Habe nun ebenfalls Hesses Glasperlenspiel gelesen und bin unschlüssig, was ich davon halten soll. Es ist eine schöne Vision, aber auch eine sehr, sehr elitäre und exklusive, die einem da aufgetischt wird - zumal der Ausgang eher Pessimismus als Optimismus verheißt. Aber die Lektüre macht fast immer Spaß, obwohl auf der Hand liegt, was passieren wird. Die Art und Weise, wie Hesse schreibt, fesselt allerdings und die Charaktere entpuppen sich als mehrdimensionaler als anfangs gedacht.
Danach las ich (zum zweitwen mal) die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Kundera. Und muss mal wieder feststellen, dass ich den Hype, den das Buch mal produziert hat, nicht nachvollziehen kann. Es ist ein Buch ohne Handlung, dessen Reiz in den geistreichen Gedankenfragmenten besteht, die es enthält. Fast kommt es einem vor, als habe der Autor Lust gehabt, seine durchaus elaborierten Alltagsgedanken als Roman an die Menschen zu bringen. Das ist in Ordnung, schafft aber auch ein Buch, bei dem man nach der Lektüre zügig vergisst, was drinsteht. Dennoch sind einige Passagen geradezu philosophisch und anregend.
Habe mir gerade Die Physiker von Dürrenmatt und die Satanischen Verse von Rushdie gekauft. Beides wollte ich schon seit langem mal lesen. Ich bin sehr gespannt : )