Original geschrieben von sHaO-LiNg
Mitnichten darauf, dass ich deine Ansicht teile. Falls du darüber diskutieren willst, solltest du sie begründen.
Ich finde nicht, dass Personenkult so weit gehen sollte, dass man sich zu stark von einer Person beeinflussen lässt, da man sich selbst doch immer am treusten sein sollte und vor allem die eigenen Wege gehen sollte und nicht fremde. Beim Personenkult kommt es meiner Meinung nach zu schnell vor, dass man sich in Richtungen lenken lässt, die so vielleicht nicht richtig sind, ohne dass man es merkt, weil man sie zu wenig reflektiert.
Ich glaube ein mündiger Bürger hat einen Personenkult gar nicht nötig, weil er sich selbst bestimmen kann. Das wäre eine seichte Interpretation des Personenkults. Was an einem Personenkult á la Wikipedia ("Personenkult (als Begriff geprägt durch Chruschtschow im Jahre 1956 in seiner Rede auf dem 20. Parteitag der KPdSU) ist eine in religiöse Dimensionen ragende bzw. die Religion ersetzende Verehrung von lebenden Führerfiguren im Bereich der Gesellschaft und Politik") positiv sein soll, weiß ich ganz ehrlich nicht. Eine derartige, dazu auch noch religiöse, Verehrung ist lächerlich.
Ich habe als letztes "Die Antwort bist du selbst - Briefe von Hermann Hesse an junge Menschen" gelesen und bin sehr begeistert. Es ist einerseits eine interessante, voyeuristische Erfahrung die Briefe eines anderen - dazu noch so intelligenten - Menschens zu lesen, andererseits sind sie die vielen, vielen tausend Briefe die er geschrieben hat ein Teil seines Lebenswerk. Neben der belehrende Funktion durch Hesse's Betonung des Individualismus und sehr toleranten Art, ist es außerdem ein guter Einblick in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf die beiden Weltkriege. Über authentische Briefe habe ich auch vorher nie was über diesen erfahren.
Dann habe ich noch über die Oper von Strauss - die ich nur sehr empfehlen kann - wohl auch Hofmannsthal's Elektra gelesen, wenn das Libretto dieses nicht irgendwie gekürzt/verschnitten/umgeschrieben hat. Hat mir allerdings sehr, sehr gut gefallen, sehr dicht, unheimlich atmosphärisch und hat mich auch zu einem eigenen Text, der sich wie von selbst geschrieben hat, angeregt. Jetzt bräuchte ich nur noch eine Version der Oper die nicht von 1951 ist. 8[
In Hamburg, Bremen und Oldenburg habe ich mir dann zu dem oben erwähnten noch "Der Spieler" von Dostojewski, "Die großen Erzählungen" von Tolstoi, "Black Box BRD" von Andres Veiel (5€), "Die Geschichte des Teufels" von Gustav Roskoff und "Das Fräulein von der Scuderi" von Hoffmann geholt. Als nächstes les ich vermutlich den Dostojewski. ^^