Friedrich Schiller - Die Räuber
"Die Räuber - das Gemälde einer verirrten großen Seele - ausgerüstet mit allen Gaben zum Fürtrefflichen, und mit allen Gaben - verloren - zügelloses Feuer und schlechte Kameradschaft verdarben sein Herz, rissen ihn von Laster zu Laster, bis er zuletzt an der Spitze einer Mordbrennerbande stand, Greuel auf Greuel häufte, von Abgrund zu Abgrund stürzte, in alle Tiefen der Verzweifelung - doch erhaben und ehrwürdig, groß und majestätisch im Unglück, und durch Unglück gebessert, rückgeführt zum Fürtrefflichen. - Einen solchen Mann wird man im Räuber Moor beweinen und hassen, verabscheuen und lieben." Friedrich Schiller
Heinrich von Kleist - Michael Kohlhaas
Der im brandenburgischen ansässige Rosshändler Michael Kohlhaas, eingangs als einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit bezeichnet, ist mit einer Koppel Pferde in Richtung Sachsen unterwegs, als er vom Burgvogt des Junkers Wenzel von Tronka, mit der Begründung, dass er keinen Pass habe, widerrechtlich aufgehalten wird. Der Burgvogt nötigt Kohlhaas, zwei Pferde als Pfand zurückzulassen. In Dresden erfährt Kohlhaas, dass die Passforderung völlig willkürlich gewesen sei, woraufhin er seine Pferde wieder zurückholen will. Als er auf der Burg ankommt, muss er feststellen, dass die Pferde durch harte Feldarbeit völlig heruntergekommen sind und sein Knecht, Herse, der gegen die missbräuchliche Verwendung der Pferde protestiert hatte, übel zugerichtet worden ist.
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Da Kohlhaas erkennen muss, dass das Recht – bedingt durch Vetternwirtschaft (Nepotismus) sowie Willkür und Korruption der Obrigkeit – nicht mehr allgemeingültig und in diesem Sinne entsetzt ist, sucht er nun seinerseits, durch offene Rebellion gegen das Gesetz zu seinem Recht zu kommen: Aus dem rechtschaffenen Pferdehändler wird ein rücksichtsloser Mordbrenner, ein seinerseits entsetzlicher Mensch.
Beides thematisch sehr interessant. Kleist ist aber relativ schwierig zu lesen. Kohlhaas beruht aber zum Teil auf einer wahren Begebenheit.
Beides billig im Reclam-Verlag oder auch als Hamburger Leseheft erhältlich.