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Ich sehe das Problem mit der "Facebookisierung" der News nicht: Genau wie bei vielen anderen Dingen ist zentrale Verleger heute einfach nicht mehr nötig. Die Digitalisierung hat uns eine ganz neue Form der Kommunikation gebracht.
News können dezentral produziert werden (wer etwas interessantes sieht schreibt ein paar Sätze dazu, das passiert ganz von selbst) und verteilen sich dann nach eigenen sozialen Präferenzen.
Natürlich besteht da das Problem, dass Leute tendenziell in ihrer eigenen Informationsblase bleiben aber das wäre doch einfach genug lösbar, wenn man einfach dafür sorgt, dass "zufällig" auch gegenteilige Meinungen im eigenen Newsfeed auftauchen.
Die 08/15-Informationen kriegt man so problemlos verbreitet, und das wahrscheinlich sogar deutlich effizienter als mit den "alten" Zeitungen.
Investigativer Journalismus stirbt dabei aus, gleichzeitig wird whistleblowing aber durch Plattformen wie wikileaks deutlich einfacher. Insgesamt würde ich sagen (kann es aber nicht belegen), dass es heute wahrscheinlicher ist, dass Machenschaften aufgedeckt werden, als noch vor 50 Jahren. Dass irgendein verärgerter Mitarbeiter Material auf wikileaks hochläd ist doch sicherlich wahrscheinlicher, als dass ein Journalist "von außen" auf die Idee kommt, was nachzuforschen, oder?
Ich sehe kein Problem für uns als Gesellschaft. Ich sehe ein Problem für die aktuellen Medienlandschaft - aber diese darf gerne sterben, der weine ich keine Träne nach. Wenn doch nur die ÖR als erstes verschwinden würden ...