Ich hab das immer noch nicht ganz verstanden:
In den neuen Bundesländern haben wir statistisch gesehen mehr braunes Gesocks, also ist es okay, den Ossis ein Naziproblem zu unterstellen und sich auch ruhig ein bisschen drüber zu amüsieren.
Statistisch gesehen gibt es mehr Attentate die von Moslems verübt werden, als von jeder anderen für Mitteleuropa relevanten Religion (pure Annahme, citation needed). Ist es okay, dem Islam ein Extremismusproblem zu unterstellen und sich auch ein bisschen drüber zu amüsieren?
Ich als braunes Ossigesocks habe überhaupt nichts gegen dumme Sprüche, die auf reale Probleme (oder auch schlicht nicht unbedingt negativ konnotierte Eigenschaften wie der "reiche Jude") abzielen. Aber in Threads wie diesen verwirrt es mich immer wieder, dass es offensichtlich Leute gibt, die damit nur dann Probleme haben, wenn es gegen bestimmte Gruppen geht.
Ontopic bzgl. Pegida:
Der Bewegung fehlt meiner Meinung nach eine gebildete Führung. 15k größtenteils "rechtskonservativ bürgerliche" Leute sind 'ne Hausnummer, allerdings ist das, was gefordert wird zu konfus, um es ernst zu nehmen. Seid ihr gegen den Islam? Gegen Islamisten? Wieso gibt es Forderungen gegen Asylanten? Wäre eine Lockerung mancher Asylgesetze (wie sie derzeit betrieben wird) nicht eher hilfreich, um die befürchtete "Einnistung in die soziale Hengematte" zu bekämpfen? Leider hilft die strikte Weigerung, mit den Medien zu kommunizeren, der Sache nicht wirklich. Letzten Endes hat Pegida es selbst in der Hand, ob das, was man von Ihnen hört von eher medienerprobten und rethorisch geschulten Leuten dominiert wird (vgl. AFD), oder eben vom Wutopi auf der Demo.
Letzten Endes denke ich, dass sich in Deutschlands politischer Landschaft mit etwas Verspätung nun der Wandel vollzieht, den die meisten anderen Einwanderungsländer in Europa schon seit längerer Zeit hinter sich haben. Ob nun in Österreich, Frankreich oder den ehemaligen Vorzeigeeinwanderungsländern wie die Niederlande und Schweden: Überall haben sich in den vergangenen Jahrzehnten rechtspopulistische Parteien als feste Größen in der Parteienlandschaft etabliert. Deswegen ist es denke ich falsch, Pegida als reines Ossiproblem abzutun. Zwar scheint die diffuse Angst vor dem "noch unbekannten Ausländer" hier die Leute stärker auf die Straße zu treiben, als in westdeutschen Städten. Ich glaube aber das Wählerpotential einer solchen Bewegung ist auch in Westdeutschland höher, als es die 300 Hanseln bei den dortigen Demos vermuten lassen.