In Rom gilt aber weiter der alte, in mehreren Versionen überlieferte Satz „Chi entra papa ner conclave, ne risorte cardinale“: Wer als vermeintlich künftiger Papst ins Konklave geht, kommt als gewöhnlicher Kardinal wieder heraus. Es mag also eher Fluch als Segen sein, als „papabile“ (etwa: papstfähig) gehandelt zu werden. Obschon es in der Vergangenheit durchaus „Favoritensiege“ im Konklave gab – zuletzt etwa 2005 von Kardinal Joseph Ratzinger, der sich vor seiner Wahl zum Papst (Benedikt XVI.) gut zwei Jahrzehnte lang als Präfekt der Glaubenskongregation im
Vatikan für das höchste Amt hatte vorbereiten können.
Auf der inkriminierten Website und anderswo werden knapp zwei Dutzend „papabili“ genannt – vom Kongolesen Fridolin Ambongo Besungu bis zum Italiener Matteo Zuppi, dazwischen liegen im Alphabet „Schwergewichte“ wie der Amerikaner Raymond Leo Burke, der Niederländer Willem Jakobus Eijk, der Ungar Péter Erdö, auch der Luxemburger Hollerich, der Schweizer Kurt Koch, der Guineer Robert Sarah, der Filipino Luis Antonio Tagle und die Italiener Pierbattista Pizzaballa und Pietro Parolin.