Presse, Verzerrung, Infotainment

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 683020
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Du bist doch derjenige der hier mit einer Ausrede nach der anderen ankommt zwischen den persönlichen Angriffen, muss wohl der Diskussionstil sein den man sich durch viel ÖR gucken aneignet.

Ganz offenbar schaffen sie nicht mit solchen Angeboten die passenden Leute anzusprechen, was natürlich daran liegen könnte, dass viele Sachen die den eigentlichen Auftrag der ÖR widerspiegeln auf Nischensendern geparkt werden. Für News über die Bundesliga braucht es nämlich sicher keinen öffentlich finanzierten Sender.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Sollte es im ÖR auch Angebote für Holocaust Leugner, Impfgegner und Flat Earther geben oder fällt dein Argument dass es jenseits der Faktenlage für jeden ein Angebot geben sollte da auseinander?
 
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Es ist nicht unbedingt überraschend, aber offenbar hast du nicht erkannt was mein Argument war, sondern nur wieder gegen deine Phantasie anargumentiert.
 
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die mehrheit der deutschen ist halt mitte links und dies wird entsprechend wieder gegeben:
linke, gruene, spd und teile der cdu (um merkel) und kleine teile der fdp (gesine schwan und co) > links der mitte
teile der cdu, grosse teile der fdp, afd -> rechts der mitte
(die raender der linken, mehr aber noch der afd koennte man als radikal bezeichnen )

ich wuerde so 65 > 35 tippen vlt auch nur 60 > 40 aber who cares...

dass das bildungsbuergertum eher links ist und mehr journalisten hervorbringt, macht sicher auch ein wenig aus, dies finde ich aber recht menschlich und wenig verwerflich. man muss jetzt nicht zwanghaft gegen die eigene ueberzeugung arbeiten

offtopic: btah kritisiert diskussionsstil? :rofl:
 
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Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Kein Wunder dass ich deinen Punkt nicht verstanden habe, wie üblich hast du jenseits von geistigem Heftzwecken auf dem Radweg verstreuen kein Argument.
Danke für die Bestätigung
 
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Dir ist aber schon klar, dass die studie nicht die "neutralität" der berichterstattung der jeweiligen ÖR untersucht hat ja? Die studie macht überhaupt garkeine aussage über die neutralität sondern über die selbstwahrnehmung der zuschauer. Dass sich in deutschland weniger leute als rechts bezeichen als links ist nicht sonderlich verwunderlich. Würd mich auch nicht überraschen wenn es in deutschland generell mehr politisch links eingestellte leute gibt als rechte.

Natürlich ist die Selbstwahrnehmung der Zuschauer nur ein Proxy für die Neutralität, aber ein sehr guter. Wenn die ÖR konservative/rechte Zuschauer fast gar nicht mehr bedienen können sie nur extrem linksverzerrt sein. Zudem ist es wie gesagt ihr Auftrag, das gesellschaftliche Spektrum abzudecken, und nicht einen signifikanten Teil der Bevölkerung zu ignorieren. Man sieht ja an anderen Ländern, dass es durchaus möglich ist, dass das Programm die politischen Gruppen gleichermaßen anspricht. Spanien wäre ein Paradebeispiel hierfür.
Dass die Nachfrage nach einem neutralerem Programm in Deutschland aufgrund der extrem linken Bevölkerung gar nicht existiere ist auch keine plausible Erklärung/Ausrede für die Linksverzerrung der ARD, denn die Selbstwahrnehmung der n-tv-Zuschauer zeigt, dass die deutschen konservativen absolut kein Problem damit haben, sich neutral und seriös zu informieren (n-tv würde sicherlich niemand eine rechte Agenda unterstellen wollen, oder?). Und Spanien zeigt wie gesagt, dass es auch bei "schiefer" Verteilung neutral geht.

Zur Neutralität an sich: Man vergleiche doch mal Berichte über z.B. einen Grünen Parteitag mit denen über einen der AfD. Zwei halbwegs ähnlich große Parteien die aktuell in etwa gleich viele Wähler repräsentieren (in der Sonntagsfrage die Grünen aktuell etwas mehr, im Bundestag aktuell die AfD etwas mehr), die von neutralen ÖR dementsprechend tatsächlich gleich behandelt werden sollten. Dass hier dagegen mit zweierlei Maß gemessen wird muss ich nicht noch ausführen, oder? Hier im Topic wurden ja bereits viele, viele weitere Beispiele, teilweise Einzelfälle, teilweise systemisch, genannt, die klar zeigen, dass die ÖR in Deutschland ihre Aufgabe nicht vernünftig erfüllen. Der kausale Zusammenhang dieser verzerrten Berichterstattung mit der Selbstwahrnehmung der Zuschauer ist da offensichtlich.
 
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Das rechte eher RTL und NTV schauen deckt sich offenscihtlich mit dem ebenfalls vermehrt vorhandenen hang zum populismus bei rechten. (Zumindest laut der studie.) Rechte schauen in deutschland also gern populismus news a la ntv und rtl. Die gibt's bei den öffentlich rechtlichen nicht. Weil populismus per definition eher reißerrisch und wenig neutral ist. Cry me a river.


Und nein, die öffentlich rechtlichen müssen die rechtsradikalen neo nazi umtriebe der afd nicht totschweigen um "neutral" zu sein. Ganz im gegenteil. Neutrale berichterstattung geht nur mit allen fakten. Und wie man im afd thread jetzt schon zum 10.000 mal festgestellt hat ist die afd durchsetzt von nazis und rechtsextremen und macht nichts dagegen. Sie rückt außerdem mit jedem parteitag weiter nach rechts. Das sind die fakten. Die gehören auch in neutrale nachrichten.

Und wenn 23 vs 12 prozent (sonntagsfrage) für dich "ungefähr gleich groß" ist, sind 215 die links sagen auch ungefähr gleich groß wie die 111 die rechts gesagt haben. Linke verzerrrung gibt's bei den ÖR also garnicht!
:deliver:

Bei deinem paradebeispiel spanien erreichen die ÖR übrigens nur 44% der bevölkerung in deutschland sinds 69%. Da zu behaupten die ÖR in spanien machen den besseren job ist schon ein wenig vermessen, was?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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die mehrheit der deutschen ist halt mitte links und dies wird entsprechend wieder gegeben


Nur zur Klarstellung: Die Grafik setzt die Zuschauer der jeweiligen Sender in Relation zur Verteilung in der Gesamtbevölkerung der Länder, dementsprechend ist die Verzerrung nicht direkt dadurch bedingt. Aber wie gesagt: Würden sich in Deutschland größere Zahlen als "rechts" bezeichnen, die wirklich nur konservativ sind, nicht national, dürfte selbst diese marginale Verzerrung nochmal schrumpfen.

Wobei ich es auch für mehr als fraglich halte, warum die ÖR exakt in der Mitte firmieren sollten. MVs Gejammer ist pur instrumentalistisch, dementsprechend sollte man es nicht sonderlich ernst nehmen. Wenn die ÖR einen Überhang an konservativen Zuschauern hätten, würde von ihm mit 100% Sicherheit nicht behauptet, dass die ÖR sich in die Mitte bewegen sollen, denn sie berichteten dann halt "die Wahrheit" (tm).
 
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ÖR sollten sich in der Mitte firmieren, da sie ansonsten halt astreine staatliche Propagandasender sind. Ein politisch gefärbtes Programm mit quasi-Steuergeldern zu finanzieren ist problematisch. Alle gesellschaftlichen Bereiche abzudecken ist mit sehr gutem Grund ein Grundsatz der ÖR.

Hier haben wir auch leider wiederholt das "er sagt das aus einem doofen Grund, deshalb ignoriert den Inhalt der Aussage!!!" Pseudoargument. Wieso zur Hölle sollte der Grund, warum etwas geschrieben wird, für den Wahrheitsgehalt der Aussage auch nur im entferntesten relevant sein?
Abgesehen davon verbitte ich es mir, deine vollkommen falsch Einschätzung zu meiner Position zu fiktiven Szenarien hier ins Forum zu kotzen. Was ich mit 100% Sicherheit behaupten würde weiß wenn überhaupt dann ich, nicht du. Etwas weniger Größenwahn würde dir an dieser Stelle gut tun. Deine Einbildung zu meiner Meinung ist jedenfalls nicht mal im Ansatz ein Sachargument und entsprechend einfach nicht ernst zu nehmen.

Fakt ist und bleibt, dass die Linksverzerrung der ÖR (insb. ARD) nun nochmal sauber aufgearbeitet wurde und unbestreitbar besteht. Betreibe Handel damit.

@Outsider: Klar, n-tv ist ja auch dafür bekannt so ein krass rechtspopulistischer Sender zu sein. Wie kann man nur! Bzgl. Grün vs AfD: Wie geschrieben sind die Grünen jetzt in Umfragen vorne, bei den Sitzen im Bundestag ist dagegen die AfD klar vorne, deshalb wie gesagt beide in etwa vergleichbar von der Größe her. Aber wenn du dich dabei besser fühlst können wir auch die Berichterstattung über SPD und AfD vergleichen, die sind in aktuellen Umfragen in etwa gleich auf, die Sitzverteilung ist dafür noch weiter auseinander.
 
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Frage mich ja seit jahren wann du endgueltig umkippst und zur stabilen seite wechselt, lang dauert es wohl nicht mehr, die ersten luegenpresse und "afd die armen opfer" post sind auch nicht gerade neu. ^^ "Bin ja kein afd freund aber......" :rofl:

und wo wurde meuthen oder die afd dort bei der zugebenermassen schlechten dunja show (wie alle polit talkshows btw) nun genau "gebasht"?

Keine Sorge, ich kippe nicht um.
Gebasht wurde er eben nicht, sondern nur fortwährend dazu angehalten, sich zu rechtfertigen. Kann man machen, hat aber keinerlei Mehrwert. Es war einfach eine sinnlose Veranstaltung.
 
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ÖR sollten sich in der Mitte firmieren, da sie ansonsten halt astreine staatliche Propagandasender sind. Ein politisch gefärbtes Programm mit quasi-Steuergeldern zu finanzieren ist problematisch. Alle gesellschaftlichen Bereiche abzudecken ist mit sehr gutem Grund ein Grundsatz der ÖR.

Hier haben wir auch leider wiederholt das "er sagt das aus einem doofen Grund, deshalb ignoriert den Inhalt der Aussage!!!" Pseudoargument. Wieso zur Hölle sollte der Grund, warum etwas geschrieben wird, für den Wahrheitsgehalt der Aussage auch nur im entferntesten relevant sein?
Abgesehen davon verbitte ich es mir, deine vollkommen falsch Einschätzung zu meiner Position zu fiktiven Szenarien hier ins Forum zu kotzen. Was ich mit 100% Sicherheit behaupten würde weiß wenn überhaupt dann ich, nicht du. Etwas weniger Größenwahn würde dir an dieser Stelle gut tun. Deine Einbildung zu meiner Meinung ist jedenfalls nicht mal im Ansatz ein Sachargument und entsprechend einfach nicht ernst zu nehmen.

Fakt ist und bleibt, dass die Linksverzerrung der ÖR (insb. ARD) nun nochmal sauber aufgearbeitet wurde und unbestreitbar besteht. Betreibe Handel damit.

@Outsider: Klar, n-tv ist ja auch dafür bekannt so ein krass rechtspopulistischer Sender zu sein. Wie kann man nur! Bzgl. Grün vs AfD: Wie geschrieben sind die Grünen jetzt in Umfragen vorne, bei den Sitzen im Bundestag ist dagegen die AfD klar vorne, deshalb wie gesagt beide in etwa vergleichbar von der Größe her. Aber wenn du dich dabei besser fühlst können wir auch die Berichterstattung über SPD und AfD vergleichen, die sind in aktuellen Umfragen in etwa gleich auf, die Sitzverteilung ist dafür noch weiter auseinander.


Parteivergleiche haben wir doch im AFD thread schon oft genug gemacht. Fakt ist afd=dreckige nazipartei. Darf man ruhig auch so drüber berichten. ¯\_(ツ)_/¯
 
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Parteivergleiche haben wir doch im AFD thread schon oft genug gemacht. Fakt ist afd=dreckige nazipartei. Darf man ruhig auch so drüber berichten. ¯\_(ツ)_/¯

Einer von linksaußen findet die Linksverzerrung der ÖR gut. Okay, wenig verwunderlich.

Eigentlich wollte ich Gustavos Geschwurbel ignorieren aber das aktuelle Real Engineering-Video beschreibt auch schöne quadratic loss functions und hat mich nochmal hieran erinnert, irgendwie sollte es doch nicht ganz unkommentiert bleiben:

Was du völlig außen vor lässt ist aber, dass das "rechte Spektrum" in deinen Beispielländern (UK, Finnland, Italien) jeweils respektive 21%, 20% und 20% ausmacht, während es in Deutschland 6% sind. Dementsprechend ist ein Vergleich absolut Banane, weil eine von zwei Möglichkeiten zutreffen muss:
- Es gibt in Deutschland deutlich weniger "Rechte" (im Vergleich zur jeweiligen politischen Mitte) als in anderen Ländern. In dem Fall müsstest du dich zurecht fragen lassen, warum die Zufriedenheit eines "Rechten" mehr zählen soll als die eines Linken oder von jemand aus der Mitte*.
- In Deutschland gibt es ähnlich viele "Rechte", aber die Schwelle, ab wann man sich selbst als "rechts" bezeichnet ist sehr viel höher als anderswo, weshalb sich unter dem Begriff "rechts" in Deutschland hauptsächlich die stabilsten Brudis finden. Die haben aber mutmaßlich in allen Ländern mehr Probleme mit dem ÖR als die gemäßigten Rechten, weil ihre Ideologie weiter von der der ÖRs entfernt ist.
Das kann man aber natürlich alles NICHT sehen, wenn man nur auf die Grafik auf Seite 24 schaut, denn du kennst die Skala nicht, denn es gibt einfach keine. Ist das viel oder wenig? Seltsamerweise glauben die Autoren der Studie, dass es "slightly larger" als die "slight" deviation in Frankreich ist, nicht "extrem deutlich".
Der ganze Absatz gibt nur Sinn, wenn du zum Zeitpunkt des Beitrags noch nicht realisiert hattest, dass die Bevölkerungsverteilung bereits in Grafik 24 berücksichtigt wurde. Das können wir als gesetzt ansehen, oder?
Immerhin hast du es später selbst gemerkt. Bist du nun aber auch wenigstens so ehrlich und ziehst dir den corn cub-Hut selbst auf, d.h. kann ich eine Entschuldigung erwarten?

Wie du mit Zahlen umgehst macht mal wieder betroffen. Im Übrigen fällt es mir immer wieder unangenehm auf, wie locker bei dir absolute Rabulistik sitzt, wenn dir irgendwas nicht passt, wie du dann aber mit Argumenten für deine eigene Seite kommst, die entweder glatte Erfindungen sind (siehe Steuer-Diskussion) oder von absoluter Dyskalkulie zeugen (wie hier).
In diesem Kontext ist das jetzt schon ziemlich ironisch und lustig, insb. aufgrund des Absatzes darüber ;)

*wer sich die minimale Mühe macht, mal nachzurechnen, wie deine Beispielländer insgesamt abschneiden, sieht auch sofort, dass in Deutschland das Vertrauen in den öffentlichen Rundfunk HÖHER ist als im UK und in Italien; erstaunlich, wie das trotz "Linksverzerrung" möglich ist, wo so ziemlich jede Forschungsarbeit zu Ideologie von quadratischen loss functions ausgeht, eh? :deliver:

Der eigentliche Grund, deinen Beitrag nochmal aufzugreifen. Irgendwie erinnert mich das an den Schüler im Physik-Unterricht, der immer fleißig Formeln auswendig gelernt hat aber trotzdem keine guten Noten bekam, weil er das zugrundeliegende Problem und die Rahmenbedingungen für die Formeln nie verstanden hat.
Quadratische loss functions sind schön und gut, in diesem Kontext aber reichlich irrelevant. Das absolute Niveau der Zustimmung sagt dir nichts über den Zustimmungsverlust durch die verzerrte Berichterstattung aus, da du das theoretische Ausgangsniveau der Zustimmung (vor Verlust durch Verzerrung) nicht kennst. Insb. gibt es keinerlei Grund zur Annahme, dass dieses Ausgangsniveau zwischen Ländern gleich sein sollte, weshalb ein Vergleich der absoluten Zustimmungswerte zwischen Ländern keinerlei Informationen darüber liefert, ob die Zustimmung tatsächlich aufgrund einer politischen Verzerrung oder aufgrund beliebiger anderer Gründe ggf. höher/niedriger ist.
Aber immerhin hast du die Formel schön auswendig gelernt, Gratulation!
 
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Wenn ich ernsthaft mit dir diskutieren wollte könnte ich natürlich auch erwähnen, dass die von dir als "neutral" angepriesenen ntv sendungen laut der zitierten studie eine größere "rechtsverzerrung" haben als die ÖR eine "linksverzerrung". Das scheint für dich aber kein problem zu sein, ganz im gegenteil du siehst es seltsamerweise als BEWEIS an, dass sich rechte leute "neutral" informieren, während du eine weniger stark ausgeprägte verzerrung bei den ÖR als beweis nimmst, dass sie nicht neutral sind...

Merkste selber, was?
 
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Das rechte eher RTL und NTV schauen deckt sich offenscihtlich mit dem ebenfalls vermehrt vorhandenen hang zum populismus bei rechten. (Zumindest laut der studie.)

RTL ist vielleicht größtenteils ein fragwürdiger Sender, aber wo ist der bitte rechts?
Das RTL Nachtjournal ist eigentlich ziemlich hochwertig und vorallem Spiegel TV ist halt qualitativ deutlich krasser als alles, was bei den Öffentlichen so läuft. Und Spiegel ist ein eher linkes Journal, die in ihrer Sendung trotzdem nicht vor ganz vielen unangenehmen Fragen zurückschrecken, die auch das linke Weltbild auf den Kopf stellen kann. Man wird regelrecht depressiv, wenn man das immer guckt. Sowas siehst du bei dem gute Laune TV bei den Öffentlichen einfach nicht.

Rechte schauen in deutschland also gern populismus news a la ntv und rtl. Die gibt's bei den öffentlich rechtlichen nicht. Weil populismus per definition eher reißerrisch und wenig neutral ist. Cry me a river.

:rofl:
Alleine wie das Wort "Rechtspopulist" ständig in den Öffentlichen benutzt wird, ohne es auch bei linken Populisten zu benutzen, zeigt doch schon den Hang zum Populismus. Man muss aber auch etwas sensibel und aufgeweckt sein, um die Tendenzen zu merken. So blöd sind die ja auch nicht. Es wird selten etwas falsches gesagt, sondern einfach bewusst etwas weggelassen. Beim Thema Trump sieht man das auch immer super. "Trump hat dies gesagt, Trump hat das gesagt" wo man dann einen kurzen Ausschnitt zeigt und ihn schlechtmöglichst interpretiert und darstellt. Wenn man nur Öffentliche guckt, könnte man wirklich meinen, dass Trump sowas wie Hitler ist, deshalb wundert mich auch nicht manche Meinung von Leuten, die sich nur so informieren.
 
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Trump kann nicht Hitler sein, weil Höcke schon Hitler ist. Also fast, schließlich kann sie niemand wirklich auseinanderhalten. Gerade erst gestern im ÖR festgestellt. Was der Höcke gar nicht gut fand, weshalb er direkt gedroht hat, nach der Machtübernahme alle ÖR-Journalisten an die Wand stellen zu lassen. True Story, zuerst gesehen im ZDF.
 
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RTL ist vielleicht größtenteils ein fragwürdiger Sender, aber wo ist der bitte rechts?
Das RTL Nachtjournal ist eigentlich ziemlich hochwertig und vorallem Spiegel TV ist halt qualitativ deutlich krasser als alles, was bei den Öffentlichen so läuft. Und Spiegel ist ein eher linkes Journal, die in ihrer Sendung trotzdem nicht vor ganz vielen unangenehmen Fragen zurückschrecken, die auch das linke Weltbild auf den Kopf stellen kann. Man wird regelrecht depressiv, wenn man das immer guckt. Sowas siehst du bei dem gute Laune TV bei den Öffentlichen einfach nicht.



:rofl:
Alleine wie das Wort "Rechtspopulist" ständig in den Öffentlichen benutzt wird, ohne es auch bei linken Populisten zu benutzen, zeigt doch schon den Hang zum Populismus. Man muss aber auch etwas sensibel und aufgeweckt sein, um die Tendenzen zu merken. So blöd sind die ja auch nicht. Es wird selten etwas falsches gesagt, sondern einfach bewusst etwas weggelassen. Beim Thema Trump sieht man das auch immer super. "Trump hat dies gesagt, Trump hat das gesagt" wo man dann einen kurzen Ausschnitt zeigt und ihn schlechtmöglichst interpretiert und darstellt. Wenn man nur Öffentliche guckt, könnte man wirklich meinen, dass Trump sowas wie Hitler ist, deshalb wundert mich auch nicht manche Meinung von Leuten, die sich nur so informieren.

Ich rede hier von den ergebnissen der oben genannten studie. Die für MV ein eindeutiger beweis sind, dass die ÖR nicht neutral sind. Das gilt dann aber im umkehrschluss auch für RTL und NTV. Das RTL und NTV populistisch sind währen die ÖR als nicht populistisch eingestuft werden steht ebenfalls in der studie. Check das mal.
 

Benrath

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ich würde das sonst noch mal von Outsider vorhin wiederholen, ich hab zwar nur kurz in die Studie geguckt, aber so wie ich es gesehen habe wird da nur etwas über die Nutzer des ÖR gesagt nicht über den Content. Daher versteht ich alles was MV gesagt hat nicht wirklich.
 
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Alleine wie das Wort "Rechtspopulist" ständig in den Öffentlichen benutzt wird, ohne es auch bei linken Populisten zu benutzen, zeigt doch schon den Hang zum Populismus.

Dieses. Mein Vater sieht mich jedes mal während der Tagesschau verdutzt an, wenn wieder mal von _den_ Rechtspopulisten die Rede ist. Als jahrzehntelanger SPD-Wähler würde er sein Kreuz nach wie vor unter keinen Umständen bei der Afd machen, aber dass die ÖR ihre Zuschauer tatsächlich für derart verblödet und unmündig halten, um hier keine tendenzielle Berichterstattung zu erkennen, lässt nun mal tief blicken.

Mal ganz davon abgesehen, dass Populismus ein wesentlicher Bestandteil in der Außendarstellung einer jeden Partei ist. Und auch wenn ich mit der Linkspartei und ihrer Anhängerschaft sehr viel stärker sympathisiere, wüsste ich jetzt auf Anhieb nicht, ob die Afd hier überhaupt populistischer unterwegs ist.
 
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Aber.. es sind Rechtspopulisten... und die anderen sind nicht zwangsläufig (kein Plan wen du jetzt genau meinst) Linkspopulisten. Gysi?
 
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ich würde das sonst noch mal von Outsider vorhin wiederholen, ich hab zwar nur kurz in die Studie geguckt, aber so wie ich es gesehen habe wird da nur etwas über die Nutzer des ÖR gesagt nicht über den Content.
das scheint Outsider ja mittlerweile selbst auch schon vergessen zu haben
Das RTL und NTV populistisch sind währen die ÖR als nicht populistisch eingestuft werden steht ebenfalls in der studie. Check das mal.
mal davon ab, dass er natürlich aus "weniger populistisch" auch direkt ein "nicht populistisch" rausliest

Ich rede hier von den ergebnissen der oben genannten studie. Die für MV ein eindeutiger beweis sind, dass die ÖR nicht neutral sind. Das gilt dann aber im umkehrschluss auch für RTL und NTV.
RTL und ntv sind eben keine von der Allgemeinheit finanzierten Sender, die können links oder rechts sein wie sie wollen
 
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Btah wie immer den thread nicht verstanden. Ich sage, dass Megavolts argumentation keinen sinn macht. Ich finde weder die linksverschiebung der ÖR noch die rechtsverschiebung von NTV ist ein beweis für mangelnde neutralität. Wenn man aber so wie MV argumentiert, dass die linksverschiebung der ÖR ein beweis für mangelnde neutralität ist muss die rechtsverschiebung von NTV ebenfalls ein beweis dafür sein.

Ist echt nicht so schwer zu checken. :rolleyes:
 
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Aber.. es sind Rechtspopulisten... und die anderen sind nicht zwangsläufig (kein Plan wen du jetzt genau meinst) Linkspopulisten. Gysi?

Oft thematisieren Populisten einen Gegensatz zwischen „Volk“ und „Elite“ und nehmen dabei in Anspruch, auf der Seite des „einfachen Volkes“ zu stehen. So geht Populismus häufig mit der Ablehnung von Machteliten und Institutionen einher, mit Anti-Intellektualismus, einem scheinbar unpolitischen Auftreten, der Berufung auf den „gesunden Menschenverstand“ (common sense) und auf die „Stimme des Volkes“. In der politischen Auseinandersetzung setzen Populisten oft auf Polarisierung, Personalisierung, Moralisierung und Argumente ad populum oder ad hominem.

Das kann man teilweise bei den Grünen auch finden. CDU auch (gesunder Menschenverstand und Killerspiele oder Kiffen z.b. und damit auch anti science) Ich finde aber der Begriff Populist hat in einer objektiven Berichterstattung erst mal nichts zu suchen. Für mich ist das eine Wertung, über die man immer streiten kann. Warum kann man nicht einfach rechtskonservativ oder so sagen anstatt dieses blöde Populist, als ob es bei manchen in Stein gemeißelt ist?

Und wie gesagt fast jeder Politiker hat gewisse populistische Züge. Merkel vielleicht sogar nicht so sehr, aber viele schon von den meisten Parteien.
 

Tür

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Aber wenn man sie Nazis nennt ist das auch wieder keinem recht...
 
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Weil man rechtskonservativ sein kann ohne populist zu sein oder rechtskonservativ und populist. Ist doch echt nicht so schwer zu verstehen.
 
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Man kann auch links sein ohne Populismus, was aber sicherlich nicht allen gelingt. Trotzdem wird so getan, als ob nur rechte populistisch sind.
 
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Man kann auch links sein ohne Populismus, was aber sicherlich nicht allen gelingt. Trotzdem wird so getan, als ob nur rechte populistisch sind.
Das ist doch nicht wahr. Bevor es die AfD gab, war die Linke das populistische Schmuddelkind unter den Parteien.



Mir ist auch nicht ganz klar, was jetzt alle mit dieser Studie wollen. MVs Kernargument scheint zu sein: Rechte gucken keinen ÖR, das kann nur daran liegen, dass der ÖR biased gegen rechte Anschauungen ist. Also ist der ÖR biased gegen rechte Anschauungen.
Diesen Schluss würde ich in Frage stellen. Wenn man rechts grob den AfD-Wählern zuordnet und sich klarmacht, dass die AfD seit Jahren den ÖR als mediales Feindbild Nr. 1 ausruft, dann sollte niemanden wundern, dass "Rechte" vom ÖR nichts halten. Im Gegenzug sollte es nicht überraschen, dass eine Partei in den Medien schlecht wegkommt, die diese Medien zum Feindbild zeichnet.
Ein zwingender Schluss auf eine mangelnde Qualität des ÖR ist das noch nicht. Für mich ist er nicht mal plausibel. Gleichzeitig halte ich es für unrealistisch, dem ÖR Neutralität zu bescheinigen. Dass deutsche Journalisten politisch nach links tendieren, ist afaik kein Geheimnis. Das färbt auf die Berichterstattung ab, die sowieso niemals vollkommen neutral ist. Das muss sie aber auch nicht sein, darum verstehe ich nicht, was das Ganze soll.
 
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Gustavo

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Der ganze Absatz gibt nur Sinn, wenn du zum Zeitpunkt des Beitrags noch nicht realisiert hattest, dass die Bevölkerungsverteilung bereits in Grafik 24 berücksichtigt wurde. Das können wir als gesetzt ansehen, oder?
Immerhin hast du es später selbst gemerkt. Bist du nun aber auch wenigstens so ehrlich und ziehst dir den corn cub-Hut selbst auf, d.h. kann ich eine Entschuldigung erwarten?


Mal ganz abgesehen davon, dass sich der Absatz auf die durchschnittlichen Wertungen bezog: Ich wusste das vorher (weil ich mir die Studie, ganz offensichtlich im Gegensatz zu dir, komplett angeschaut habe), du bist einfach zu dämlich, um minimal darüber nachzudenken, wie man diese Verzerrung korrekt misst. Wenn die Verteilung in der Gesamtpopulation 30/70/0 ist und davon 30/65/0 ÖR schauen, ist das dann dieselbe "Linksverzerrung" wie eine Gesamtpopulation 30/0/70, von denen 30/0/65 ÖR schauen? Ich würde dir zwar durchaus zutrauen dass du das glaubst, aber es wäre halt schon grenzbehindert.



In diesem Kontext ist das jetzt schon ziemlich ironisch und lustig, insb. aufgrund des Absatzes darüber ;)

Tatsächlich gibt es hier in der Tat etwas was "lustig und ironisch" ist, allerdings würde ich sagen es ist die Tatsache, dass ich dir instrumentalistisches Denken vorgeworfen habe, was du EMPÖRT zurückgewiesen hast, obwohl du einen Post vorher noch explizit behauptet hattest, n-tv, was im Vergleich zu den ÖR äquidistant zur Mitte ist, habe keine "rechte Agenda", während du den ÖR "extreme Linksverzerrung" vorwirfst.


Der eigentliche Grund, deinen Beitrag nochmal aufzugreifen. Irgendwie erinnert mich das an den Schüler im Physik-Unterricht, der immer fleißig Formeln auswendig gelernt hat aber trotzdem keine guten Noten bekam, weil er das zugrundeliegende Problem und die Rahmenbedingungen für die Formeln nie verstanden hat.
Quadratische loss functions sind schön und gut, in diesem Kontext aber reichlich irrelevant. Das absolute Niveau der Zustimmung sagt dir nichts über den Zustimmungsverlust durch die verzerrte Berichterstattung aus, da du das theoretische Ausgangsniveau der Zustimmung (vor Verlust durch Verzerrung) nicht kennst. Insb. gibt es keinerlei Grund zur Annahme, dass dieses Ausgangsniveau zwischen Ländern gleich sein sollte, weshalb ein Vergleich der absoluten Zustimmungswerte zwischen Ländern keinerlei Informationen darüber liefert, ob die Zustimmung tatsächlich aufgrund einer politischen Verzerrung oder aufgrund beliebiger anderer Gründe ggf. höher/niedriger ist.
Aber immerhin hast du die Formel schön auswendig gelernt, Gratulation!


Aus dem Kontext, in dem das Zitat steht, müsstest du eigentlich schon erkennen können, dass dein Post völlig am Thema vorbeigeht, weil ich in keiner Weise behauptet habe, dass das absolute Niveau gleich ist, sondern dass Rechte, wenn es wirklich nur 5% der Bevölkerung sind, vernachlässigbar für die Zustimmung und dementsprechend für die Gestaltung sind. Aber macht immer wieder Spaß, von irgendeinem dahergelaufenen Dorfsimpel wie dir zu hören, wie man Zahlen interpretiert, obwohl ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Aber gut, du hast auf einer Grafik ohne Skala, in der die Autoren selbst von einer "slightly larger" (als die "slight") Abweichung reden eine "extreme Verzerrung" ausgemacht. Läuft völlig normal bei dir wieder. :deliver:
 
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parats'

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Das ist doch nicht wahr. Bevor es die AfD gab, war die Linke das populistische Schmuddelkind unter den Parteien.



Mir ist auch nicht ganz klar, was jetzt alle mit dieser Studie wollen. MVs Kernargument scheint zu sein: Rechte gucken keinen ÖR, das kann nur daran liegen, dass der ÖR biased gegen rechte Anschauungen ist. Also ist der ÖR biased gegen rechte Anschauungen.
Diesen Schluss würde ich in Frage stellen. Wenn man rechts grob den AfD-Wählern zuordnet und sich klarmacht, dass die AfD seit Jahren den ÖR als mediales Feindbild Nr. 1 ausruft, dann sollte niemanden wundern, dass "Rechte" vom ÖR nichts halten. Im Gegenzug sollte es nicht überraschen, dass eine Partei in den Medien schlecht wegkommt, die diese Medien zum Feindbild zeichnet.
Ein zwingender Schluss auf eine mangelnde Qualität des ÖR ist das noch nicht. Für mich ist er nicht mal plausibel. Gleichzeitig halte ich es für unrealistisch, dem ÖR Neutralität zu bescheinigen. Dass deutsche Journalisten politisch nach links tendieren, ist afaik kein Geheimnis. Das färbt auf die Berichterstattung ab, die sowieso niemals vollkommen neutral ist. Das muss sie aber auch nicht sein, darum verstehe ich nicht, was das Ganze soll.

Sollte man nicht aber grundlegend festhalten, dass jede Art von Journalismus keine Meinung enthalten darf, ansonsten ist es Propaganda? Die Qualität des ÖR gemessen am Auftrag ist relativ bescheiden und neutraler Journalismus ist nicht wirklich existent - Unabhängig davon ob links oder rechtsgerichtet.
 

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Kunge, Doppelspitze 2019
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Spiegel hat seine Relotiusaffäre aufgearbeitet und der Reporter, der den Fall augedeckt hat, hat dazu ein Buch verfasst:
https://www.faz.net/aktuell/feuille...in-reporter-den-spiegel-rettete-16387856.html
Bei Claas Relotius ist das ganz anders. Wenn der Redakteur des „Spiegels“ schreibt, ist immer alles schwarz und weiß. Gut und Böse lassen sich bei ihm genau trennen. Seine Geschichten, die er zuerst für alle möglichen Zeitungen und Magazine schreibt (darunter drei für die F.A.S.), haben eine klare Botschaft, sie haben ein Ende und geben dem Leser ein gutes Gefühl. Er erzählt Märchen. Claas Relotius ist Fälscher.

[...]

Diese Geschichte bricht Claas Relotius das Genick. Erst diese und nur diese. Alle anderen rund sechzig Storys, die er vor allem für das Gesellschaftsressort des „Spiegels“ zuvor abgeliefert hatte, waren nicht nur glatt durchgegangen, sie waren bewundert worden. Ihr Autor errang einen Sonderstatus und wurde mit Journalistenpreisen überhäuft. Relotius erschien als Heiland, als Retter eines Magazins, ja sogar der ganzen Branche. Die Laudationes, die auf ihn gehalten wurden, lesen sich wie Seligsprechungen.

[...]

Denn der zog sich, wie einst Münchhausen, am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Vorneweg mit einem Artikel, in dem der damals als neuer Chefredakteur designierte Ullrich Fichtner mit einem Furor die Geschichte des Claas Relotius erzählte, welcher der blumigen Tonalität von dessen Märchen in nichts nachstand. Das freilich kam nicht von ungefähr. Relotius war Fichtners Protegé, mehr noch der des Ressortleiters Geyer. Alle drei waren in dem Augenblick, in dem Moreno mit seiner Recherche kam, im Begriff aufzusteigen – Fichtner zum Chefredakteur, Geyer zum Blattchef, Relotius zum Ressortleiter. „Jaegers Grenze“ wäre seine letzte große Geschichte als Reporter gewesen. Sie wurde es, allerdings anders als gedacht.

[...]

Nach der Lektüre von Morenos Buch ist es schwer vorstellbar, dass es mit den Karrieren von Geyer und Fichtner beim „Spiegel“ zunächst weitergehen und nicht enden sollte wie bei dem Dokumentar, der die meisten Relotius-Texte geprüft und für echt befunden hatte. Der Mitarbeiter hat die stolze Abteilung, deren Motto lautet: „Wir glauben erst mal nichts“, inzwischen verlassen. Ressortchef Geyer und der „Spiegel“ haben sich kürzlich getrennt, Fichtner ist Reporter mit besonderen Aufgaben.

Fettmarkierung von mir. Die Geschichte wurde hier ja bischen kleingeredet.
 
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Sollte man nicht aber grundlegend festhalten, dass jede Art von Journalismus keine Meinung enthalten darf, ansonsten ist es Propaganda? Die Qualität des ÖR gemessen am Auftrag ist relativ bescheiden und neutraler Journalismus ist nicht wirklich existent - Unabhängig davon ob links oder rechtsgerichtet.
Dann gibt es aber tatsächlich nur Propaganda, egal ob ARD, CNN oder Nordkorea - würde irgendwie wenig Sinn für die Unterscheidung machen, oder? Oder kennst du tatsächlich Journalismus ohne Wertung? Schon alleine, dass hier Menschen mit anderen Menschen über Sprache kommunizieren bringt immer eine Wertung rein. Und damit meine ich nicht zwingend die persönlichen Einstellungen der Journalisten; schon alleine die Einordnung in unseren Wertekontext macht diese Sache des "neutralen Journalismus" irgendwie unmöglich.
Wichtig ist, dass die Faktengrundlage nicht erlogen ist und dass die Schlüsse, die nunmal immer Interpretationssache sind, nachvollziehbar dargelegt werden. Zudem muss man sehr vorsichtig damit sein, zum Handeln aufzurufen. Das ist imo der Unterschied zu Propaganda.

Ansonsten: Finde es immer schwer, über "die ÖR" zu reden, da die Qualität komplett schwankend ist. Maischberger oder Sternstunde Philosophie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Bei der schwankenden Qualität sehe ich auf jeden Fall keinen großen Masterplan der Manipulation und Meinungskontrolle, der durch die Bank weg in allen Formaten vorherrscht; es ist viel mehr ein bunt gewürfelter Haufen.
 
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Sollte man nicht aber grundlegend festhalten, dass jede Art von Journalismus keine Meinung enthalten darf, ansonsten ist es Propaganda? Die Qualität des ÖR gemessen am Auftrag ist relativ bescheiden und neutraler Journalismus ist nicht wirklich existent - Unabhängig davon ob links oder rechtsgerichtet.
Warum sollte Journalismus keine Meinung enthalten dürfen? Das ist einerseits unrealistisch, andererseits sehe ich nicht mal, weshalb es wünschenswert sein sollte.
Guter Journalismus zeichnet sich durch mehrere Eigenschaften aus. Objektivität ist imo eine der wichtigsten, sollte aber nicht mit Neutralität verwechselt werden.
Neutralität heißt für mich, sich einer Wertung zu enthalten. Das ist erstens oft unmöglich, weil uns für viele Phänomene keine wertfreien Beschreibungen zur Verfügung stehen. Zweitens wäre sie oft nicht authentisch, weil der Berichterstatter sich verstellen müsste. Drittens wirkt eine auf maximale Neutralität gebürstete Sprache auf den Empfänger künstlich, steril und blutleer. Die neutralsten Nachrichten der Welt hätten vermutlich nicht viele Zuschauer, weil sie langweilig wären.
Sehr wichtig dagegen finde ich Objektivität: Gute Berichterstattung sollte sich auf die tatsächlichen Ereignisse konzentrieren. Es sollten keine wichtigen Fakten weggelassen und keine unwichtigen dazugeworfen werden. Man darf Fakten auch bewerten - oft ist das sogar wünschenswert, damit der Empfänger eine Chance hat, den Kontext zu verstehen. Wünschenswert ist aber, dass Bericht und Bewertung unterscheidbar sind - mit den oben genannten Einschränkungen.

Verschiedene journalistische Formate enthalten auch unterschiedliche wertende Anteile. Wenn beispielsweise reine Nachrichtensendungen von unnötigen(!) wertenden Einwürfen durchsetzt sind, dann ist das für mich durchaus schlechter Journalismus.
 
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Benrath

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Naja ich muss da wohl mal in die stabile Fraktion schwenken. Der Begriff Rechtpopulist wird mittlerweile so freizügig benutzt, dass er für mich keinen Wert hat. Ich kann mir da mittlerweile nichts mehr darunter vorstellen, da es jegliche Politik umfasst, die auch nur ansatzweise gegen Flüchtlinge oder ähnliches gerichtet ist.

Umgekehrt würde nie jemand von Linkspopulismus reden, wenn jemand sagen würde wir müssen jeden Flüchtling aufnehmen.

Ich kann schon verstehen, warum das einige Leute ärgert.
 
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Umgekehrt würde nie jemand von Linkspopulismus reden, wenn jemand sagen würde wir müssen jeden Flüchtling aufnehmen.
Ich würde ja grundsätzlich zustimmen, dass das Wort Rechtspopulist oft fällt; wobei es da durchaus Unterschiede gibt. AfD und FPÖ sind Rechtspopulisten, Fidesz und PiS dagegen sind über Populismus schon hinaus.
Umgekehrt wäre die Aussage von dir auf jeden Fall Linkspopulismus; ich habe die aber in der Form von keinem Politiker gehört, und es macht irgendwie keinen Sinn bei Aussagen von beschränkten Bürgern über Populismus zu reden. Es ist aber ein Unterschied ob man sagt: "Es darf keine Obergrenze für Asyl geben" was unserer Verfassung entspricht, und der Aussage "wir müssen jeden reinlassen".
 
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Sarah Wagenknecht ist linkspopulistisch, (mehr als Stammtischparolen für den kleinen Mann haut die doch schon lange nicht mehr raus) deswegen gefällt sie auch manchem stabilen Brudi so gut (hallo syz ^^)
 
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Sarah Wagenknecht ist eine der intelligentesten linken Politikerinnen, (sie hat halt begriffen, dass man mit unrealistischem verträumten Schwachsinn und leeren Parolen niemandem real helfen kann und als Linke Bewegung niemals einen Fuß auf den Boden bekommen wird um wirklich was zu verändern), deswegen gefällt sie auch manchem nie erwachsen gewordenen Linksextremisten-Traumtänzer nicht mehr (hallo tzui ^^).
 
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Naja ich muss da wohl mal in die stabile Fraktion schwenken. Der Begriff Rechtpopulist wird mittlerweile so freizügig benutzt, dass er für mich keinen Wert hat. Ich kann mir da mittlerweile nichts mehr darunter vorstellen, da es jegliche Politik umfasst, die auch nur ansatzweise gegen Flüchtlinge oder ähnliches gerichtet ist.
Du hast zum Teil Recht. Das ist für mich allerdings kein Sonderphänomen, sondern klassische Association Fallacy: Es gab die Willkommenskultur, die Rechte war zuerst dagegen (oder hat am lautesten geschrien), also wird, wer dagegen ist, tendentiell ins rechte Lager eingeordnet.
Da kann man sagen: nicht cool. Aber wie schlimm ist das wirklich? Ich selbst bin Asylkritiker der ersten Stunde und hab bei dem Thema nie und nirgendwo ein Blatt vor den Mund genommen. Probleme hab ich dadurch nicht bekommen. Und ich wurde auch noch nie als Nazi, Rechtspopulist oder ähnliches bezeichnet - und ich bewege mich quasi ausschließlich in links-grün-versifften Gutmenschenkreisen.
Ja, es gibt bedenkliche politisch korrekte Überempfindlichkeit bei vielen Themen. Aber es ist doch ein Mythos, dass man als sachlicher Kritiker bestimmter Positionen regelmäßig den Stempel Rechtspopulist oder Nazi aufgedrückt kriege. Tatsächlich fällt mir spontan niemand ein, der regelmäßig so bezeichnet wird, obwohl er nur eine rationale, nüchterne und sachliche Position gegen liberale Flüchtlingspolitik einnimmt.
Viel öfter höre ich Rechte sich beklagen, sie würden jetzt "nur wegen dieses einen Standpunkts!!!" völlig zu Unrecht als rechts bezeichnet, obwohl man diesen Standpunkt ja wohl haben dürfe, ohne rechts zu sein - das darf man, aber das macht einen nicht weniger rechts, insbesondere wenn man diesen Standpunkt vertritt, weil man rechts ist.


Beim Thema Flüchtlinge gibt es auch einen inhaltlichen Kern, der sich imo am Gesichtspunkt der Humanität orientiert: Eine liberale Flüchtlingspolitik ist tendentiell menschenfreundlich, eine repressive tendentiell menschenfeindlich. Ich könnte auch sagen: Wenn es um fundamentale Menschlichkeit geht, dann haben offene Grenzen a priori die moralische Oberhand, weil sie nicht auf weitreichende Prämissen angewiesen sind, die die Ungleichbehandlung qua Geburtsrecht rechtfertigen.
 
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kann saistad nur recht geben, auch ich sehe die Flüchtlingskrise und die Asylpolitik von Anfang an kritisch und habe dies auch immer deutlich gemacht. Wer anderes behauptet möge gerne ein Zitate von mir suchen wo ich die Willkommenskultur und Bahnhofsklatscher gut geheißen habe, im gegenteil habe ich hier schon mit mv! (halbwegs vernünftig) über Flüchtlingslager in- Ausserhalb der EU diskutiert.
DIe Asylpolitik ist der Hauptgrund warum ich Bauchschmerzen habe die grünen zu wählen. Die sind mir in dem Punkt einfach zu lasch und zu sehr kuschelkurs. Nichts desto trotz sit Palmer ein egomanischer Huso.

Ich bewege mich fast ausschließlich in links grün versifften Kreisen und im Gegensatz zu heator mache ich auch im reallife Freundeskreis aus meiner Meinung zur Aasypolitik keinen hehl. ich wurde noch nie, niemals, weder von freunden noch von diskussionpartnern aus dem linken spektrum als Nazi, rechter oder Rechtspopulist bezeichnet!

achja @syz, dass du den unterschied zwischen nüchterner sachlicher intelligenter Kritik und populistischen Stammtischparolen nicht begreifst, ist nun nix neues. Bist halt (traditionell) anfällig für so einen Bullshit, bisschen mehr Selbstreflektion wäre bestimmt nicht verkehrt.
Soviel zur (bestimmt nicht dummen Sarah) die einfach noch ein paar afd Stimmen mit ihrem (national)sozialistischen Geschwurbel für den kleinen deutschen! Arbeiter abgreifen will.
 
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Benrath

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Beim Thema Flüchtlinge gibt es auch einen inhaltlichen Kern, der sich imo am Gesichtspunkt der Humanität orientiert: Eine liberale Flüchtlingspolitik ist tendentiell menschenfreundlich, eine repressive tendentiell menschenfeindlich. Ich könnte auch sagen: Wenn es um fundamentale Menschlichkeit geht, dann haben offene Grenzen a priori die moralische Oberhand, weil sie nicht auf weitreichende Prämissen angewiesen sind, die die Ungleichbehandlung qua Geburtsrecht rechtfertigen.

ich zieh mir nur das noch mal raus, weil ich nicht glaube, dass das zwingend stimmt, bzw. für wen. Eine klarer restriktivere Flüchtlings und Außenpolitik könnte imho wesentlich menschlicher sein, als das was wir jetzt haben.
 
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