In meiner Zeit in China habe ich genug internationales Personal erlebt, das local geworden ist. Die haben natürlich ihren background aus USA/Neuseeland/Ukraine mitgebracht, aber haben eben auch Gründe für den Weggang gehabt und sich nun mit der Community vor Ort identifiziert. Die Besonderheit bei denen -und damit der Unterschied zu gebürtigen Einwohnern- ist, dass sie eben auch einen gleichwertigen Bezug zu ihrer Ursprungskultur haben. Genauso kenne ich genug Chinesen, die sich hier so eingelebt haben, dass sie im deutschen Alltag so deutsch sind wie andere Deutsche auch.Eben. Und dann hast Du ganz schnell hunderttausende oder Millionen Migranten, die zwar einen deutschen Pass haben, aber sich dann doch primär als Türken, Russen, Afghanen etc. begreifen. Was ja auch mE verständlich ist, wenn man erst im hohen Erwachsenenalter auswandert. Stellt euch doch mal vor, ihr würdet mit 40 oder so nach Japan ziehen. Denkt ihr wirklich, ihr würdet Japaner werden, auch wenn ihr nach, sagen wir mal, 5 Jahren eingebürgert würdet? Rechtlich ja, aber als Identität? So einfach ist es halt nicht. Ihr würdet nicht einfach 30 oder 40 Jahre eures Lebens aus eurer Identität streichen können und plötzlich sagen "jupp, ich bin 100% reiner Japaner". Das geht imho schon mal nur, wenn man maximal als kleines Kind in das Land gekommen ist und dort sozialisiert wurde.
Klar gibt es auch genug Beispiele, wo es nicht funktioniert. Ich hab mich in China nicht genug eingelebt und mich nach 2 Jahren zur Rückkehr entschieden. Genauso gibt es genug Chinesen, die es hier in Deutschland nicht hält, aus welchen Gründen auch immer