Presse, Verzerrung, Infotainment

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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Die in meinen Augen viel größere Verfälschung ist aus einem "ich finde nicht dass xy gemacht werden MUSS" zu folgern "xy wird abgelehnt/ist ein Tabu". Das ist aber völliger Blödsinn und eine starke Verzerrung.
Wenn man das aus der Umfrage hätte folgern wollen, dann hätte die Frage lauten müssen: "die deutschen Grenzen dürfen geschlossen werden." oder noch besser ganz direkt "die deutschen Grenzen dürfen auf keinen Fall geschlossen werden".


Das ist etwas, womit ich mich fast jeden Tag beschäftige und du hast definitiv insofern recht, dass die Art, wie die Frage gestellt ist, die gegebenen Antworten verzerren kann. Meine praktische Erfahrung sagt mir, dass die Zustimmung vielleicht tatsächlich ein bisschen geringer wäre, wenn man die Frage neutraler stellt aber ganz ehrlich: Die Fragen die du stellen willst sind noch deutlich verzerrender als wie die Frage gestellt wurde. Natürlich dürfen die Grenzen geschlossen werden und natürlich gibt es Fälle, in denen man sie schließen muss, das werden auch viele derjenigen bejahen, die sie jetzt nicht geschlossen sehen wollen (worauf die Frage ja abzielt).

Man könnte vielleicht fragen "Sollen die Grenzen geschlossen werden?" aber eine Verzerrungsabsicht kann ich nicht erkennen, sonst hätte man wohl die Frage zu den EU-Außengrenzen nicht auch mit "müssen" gestellt. Es gibt dazu gute Literatur (John Zaller z.B.), die zu dem Ergebnis kommt, dass es einfach nicht die ultimativ korrekte Art gibt, so eine Frage zu stellen. Wenn du vorher "Flüchtlinge" erwähnst, geht die Zustimmung für Grenzschließung direkt ein paar Prozentpunkte runter. Ist das jetzt die richtige Antwort oder ist es die Antwort ohne die Erwähnung? Schwierig zu sagen. Es gibt erschreckend viele Leute, deren Meinung so wenig gefestigt ist, dass sie von sowas beeinflusst werden.


Zäune und geschlossene Grenzen an den EU Außengrenzen fallen auch unter "neue Zäune zu errichten und die Grenzen zu schließen, um Flüchtlingen den Weg ins eigene Land zu verwehren." Das wäre aus deutscher Sicht wahrscheinlich sogar der Hauptzweck der geschützten EU Außengrenzen. Die Leute wollen das bestimmt nicht damit Schweden weniger Flüchtlinge abkriegt. So wie der Satz da steht wäre davon auszugehen dass auch die Außengrenzen mitgemeint sind.


Das ist technisch gesehen korrekt, aber so wie der Satz da steht würde ich jede Wette mit dir eingehen, dass der typische Leser des Artikels von den deutschen Grenzen ausgeht, wenn er den Satz liest, außer vorher wurden die EU-Außengrenzen bereits geframt. Wenn es für euch schon eine Verzerrung ist, nicht immer alles wortwörtlich auszubuchstabieren, so dass selbst der voreingenommenste Leser etwas falsch interpretieren kann*, finde ich dir jeden Tag in jeder Zeitung zig "Verzerrungen," die vermutlich nicht mal sonderlich systematisch sein dürften.



*wohlgemerkt: Die Infografik würde das ja korrigieren
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Hier mal ein aktuelles Beispiel für echte Verzerrung: http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...ueber-steuerpolitik-bei-der-cdu-14558668.html

Wenn man bis Absatz 5 liest versteht man was wirklich Sache ist: Der "Wirtschaftsflügel" der CDU will, dass kein einziger Steuersatz hochgesetzt wird (was effektiv heißt: ihre Steuersätze). Die CDU will zwar schon versprechen, die Steuerquote stabil zu halten, so dass der Anteil der Steuern nicht steigt, aber das reicht dem Mittelstand nicht: Sie wollen garantiert wissen, dass man ihre Steuersätze nicht anhebt, um damit "mittlere und untere Einkommen" zu entlasten. Dass dieser Artikel von Heike Göbel und Manfred Schäfers geschrieben wurde: Kein Zufall.
 
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Wenn man bis Absatz 5 liest versteht man was wirklich Sache ist: Der "Wirtschaftsflügel" der CDU will, dass kein einziger Steuersatz hochgesetzt wird (was effektiv heißt: ihre Steuersätze). Die CDU will zwar schon versprechen, die Steuerquote stabil zu halten, so dass der Anteil der Steuern nicht steigt, aber das reicht dem Mittelstand nicht: Sie wollen garantiert wissen, dass man ihre Steuersätze nicht anhebt, um damit "mittlere und untere Einkommen" zu entlasten. Dass dieser Artikel von Heike Göbel und Manfred Schäfers geschrieben wurde: Kein Zufall.

Habe den Artikel jetzt durchgelesen und empfinde ihn nicht als verzerrend. Ich finde keinen Absatz wo steht das der Wirtschaftsflügel den Steuersatz festsetzten wollen um mittlere und untere Einkommen zu entlasten.
Vielmehr beschreibt der Artikel das die 'Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union' den Steuersatz festsetzen wollen ohne darauf einzugehen warum, und das der ''Rest'' der CDU nur die Steuerquote festlegen will um mehr Spielraum bei den Koalitionsverhandlungen zu haben. Da die Zusage nur die Steuerquote festzulegen statt den Steuersatz den Vorteil bringt:

Die Zusage, die Steuerquote nicht zu erhöhen, würde es erlauben, an verschiedenen Ecken die Steuerschraube anzuziehen, wenn man dafür untere und mittlere Einkommen entlastet.

(Geht übrigens auch in die andere Richtung, untere und mittlere Einkommen stärker zu belasten um Steuern bei den Grossverdienern zu senken.)
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Habe den Artikel jetzt durchgelesen und empfinde ihn nicht als verzerrend. Ich finde keinen Absatz wo steht das der Wirtschaftsflügel den Steuersatz festsetzten wollen um mittlere und untere Einkommen zu entlasten.
Vielmehr beschreibt der Artikel das die 'Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union' den Steuersatz festsetzen wollen ohne darauf einzugehen warum, und das der ''Rest'' der CDU nur die Steuerquote festlegen will um mehr Spielraum bei den Koalitionsverhandlungen zu haben. Da die Zusage nur die Steuerquote festzulegen statt den Steuersatz den Vorteil bringt:



(Geht übrigens auch in die andere Richtung, untere und mittlere Einkommen stärker zu belasten um Steuern bei den Grossverdienern zu senken.)


Du siehst keinen Unterschied zwischen "Mittelstandsvereinigung: Wir fordern überhaupt keien Steuererhöhungen" und "Mittelstandsvereinigung: Wir fordern keine Erhöhungen für Leute wie uns"? Die Mittelstandsvereinigung kann das natürlich verpacken wie sie will, das ist ihr gutes Recht. Aber wenn man darüber berichtet, muss man dieses framing so ja keineswegs übernehmen; vielmehr sollte man sich darum bemühen, in der Vorstellung des Lesers das auszulösen, was tatsächlich passiert. Und was tatsächlich passiert ist nun mal: Wohlhabende wollen, dass für Leute wie sie die Steuern nicht angehoben werden, um von den Mehreinnahmen die Steuern für weniger Wohlhabende zu senken. Das ist keineswegs ein marginaler Unterschied im Kopf des geneigten Lesers.
Beispiel: In den USA haben die Republikaner es zeitweise geschafft, die Erbschaftssteuer als "death tax" zu deklarieren, was klingt als müsste man auf seinen eigenen Tod noch Steuern zahlen. Das ist ihr gutes Recht, aber darüber zu berichten ohne klarzumachen, dass die Erbschaftssteuer in den USA eine Steuer ist, die weniger als 2% aller Haushalte (die wohlhabendsten) zahlen hinterlässt beim Leser einen falschen Eindruck. So ist es hier auch und dem wird nichts entgegengehalten.



€dit:

Passt hier afaik am besten rein.


Das Letzte, was ich gestern gelesen habe, war eine Meldung beim Spiegel, dass ein Typ in NRW zum Haus seiner Ex-Lebensgefährtin gefahren ist, sie abgeknallt hat, ihren 17-jährigen Sohn abgeknallt hat und sich dann selbst abgeknallt hat. Ich schaue keine Tagesschau, aber ich habe die dumpfe Vermutung, dass davon nichts zu hören sein wird, obwohl dort die Opferzahl zwei statt eins war. Könnte das vielleicht etwas damit zu tun haben, dass niemand sich als Deutscher mit einem durchgeknallten (ebenfalls deutschen) Sportschützen identifiziert, während es massenhaft Leute gibt, die von der Gefährlichkeit eines Afghanen auf die Gefährlichkeit vieler Afghanen schließen würden?
 
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Passt hier afaik am besten rein.
Was für dehnbare subjektive Auswahlkriterien :rofl2:
Der Fall Tugce war also relevant wegen Zivilcourage, obwohl sich offensichtlich Teenies mit schlechter Kinderstube aufs Maul gehauen haben, versehentlich mit Todesfolge. Lächerlich.
Das Nichtsenden des Maria-Falls ist glasklar kalkuliert. Ein Flüchtling der ein deutsches Mädel umbringt hat eine unfassbare politische Sprengkraft. Die ARD hat sich hier ganz klar als Wahlkampfhelfer positioniert.
 
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Richtig lächerlich.
"Gesellschaftlich nicht relevant": Das Auswahlkriterium kann ich verstehen. Nur warum wurde dann über ähnliche Mordfälle wie Tugce oder der Typ am Alexplatz berichtet? Das sind jetzt die einzigen die mir einfallen. Gibt bestimmt noch mehr.

Warum wird über die Freilassung von Uli Hoeneß berichtet? Gesellschaftlich zwar unrelevant aber weil extrem großes Medienecho?
Verstehe einer die ARD
 
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Nun, niemand hat sich aufgeregt als der Mord passierte. Niemand. Ist einer von vielen Morden in Deutschland jedes Jahr.

Nur als dann rauskam dass es vermutlich (Stichwort Verdächtiger) ein "Flüchtling" gewesen sein soll, ging es mit dem Geheule los.
 
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Nein, der Mord war auch schon bevor der Flüchtling idenzifiziert wurde ein Thema.
Weil die Umstände durchaus etwas besonderes sind, das ist nicht nur einer von den knapp 300 jährlichen Morden in Deutschland. Siehe dazu auch diverse Artikel zur Lückenhaften Berichterstattung der ARD. Z.b. hier http://www.faz.net/aktuell/feuillet...sitzender-kritisiert-tagesschau-14561033.html "Die Entscheidung der ARD-„Tagesschau“, anfangs nicht über den Mordfall von Freiburg zu berichten, zieht weiterhin eine politische Debatte nach sich. Kritik kommt vom Vorsitzenden des Bundestags-Innenausschusses, Ansgar Heveling (CDU). Der Fall der vergewaltigten und getöteten Studentin sei schon vor der Festnahme eines 17-jährigen Flüchtlings in ganz Deutschland präsent gewesen, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Dienstag."
 
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Zeig mir mal n paar überreginale Artikel die das Behandelt hatten bevor Flüchtling und so.
 
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warum sollte die Tagesschau auf einmal über jeden random Mord berichten?
 

Deleted_38330

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Dieser Mord mit Vergewaltigung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingskrise und hat daher signifikante politische Brisanz. Das Kalkül des Senders ist glasklar und beweist, wie sehr die Öffentlich-Rechtlichen endlich abgeschafft gehören.
 
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Genau, glasklar. Kein anderes überregionales Medium hat darüber berichtet, aber die Tagesschau als Staatspropagandashow hat glasklar bewiesen dass es unter direktem Befehl von Frau Generälin Merkelin steht.

Glasklar.
 

Deleted_38330

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Dass auch andere überregionale Medien nicht berichten macht es nur noch schlimmer, das ist dir hoffentlich klar.
 
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weil sie sonst von jedem der ca. 300 morde in deutschland berichtet haben, oder breichten sollten..?

dass die ard nicht davon berichtete ist natürlich absolutes versagen von medienberichterstattung, ändert nichts daran, dass sabel sich mal wieder absichtlich behindert anstellt.
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Satz richtig verstehe, aber ja, die Sender sollten über alle Morde berichten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit aktueller Politik stehen. Alle 300 werden das eher nicht gewesen sein.
 

Benrath

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Es ist schon etwas peinlich, dass die Tagesschau an dem Samstag, wo klar wurde wieviel Brisanz das Thema hat nicht darüber berichtet hat. Das sie vor dem Samstag noch nicht darüber berichtet hat, stört glaub ich weniger. Schlemil und Co haben schon recht, dass Tugce wesentlich unwichtiger fürs Land war als dieser Fall.
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Satz richtig verstehe, aber ja, die Sender sollten über alle Morde berichten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit aktueller Politik stehen. Alle 300 werden das eher nicht gewesen sein.

dir scheint noch mehr nicht klar zu sein:
Zeig mir mal n paar überreginale Artikel die das Behandelt hatten bevor Flüchtling und so.
Dieser Mord mit Vergewaltigung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingskrise und hat daher signifikante politische Brisanz. Das Kalkül des Senders ist glasklar und beweist, wie sehr die Öffentlich-Rechtlichen endlich abgeschafft gehören.
Genau, glasklar. Kein anderes überregionales Medium hat darüber berichtet, aber die Tagesschau als Staatspropagandashow hat glasklar bewiesen dass es unter direktem Befehl von Frau Generälin Merkelin steht.

Glasklar.
Dass auch andere überregionale Medien nicht berichten macht es nur noch schlimmer, das ist dir hoffentlich klar.

dir scheint auch nicht bewusst zu sein, was das wort unmittelbar bedeutet.
 
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Die Argumentation ist natürlich bescheuert, aber in die andere Richtung. Der Fall Tugce hätte genauso wenig in die überregionalen Nachrichten gehört wie dieser Mord hier jetzt. Solange es nicht um gesellschaftliche Zusammenhänge geht (nein, das hier ist nach wie vor ein Einzelfall :)) sind solche Fälle tragisch, aber gehören zum täglichen Lebensrisiko dazu. Ist natürlich doof für die Medien, dass ihnen das in anderen Fällen, wenn die Auflage im Vordergrund steht, egal ist. Dann wirken solche Aussagen natürlich schnell hohl. Ändert nix an der Richtigkeit der Maßnahme.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Seltsame Diskussion. Die Tagesschau hat auch nicht über den Mord berichtet, als er passiert ist, also schien das Verbrechen selbst nach ihren Kriterien nicht relevant genug zu sein, um erwähnt zu werden. Warum sollte jetzt die Identität des Täters wichtig genug sein? Lässt sich daraus irgendeine gesellschaftspolitische Relevanz rauslesen? Wenn das der symbolische Aufhänger für eine größere Diskussion wäre, ok, aber das fordern ja nur diejenigen, denen es gar nicht um den Mord selbst geht, sondern um die Flüchtlingspolitik generell (deren Richtigkeit ja bereits zur Genüge diskutiert wurde und wird). Was soll man jetzt daraus lernen, dass ein einzelner Flüchtlinge eine einzelne Deutsche vergewaltigt und ertränkt hat? Dass es auch schlimme Afghanen gibt? Whoa if true.

Das beste btw die ganzen Knallköpfe, die jetzt schreiben: Oh, die Tagesschau paternalisiert ihre Zuschauer, wenn sie ihnen nicht die Wahrheit zumutet, das sind alles Erwachsene, die können sowas einordnen. Ich kenne absolut niemanden, der sich mit dem Thema auch nur kursorisch beschäftigt hat und ernsthaft glaubt, Menschen könnten die Gefahr von Kriminalität für ihr eigenes Leben auch nur ansatzweise realistisch beurteilen. Aber ich bin sicher das wird alles viel besser, wenn es unter dem Rubrum "deutsches Opfer, fremder Täter" läuft ...
 

Benrath

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Ja anscheinend wurde das Thema für einen grösseren Teil der Bevölkerung dadurch relevant. Ob zu recht oder nicht, find ich dann fast irrelevant.

Durch die inkonsistente Handhabung der Relevanzregel macht man sich angreifbar (sieh Tugce). Erst durch das Verschweigen ensteht das falsche Gefühl von dem AfD und Co leben.
 
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Zeig mir mal n paar überreginale Artikel die das Behandelt hatten bevor Flüchtling und so.

Google? Das Ding hatte schon lange vor Fassung des Täters ein mediales Echo. Aktenzeichen XY ungelöst hatte z.B. den Fall auch behandelt..
 
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Naja das ist doch n Strohmann, guck mal von wem diese Argumentation immer kommt. Als würden diese Leute plötzlich alle zu Refugees-Welcome-Schreiern mutieren, wenn es nen: "Mädchen von Flüchtling umgebracht"-Bericht gegeben hätte. Bescheuert ist es, bei solchen Dingen zu lügen aber nicht jedem diffusen Sicherheitsgefühl der Menschen gerecht zu werden ist nicht verkehrt (siehe Gustavos Post). Warum diese Relevanz in der Gesellschaft entsteht ist insofern sehr relevant (höhö).
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Google? Das Ding hatte schon lange vor Fassung des Täters ein mediales Echo. Aktenzeichen XY ungelöst hatte z.B. den Fall auch behandelt..


Überregionale Zeitungen haben aber auch quasi unbegrenzt Platz in ihrer Zeitung. Für wie viele solcher Beiträge hat die Tagesschau Zeit? Man kann ja nicht einfach Ollie Williams einbestellen, der "SHE REAL DEAD" reinbrüllt und dann nächstes Thema.
 
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Meiner Meinung nach geht die Frage ob das eine gesellschaftlich relevante News war, oder auch ob die Tagesschau nur gesellschaftlich relevante News bringen soll an der Frage vorbei.
Ich denke ersteres ist der Fall, aber seien wir mal realistisch: Niemand hier der anderer Meinung ist wird seine Meinung ändern, egal was ich schreibe. Da ist zuviel politische Ideologie im Spiel, also spare ich es mir direkt.
Was auf jeden Fall schon mal fest steht: es ist kein random Mord wie jeder andere. Das ist einfach ein Fakt. Die anderen 300 stehen nämlich nicht prominent in den Nachrichten und es wird öffentlich diskutiert warum die Tagesschau keine Meldung gebracht hat. Es gibt also ganz offensichtlich wesentliche Unterschiede.

Die wesentliche Frage ist aber sowieso eine andere: Warum wurde wirklich nicht berichtet, und ist der Grund politisch motiviert (also ist es mal wieder ein Beispiel für Lügenpresse oder nicht)?

Es ist schon mal ziemlich klar gelogen dass nicht berichtet wurde weil es nicht relevant war. Völlig unabhängig ob es relevant ist oder nicht, denn die Tagesschau berichtet über andere Themen die gesellschaftlich irrelevant, aber eben von Interesse sind sehr wohl. Tugce, Kachelmann, Höneß, etc. Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Und wie Herr Gniffke versucht zu erklären warum das eine oder andere doch relevant war ist einfach lächerlich (wenn er wenigstens gesagt hätte: ja es war irrelevant, aber wir hatten das Gefühl dass die Leute das unbedingt wissen wollen, dann wäre das zwar immer noch nicht glaubhaft, aber zumindest schon mal schwerer zu widerlegen).
Betrachtet man was normalerweise in der Tagesschau kommt, dann sieht man so als grobes Muster: Dinge die entweder relevant sind, oder die weniger relevant sind aber wo man davon ausgeht dass es viele Leute interessiert. Und öffentliches Interesse trifft auf diesen Fall ganz klar zu, sonst gäbe es diese ganze Diskussion ja gar nicht erst. Also warum diesmal nicht?
Vielleicht gibt es noch einen anderen guten Grund, aber realistisch gesehen: Wenn der Herr schon lügt was den Grund angeht, dann ist mal stark davon auszugehen dass der wahre Grund kein so besonders guter ist und es tatsächlich einfach politisch motiviert ist, weil das eben nicht zu Merkels Politik passt.
 
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Gustavo

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Was auf jeden Fall schon mal fest steht: es ist kein random Mord wie jeder andere.


Doch, genau das war es. Es ist bloß kein Täter wie jeder andere und nur darum geht es euch. Als der Mord selbst passiert ist kam darüber nichts in der Tagesschau, wie viele Beschwerden gab es deshalb damals? Schätzungsweise 0. Wenn der Täter nicht aus Afghanistan sondern aus Aschaffenburg käme, wie viele Beschwerden gäbe es darüber, dass über den Fahndungserfolg nicht in der Tagesschau berichtet wurde? Schätzungsweise 0. Wenn das Opfer nicht Maria sondern Fatimah hieße, wie viele Beschwerden gäbe es, dass darüber in der Tagesschau nicht berichtet wurde? Schätzungsweise 0. Die gesellschaftliche Relevanz war nie durch die Tat selbst bedingt (solche Taten passieren immer mal wieder), sie war auch nicht durch den Hinweis auf ein reales gesellschaftspolitisches Problem bedingt*, sie ist einzig und alleine daraus bedingt, dass Leute eingeschnappt sind, dass nicht auf die für sie vorteilhafteste Art über das Problem berichtet wird. Gibt es IRGENDEINEN journalistischen Mehrwert, den diese Meldung ohne die Aufregung um ihr Fehlen in der Tagesschau gehabt hätte? Ich kann keinen erkennen.



*zumindest habe ich nirgendwo gehört, dass jemand einen Bericht über die statistische Häufigkeit von Tötungsdelikten durch Flüchtlinge gefordert hat
 
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Wenn ich von "einem Mord" spreche, dann meine ich damit alles was unmittelbar mit dem Mord zu tun hat.
Das schließt beispielsweise ein: Das Motiv, die Tatwaffe, den Täter, das Opfer, den Tatort etc.

Ich halte das auch für die übliche Interpretation. Deine Interpretation nah der weder der Täter noch das Opfer etwas damit zu tun haben kann ich nicht teilen, und dementsprechend war meine Aussage selbstverständlich auch nicht so gemeint.
 
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Doch, genau das war es. Es ist bloß kein Täter wie jeder andere und nur darum geht es euch.
Ein Beispiel von berichteten Toden war zB auch Fälle bzgl Rassenprobleme in Amerika. Wenn du das genauso auf die Tat an sich runterbrichst "ein Schwarzer wurde erschossen", interessiert das auch keinen (weil passiert dauernd in Amerika). Erst durch den Kontext (wie eben hier auch) wird das ganze interessant.
 
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Nun, niemand hat sich aufgeregt als der Mord passierte. Niemand. Ist einer von vielen Morden in Deutschland jedes Jahr.

Nur als dann rauskam dass es vermutlich (Stichwort Verdächtiger) ein "Flüchtling" gewesen sein soll, ging es mit dem Geheule los.

Arbeitskollegin wurde von ihrer Mutter panisch angerufen, weil sie ja alleine wohne und es in Baden so gefährlich sei. Aber als regionaler Anwohner wurde man auch im Radio damit totgenervt.

https://www.google.de/webhp?sourcei...=freiburg+studentin+ermordet&tbm=nws&start=20
https://news.google.com/news/story?...=0ahUKEwj16PmslODQAhUGtxQKHaXtC2w4FBCqAggoMAM

ich würde sagen, dass gab schon gewisse überregionale Resonanz.
 
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Hier in Baden Württemberg gab's schon ab und an mal berichte über den Mord (radio lokale zeitungen...), hauptsächlich allerdings im zusammenhang mit einer vergewaltigung mit mord die ca. 30 kilometer entfernt stattgefunden hat, weil man da einen zusammenhang und eventuellen serientäter befürchtet hat. Beschwert sich jemand, dass die tagesschau darüber nicht berichtet hat? Oder, dass atm niemand den anderen mord interessiert? Warum nicht?
 

Benrath

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Fairerweise muss man dann das Copshooting Ding in den USA zählen lassen.

Es wird nur darüber berichtet, weil die Shootings rassistisch motiviert sein sollen.
Wenn hier Leute davon ausgehen, dass die Vergewaltigung ideologisch motiviert war, weil die Täter aus einem anderen Kulturkreis kommen, ist das die gleich Argumentationsschiene.
 
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in der letzten Nachricht, die ich drüber gelesen habe, wurde Endingen auch erwähnt, nur dass bisher kein Zusammenhang erkennbar war. Wenn man in google sucht, spuckt der fast alle aktuellen Meldungen zum anderen Fall aus, also nicht wirklich vergessen, nur gibt es dazu bisher auch nicht viel mehr zu berichten.
 
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Natürlich spielen der Täter und das Opfer eine Rolle. Wenn sich in Bautzen Flüchtlinge und Rechte prügeln, wird das hoch und runter berichtet, es gibt Sondersendungen dazu. Wenn das gleiche bei nur deutschen Beteiligten passiert, ist die Resonanz auch geringer, weil es einfach nicht so viele Leute interessiert. Keine Ahnung, wo ihr die letzten Jahre verbracht habt, aber das ist ganz normal.
 
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in der letzten Nachricht, die ich drüber gelesen habe, wurde Endingen auch erwähnt, nur dass bisher kein Zusammenhang erkennbar war. Wenn man in google sucht, spuckt der fast alle aktuellen Meldungen zum anderen Fall aus, also nicht wirklich vergessen, nur gibt es dazu bisher auch nicht viel mehr zu berichten.

Es geht konkret um die tagesschau weil sich leute hier ja beschweren, dass sie nicht über den fall mit flüchtlingstäter berichten.
 

Gustavo

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Wenn ich von "einem Mord" spreche, dann meine ich damit alles was unmittelbar mit dem Mord zu tun hat.
Das schließt beispielsweise ein: Das Motiv, die Tatwaffe, den Täter, das Opfer, den Tatort etc.


Macht für die Frage nach dem journalistischen Mehrwert keinen Unterschied. Deutschland ist ja nicht nur dem Schutz seiner Bürger verpflichtet, sondern dem Schutz aller Einwohner, solange sie sich auf dem Staatsgebiet aufhalten. Trotzdem wird nur hier Berichterstattung gefordert; in anderen Fällen, in denen der Täter ebenfalls ein Flüchtling war, unterblieb das, weil die keine Marias umgebracht haben, sondern ihre eigenen Frauen (meistens aus Eifersucht). Warum hat das die Gemüter nicht erhitzt? Die Frauen sind nicht weniger tot und die Täter nicht weniger Flüchtlinge. Wie man es dreht und wendet: Hier gibt es keinen journalistischen Mehrwert, außer man ist einem ethnozentrischen Weltbild verpflichtet, das in Deutschland zumindest bisher nicht genutzt werden konnte, um von der Allgemeinheit als legitim anerkannte Forderungen zu stellen.



Ein Beispiel von berichteten Toden war zB auch Fälle bzgl Rassenprobleme in Amerika. Wenn du das genauso auf die Tat an sich runterbrichst "ein Schwarzer wurde erschossen", interessiert das auch keinen (weil passiert dauernd in Amerika). Erst durch den Kontext (wie eben hier auch) wird das ganze interessant.


Es war ja auch die längste Zeit so, dass es keinen interessiert hat. Interessant wurde es erst, als die Schwarzen das als Anlass genommen haben, über "die Rassefrage" in den USA zu diskutieren. Wenn es bei BLM nur um Polizeigewalt an sich gehen würde, hätte das niemals so hohe Wellen geschlagen, genau wie es niemals so hohe Wellen schlagen würde, wenn es hier nur um Gewalt gegen Frauen ginge.
 
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Macht für die Frage nach dem journalistischen Mehrwert keinen Unterschied. (...)

Das ist ja schön dass du das so siehst, hat aber relativ wenig mit dem zu tun was ich geschrieben bzw. du entgegnet hast. Es ging um den von dir bestrittenen Fakt dass es kein random Mord ist. Was einfach eine Tatsache ist solange man den Begriff normal verwendet und nicht irgendwie definieren will dass der Täter, das Opfer und sonst noch alles mögliche nicht zum Mord dazu gehören. Von journalistischem Mehrwert habe ich nichts geschrieben, ich habe sogar explizit geschrieben dass ich keinen Sinn sehe das hier zu diskutieren.

Wenn du wirklich diskutieren willst warum ein Mord an einer jungen deutschen Studentin die in Deutschland alleine nach Hause radelt, ermordet von einem Flüchtling, die Öffentlichkeit mehr interessiert als wenn der Flüchtling seine eigene Frau die er mitgebracht hat umbringt, dann würde ich vorschlagen dazu einen eigenen Thread aufzumachen.
Ich kann dir gerne erläutern woher ich glaube dass dieser Unterschied kommt, aber mit dem Thema hier hat das wenig zu tun.

So ganz nebenbei weil du das aufgebracht hast: Ich fordere schon länger eine ausführlichere Berichterstattung der Verbrechen von Flüchtlingen an Flüchtlingen, das müsste sich sogar irgendwo in einem der Threads hier finden lassen. Meiner Meinung nach ist es eine eigentlich untragbare Situation dass sich praktisch niemand für diese Leute interessiert, und diese (insbesondere die Frauen und Mädchen) sehr viel (sexuelle) Gewalt ertragen müssen, wobei sich irgendwie die eine Seite nicht dafür interessiert weil man ja dann zugeben müsste dass so etwas bei Flüchtlingen (insbesondere aus bestimmten Kulturkreisen) häufiger vorkommt, die andere weil ihnen die Menschen egal sind, und der Rest weil es politisch nicht opportun ist sich für diese einzusetzen.
 

Gustavo

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Na ja, die Frage ist letztendlich, wann ein Mord nicht "random" ist: Wenn sich Leute dafür interessieren (anscheinend deine Definition) oder wenn er keine gewöhnliche Straftat ist (meine). Es liegt mir fern so zu tun als wäre das Interesse der Mehrheit an einer Tat Flüchtling --> Deutscher nicht viel größer als an einer Flüchtling --> Flüchtling (wohl auch andersherum: Deutscher --> Flüchtling hat auch höhere Relevanz), aber was ich dir mit dem "journalistischen Mehrwert" zu verstehen geben wollte ist eben, dass guter Journalismus nicht hauptsächlich danach fragt, was Leute interessant finden sondern was tatsächlich bestimmte Kriterien der gesellschaftlichen Relevanz erfüllt. Wenn man hier tatsächlich ein Problem sieht, etwa dass in Deutschland die Kriminalität merklich steigt, dann wäre es völlig legitim das zu thematisieren. Nur: Genau wie nie irgendwo thematisiert wird, dass in Deutschland die Zahl der Morde in den letzten 15 Jahren stark zurückgegangen ist, wird hier nicht danach gefragt, ob die Zahl jetzt stark steigt; man will lediglich darauf hinaus, dass genau dieser eine Flüchtling diese eine Deutsche umgebracht hat und das ist nun mal "random" in dem Sinn dass die gesellschaftliche Relevanz gegen Null tendiert. Relevanz bekommt es erst, wenn Leute sich darüber aufregen, dass die journalistischen Kriterien vielleicht andere sind als die Kriterien, die sie selbst anlegen würden, aber das ist ja nun mal ein Zirkelschluss.
 
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Der Mord war aber auch keine gewöhnliche Straftat ;)
Auch zu einer Straftat gehört ein Täter, ein Opfer, eine Motivation, der zeitliche Kontext und sonst noch alles mögliche dazu. Wäre das völlig gewöhnlich gäbe es da kein so großes Interesse daran. Verstehe nicht warum du unbedingt versuchen willst denn Fall als gewöhnlich zu sehen.

Und nochmal: Es geht nicht um die Frage nach welchen journalistischen Kriterien das berichtet werden sollte. Es geht um die Frage ob überhaupt journalistische Kriterien angewendet wurden oder politische. Und da die behaupteten journalistischen relativ offensichtlich gelogen sind (nicht weil sie zutreffen oder nicht, sondern einfach weil sie auf andere Fälle nicht angewendet werden, die behaupteten Kriterien, egal ob falsch oder richtig, also gar nicht die Kriterien sind nach denen die Tagesschau bewertet, und demnach auch nicht der Grund sein können) sieht es doch recht deutlich nach letzterem aus.
 
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Es war ja auch die längste Zeit so, dass es keinen interessiert hat. Interessant wurde es erst, als die Schwarzen das als Anlass genommen haben, über "die Rassefrage" in den USA zu diskutieren. Wenn es bei BLM nur um Polizeigewalt an sich gehen würde, hätte das niemals so hohe Wellen geschlagen, genau wie es niemals so hohe Wellen schlagen würde, wenn es hier nur um Gewalt gegen Frauen ginge.
Hier geht es halt um "die Flüchtlingsfrage", ein Thema was - oh Überraschung - aktuell (halt schon seit ~1,5 Jahren, aber eben auch weiterhin) diskutiert wird.

Da ging es auch nicht um irgendeine immense Veränderungen, wie bei dem Strohmann den du im anderen Post aufstellst.
 

Gustavo

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Der Mord war aber auch keine gewöhnliche Straftat ;)
Auch zu einer Straftat gehört ein Täter, ein Opfer, eine Motivation, der zeitliche Kontext und sonst noch alles mögliche dazu. Wäre das völlig gewöhnlich gäbe es da kein so großes Interesse daran. Verstehe nicht warum du unbedingt versuchen willst denn Fall als gewöhnlich zu sehen.


Weil er gewöhnlich ist? Ungewöhnlich ist doch lediglich die Tatsache, dass der Typ überhaupt in Deutschland war. Auf alle anderen Arten ist der Fall, zumindest was wir davon wissen, total gewöhnlich: Junger, männlicher Täter vergeht sich an jungem, weiblichem Opfer und tötet es, um Vergewaltigung zu verdecken. Für mich ist ungewöhnlich etwas, von dem gemeinhin Leute überrascht sind und was sie für unwahrscheinlich gehalten hätten. An dem Fall ist a priori doch gar nichts unwahrscheinlich: Solche Sachen passieren eben.



Und nochmal: Es geht nicht um die Frage nach welchen journalistischen Kriterien das berichtet werden sollte. Es geht um die Frage ob überhaupt journalistische Kriterien angewendet wurden oder politische. Und da die behaupteten journalistischen relativ offensichtlich gelogen sind (nicht weil sie zutreffen oder nicht, sondern einfach weil sie auf andere Fälle nicht angewendet werden, die behaupteten Kriterien, egal ob falsch oder richtig, also gar nicht die Kriterien sind nach denen die Tagesschau bewertet, und demnach auch nicht der Grund sein können) sieht es doch recht deutlich nach letzterem aus.


Gibt es dafür eigentlich irgendeinen Beleg? Kachelmann & Hoeneß sind nämlich arg dünn: Die waren bereits beide prominent, außerdem ließen sich die Sachen mit gesellschaftspolitischen Themen verbinden, die gerade Konjunktur hatten und haben: Es wird TATSÄCHLICH über die Unklarheiten in solchen Fällen wie bei Kachelmann gestritten und es werden TATSÄCHLICH haufenweise Steuern hinterzogen. Ob es tatsächlich einen Anstieg an solchen Fällen wie dem in Freiburg geben wird, erscheint mir dagegen bestenfalls ungeklärt. Was ist mit den XYZ Fällen, die NICHT in der Tagesschau laufen, obwohl sie groß in Zeitungen zu sehen sind? Zählen die alle nicht, nur wegen einer Tugce Albayrak?


€dit:

Hier geht es halt um "die Flüchtlingsfrage", ein Thema was - oh Überraschung - aktuell (halt schon seit ~1,5 Jahren, aber eben auch weiterhin) diskutiert wird.


Ja und sicher nicht auf einem höheren Niveau, wenn man ohne Grund die Taten von einzelnen in einen Kontext setzt, der geradezu zur Verallgemeinerung einlädt. Oder glaubst du der Typ hat sie vergewaltigt, WEIL sie Deutsche war?
 
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