solltest auch nicht vergessen, dass es sowas wie eine moralische Pflicht gibt Menschen davor zu bewahren sich selber zu schädigen, weil sie es selber nicht besser wissen.
Aber wahrscheinlich hat der Begriff Gesellschaft für dich keine Bedeutung, hoch lebe das Individuum. :o
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Aha, und du hast auch Beweise für diese Zahlen oder dürfen wir das als hysterische Propaganda abtun?

Falsch, was ein Rauchverbot nicht alles ist.

Es gibt nun mal zwischen allen ungerechtfertigten staatlichen Eingriffen ein verwandtes Muster und das einzige probate Mittel dagegen sind Prinzipien, die dem Staat unüberwindbare Grenzen bei der Gewaltausübung auferlegen.
Ohne diese Prinzipien diktiert der Zeitgeist diese Grenzen und der Zeitgeist ist wankelmütig.

Als ob deine Bemerkungen stets mit Beweisen und Zahlen belegt werden - nicht so dick auftragen!

Also den Zusammenhang zw. staatlich verordnetem Rauchverbot, Gewaltmissbrauch und der Mehrheitstyrannei sehe ich nicht!
Dein wankelmütiger Zeitgeist wird aber auch die Prinzipien (was auch immer diese sind) festgelegt haben, weil auch die immer einem Zeitgeist unterworfen sind.
Wie das Rauchverbot immer als Vorbote zum Untergang der Demokratie hochstilisiert wird, find ich echt lächerlich...
 

shaoling

Guest
Genau das sollten Prinzipien aber nicht sein.

Original geschrieben von FA_Leinad
das eigentliche Problem beim Rauchen ist doch, dass es eben nicht so bewusst geschieht.
Das ist natürlich schon ein Punkt.

Erstmal grundsätzlich: Dass die meisten Menschen ihre meisten Entscheidungen alles andere als rein rational treffen, ist kein Argument.
Es geht darum, ob sie potentiell in der Lage sind, eine rationale Entscheidung zu treffen. Wer von seiner Vernunft keinen Gebrauch macht, dem kann man schwerlich helfen.

Und ich sehe jetzt nicht, dass Raucher, auch wenn sie natürlich süchtig sind, so sehr in ihrer rationalen Entscheidungsfindung beeinträchtigt werden.
Sicherlich greift er aus Sucht unmittelbar zur Zigarette, aber er ist sehr wohl weiterhin in der Möglichkeit, mit sich selbst zu Rate zu gehen und sein Verhalten in einem größeren Zusammenhang kritisch zu überdenken.
Sicherlich hat das viel mit Willensschwäche zu tun, aber ob Zwang dem wirklich abhelfen kann, bezweifle ich mal.

Ein größeres Thema wird das Sucht-Argument, wenn es um die Legalisierung von härteren Drogen geht.
Hier steht natürlich die Frage im Raum: Ist es statthaft, ein Produkt zu verkaufen (also einen Vertrag zu schließen), über den der Abnehmer zwar anfangs frei entscheiden kann, von dem er sich jedoch unter Umständen später nicht mehr aus freier Entscheidung lösen kann.
Das ist für mich ein starkes Argument zumindest gegen den freien Verkauf stark suchterzeugender harter Drogen.

Wo ich ganz bei dir bin, ist der Jugendschutz. Wir müssen in der Tat einiges dafür tun, dass junge Menschen sich ganz am Anfang bewusst dagegen entscheiden.
Da besteht sicherlich noch einiges an Nachholbedarf, wobei ich jetzt auch kein Experte für Suchtprävention bin. Da sollte man wissenschaftlichen Rat einholen, wie man am besten ansetzt.
Das Werbeverbot und striktes Rauchverbot an und in unmittelbarer Umgebung von Schulen halte ich für sehr sinnvoll.

Ein Werbeverbot würde ich mir übrigens auch für Alkoholprodukte wünschen, weil es schlicht nicht möglich ist, Minderjährige, also Menschen, die noch nicht das nötige Maß an Mündigkeit und Urteil besitzen, diesen Werbeofferten zu entziehen.
 
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wie schon gesagt und im beitrag zu sehen war, geht es hier nicht um freiheit für die nichtraucher, sondern um einschränkungen für die raucher. man hätte durchaus kompromisse finden können, das wird wohl nicht so sein.

im endeffekt ist es aber sowieso ziemlich wurscht, da sich so ein rauchverbot nur bis zu einem bestimmten maße durchsetzen lässt ( um mal berlin als beispiel zu nehmen: so gut wie garnicht, von restaurants und büros mal abgesehen ). die raucher werden genügend anlaufmöglichkeiten haben, die nichtraucher sowieso.

dann sind doch alle glücklich. hoffentlich.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Und ich sehe jetzt nicht, dass Raucher, auch wenn sie natürlich süchtig sind, so sehr in ihrer rationalen Entscheidungsfindung beeinträchtigt werden.
Sicherlich greift er aus Sucht unmittelbar zur Zigarette, aber er ist sehr wohl weiterhin in der Möglichkeit, mit sich selbst zu Rate zu gehen und sein Verhalten in einem größeren Zusammenhang kritisch zu überdenken.
Sicherlich hat das viel mit Willensschwäche zu tun, aber ob Zwang dem wirklich abhelfen kann, bezweifle ich mal.

es gibt doch sauviele raucher die aufhören wollen, die genau wissen das es scheisse ist, und es trotzdem einfach nicht schaffen.
und das selbst von ansonsten hoch intelligenten leuten.
und das liegt zum großteil auch am nachtleben, wo man andere sieht die genüßlich rauchen, wo man durch den rauch wieder auf den "geschmack" kommt.

hinzu kommt der fehlende pädagogische lerneffekt der zigarette.
wenn ichs mitm alkohol übertreib hab ich recht schnell die rechnung dafür in form von übel und hilflosigkeit.
raucher merken erst was wirklich sache ist wenns oft schon zu spät ist.
 

TheWeightOfWind

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Ich hab nicht alles durchgelesen, aber die Argumentation einiger hier, dass - im Gegensatz zu einem Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden - ein Kneipenbesitzer im privaten Bereich handele und sich jeder selber aussuchen könne, ob er in die Eckkneipe gehen wolle oder nicht, geht ziemlich am Problem vorbei.

Das Rauchverbot soll vorallem die Arbeitnehmer schützen, die extrem regelmäßig in Bars, Discos, Kneipen etc. arbeiten. Deswegen ist die Argumentation, ein Gast würde von einem verrauchten Abend keinen Schaden nehmen, zwar nicht falsch, aber sinnlos. Der Kellner arbeitet da täglich, der Staat hat ihm gegenüber eine Schutzpflicht.

Aus dieser Argumentation heraus kommt man jetzt auf das eigentliche Problem: Einige Bundesländer haben - sicherlich aufgrund der guten Lobbyarbeit der Zigarettenindustrie - Ausnahmen eingeführt. Wer Raucherräume abtrennen kann, darf in denen Rauchen lassen. An sich nicht konsequent, weil die Arbeitnehmer wieder täglich den Rauch einatmen, aber man dachte sich sicherlich, dass das als Kompromiss gerade so durchgeht.
Aber genau da ist der Haken: Der eine hat ein so großes Lokal, dass er separate Räume anbieten kann, der andere nicht. Dadurch entstehen eklatante Wettbewerbsnachteile für die kleinen Kneipenbesitzer, insbesondere ihre Berufsfreiheit ist dadurch unverhältnismäßig betroffen und somit ist die Regelung verfassungswidrig. (Einfach ausgedrückt ;) )

Das BVerfG hat ja auch ganz konsequent gesagt: Entweder Ausnahmeregelungen auch für die kleinen Kneipen, damit die Nachteile ausgeglichen werden und der Eingriff in die Berufsfreiheit verhältnismäßig wird. Oder aber Rauchverbot für wirklich alle, sprich keine Ausnahmen.
Beides wäre verfassungsgemäß.

Man argumentiert echt ins Leere, wenn man sagt, der Gast brauche da ja nicht hingehen.


Deswegen ist auch die Frage, ob als nächstes ein Alkoholverbot kommen müsste, nur ein Ausdruck davon, dass man das Kernproblem nicht verstanden hat. Es ist längst geregelt, dass man im Straßenverkehr eine gewisse Alkoholkonzentration nicht überschreiten darf. Kommt auch nur irgendein Gastwirt auf die Idee, dagegen Verfassungsbeschwerde zu erheben, mit der Begründung, seine Berufsfreiheit sei verletzt? Nein! Und zwar weil er einsieht, dass dieses Verbot an der richtigen Stelle ansetzt. Belasten tut es ihn trotzdem. Finanziell. Trotzdem handelt es sich hierbei genau so um den Schutz von Dritten, den Straßenverkehrsteilnehmern. Beim Rauchverbot sind die Dritten die Kellner und sonstigen Angestellten. Wenn jemand ne bessere Idee hat, wie man die schützen könnte, soll er schnell bescheid sagen.
 
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Bei dem Thema frag ich mich immer nur, warum es von den Nichtrauchern seit Entdeckung des Tabaks nie geschaft wurde einen Nichtraucherclub aufzumachen. Die Raucher haben es geschaft ganz Deutschland mit Raucherclubs zu pflastern. Und das in 2 Monaten.
 
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vielleicht weil es gar nicht um die gäste sondern um die arbeitnehmer geht?
 
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Die Arbeitnehmer, kann der Inhaber bestimmen. In einem Nichtraucherclub Arbeiten dann halt nur Nichtraucher. ~ Wär vermutlich diskriminierungstechnisch auch nicht rechtens, aber ich denke jeder weiss wie es auf dem Arbeitsmarkt läuft. Zumal die Bewerber ja schon an der Bezeichnung erkennen würden, was Sache ist. Mir wäre auch nicht bekannt, dass es Arbeitgebern jemals untersagt gewesen wäre, ihren Angestellten (und Gästen) das Rauchen am Arbeitsplatz (bzw. in ihren Lokalitäten) zu verbieten.
 
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