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  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 683020
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Scorn4

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Eben. Und dann hast Du ganz schnell hunderttausende oder Millionen Migranten, die zwar einen deutschen Pass haben, aber sich dann doch primär als Türken, Russen, Afghanen etc. begreifen. Was ja auch mE verständlich ist, wenn man erst im hohen Erwachsenenalter auswandert. Stellt euch doch mal vor, ihr würdet mit 40 oder so nach Japan ziehen. Denkt ihr wirklich, ihr würdet Japaner werden, auch wenn ihr nach, sagen wir mal, 5 Jahren eingebürgert würdet? Rechtlich ja, aber als Identität? So einfach ist es halt nicht. Ihr würdet nicht einfach 30 oder 40 Jahre eures Lebens aus eurer Identität streichen können und plötzlich sagen "jupp, ich bin 100% reiner Japaner". Das geht imho schon mal nur, wenn man maximal als kleines Kind in das Land gekommen ist und dort sozialisiert wurde.
In meiner Zeit in China habe ich genug internationales Personal erlebt, das local geworden ist. Die haben natürlich ihren background aus USA/Neuseeland/Ukraine mitgebracht, aber haben eben auch Gründe für den Weggang gehabt und sich nun mit der Community vor Ort identifiziert. Die Besonderheit bei denen -und damit der Unterschied zu gebürtigen Einwohnern- ist, dass sie eben auch einen gleichwertigen Bezug zu ihrer Ursprungskultur haben. Genauso kenne ich genug Chinesen, die sich hier so eingelebt haben, dass sie im deutschen Alltag so deutsch sind wie andere Deutsche auch.
Klar gibt es auch genug Beispiele, wo es nicht funktioniert. Ich hab mich in China nicht genug eingelebt und mich nach 2 Jahren zur Rückkehr entschieden. Genauso gibt es genug Chinesen, die es hier in Deutschland nicht hält, aus welchen Gründen auch immer
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Genauso kenne ich genug Chinesen, die sich hier so eingelebt haben, dass sie im deutschen Alltag so deutsch sind wie andere Deutsche auch.
Der Alltag passt sich sowieso in der Regel sehr schnell dem lokalen Alltag an. Die Frage ist ja aber, als was sich diese Leute sehen. Als Deutsche? Kann natürlich sein, käme mir aber komisch vor. Wie gesagt, meine Eltern würden sich trotz deutscher Staatsbürgerschaft niemals als Deutsche bezeichnen, dafür fehlt ihnen einfach die biographische Verbundenheit mit dem Land, die sich nicht aufbauen kann, wenn man erst mit 40 irgendwo hinkommt. So geht es ehrlich gesagt auch allen anderen Eltern von Migranten meiner Generation. Ich kenne eigentlich niemanden davon, der sich als Deutscher sehen würde. Als deutscher Staatsbürger, das ja, klar. Mit entsprechenden Rechten und Pflichten ebenso. Aber als persönliche Identität, niemand. Bei meiner Generation ist das schon wieder was anderes.
 
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Das ist in anderen Ländern aber denke ich durchaus anders. Es gibt in den USA halt glaube deutlich mehr Einwanderer als bei uns, die explizit dahin kommen, weil sie die "amerikanische Lebensweise" besser finden als in ihrem Heimatland. Da findet eine Identifikation mit der Wahlheimat bestimmt viel schneller statt, als wenn man nur wegen Money oder besserem Job das Land wechselt.
Oder anders gesagt: die wollen nicht einfach nach Amerika, sondern Amerikaner sein.
Wobei das früher wahrscheinlich noch stärker ausgeprägt war.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Es gibt in den USA halt glaube deutlich mehr Einwanderer als bei uns, die explizit dahin kommen, weil sie die "amerikanische Lebensweise" besser finden als in ihrem Heimatland.
Hatte ich ja geschrieben, dass es historisch-soziale Gründe hat. Amerika ist ein absoluter Sonderfall, weil es ein reines Immigrantenland ist (Natives mal außen vor). So gut wie jeder dort ist ein Immigrant, entsprechend einfacher ist es sich dort als Immigrant einzufinden und Teil der Identität zu werden. Das ist ein Land, in dem das älteste Gebäude des Landes jünger ist als manches Scheisshaus in Hessen.
 

Scorn4

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Der Alltag passt sich sowieso in der Regel sehr schnell dem lokalen Alltag an. Die Frage ist ja aber, als was sich diese Leute sehen. Als Deutsche?
Das ist womöglich die falsche Frage. Die Antwort könnte da komplex ausfallen. Wenn jemand in Deutschland auf deutsch mit deutschen Kollegen in einer deutschen Firma arbeitet, den deutschen Führerschein in Deutschland gemacht hat, seine Kinder zur deutschen Schule schickt und am Sonntag morgen beim Frühstück eine deutsche Zeitung liest - ist es da wichtig, ob jmd die Frage nach der Herkunft mit "ich bin Tscheche" beantwortet?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Die Antwort könnte da komplex ausfallen. Wenn jemand in Deutschland auf deutsch mit deutschen Kollegen in einer deutschen Firma arbeitet, den deutschen Führerschein in Deutschland gemacht hat, seine Kinder zur deutschen Schule schickt und am Sonntag morgen beim Frühstück eine deutsche Zeitung liest - ist es da wichtig, ob jmd die Frage nach der Herkunft mit "ich bin Tscheche" beantwortet?
Naja all das hat mein Vater auch gemacht. Nur eben nicht das mit der deutschen Zeitung. Bei uns lief der erste russische Kanal. Und genau da ist der Knackpunkt. Jeder, der ein normales Leben in Deutschland führt, arbeitet auf Deutsch mit Deutschen und schickt seine Kinder in eine deutsche Schule. Als ich in Spanien als Surflehrer gearbeitet habe, habe ich ein Jahr lang auf Spanisch mit Spaniern gearbeitet und hätte ich Kinder gehabt, hätte ich sie natürlich in eine spanische Schule geschickt - nur den Führerschein brauchte ich nicht machen. Ich habe sogar spanisches Fernsehen/Nachrichten geschaut, um die Sprache besser zu lernen. Bin ich deshalb Spanier gewesen? Ich denke nicht.

Bei dieser Frage ist primär wichtig was man fühlt, nicht was man tut. Wenn Du nach Amerika ziehst und dort mit Amerikanern auf Englisch arbeitest und deine Kinder zur lokalen Highschool schickst, bleibst Du trotzdem Deutscher. Vielleicht, irgendwann, nach 20, 30 Jahren, fühlst Du dich langsam mehr als Amerikaner als als Deutscher. Aber nur durch das tun dieser Dinge, wirst Du nicht plötzlich Amerikaner.
 
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seine Kinder zur deutschen Schule schickt
Wieviele nicht-deutsche Schulen gibt es denn wohl in Deutschland? Würd aus dem Bauch jetzt mal tippen, dass das wohl <1% der Schulen sind...das ist also wohl nicht unbedingt eine bewusst gewählte Option
 

Scorn4

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Wieviele nicht-deutsche Schulen gibt es denn wohl in Deutschland? Würd aus dem Bauch jetzt mal tippen, dass das wohl <1% der Schulen sind...das ist also wohl nicht unbedingt eine bewusst gewählte Option
Es gibt sehr viele Chinesen in Köln und Düsseldorf, die ihren Nachwuchs bewusst auf eine internationale Schule schicken
 
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Es gibt sehr viele Chinesen in Köln und Düsseldorf, die ihren Nachwuchs bewusst auf eine internationale Schule schicken

Alleine aus dem Grund, damit ihre Balgen nicht mit 70% arabischen Kindern in der Klasse sitzen müssen. Die wissen halt was gut für ihre Kinder ist.
 
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Ich wollte ja eigentlich nie in einem Land leben, in dem normale Bürger ihre Kinder zur sozialen Selektion auf private Schulen schicken möchten. Danke Merkel :mad:
 
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Nun ja, in einer sächsischen Kleinstadt würde ich meine Kinder wohl auch auf die internationale Schule schicken wollen - nur dass es keine gibt. :8[:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich wollte ja eigentlich nie in einem Land leben, in dem normale Bürger ihre Kinder zur sozialen Selektion auf private Schulen schicken möchten. Danke Merkel :mad:
Das passiert schon lange mit Waldorfschulen. Viele Kollegen haben ihre Kids da, nicht weil sie an den Quatsch glauben, sondern weil dort halt fast nur Kinder aus der gehobenen Mittelschicht zu finden sind.
 
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Es gibt sehr viele Chinesen in Köln und Düsseldorf, die ihren Nachwuchs bewusst auf eine internationale Schule schicken
Die nett teuer sind, weil es davon nicht all zu viele gibt :mond:
Daher sind sie halt nicht grad für jeden auch wirklich eine Option.
 
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Das macht sie für diejenigen, die es sich leisten können, um so attraktiver. Da tummeln sich die Kindern sofort in der richtigen Gesellschaft.
 
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Heute wundert sich der „Spiegel“ nachträglich darüber, wie es denn sein konnte, dass ausgerechnet Baidaa Al Saleh im September 2022 „in so kurzer Zeit die nötigen Papiere erhalten konnte, um von Athen nach Deutschland zu fliegen“. Das lasse sich nicht aufklären, beteuert die Nachrichtenseite in einer 4541 Wörter umfassenden Nachrecherche mit der Überschrift „Der Fall Maria – die Aufarbeitung“. Der Text erhielt keine Primetime, was den Zeitpunkt des Erscheinens angeht. Das publizierte Produkt der „vertieften Recherche“ erschien am Freitagabend, 30. Dezember, auf Spiegel.de, keine dreißig Stunden vor dem Jahreswechsel, als die meisten wohl schon in den letzten Vorbereitungen auf Silvester steckten.

[...]

Die versprochenen Ergebnisse der Nachrecherche liegen vor. Das Fazit ist ein Offenbarungseid: „Angesichts der Quellenlage hätte der ,Spiegel‘ die Berichte über den Aufenthaltsort der Geflüchteten und vor allem den Tod des Mädchens deutlich vorsichtiger formulieren müssen.“ Die früheren Beiträge zum Fall Maria werde der „Spiegel“ „nicht mehr auf seine Onlineseite stellen – auch nicht in überarbeiteter Fassung. Denn zu vieles darin müsste korrigiert werden.“ Stattdessen veröffentliche der „Spiegel“ die Ergebnisse seiner „vertieften Recherche“.
 
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Was ist denn die alternative Deutung? :eagle:

Deutlicher kann ein Flüchtigkeitsfehler ja kaum sein: Statt 18.500 Tote durch den AKW-Unfall waren es 18.500 Tote durch das Erdbeben, das zu dem AKW-Unfall führte.
Neigt man zu so einem Fehler vielleicht eher, wenn man Vorbehalte gegen AKWs hat? Wahrscheinlich ja. Politische Motivation? Lächerlich.
 
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Find harte Schlampigkeit jetzt aber auch nicht wirklich beruhigender. Aber naja was will man heutzutage noch erwarten, wenn die Hälfte der Journalisten scheinbar nicht mehr ausrechnen kann, wieviel Jahre 2015-2018 sind.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Was ist denn die alternative Deutung? :eagle:

Deutlicher kann ein Flüchtigkeitsfehler ja kaum sein: Statt 18.500 Tote durch den AKW-Unfall waren es 18.500 Tote durch das Erdbeben, das zu dem AKW-Unfall führte.
Neigt man zu so einem Fehler vielleicht eher, wenn man Vorbehalte gegen AKWs hat? Wahrscheinlich ja. Politische Motivation? Lächerlich.
Puh das ist aber schon echt viel goodwill. Da steht „bei dem Atomunglück starben“. kA für mich sieht so ein Flüchtigkeitsfehler nicht aus.
 
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Vor allem in Deutschland - die Medienlandschaft hat es geschafft, dass beim Wort "Fukushima" zuerst an das havarierte Kernkraftwerk gedacht wird, und nicht an die 18.500 Toten, die zerstörten Chemiewerke mit Ihren schweren Umweltbelastungen etc.
 
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Puh das ist aber schon echt viel goodwill. Da steht „bei dem Atomunglück starben“. kA für mich sieht so ein Flüchtigkeitsfehler nicht aus.
Sorry, aber du glaubst, da dachte sich ein Redakteur der Tagesschau, lass uns mal Fukushima hochjazzen, um den deutschen Pro-AKW-Swing zu countern, merkt schon niemand, dass es ne krasse Fehlinformation ist? :eek3:
 
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bei der Flüchtlingsnachricht haben die Redakteure sehr aktiv auf twitter ihre Meinung weiterverbreitet, wieso soll das bei der Tagesschau nicht passieren können?

Ob fahrlässig oder bewusst: Stimmte die Darstellung des „Spiegel“, Popp habe seine Arbeit mangelhaft ausgeführt, dann hätte Christides gegen die von ihm signierte Falschnachricht, falls nötig auch öffentlich, unmittelbar nach der Publikation protestieren müssen, um seine eigene Glaubwürdigkeit zu retten. Doch von wegen: Der Text mit seinem Namen in der Autorenzeile blieb nicht nur bis zur Entfernung unverändert drei Monate auf Spiegel.de, bis erst ein externer Hinweis sowie ein Schreiben des Migrationsministers Mitarakis an die „Spiegel“-Chefredaktion auch an der Hamburger Ericusspitze Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte um Maria aufkommen ließen.

Die folgenden Beiträge, der letzte Text erschien 44 Tage nach dem Beginn der Maria-Serie im „Spiegel“, blieben stehen – stets mit Christides’ Namen in der Autorenzeile. Von ihm kam keine Reaktion, keine Distanzierung, kein Widerspruch. Im Gegenteil: Über Twitter machte sich Christides die Todesversion inbrünstig zu eigen, er verinnerlichte sie, verteidigte sie kämpferisch – und ist bis heute nicht davon abgerückt.

In einem Tweet vom 22. August zitiert Christides die Eltern der angeblich toten Maria mit den Worten: „Wir wollen Gerechtigkeit für unsere Tochter.“ Christides stellt fest: „Die Eltern von Maria, dem fünf Jahre alten Mädchen aus Syrien, das auf der kleinen Insel im Evros starb, sind heute vor dem Gericht in Orestiada (griechische Kleinstadt an der Grenze zur Türkei, Anm.) vorstellig geworden.“ Christides nutzt den Indikativ für die tote Maria. Für den Autor Christides sollen sich alle, die nicht an den Tod von Maria glauben, schämen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Sorry, aber du glaubst, da dachte sich ein Redakteur der Tagesschau, lass uns mal Fukushima hochjazzen, um den deutschen Pro-AKW-Swing zu countern, merkt schon niemand, dass es ne krasse Fehlinformation ist? :eek3:
Ne ich glaube nicht dass das Absicht war, sondern ideologisch verblendeter Fehlglaube dass Atome ja soooo gefährlich sind, dass bei dieser absurd hohen Zahl kein Störgefühl entstand. Das sind Leute die glauben, dass durch Tschernobyl Millionen starben und die uA deswegen Atomenergie so dummhysterisch gegenüberstehen.
 
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Was ist denn die alternative Deutung? :eagle:

Deutlicher kann ein Flüchtigkeitsfehler ja kaum sein: Statt 18.500 Tote durch den AKW-Unfall waren es 18.500 Tote durch das Erdbeben, das zu dem AKW-Unfall führte.
Neigt man zu so einem Fehler vielleicht eher, wenn man Vorbehalte gegen AKWs hat? Wahrscheinlich ja. Politische Motivation? Lächerlich.
Die exakt gleiche Falschmeldung wird jedes Jahr verbreitet. Klar kannst du sagen "die sind nur dumm", ich allein glaube es nicht
 

Gustavo

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Ein angenehmes DFL-"Streitgespräch" zum Bias unserer msm. Knüpft auch gut an der Welzer/Precht These vom Sommer an


Lol, absolut perfektes Beispiel dafür, was für eine Scheiße Welzer und Precht so reden.

Das Problem ist nicht, dass "die Medien" (als ob irgendwer "die Medien" konsumieren würde und nicht den kleinen Ausschnitt, den man sich selbst zurecht gelegt hat) einseitig berichten, damit hat man nämlich gar kein Problem solange die eigene Meinung im "Mainstream" der MSM liegt. Wie viele FAZ-Leser beklagen sich so, dass die FAZ zu wirtschaftsfreundlich berichtet? Exakt keiner (und wenn doch wechselt man halt das Medium). Das Problem beginnt genau dort, wo man auf einmal merkt, dass die eigene Meinung gerade aus dem Mainstream rausexerziert wird. Und da teilt es sich dann in den einen Teil der Leute, die ernsthaft ihre eigene Position reflektieren und sich überlegen, warum auf einmal all diejenigen, mit denen man sonst eigentlich immer einer Meinung ist, anderer Meinung sind als man selbst und den anderen Teil, der plärrt "ein Geisterfahrer? Hunderte!!!" Leider gehört es in Deutschland, solange man a priori im als "vernünftigen" Korridor der MSM liegt, der gute Ton, genau dieser Art von kleingeistigem Bildungsbürger seine intellektuelle Kuscheldecke zu lassen, solange das nicht mit der Wirklichkeit in Konflikt kommt.
War es als Meinung nicht immer schon absolut 100% behindert, zu glauben man könne Frieden durch Radikalpazifismus erreichen? Klar. Aber solange diese Meinung halt nicht mit der Realität in Konflikt kommt lässt man Leute halt ihren Kleinkinderglauben. Und dann ist das Erwachen umso härter wenn das in der echten Welt auf die Probe gestellt wird und die allermeisten vernünftigen Leute kommen dann halt auch auf den Trichter "oh Moment, das funktioniert ja vielleicht doch nicht so gut." Nur der Bodensatz bleibt übrig und kommt dann mit solchen Scheißargumenten. Das einzig Traurige daran ist btw, wie man auf einmal merkt, dass diesen Leuten dann auch völlig egal ist, mit wem sie auf einmal argumentativ in einer Ecke stehen. Man hat es bei den ganzen Querdenker-Esos gesehen, die auf einmal kein Problem damit hatten, neben irgendwelchen rechtsradikalen Spinnern zu marschieren und man sieht es jetzt auch hier bei solchen Leuten, die auf einmal heulen, wie böse gemein die Interviewer zu Erich Vad (!) sind, als ob dessen Weltbild beim durchschnittlichen DFL-Hörer nicht ansonsten instant Würgereiz hervorrufen würde.

€dit: Weil @saistaed ihn gerade im anderen Thread erwähnt hat, Prantl ist auch ein gutes Beispiel. In Deutschland kann man völlig unbehelligt der Meinung sein, "die Grundrechte" (tm) wären politisch das heiligste Gut, das wir haben. Dass eine Mehrheit der Bürger sich vielleicht auch einfach bei der Austarierung von Freiheit und Sicherheit anders entscheiden und im Zweifelsfall die Grundrechte lieber ignoriert kommt in der Gedankenwelt gar nicht vor und dementsprechend beleidigt ist man dann, wenn man auf einmal merkt dass man eher alleine steht.
 
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(als ob irgendwer "die Medien" konsumieren würde und nicht den kleinen Ausschnitt, den man sich selbst zurecht gelegt hat)
Ich kenne "die Medien" in Deutschland. Auflagen, Clickzahlen, Quoten geben ein präzises Bild.
Wie viele FAZ-Leser beklagen sich so, dass die FAZ zu wirtschaftsfreundlich berichtet? Exakt keiner (und wenn doch wechselt man halt das Medium).
Den Vorwurf hat Benrath auch schon in ähnlicher Form gemacht. Ich lese immer gerne eben die Quellen, die mein Narrativ challengen. Offenbar ist es normal das zu lesen was man eh schon glaubt. Naja, wer's braucht...
Das einzig Traurige daran ist btw, wie man auf einmal merkt, dass diesen Leuten dann auch völlig egal ist, mit wem sie auf einmal argumentativ in einer Ecke stehen.
Tatsächlich gibts in DE viele Menschen, die sich in politischen Fragen eben nicht bekennen, um nicht mit den Falschen assoziiert zu werden. Ganz besonders in DE
 
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Zu dem Thema ist ja eigentlich alles gesagt. Ich finde die Kritik allerdings in einem Punkt valide - obwohl die Lösung dem kritiker nicht gefallen dürfte: Man könnte tatsächlich Leute wie Merkel (vorgestern wieder bei Lanz) stärker dazu ausfragen, worin denn genau das Eskalationsrisiko einer Panzerlieferung bestehen soll. Imo begnügen sich Berichterstattung und selbst "Diskussion" zu häufig damit, dass jeder in Endlosschleife immer wieder seine Schlagworte vortragen darf. Ich fänds völlig okay, wenn man öfter "besorgte Bürger" in Sendungen einlädt. Aber dann soll man sie bitte keine Monologe halten lassen, sondern auch herausfordern - gilt umgekehrt natürlich auch.
Das wird halt leider durch das Sendungsformat (5 oder so Gäste mit grad mal 45 Minuten Netto-Redezeit) nicht grad gefördert, weil nachfragen im Zweifel bedeutet: der andere kriegt nochmal ne Bühne, um seinen Bullshit auszubreiten und schwups gehts zum nächsten Thema. Die einzige und daher imo beste Sendung, bei der es manchmal besser läuft, ist Lanz, aber da hängt es zu sehr davon ab, ob Lanz selbst grad Bock darauf hat, bei ner Frage nachzubohren. Wenn er es nicht tu, tuts auch niemand anders.

In einem größeren Kontext ist die Frage ja: Was gewinnen wir wirklich, wenn wir unbegründete Einwände, aber auch Ängste, Widersprüche usw. stärker thematisieren. Hilft das wirklich den Menschen, besser damit klarzukommen? Überzeugt sie das? Ich bin da eher skeptisch. Im Zweifel fühlen die Leute sich bestärkt, weil ihr Thema, ihre Sorge mehr Aufmerksamkeit bekommt, sind rationalen Argumenten aber nur genau so zugänglich, wie Menschen es eben sind (eher nicht so) und am Ende sind alle genau so unzufrieden, nur dass der Diskurs sich etwas mehr Richtung Bullshit verschoben hat.
Man hat ja bspw. während der Pandemie gesehen: Selbst wenn so anerkannte Semi-Querdenker-Gäste argumentativ voll auf die Fresse kriegen, werden sie danach in der entsprechenden Community gefeiert. Insofern bin ich skeptisch, ob mehr Aufmerksamkeit für Randpositionen jemals dazu beitragen wird, diese Positionen zu schwächen. Meine Vermutung ist, dass die Auswirkungen entweder marginal sind oder man sogar das Gegenteil bewirkt.
 
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worin denn genau das Eskalationsrisiko einer Panzerlieferung bestehen soll.
Du trollst doch.
Aktuell werden immer vehementer Flugzeuge gefordert, heute morgen hat das UA Verteidigungsministerum fälschlicherweise behauptet RU crusie missiles hätten NATO Hoheitsgebiet verletzt. Es können leicht weitere Länder in den Krieg gezogen werden, ABC Waffeneinsatz etc
 
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Ok, dann erklär doch mal. Wir liefern Panzer. Wer setzt deswegen jetzt gegen wen ABC-Waffen ein?
 
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Die Eskalatationsspirale springt dir seit Monaten ins Gesicht aber du willst sie erklärt haben. Dein Ernst.
 

Benrath

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Ich kenne "die Medien" in Deutschland. Auflagen, Clickzahlen, Quoten geben ein präzises Bild.

Den Vorwurf hat Benrath auch schon in ähnlicher Form gemacht. Ich lese immer gerne eben die Quellen, die mein Narrativ challengen. Offenbar ist es normal das zu lesen was man eh schon glaubt. Naja, wer's braucht...

Tatsächlich gibts in DE viele Menschen, die sich in politischen Fragen eben nicht bekennen, um nicht mit den Falschen assoziiert zu werden. Ganz besonders in DE

Lol als ob zu allen drei Punkten.

1. Gibt uns doch mal eine Übersicht der Medien according to Kritiker
2. Du liest und postet immer nur Zeug, das genau deine Randmeinung stützt. Gibt doch mal ein Beispiel einer Quelle, die dich letztens in deinem Weltbild so gechallend hat.
3. Den würde ich dir generell noch fast lassen. Aber ob das so spezifisch DE ist, hast du doch überhaupt keine Basis zu.
Niemand hausiert absichtlich ohne Not mit seiner Meinung, wenn es das Risiko gibt, dass ihm von einer lauten Opposition Gegenwind entgegen schlägt.
 
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Ok, dann erklär doch mal. Wir liefern Panzer. Wer setzt deswegen jetzt gegen wen ABC-Waffen ein?
Dass Schizophrene ist ja ein bisschen, dass Russland gleichzeitig stark und schwach sein soll.
Auf der einen Seite sollte die Ukraine beliefert werden, weil Russland gefährlich ist, geschwächt werden muss und sonst demnächst das Baltikum angreift.
Auf der anderen Seite soll Russland aber gleichzeitig keinerlei Möglichkeit mehr zum eskalieren haben und total schwach sein.
Entweder oder.

Wobei die Sache natürlich auch irgendwo klar ist: die Befürworter weiterer Waffenlieferungen wollen das aus ethischen Gründen. Weil sie die Gegner davon damit aber nicht überzeugt bekommen, versuchen sie es als Vorteil/Notwendigkeit für das eigene Land zu verkaufen.
 
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Ja, mein Ernst. Was trivial ist, sollte leicht zu erklären sein. Bitte sehr:
Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine haben wir mit Helmen begonnen*, dann lange darum gerungen welche Waffengattungen als "Defensivwaffen" gelten und deshalb geliefert werden dürfen. Anschließend immer größere Waffensysteme (Artilllerie) und inzwischen den modernsten Kampfpanzer. Nun werden Jets gefordert ("Es geht nicht darum was wir liefern dürfen, sondern was die UA benötigt." Wow!)
Du siehst hier keine Eskalationsspirale... Ich kann dir nicht helfen xD

*das unterschlägt vmtl einige Lieferungen seit 2014
 

parats'

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Die "Eskalation" liegt überhaupt nicht in unserer Hand. Wenn Putin eskalieren möchte, braucht er dafür keine Grundlage wie MBTs.
Wo genau steigert sich das "Eskalationspotenzial" denn jetzt im vergleich zu den bisherigen Lieferungen?
Sorry wir sind hier mit 5k Helmen gestartet und liefern mittlerweile HIMARS, Puma, PH2000 etc. pp. und die einzige Eskalation (absurd es eigentlich so zu nennen) war die Mobilisierung für 2023.
Gleiche Argumentation gilt auch immer bei Kernwaffen. Es gibt kein konventionelles Kriegsgerät aus der westlichen Welt, welches Putin zum Einsatz von Kernwaffen zwingen würde. Die Entscheidung liegt einzig bei ihm und der russischen Führung.
 
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Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine haben wir mit Helmen begonnen*, dann lange darum gerungen welche Waffengattungen als "Defensivwaffen" gelten und deshalb geliefert werden dürfen. Anschließend immer größere Waffensysteme (Artilllerie) und inzwischen den modernsten Kampfpanzer. Nun werden Jets gefordert ("Es geht nicht darum was wir liefern dürfen, sondern was die UA benötigt." Wow!)
Du siehst hier keine Eskalationsspirale... Ich kann dir nicht helfen xD

*das unterschlägt vmtl einige Lieferungen seit 2014
Du scheinst aber den Scope seiner Frage nicht zu verstehen. Wie du selber sagst wurde schon bei den Defensivwaffen gerungen und auf eine mögliche Eskalation verwiesen. Jetzt haben wir schon HIMARS und Geparden geliefert und weder London noch Berlin sind im Atompilz aufgegangen (Hi tzui!).
Jetzt müsstest du also argumentieren, dass die Eskalationsgefahr einer Panzerlieferung oder von Flugzeugen aus bestimmten Gründen aber doch nochmal wirklich die Gefahren für uns erhöht und diese Gründe darlegen und bestenfalls auch die Gefahr in irgendeiner Form quantifizieren. Ansonsten kommt nämlich nur so ein "blabla aber die Eskalationsspirale" raus, wie das, was du da oben gepostet hast.
Und diese Spirale deutet in der Realität doch sehr deutlich darauf hin, dass wir eigentlich keinerlei Reaktion aus Moskau zu befürchten haben.

€: Ich bin da aber eher bei @saistaeds letzten Post: Diesen Positionen Platz zu geben um sie öffentlich zu dekonstruieren klingt zwar ganz fein, funktioniert aber in der Realität nicht. Heißt ja nicht, dass wir dystopisch sowas verbieten müssen, aber wir müssen dem auch keinen Raum im öffentlichen Diskurs geben. Wir müssen auch zum Thema Klimawandel nicht immer einen Klimaleugner einladen.
 
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