Polizeigewalt in Deutschland

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Lehrer schieben Frust auf Schüler. Polizisten auf Migranten. How come?
Vlt spielt der Realitätscheck eine Rolle
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Habe mir jetzt aus Neugierde das Video angesehen und bin erschrocken, über was wir hier diskutieren.
Es ist doch ja nun wirklich gar nichts passiert, ich verstehe die Aufregung nicht. Dumer Trottel wird mehrfach gewarnt, bekommt dann einmal kurz einen Schmerzgriff und wird weggetragen.
Mustergültiges Verhalten der Polizei. Ich dachte da wird einem ins Gesicht getreten, dass die Nase gebrochen ist oder sowas.

Wenn wir unseren Polizisten nichtmal sowas erlauben, dann leckt mich doch am Arsch. Das macht alles keinen Sinn mehr mit so altbackenem Kram wie Recht und Gesetz. Soll halt jeder machen was er will.

a. Lol, dass du dich dazu geäußert hast, bevor du das Video überhaupt angeschaut hast.
b. Ich würde dich ja jetzt danach fragen, ob es für dich okay ist Rentnerinnen auch so von der Straße zu zerren, wenn sie nicht freiwillig gehen, aber weil du halt ausschließlich (wie Frau Bundeskanzlerin a.d. Dr. Angela Merkel btw :mond:) vom Ende her denkst, würdest du wahrscheinlich noch ja sagen, weil du weißt dass es für jede Rentnerin 100 linke Zecken trifft. :deliver:
 
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Hier gehts ja wieder zu.

Will eigtl nur kurz was zu dem Lehrerding sagen: Ich mein, das liest sich so für mich, als hätte vinniesta Bock, wie der Cop zuzulangen, wenn einer seiner Schüler asi ist - aber das rechtfertigt das Handeln des Polizisten halt nicht.
Wenn bei Dir in der Klasse ein Jugendlicher, der nur die Sprache der Gewalt spricht, Stress anfängt und, wie Du es beschreibst, auf seinen Stuhl zurückgedrückt werden muss, weil "Bitte, jetzt nimm doch mal Rücksicht" nur Öl ins Feuer ist (gibts halt), ist das etwas völlig anderes, als wenn einem friedlichen Demonstranten nicht nur Schmerzen angedroht, sondern auch noch (unnötig und unverhältnismäßig) zugefügt werden.
 
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Es hat nix mit schwarzer Pädagogik zu tun, wenn man ein Kind unsanft zu seinem Platz geleitet. Das machen die meisten Eltern ja auch, wenn sie ihre Kinder morgens anziehen usw. usf.
Solche Kinder müssen erstmal weg vom geregelten Unterricht und lernen mit sich und anderen klarzukommen. Das kann von Kinder- und Jugendpsychatrie bis zur reinen Förderschule gehen.
Das eine hat mit dem anderen halt nichts zu tun. Ja, es ist schwarze Pädagogik, Kinder unsanft zu ihrem Platz zu geleiten. Warum? Weil es Gewaltanwendung normalisiert. Du gehst nicht zu deinem Platz? Dann zwing ich dich, denn ich bin stärker. Völlig falsches Beispiel. Und Kinder lernen ihr Verhalten quasi ausschließlich durch Beispiele, nicht durch Erklärungen und auch nicht durch pawlowsche Konditionierung. Körperlicher Zwang ist grundsätzlich nicht okay, außer als ultima ratio, um zu unterbinden, dass das Kind sich selbst oder andere verletzt.
Und nein, normale Eltern machen das nicht so, wenn sie ihre Kinder morgens anziehen. Das heißt nicht, dass sie es nie tun. Aber das liegt nicht daran, dass es ne gute Idee ist, sondern dass Eltern Menschen sind, die Fehler machen.

Ein völlig anderer und valider Punkt ist, dass viele Schulen und Lehrer es regelmäßig mit unerzogenen und teils unbeschulbaren Kindern und Jugendlichen zu tun haben und der Staat die Lehrer und Erzieher zu oft mit einer unlösbaren Aufgabe im Regen stehen lässt.


Blödsinn. Das ist genau der Grund, warum immer weniger Leute Lehrkraft werden wollen. Es stehen sich immer asozialere Zustände weniger werdenden Lehrkräften gegenüber. Dass da hier und da mal einer austickt ist normal. Nicht schön, aber dann diesen gleich zu verteufeln und abzustrafen ist hanebüchen hoch zehn und kommt nur von linksgrünversifften Wolkenkuckucksheimern.
Ich bin weiß Gott nun kein Wolkenkuckucksheimer, sondern grundsätzlich (für nen Sozi) eher Law-and-Order-mäßig unterwegs. Aber du vermischst imo zwei sehr gut trennbare Dinge, die auch tunlichst getrennt werden sollten: Dass man mal austickt, ist tatsächlich normal, aber normal im Sinne von sowas passiert, nicht im Sinne von sowas ist okay. Es geht überhaupt nicht darum, das zu verteufeln. Im Gegenteil, viel besser wäre, möglichst offen damit umzugehen. Wenn sich die Polizei nach sowas hinstellen und erklären würde: Sorry, da hat ein Kollege die Kontrolle verloren. Das ist nicht in Ordnung. Wir arbeiten das auf und ziehen Konsequenzen. Dann wäre das für mich völlig in Ordnung. Weder sage ich, dass man solche Beamten "aus dem Verkehr ziehen" noch übertrieben abstrafen muss. Es sollte eine Disziplinarstrafe geben und vor allem ein Gespräch, bei dem klargemacht wird, dass sowas intolerabel ist, dann ist auch erstmal gut - Leute, bei denen das öfter passiert, sind ein anderes Thema.
Genau das passiert aber meistens nicht und das forderst du offenbar auch nicht, sondern du tust genau wie Mackiavelli und andere Hirnis so, als gäbe es an solchem Verhalten überhaupt nichts zu bemängeln. Merkst du nicht, wie bescheuert das ist?

Und ja, mir ist bewusst, dass das Ganze zwei Seiten hat und Tribalismus in der Regel nicht nur in eine Richtung verläuft. Natürlich gibt es in der linken Szene und darüber hinaus auch die Tendenz der Grabenbildung. Das ist aber keine Entschuldigung für die Polizei, Fehlverhalten systematisch zu leugnen und zu vertuschen, wie es regelmäßig passiert.


Sry, nochmal: 1. Ansprache mit Platzverweis + Zeitspanne geben sich zu verpissen - 2. Ansprache mit Platzverweis und Hinweis, dass physische Gewalt eingesetzt werden wird + 2. Zeitspanne geben sich zu verpissen - 3. Anwendung physischer Härte, wenn Delinquent nicht nachkommt. Bei Gegenwehr natürlich Anziehen der eingesetzten Mittel.
Ich versuche es mal konstruktiv, weil du hier offenbar wenigstens bemüht bist, zu argumentieren: Gehen wir mal davon aus, dass die Ansprache nicht fruchtet und Gewalt eingesetzt werden muss. Was heißt das dann für dich: In welchem Rahmen sollte sich das abspielen? Du wirst wohl nicht dafür plädieren, dass der Polizist seine Waffe ziehen und sagen darf: Weg jetzt, sonst Kugel in Kopf. Was ist in deinen Augen also eine vernünftige Grenze, wie weit man bei der Gewaltanwendung gehen darf?

Ich würde mal sagen, für die aller meisten Menschen, die sich unbefangen diese Frage stellen, ist doch relativ klar, dass Gewaltanwendung genau in dem Maße gerechtfertigt ist, wie sie erforderlich ist, um den Rechtsverstoß zu beenden, d.h. in diesem Fall, die Person von der Straße zu entfernen.
Mich würde interessieren, ob du dem zustimmst und wenn ja, wie das mit deiner Auffassung zusammengeht, dass das gezielte Zufügen von Schmerzen dadurch noch gedeckt ist, wenn wir unterstellen, dass es zwei oder drei Polizisten möglich sein sollte, jemanden auch ohne gezielte Schmerzanwendung wegzutragen?

Ich glaube, niemand hier würde unterschreiben, dass Polizisten grundsätzlich niemandem Schmerzen zufügen dürfen. Natürlich dürfen sie das - aber halt nur, wenn es nicht schmerzfrei bzw. schmerzärmer annähernd genauso gut geht. Einfach nur Schmerzen zufügen, weil man Bock drauf hat oder die Alternative etwas anstrengender wäre, geht imo nicht.


Wie bitte? Der Typ stellt sich den Polizisten konkret in den Weg, dreht sich ja noch um. Sorry aber da war ein Schubser nicht ungerechtfertigt. Wenn da eine Gruppe Polizisten in Montur anrückt dann kann man halt Platz machen oder umgelaufen werden. Der Typ hat sich für letzteres entschieden - da kann er sich nicht beschweren. Was sollen die Polizisten denn machen? Dran vorbei laufen damit der Typ in der blauen Jacke denen von hinten einen auf den Kopf geben kann? Sollen die mitten in einer Räumung dann für jeden erstmal anhalten und nett fragen ob er denn die Straße bitte freimacht?
Ich vermute, er dreht sich weg, weil der Polizist ihm gerade Reizgas ins Gesicht gesprüht hat. Was die Polizei machen sollte? Was machst du denn, wenn dir jemand auf der Straße entgegenkommt? Einfach an ihm vorbeilaufen klingt für mich geradezu verdächtig vernünftig.
Willst du behaupten, dass eine einzelne Person auf der Straße für die Polizei ein unüberwindbares Hindernis darstellt, dass sie dringend unter Gewaltanwendung aus dem Weg räumen muss, um vorwärts zu kommen?
Es ist präventive Notwehr, wenn 20 Polizisten in Helmen und Schutzausrüstung einen mutmaßlich angetrunkenen Dude unbedingt zu Boden schubsen müssen, damit er ihnen nicht "von hinten einen auf den Kopf geben kann"?

Sorry, aber mir fällt wirklich schwer zu verstehen, wie ein halbwegs vernünftiger Mensch so eine BS-Argumentation ernstnehmen soll.
 
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Ein völlig anderer und valider Punkt ist, dass viele Schulen und Lehrer es regelmäßig mit unerzogenen und teils unbeschulbaren Kindern und Jugendlichen zu tun haben und der Staat die Lehrer und Erzieher zu oft mit einer unlösbaren Aufgabe im Regen stehen lässt.
Was ist denn zB ein adäquater Umgang mit einem pubertären Pumper, der sich aggressiv verhält und den Lehrer mit Phrasen wie "Hurensohn halt die Fresse, ich fick Dein Leben" angeht?
 

Gustavo

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Was ist denn zB ein adäquater Umgang mit einem pubertären Pumper, der sich aggressiv verhält und den Lehrer mit Phrasen wie "Hurensohn halt die Fresse, ich fick Dein Leben" angeht?

Was glaubst du, wie groß der Anteil der Lehrkräfte ist, die es mit pubertären Pumpern aufnehmen können? Der überwiegende Teil sind schon mal Frauen.
 
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Was glaubst du, wie groß der Anteil der Lehrkräfte ist, die es mit pubertären Pumpern aufnehmen können? Der überwiegende Teil sind schon mal Frauen.
Die hab ich bewusst ausgenommen, weil das noch viel deprimierender ist. Geht aber irwie an meiner Frage vorbei. Ich mein, wenn sowas einfach akzeptiert werden soll (und man evtl noch als SozPäd funktionieren soll), ist es kein Wunder, dass niemand mehr den Job machen will. Sorry fürs OT, das driftet grad
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Die hab ich bewusst ausgenommen, weil das noch viel deprimierender ist. Geht aber irwie an meiner Frage vorbei. Ich mein, wenn sowas einfach akzeptiert werden soll (und man evtl noch als SozPäd funktionieren soll), ist es kein Wunder, dass niemand mehr den Job machen will. Sorry fürs OT, das driftet grad

Na ja, der richtige Umgang mit solchen Leuten ist garantiert nicht, dass männliche Lehrkräfte sich mit denen prügeln sollen. Ich verstehe generell nicht, warum in Deutschland Lehrer alles sein müssen, von Bürokraft über Pausenaufsicht bis Schulpsychologe. Solche Fälle sind was für Sozialarbeiter oder Schulpsychologen, nicht für individuelle Lehrkräfte imho.
 
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Und wenn sie den "normalen" Weg gehen mit Verweis etc, sind sie auch am Arsch, weil sie ja dann angeblich die soziale Kluft befeuern.

Hätte ich auch keinen Bock drauf, zumindest nicht hier in Berlin :ugly:
 

Celetuiw

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Das liegt daran, dass sich die Kanacken nicht beschweren und meistens auch genug Vorwand liefern, dass robustes Durchgreifen gerechtfertigt ist. Ich kenne einige Polizisten und es ist das normalste der Welt die bekannten Asozialen so hart anzufassen, wie es nur geht.
Du machst es dir ja schön einfach. Polizeigewalt gerne, aber bitte nur gegen andersdenkende und Ausländer. Lt. Grundgesetz sind alle Bürger vor dem Gesetz gleich, aber für dich ist das nur ne Phrase oder?
Ich für meinen Teil wünsche mir eine Polizei, die jeden erstmal grundsätzlich gleich behandelt (auch Leute wie dich) und nicht meint, die asozialen Klimakleber dürfen auch ruhig mal eine abbekommen.
 
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Aber woran sollen die dann den Frust ablassen, den sie aufbauen, weil sie sich durch das Auslachen durch die Clans entmannt fühlen

denk doch mal bitte daran. Da muss man demonstrierenden Lauch gängeln!
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Und wenn sie den "normalen" Weg gehen mit Verweis etc, sind sie auch am Arsch, weil sie ja dann angeblich die soziale Kluft befeuern.

Ich habe keine Ahnung wie das in Deutschland heute läuft (obwohl meine Eltern Lehrer waren), aber das ist an sich (nicht dass ich glaube du denkst so) halt so ein dummes Argument: Dadurch, dass man solche Schüler in der Klasse hat, werden halt nur die anderen Schüler gestört. Die heißen dann wahrscheinlich auch nicht Friedrich und Elias, sondern eher (Mohammed in zwei verschiedenen Varianten einsetzen).
 
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Ja, die implizierte Segregation oder was immer dann herbeifantasiert wird, ist alles andere als zielführend. e: ah who cares :ugly:
 

Das Schaf

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Ich habe keine Ahnung wie das in Deutschland heute läuft (obwohl meine Eltern Lehrer waren), aber das ist an sich (nicht dass ich glaube du denkst so) halt so ein dummes Argument: Dadurch, dass man solche Schüler in der Klasse hat, werden halt nur die anderen Schüler gestört. Die heißen dann wahrscheinlich auch nicht Friedrich und Elias, sondern eher (Mohammed in zwei verschiedenen Varianten einsetzen).
Keine Ahnung bei mir hießen die Alexander und Matthias
 
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Was ist denn zB ein adäquater Umgang mit einem pubertären Pumper, der sich aggressiv verhält und den Lehrer mit Phrasen wie "Hurensohn halt die Fresse, ich fick Dein Leben" angeht?
Glaubst du, den beeindruckt es, wenn vinniesta ihn "unsanft an seinen Platz geleitet"?

Ich bin weder Sonderpädagoge noch Jugendpsychologe und weiß tatsächlich nicht, wie man mit solchen Leuten am besten umgeht. Das Übliche ist halt: Mehr Geld in die Schulen stecken, mehr qualifiziertes Personal (Sozialarbeiter, Psychologen usw.), das die Lehrer unterstützt. Tatsache ist, dass wir selbst mit deutlich mehr Geldeinsatz wohl nicht das Personal und die Infrastruktur hätten, um all den gammligen Früchtchen die Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen, die sie benötigen, um halbswegs klarzukommen - einfach, weil es immer ein Scheißjob sein wird, den nur Wenige machen wollen.
Darum ist Prävention halt das A und O: Wir brauchen gut ausfinanzierte und qualitativ ausgestattete Kitas und ne Kitapflicht für Problemkinder ab 3 wäre imo nicht verkehrt. Wenn das Kind erstmal im Brunnen ist, kann man nur noch begleiten, so gut die Mittel es halt hergeben, und hoffen, dass sich das Schlimmste auswächst. Ich finde Seggregation ab einem gewissen Punkt auch nicht indiskutabel, weil es imo nicht sein kann, dass solche Chaoten ihre Mitschüler noch mit runterziehen, die in der Regel auch nicht grad überprivilegiert sind.
Wohin man die dann stattdessen bringt, kA. Afaik gibts da durchaus Ansätze, bspw. dass man zeitweise auf klassischen Unterricht verzichtet und sehr viel mehr auf physische Betätigung und ähnliches geht. Auch gegen deutlich stärkeren Fokus auf Disziplin habe ich prinzipiell überhaupt nichts. Es sollten halt möglichst evidenzbasierte Methoden zum Einsatz kommen, nicht irgendwelche aufgewärmten pädagogischen Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert, weil einem die Vorstellung gefällt.
 
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Was ist denn zB ein adäquater Umgang mit einem pubertären Pumper, der sich aggressiv verhält und den Lehrer mit Phrasen wie "Hurensohn halt die Fresse, ich fick Dein Leben" angeht?
Ich mein saistaed hat mir größtenteils schon aus dem Herzen gesprochen, aber ich kann dazu noch was hinzufügen, weil ich mich letztens mit ner Freundin darüber unterhalten hab, die an ner OGS für ne Grundschule in einem Problembezirk arbeitet:
Das Problem ist strukturell und fängt schon bei den Kleinsten an. Natürlich spielen bei einigen hierarchische Strukturen und altbackene Rollenbilder von Zuhause eine Rolle, aber in der Schule und OGS wird quasi nichts dafür getan, die Kinder ordentlich abzuholen. Und da ist auch die absolute Mehrheit der Kinder aus Problemfamilien noch stark beeinflussbar, es sind halt Kinder. Aber es wird leider schon sechsjährigen sehr konsequent vermittelt, dass sie Menschen zweiter Klasse und zu doof für alles sind.
Wenn du Kindern nicht respektvoll begegnest dann werden sie auch keinen Respekt lernen. Wenn du ihnen beibringst dass Gewalt ein probates Mittel ist, dein Ziel zu erreichen (ob physisch oder psychisch), dann werden sie genau das anwenden. Und dann wundert man sich über die Wesen, die man selbst fleißig mit erschaffen hat?
Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Jetzt bin ich kein Realitätsverweigerer und verstehe, dass du 1.) trotzdem diese Probleme und in Konsequenz solche Asis in späteren Jahren hast und 2.) das Konzept nicht bei jedem funktionieren wird. Aber dann würde ich vermuten, dass ein komplett renitenter und respektloser pubertärer Pumper in unserem Konzept eben nicht beschulbar ist. So ähnlich wie eine Person mit schwerer geistiger Behinderung wohl überfordert in nem Mathe-LK sitzen würde. Ihn dann mit Gewalt dazu zu zwingen und das auch noch komplett problemlos zu empfinden kann ich überhaupt nicht verstehen.
Mir tun Lehrer ja auch leid. Wenn man sich ein Lehramtsstudium für Primärbereich und Sek.1 z.B. anguckt, dann ist das Verhältnis von dem, was man fachlich lernen muss zu dem, was pädagogisch gelehrt wird, einfach lachhaft. Die werden auf ihren Job überhaupt nicht richtig vorbereitet. Dann hilft es aber trotzdem niemandem, die verständliche Überforderung komplett zu legitimieren.
 
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Ich verstehe die strukturellen Probleme zu 100% und unterstütze ebenso die Lösungsansätze; sehe aber schwarz, wenn ich auf die politischen Entscheidungen diesbezüglich (und das seit Jahrzehnten) schaue.

Darauf zielte meine Frage aber auch überhaupt nicht ab, und es ist auffällig, dass es anscheinend keine konkrete Antwort auf diese Situation gibt, sondern auf eine nicht gestellte Strukturfrage geantwortet wird. Es ist schlimm genug, dass Lehrer diesen Situation ausgesetzt sind/sein können, aber ich glaube, das Handwerkszeug wird auch nicht vermittelt - wie Du es auch sagst, Pädagogik bzw Konfliktmanagement mit Menschen, die von zu Haus / Umfeld / Kultur nur (patriarchale) Gewalt als Durchsetzungsmittel kennengelernt haben.

Worauf ich mit meiner Frage eigtl hinauswollte, und ich sehe das durch die ausweichenden Antworten (Du wurdest zumindest etwas konkreter, ticor) unterstrichen, ist dass mein Eindruck ist, dass Lehrer mit derartigen Problemen, auch wenn sie rein statistisch natürlich Extremfälle am Rand sind, komplett alleingelassen werden - von der Vermittlung entsprechender Kompetenzen bis hin zu adäquaten, nicht in weiterer Ausgrenzung endender Maßnahmen. Und wenn Dann ein Lehrer (okay, vinniesta ist evtl nicht das beste Beispiel, der feiert mir persönlich zu sehr die autoritäre Gewalt, der die aggressiv-gewalttätigen Problemkids entspringen) auf die Sprache eingeht, die diese Jugendliche sprechen, wird diesem das strukturelle Versagen als ein persönliches angekreidet. Find ich halt auch schwierig. Von Lehrerinnen, die das in den Fällen nochmal ganz anders abkriegen, gar nicht angefangen. Es kann imo genausowenig, wie man sich schwarze Pädagogik zurückwünschen sollte, erwartet werden, dass Lehrer/Erziehende Erniedrigungen, verbale und evtl sogar körperliche Angriffe ertragen zu haben. Wie vinniesta meinte, dass Lehrerinnen im Lehrerzimmer weinend zusammenbrechen, kann halt auch nicht sein.
 
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Worauf ich mit meiner Frage eigtl hinauswollte, und ich sehe das durch die ausweichenden Antworten (Du wurdest zumindest etwas konkreter, ticor) unterstrichen, ist dass mein Eindruck ist, dass Lehrer mit derartigen Problemen, auch wenn sie rein statistisch natürlich Extremfälle am Rand sind, komplett alleingelassen werden - von der Vermittlung entsprechender Kompetenzen bis hin zu adäquaten, nicht in weiterer Ausgrenzung endender Maßnahmen. Und wenn Dann ein Lehrer (okay, vinniesta ist evtl nicht das beste Beispiel, der feiert mir persönlich zu sehr die autoritäre Gewalt, der die aggressiv-gewalttätigen Problemkids entspringen) auf die Sprache eingeht, die diese Jugendliche sprechen, wird diesem das strukturelle Versagen als ein persönliches angekreidet. Find ich halt auch schwierig. Von Lehrerinnen, die das in den Fällen nochmal ganz anders abkriegen, gar nicht angefangen. Es kann imo genausowenig, wie man sich schwarze Pädagogik zurückwünschen sollte, erwartet werden, dass Lehrer/Erziehende Erniedrigungen, verbale und evtl sogar körperliche Angriffe ertragen zu haben. Wie vinniesta meinte, dass Lehrerinnen im Lehrerzimmer weinend zusammenbrechen, kann halt auch nicht sein.
Wir sind da ziemlich nah beieinander denke ich. Dass die Lehrer damit viel zu sehr alleine gelassen werden und es keine klar abgestimmten Maßnahmen gibt ist wahr und das bildet natürlich die Basis für den Frust und das daraus entstehende Fehlverhalten. Ich würde darin widersprechen, dass man es nicht als ein solches bezeichnen kann bzw. sehe ich es als sehr problematisch, wenn Lehrer dies nicht als ein Fehlverhalten anerkennen. Das ist ein entscheidender Schritt, um Probleme überhaupt als solche zu benennen. Heißt ja nicht, dass man die Lehrer, denen sowas passiert, direkt aburteilt - ich urteile hier im Thread ja z.B. auch viel mehr über vinniestas Ansicht als über das konkrete Verhalten.
Dass Lehrer sowas zu ertragen haben sehe ich übrigens auch nicht als Lösung, und mein Gedanke war insofern dann glaube ich doch sehr konkret: Die Extremfälle sind wie gesagt nicht beschulbar. Sprich, diese Person muss dann aus dem Unterricht entfernt werden; wer sich weigert im Zweifel mit Hilfe der Staatsgewalt (aber bitte ohne Schmerzgriffe :deliver: ). Nicht, um dann einfach auf die Straße gesetzt zu werden, sondern um in Maßnahmen zu kommen, die in solchen Fällen, wie saistaed sagte, evidenzbasiert einen Mehrwert stellen würden. Wie genau die aussehen weiß ich natürlich auch nicht. Ist eine Art Ausgrenzung und damit nicht gut, halte ich aber für die bessere Botschaft an den Schüler (wenn es entsprechend kommuniziert wird) als Gewalt anzuwenden.
 
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Du machst es dir ja schön einfach. Polizeigewalt gerne, aber bitte nur gegen andersdenkende und Ausländer. Lt. Grundgesetz sind alle Bürger vor dem Gesetz gleich, aber für dich ist das nur ne Phrase oder?
Ich für meinen Teil wünsche mir eine Polizei, die jeden erstmal grundsätzlich gleich behandelt (auch Leute wie dich) und nicht meint, die asozialen Klimakleber dürfen auch ruhig mal eine abbekommen.

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass nicht jeder Bürger von der Polizei hart angefasst werden sollte, wenn er sich unkooperativ verhält. Da musst Du was falsch verstanden haben.
 
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Ich vermute, er dreht sich weg, weil der Polizist ihm gerade Reizgas ins Gesicht gesprüht hat. Was die Polizei machen sollte? Was machst du denn, wenn dir jemand auf der Straße entgegenkommt? Einfach an ihm vorbeilaufen klingt für mich geradezu verdächtig vernünftig.
Willst du behaupten, dass eine einzelne Person auf der Straße für die Polizei ein unüberwindbares Hindernis darstellt, dass sie dringend unter Gewaltanwendung aus dem Weg räumen muss, um vorwärts zu kommen?
Es ist präventive Notwehr, wenn 20 Polizisten in Helmen und Schutzausrüstung einen mutmaßlich angetrunkenen Dude unbedingt zu Boden schubsen müssen, damit er ihnen nicht "von hinten einen auf den Kopf geben kann"?

Da geht ein Querulant, für den es anscheinend Freizeitspaß zu sein scheint die Polizei zu ärgern, mit seinem Bier in der Hand und im vollen Überschwang seiner vermeintlichen Rechte in diesem Staat mitten auf eine Polizeihundertschaft im Angriff zu.
Er steht damit dem Einsatz im Weg und da die Polizei auch nicht weiß, was er vorhat, könnte er sogar ein Risiko darstellen.
Völlig unnötig und dafür kann man ja wohl mal eine erzieherische Maßnahme kassieren.
Ich fnde es also völlig legitim, wenn er da was abbekommt. Wobei ich tatsächlich lachen musste, wie stumpf die Polizei ihm erst Tränengas ins Gesicht ballert und ihn dann von hinten umschubst. Ein bisschen weniger Inkaufnahme von Verletzungsgefahr wäre schon okay gewesen. Aber dennoch: Wohlverdient von dem Spasti :ugly:
 
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Na ja, der richtige Umgang mit solchen Leuten ist garantiert nicht, dass männliche Lehrkräfte sich mit denen prügeln sollen. Ich verstehe generell nicht, warum in Deutschland Lehrer alles sein müssen, von Bürokraft über Pausenaufsicht bis Schulpsychologe. Solche Fälle sind was für Sozialarbeiter oder Schulpsychologen, nicht für individuelle Lehrkräfte imho.

Und warum nicht ein paar stabile Security-Typen, die den Spasti in den Schwitzkasten nehmen und erstmal einen Tag lang einsperren?
Warum muss man immer alles so ewig lang diskutieren, anstatt: Fehlverhalten --> Strafe --> Muskete --> Erledigt

Kleines Beispiel aus meiner eigenen Vergangenheit: Früher war es bei der Bundeswehr usus für Fehlverhalten die ganze Gruppe zu bestrafen und zwar mit Übungen zur körperlichen Ertüchtigung. Also ein Soldat baut Scheiße --> alle machen 20 Liegestütze oder müssen in voller Ausrüstung einmal um den Block rennen.
War immer ne klare Sache, fanden alle kacke aber fair und das wichtigste: Danach war die Sache quasi wieder ausgebügelt.
Im Zuge der Verweichlichung dieses Staates wurde irgendwann festgestellt, dass das ja pädagogisch nicht einwandfrei ist. Der damals neue "Erlass erzieherische Maßnahmen" hat dann solches Verhalten ausdrücklich verboten. Stattdessen sollten Lehrgespräche stattfinden, der Soldat sollte sein Fehlverhalten einsehen usw.
Im Folgenden gab es dann anstatt einer kurzen, knackigen Sporteinlage Belehrungen und Gardinenpredigten bei Fehlverhalten. Es hat alle angekotzt und kotzt immer noch alle an und die Soldaten haben darum gebeten, doch wieder "normal" bestraft zu werden, anstatt diese Gespräche im Sozialpädagogen-Stil zu haben, bei denen nichts als ein schlechtes Gewissen das Ergebniss ist. Die Fälle sind vielleicht nicht direkt vergleichbar, aber ich bin extrem skeptisch bei diesen ausschließlich pädagogischen Maßnahmen. Alles Gelaber hat seine Grenzen.
 

Deleted_504925

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Völlig unnötig und dafür kann man ja wohl mal eine erzieherische Maßnahme kassieren.
Ich fnde es also völlig legitim, wenn er da was abbekommt. Wobei ich tatsächlich lachen musste, wie stumpf die Polizei ihm erst Tränengas ins Gesicht ballert und ihn dann von hinten umschubst. Ein bisschen weniger Inkaufnahme von Verletzungsgefahr wäre schon okay gewesen. Aber dennoch: Wohlverdient von dem Spasti :ugly:
Da muss man Mackia sogar mal recht geben :eagle:
Die Polizei ist hier am 1. Mai schon seit Jahren sehr vorsichtig wo sie überhaupt reingehen und wenn die irgendwo ankommen ist es auch sehr deutlich wo man stehen sollte wenn man nicht umgerannt werden will.
Wenn so ein Trottel dann meint den Harten machen zu wollen vor seinen Kumpels bekommt er exakt was er bestellt hat.
 

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Und warum nicht ein paar stabile Security-Typen, die den Spasti in den Schwitzkasten nehmen und erstmal einen Tag lang einsperren?
Warum muss man immer alles so ewig lang diskutieren, anstatt: Fehlverhalten --> Strafe --> Muskete --> Erledigt

Auf die Gefahr hin es zu bereuen antworte ich dir mal vernünftig: Es bringt halt nichts. Du befriedigst vielleicht deine Rachegelüste dadurch, dass du irgendwelchen Halbstarken zeigst, dass es auch stärkere Männer gibt als sie, aber das Ziel ist halt nicht, dir psychologische Befriedigung zu verschaffen.

Es geht gar nicht darum alles auszudiskutieren, Strafe ist schon auch wichtig. Aber Strafe muss halt nicht hart sein, sie muss nur sicher (also nicht zufällig) und schnell erfolgen. Härte schadet in dem Fall nur: Wen du einen Tag einsperrst, verpasst am nächsten Tag die Schule. Die meisten von diesen Jugendlichen sind nicht in der Position, dass sie es sich schulisch leisten können, Unterricht zu verpassen. Und Strafe ist auch nicht der primäre Zweck, denn die wenigsten dieser Jugendlichen sind irgendwelche Soziopathen, denen es Befriedigung verschafft, anderen zu schaden. Da die meisten Jugendlichen der Vernunft mehr oder weniger zugänglich sind, wäre es besser, ihnen verständlich zu machen, irgendeine Art von Einsicht zu fördern, warum ihr Handeln falsch ist, als lediglich darauf zu hoffen, dass die Strafen hart genug sind, dass sie davor Angst haben. So harte Strafen sind wir als Gesellschaft eh nicht bereit in Kauf zu nehmen und ich sehe wenn ich in den USA auch regelmäßig, dass sie nicht funktionieren, weil die meisten Menschen ihr Fehlverhalten nicht rational abwägen, sondern Impulsivtäter sind.
 
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Die meisten Menschen sind bequem und faul und die meisten Jugendlichen testen ihre Grenzen und für sie ist es eher Spaß, wenn sie mal wieder den Unterricht stören.
Wenn da sofort eine robuste Reaktion erfolgt, lernen die Störer erstmal, dass sie auch auf die peinliche uncoole Lehrerin hören müssen, wenn die ne Ansage macht und das hilft der ganzen Klasse und schafft eine bessere Atmosphöre.
Es geht da eher sekundär um den Halbstarken an sich. Ob so ein Idiot einen Tag an die Wand starrt, oder in China ein Sack Reis umfällt ist zu vernachlässigen. An einem durchschnittlichen Schultag lernen Schüler so eines Kaliber in der Regel sowieso nichts, aber einer von denen hindert mehrere andere daran es zu tun.
Für ihn persönlich ist die Erfahrung: Ich baue Scheiße und habe einen richtigen Scheißtag. Anstatt mit meinem Kumpels abzuhängen, bin ich den ganzen Tag eingesperrt und habe null Freizeit. Im Idealfall merkt er sich das und hält in Zukunft die Klappe.
Den ganzen Kram mit erzieherischen Gesprächen usw. macht die Lehrkraft doch sowieso, aber wenn es so nicht weitergeht, muss halt noch eine echte Reaktion erfolgen, die für den Störer sofort spürbar und schmerzhaft ist.
Win (Lehrerin hat mehr Autorität) - Win (für alle normalen Schüler in der Klasse) - Win (vielleicht sogar für den Störer selbst).

edit: Mit straffer Disziplin bekommt man gerade schwierige Fälle am leichtesten in den Griff. Ich habe es jahrelang bei der Bundeswehr gesehen. Der Prozentsatz an Leuten, denen man tatsächlich nicht beikommt, geht gegen Null. Selbst bei den dümmsten Hohlfrüchten, wo man mit Vernunft und Einsicht keinen Meter weiter kommt, klappt es, dann halt mit Furcht.
 
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Da muss man Mackia sogar mal recht geben :eagle:
Die Polizei ist hier am 1. Mai schon seit Jahren sehr vorsichtig wo sie überhaupt reingehen und wenn die irgendwo ankommen ist es auch sehr deutlich wo man stehen sollte wenn man nicht umgerannt werden will.
Wenn so ein Trottel dann meint den Harten machen zu wollen vor seinen Kumpels bekommt er exakt was er bestellt hat.
Es ist gut zu wissen, dass du eine klare Meinung davon hast, wie betrunkene Aufschneiderei bestraft werden sollte - offenbar mit Pfefferspray und rustikalem Zu-Boden-Schubsen. Selbstjustiz gehört aber trotzdem nicht zum Aufgabenspektrum der Polizei. Wie schwer das mancher hier auf die Kette kriegt, ist erstaunlich.
 
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Die deutsche Polizei ist sehr gut, agiert verhältnismäßig und gut geschult auf alle im deutschen Alltag auftretenden Aufgaben.

Eine Diskreditierung der deutschen Polizei ist unzulässig und Ausdruck einer linksgrünen Wohlstandsverwahrlosung, die schon lange den Kompass für echte systemische Polizeigewalt und Übergriffigkeit verloren haben.

Ich empfehle zur Eichung der eigenen verschobenen Realität mal ein kräftiges Newscrawling mit den Suchbegriffen "Polizei" und "blutig" um zu erfahren was wirkliche Gewalt bedeutet. Ob in Belarus, Usbekistan, Myanmar, Thailand, Mongolei, Irak, Iran..oft werden Protestzüge einfach blutig niedergewalzt, Tote in Kauf genommen, Schwere Verletzungen sind Standard.

Daher empfehle ich jedem hier den nächstbesten Schutzmann, oder Schutzfrau, mal kräftig in den Arm zu nehmen und Danke zu sagen: Danke für eure grandiose Arbeit!
 

Deleted_504925

Guest
Es ist gut zu wissen, dass du eine klare Meinung davon hast, wie betrunkene Aufschneiderei bestraft werden sollte - offenbar mit Pfefferspray und rustikalem Zu-Boden-Schubsen. Selbstjustiz gehört aber trotzdem nicht zum Aufgabenspektrum der Polizei. Wie schwer das mancher hier auf die Kette kriegt, ist erstaunlich.
Warst du nicht auch aus Berlin? Dann weißt du doch wie es in der Straße am 1. Mai zugeht. Wer da alleine in so eine Truppe springt bettelt doch darum unsanft entfernt zu werden. Wenn die da stehenbleiben und anfangen zu diskutieren ob er bitte zur Seite gehen möchte sind Ruck Zuck noch mehr von der Sorte drum herum und es wird wirklich hässlich.
Natürlich hätte der Schubser in der Art nicht sein müssen, kann ich in dem Fall aber gut nachvollziehen dass man dort nicht unnötig stehen bleiben kann als Polizei.
 
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Ich empfehle zur Eichung der eigenen verschobenen Realität mal ein kräftiges Newscrawling mit den Suchbegriffen "Polizei" und "blutig" um zu erfahren was wirkliche Gewalt bedeutet. Ob in Belarus, Usbekistan, Myanmar, Thailand, Mongolei, Irak, Iran..oft werden Protestzüge einfach blutig niedergewalzt, Tote in Kauf genommen, Schwere Verletzungen sind Standard.
Ich weiß du trollst gern, aber das kann man natürlich super als Argument anführen, um jegliche Diskussion im Keim zu ersticken. Scheiß Verhältnisse gibt es überall auf der Welt, mit der man sein eigenes oder das Fehlverhalten von anderen relativieren kann. Sorry, dass ich höhere Ansprüche an unsere Polizei hab als die in irgendwelchen Shithole Countries. D:
Btw. schau mal wie in anderen Ländern protestiert wird, da werden Mülltonnen angezündet oder die Polizei beschossen. Dagegen kannst du der letzten Generation dankbar sein, wie brav und Deutsch hier überhaupt demonstriert wird. :troll:
 
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Warst du nicht auch aus Berlin? Dann weißt du doch wie es in der Straße am 1. Mai zugeht. Wer da alleine in so eine Truppe springt bettelt doch darum unsanft entfernt zu werden. Wenn die da stehenbleiben und anfangen zu diskutieren ob er bitte zur Seite gehen möchte sind Ruck Zuck noch mehr von der Sorte drum herum und es wird wirklich hässlich.
Natürlich hätte der Schubser in der Art nicht sein müssen, kann ich in dem Fall aber gut nachvollziehen dass man dort nicht unnötig stehen bleiben kann als Polizei.
Alter, es ist ein Dude auf einer fucking Straße. Unsere Polizeibeamten verfügen wohl über die physisch-koordinatorischen Fähigkeiten einfach an dem vorbeizugehen. Der läuft da rum und tut keinem weh.
Er behindert auch den Polizeieinsatz nicht wesentlich, weil die Beamten, wie gesagt, einfach vorbeilaufen können - sind sie ja letztlich auch, am Boden liegend war er sogar ein deutlich größeres Hindernis. Vollkommen sinnbefreite Aktion, die offenbar nicht dem Zweck diente, ihn von der Straße zu entfernen, denn sie haben ihn ja einfach da liegen lassen. Hier irgendwie mit Präventivabwehr zu argumentieren, weil der hätte und könnte ja und dann kämen 20 andere usw., ist völlig an den Haaren herbeigezogen.
Ich sehe keinen vernünftigen Grund, da so steil zu drehen, nur weil sich ein betrunkener Idiot etwas aufplustert und du machst genau wie Mackia ja auch keinen Versuch das zu rechtfertigen, außer "da hat ein Wichtigtuer auf die Fresse gekriegt, ich feiere das". Sollst du gern tun, aber dass es nicht der Anspruch ist, den man rationalerweise an die Polizei in einem Rechtsstaat haben sollte, ist wohl klar.

Ich sehe auch nicht, was das Ganze mit dem 1. Mai und was da sonst so passiert, zu tun haben soll. Der 1. Mai ist weder für die Polizei noch sonstwen ein Freischein, sich mal wie ne Wildsau benehmen zu düfen.
 
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Wenn ne Horde cops auf einen zurennt, guckt man nicht wie ein behindertes reh in Scheinwerfer, sondern geht zwei meter zur Seite. Das war nach kraftprobe und der spast hat verloren. Die debatte zeigt gut weshalb wir so lost sind.
 

Deleted_504925

Guest
Bin ja wirklich der letzte der Polizeigewalt feiert, aber finde es da schlicht keinen großen Aufreger, es ist eben ein spezieller Tag mitten in einer Straße in der es schnell eskaliert.
Da hast du ja die Reste der Demo rumhängen die nur darauf warten dass es irgendwo losgeht.
War ja an dem Abend auch da und die sind ständig rein wenn sich irgendwo was zusammengerottet hat und Flaschen geworfen wurden.
Selbst betrunken ist es einfach offensichtlich wo man besser nicht rumsteht, wenn die die Straße räumen und du dich demonstrativ in den Weg stellst bist du selbst schuld.
 

Celetuiw

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Bin ja wirklich der letzte der Polizeigewalt feiert, aber finde es da schlicht keinen großen Aufreger, es ist eben ein spezieller Tag mitten in einer Straße in der es schnell eskaliert.
Da hast du ja die Reste der Demo rumhängen die nur darauf warten dass es irgendwo losgeht.
War ja an dem Abend auch da und die sind ständig rein wenn sich irgendwo was zusammengerottet hat und Flaschen geworfen wurden.
Selbst betrunken ist es einfach offensichtlich wo man besser nicht rumsteht, wenn die die Straße räumen und du dich demonstrativ in den Weg stellst bist du selbst schuld.
Und gesetzt das hypothetische Beispiel der ist Tourist aus den USA und hat kein Plan was erster Mai in Berlin bedeutet? Oder ist psychisch krank, oder oder oder...

Es ist doch hart lächerlich, die ganze Diskussion beruht a) auf der Annahme dass es ein Krawallmacher ist, was halt einfach Spekulation ist und b) eurer Reaktion, dass irgendwie zu feiern. Wenn ihr das Ernst meinen würdet, würdet ihr auch klatschen wenn da ne Oma in der genau gleichen Situation ist.

Das sind doch nur Law and Order Phantasien der dümmsten Sorte.
 

Deleted_504925

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So ging es da zwischen 2 Plätzen hin und her. Da ist es auch egal ob du Ausserirdischer bist, es ist offensichtlich dass es wehtut wenn du dich da in den Weg stellst wenn die was räumen.

edit: war ein video aus dem letzten jahr aus der straße, zu spät gesehen, aber im prinzip sieht man ja die stimmung.
 
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Celetuiw

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Das ist aber ne andere Situation als im diskutierten Videoschnipsel. Auf dem Schnipsel von dir ist auch nicht ganz viel zu sehen, aber geschenkt: mir ist schon klar dass es in Berlin krass eskalieren kann.

Nur muss die Polizei halt auf die Situation reagieren die da ist.
 

Deleted_504925

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Geht ja darum welche Stimmung in der Straße an so einem Abend herrscht, die Polizei geht da ja nicht friedlich spazieren. Auch wenn es dieses Jahr ziemlich friedlich war:
An der sogenannten "Revolutionären 1. Mai-Demonstration" haben sich nach Polizeiangaben 12.000 Menschen beteiligt, die Veranstalter sprechen von 20.000.
Die schwirren danach in der Gegend rum, dass so ein kleiner Trupp Polizisten angespannt ist und da nicht mit Samthandschuhen durch die Straße geht kann ich gut nachvollziehen. In der Straße kam es eben den ganzen Abend zu kleineren Scharmützeln.
 

Gustavo

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edit: Mit straffer Disziplin bekommt man gerade schwierige Fälle am leichtesten in den Griff. Ich habe es jahrelang bei der Bundeswehr gesehen. Der Prozentsatz an Leuten, denen man tatsächlich nicht beikommt, geht gegen Null. Selbst bei den dümmsten Hohlfrüchten, wo man mit Vernunft und Einsicht keinen Meter weiter kommt, klappt es, dann halt mit Furcht.

Ich verstehe schon, was du sagen willst. Ich habe bloß keinen echten Grund gehört zu glauben, dass das funktionieren würde. Beim Bund hast du halt erstens mit Erwachsenen und zweitens auch nicht gerade mit einem random draw der Bevölkerung zu tun, sondern mit einer Gruppe, die sich selbst dort reinselektiert hat. Diese ganze Bootcamp-Erziehung wird in den USA auch gerne als Strafmßnahme aufgezogen und da hat das bei der Art Jugendlicher, die dort hingeschickt wird, messbar keine positiven, sondern negative Effekte.

Der wirklich positive Aspekt beim Bund wird wohl eh sein, dass man immerhin ein Zugehörigkeitsgefühl zu etwas Größerem herstellen kann. Für Leute, die für Ratio in keiner Weise zugänglich sind, mag das auch keine schlechte Idee sein. Aber das ist bei diesen Schülern ja noch überhaupt nicht klar und ich wüsste auch nicht, woran du da genau appellieren willst. Preußische Erziehung funktioniert *vielleicht* für einen preußischen Staat, wo dir mehr oder weniger schon klar vorgegeben wird, wo in die gesellschaftliche Hierarchie du dich einpassen sollst. Der kommt aber halt nicht zurück, insofern wirst du die Erziehungsmethoden halt ans 21. Jahrhundert anpassen müssen. Da wäre Einsicht immer der bessere Weg als Hoffnung davor, dass Jugendliche genug Angst vor Strafe haben, zudem höhere Strafen auch immer das Problem haben, dass man sie durchsetzen muss und sie dann negative Konsequenzen für das weitere Leben haben. Auch wenn es dir vielleicht schwer fällt dir das vorzustellen, aber auch aus solchen Problemjugendlichen werden in der Regel noch ganz passable Mitglieder der Gesellschaft.
 
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Geht ja darum welche Stimmung in der Straße an so einem Abend herrscht, die Polizei geht da ja nicht friedlich spazieren. Auch wenn es dieses Jahr ziemlich friedlich war:

Die schwirren danach in der Gegend rum, dass so ein kleiner Trupp Polizisten angespannt ist und da nicht mit Samthandschuhen durch die Straße geht kann ich gut nachvollziehen. In der Straße kam es eben den ganzen Abend zu kleineren Scharmützeln.
Imo wirfst du einfach mit Strohmännern: Scharmützel, abgespannte Situation usw. Nichts von alledem ist in dem Video zu sehen. Es geht hier um ganz konkrete Straftaten seitens der Polizei: Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung. Als Rechtfertigung lieferst du sehr viel "Kontext" aka allgemeines Blabla, aber keine einzige Erklärung, was diese konkrete Reaktion rechtfertigen soll. Sie qualifiziert sicher mal nicht als Notwehr, weil es keinen Angriff gab. Also müsstest du sie als polizeiliche Maßnahme rechtfertigen und dazu Fragen beantworten wie: Was war der Zweck der Aktion und war er legitim? War sie dafür ein geeignetes Mittel? War sie das mildeste verfügbare Mittel? War es verhältnismäßig?

Zu alledem lese ich nichts, sondern nur "war halt erster Mai, der Typ ist ein Depp -> Muskete".
 
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Deleted_504925

Guest
Was war der Zweck der Aktion und war er legitim? War sie dafür ein geeignetes Mittel? War sie das mildeste verfügbare Mittel?
Weil der Kontext eben 1. Mai in der Oranienstraße ist.
Ist doch das krasse Gegenteil zu der vorher diskutierten Letzten Generation. Da weiß man dass sie zu 100% Gewaltfrei sind, es ist tagsüber und die sind nüchtern. Da ist doch jede Form von Schmerzgriff absolut unnötig.

Hier hast du einfach das Gegenteil, eine völlig unübersichtliches Gemisch aus Partyvolk und Leuten die nur darauf warten auf die Polizei loszugehen. Natürlich war der Schubser unnötig hart, aber eben in der Situation nicht verwunderlich wenn es dort den ganzen Abend über schon Angriffe gab, da halten die sich natürlich nicht lange auf um im nächsten Flaschenhagel zu stehen.
21:57 Uhr

In der Oranienstraße werfen Menschen Flaschen auf Polizisten, wie rbb-Reporter berichten. Die Polizei setzt Pfefferspray ein, es kommt zu Zusammenstößen. Inzwischen sei bei vielen Personen sichtlich Alkohol im Spiel, viel Partypublikum und Jugendliche, weniger Demonstrierende, beschreiben die Kollegen ihre Eindrücke. Das Geschehen verlagert sich auf den Rio-Reiser-Platz.
Das war noch kurz vor dem Video, natürlich sind die da noch angespannt wenn die den ganzen Abend in der Straße angegriffen werden.
22:38 Uhr

Die Situation in der Oranienstraße hat sich mittlerweile rbb-Reportern zufolge wieder beruhigt. Die Polizei hat dort und in den umliegenden Straßen deutlich mehr Kräfte zusammengezogen, die sofort einschreiten, zum Teil recht drastisch. Die Polizei räumt den Rio-Reiser-Platz und die Oranienstraße langsam, um sie wieder für den Verkehr freizugeben, wie sie sagt. Zuviele Personen hätten auf der Fahrbahn gestanden und gefeiert, sagte der Polizeisprecher Halweg. Ein Video aus der Oranienstraße zeigt, wie mehrere Polizisten einen alleine auf der Straße stehenden Mann mit Pfefferspray angehen und umstoßen.

"Es bleibt zum Teil recht unübersichtlich, überall stehen Leute vor Spätis, Kneipen, trinken viel, es herrscht jetzt eher Partystimmung", sagt ein rbb-Reporter. Aber momentan sei die Atmosphäre deutlich weniger aufgeladen als bei den Flaschenwürfen etwa eine halbe Stunde zuvor.

Laut Halweg bleibt der Einsatzschwerpunkt Kreuzberg, auch an der Grenze zu Mitte und zu Friedrichshain. "Wir rechnen damit, dass kleinere Gruppen die Dunkelheit nutzen könnten, um Straftaten zu begehen", sagte der Sprecher. Die Polizei sei auf derartige Situationen vorbereitet.
Wie gesagt, wer in so einer Stimmung meint sich da in den Weg zu stellen bettelt einfach darum verletzt da rauszugehen. Da hält sich mein Mitleid dann wirklich in Grenzen.
 
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