Naja, ich finde ja schon, daß ihr komische Sachen lest :-)
Kafka zB finde ich total öde und ich denke es hätte vielen Schülern gut getan, wenn sein Werk wie in seinem Testament verlangt vernichtet worden wäre (oder verwechsle ich da jetzt was?).
Ich habe Pratchetts "Ab die Post" gelesen - ein solider Scheibenweltroman. Aber es fällt Pratchett zunehmend schwerer, für Überraschungen zu sorgen. Man kennt die Charaktere, die Welt, etc. Vielleicht ist die Scheibenwelt ein wenig zu überarbeitet, was der Autor ja inzwischen selber merkt und Personen wie Kommandant Mumm, etc auf Nebenrollen beschränkt während neue unbekannte Charaktere die Handlung voran treiben. Trotzdem immer noch lesenswert, auch wenn ich meine, daß wohl nicht mehr alle Leser seine inzwischen doch recht technischen Ausführungen über das Signalsystem der Scheibenwelt verstehen (Overhead, Übetragungsraten, Codierungen, Paritäten, etc).
Dann lese ich zwischendurch Lems "Die vollkommene Leere", ein sehr interessantes Buch: Eine Sammlung fiktionaler Kritiken fiktionaler Bücher - sehr unorthodox aber eine wirklich gute Idee.
Davor Lems "Pilot Pirx". Wow, teilweise absurde, dann aber auch wieder tragische oder unheimliche Geschichten über die Abenteuer des Raketenpiloten Pirx. Lem schafft es halt immer wieder die fortschrittlichste Technik einfachst darzustellen - eine Rakete zu fliegen ist da so selbstverständlich wie heutzutage ein Auto zu fahren, da werden Reaktorlecks notdürftig mit Zement abgedichtet, Das Benzin kann knapp werden, es gibt betrunkene Mannschaften. Also alles sehr bodenständig, oft auch sehr komisch. Dann aber gibt es halt Geschichten in denen man untätig gezwungen ist über Funk der Havarie eines anderen Raumschiffes zu lauschen ohne eingreifen zu können. Nun, wer Lem kennt dem brauche ich das nicht weiter zu beschreiben. Wer Lem nicht kennt sollte zumindest mal einen Blick in die "Robotermärchen" riskieren um seine wirklich sehr ausgefeilte Sprache zu erleben, die Bücher sind soweit ich sie gelesen habe übrigens durchweg sehr gut übersetzt, wobei ich das polnische Original natürlich nicht kenne.
Dann "Das Experiment" von den Strugatskis. Wahrscheinlich fehlt mir die Erfahrung mit totatlitären Systemem um dieses Werk vollends würdigen zu können, dennoch sehr lesenswert und nachdenklich. Will unbedingt mal "Picknick am Wegesrand" lesen, bevor ich mir ein Urteil über diese Autoren bilde.
Habe angefangen "A Christmas Carol" von Dickens zu lesen. Ich las bereits "A Tale of two Cities" und seither ist Dickens bei mir ganz weit oben auf der Liste der lesenswerten Autoren - allerdings ist er unheimlich schwer zu lesen, obwohl ich mir einbilde ziemlich gut Englisch zu verstehen. Aber Dickens schreibt eben nicht geradeheraus, vielmehr umschreibt er vieles indirekt, so daß ich eigentlich auf jeder Seite ein oder zwei Wörter habe die mich wirklich zum Nachdenken oder gar Nachschlagen zwingen und auch viele Sätze 2x, 3x oder gar öfter lesen muß um ihren Sinn zu verstehen.