Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Es klingt wie ein Scherz, ist aber keiner: Die Lehrerinnen und Lehrer an mehreren Grundschulen in München dürfen nicht mehr in der Mensa ihrer Schule essen. Sie unterrichten die Grundschulkinder den Vormittag über, bereiten nachmittags für sie den Unterricht vor, aber zu Mittag essen dürfen sie nicht mit den Kindern. „Unglaublich“ findet Schulleiter Michael Hoderlein-Rein von der Grundschule Berg am Laim das. Vor allem, weil es in den vergangenen Jahren funktioniert habe. Nun auf einmal nicht mehr. Dabei wäre ja genug Essen da, sagt der Schulleiter. „Da werden Massen weggeworfen!“

Seit 1. November ist es nicht mehr erlaubt, dass die Grundschullehrer in der Mensa essen, angekündigt wurde das vom Bildungsreferat knapp vier Wochen vorher. Betroffen sind 38 von insgesamt 142 Münchner Grundschulen. Und zwar die Schulen, die ein städtisches Angebot zur Nachmittagsbetreuung haben [...]

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass alle Grundschulen in München staatliche Schulen sind. Die Lehrkräfte, von denen die Kinder vormittags unterrichtet werden, sind beim Freistaat angestellt; die Pädagogen, die dieselben Kinder nachmittags in den städtischen Tagesheimen und Kogas betreuen, sind hingegen Mitarbeiter der Stadt.

Anfang Oktober teilte das Bildungsreferat den betroffenen Grundschulen mit, dass für staatliche Lehrkräfte kein Anspruch auf ein vergünstigtes Mittagessen bestehe, dass es über das Abrechnungssystem leider nicht möglich sei, das Mittagessen zu einem nicht ermäßigten Preis abzurechnen – dass die Lehrkräfte im Sinne der gelebten Pädagogik jedoch einen sogenannten „pädagogischen Happen“ zu sich nehmen dürften. Der entspreche höchstens einer halben Kinderportion. Ein vergünstigtes Mittagessen für staatliche Lehrkräfte sei aus rechtlicher Sicht nicht mehr möglich, teilte eine Sprecherin des Referats mit, das kommunale Schenkungsverbot untersage das.
[...]

Die Lehrkräfte wollten das Mittagessen auch gar nicht geschenkt oder vergünstigt, Lehrerinnen und Lehrer würden dafür den vollen Preis zahlen, den das Referat für Bildung und Sport (RBS) nennt. Sie wollen nur daran teilnehmen dürfen.

An einer Lösung werde intensiv gearbeitet, teilte eine Sprecherin des RBS auf Anfrage mit. Dafür müsse eine neue Dokumentations- und Abrechnungsmöglichkeit entwickelt werden, das derzeitige System könne das technisch nicht umsetzen. „Wir möchten betonen, dass wir den täglichen Einsatz der Lehrkräfte für die Schülerinnen und Schüler sehr wertschätzen“, teilte die Sprecherin mit.

Es sei dem RBS ein dringendes Anliegen, das gemeinsame Mittagessen von Lehrkräften, Schülern und Erzieherinnen vor Ort auch in Zukunft sicherzustellen. Bis es so weit ist, bleibt es dabei: Lehrkräfte müssen woanders zu Mittag essen, nicht in der Mensa der Schule, in der sie arbeiten.
Berlin ist überall - jetzt sogar in München.

Schönes Beispiel dafür, was zwischen Föderalismus und Paragraphenreiterei in diesem Land so schiefläuft.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Berlin ist überall - jetzt sogar in München.

Schönes Beispiel dafür, was zwischen Föderalismus und Paragraphenreiterei in diesem Land so schiefläuft.

Ich bin ja mittlerweile relativ sicher, dass wir aus Angst, irgendwer würde sich irgendwo um X Euro bereichern, die ihm nicht zustehen, locker 20X€ oder 50X€ ausgeben, um sicherzustellen dass das nirgendwo vorkommt. Und wenn du das nicht gut findest: Warum hasst du den Rechtsstaat so?
 

Celetuiw

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Ich bin ja mittlerweile relativ sicher, dass wir aus Angst, irgendwer würde sich irgendwo um X Euro bereichern, die ihm nicht zustehen, locker 20X€ oder 50X€ ausgeben, um sicherzustellen dass das nirgendwo vorkommt. Und wenn du das nicht gut findest: Warum hasst du den Rechtsstaat so?
Warum hasst du den Rechsstaat? Ich habe heute eine halbe Stunde den Berechnungsfehler in der Akte 1 Bürgergeldempfängers gesucht und gefunden. 7,53 €.
Win win win oder?? Bist du etwa nicht froh, wie sorgsam ich in jedem Einzelfall mit EDV aus den 70ern und Papierstapeln die perfekte Einzelfallgerechtigkeit überwache und nachrechne?? Nicht?
Warum hasst du die Demokratie Gustavo? :mond:
 
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Das ist halt doppelt geil, wenn man berücksichtigt, dass Lehrkräfte, vor allem die Jüngeren, nicht gerade wenig regelmäßig von ihrem eigenen Geld für Dinge für die Schule ausgeben, z.B. hier mal Brötchen zum gemeinsamen Frühstück, Eis im Sommer, Kiste Getränke, hier rmal ein Heft, da mal anderes Büromaterial. Das alles immer 1:1 mit dem Schulbüro abzurechnen, kostet wertvolle Lebenszeit und machen nur die oberpeniblen Korinthenkacker in einem Kollegium. Ich kenne keinen anderen Beruf, in dem Menschen in solchem Maße mit ihrem privaten Gehalt Dinge für die Arbeit kaufen.
 

parats'

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Berlin ist überall - jetzt sogar in München.

Schönes Beispiel dafür, was zwischen Föderalismus und Paragraphenreiterei in diesem Land so schiefläuft.
Das ist hier in Hamburg in den staatliche Grundschulen genauso. So richtig bewusst wird einem das erst, wenn man übergreifend Zusagen braucht. Nur weil die Schule ja sagt, heißt es nicht, dass auch der Bildungsträger damit konform ist. Eigentlich absurd.
 
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Berlin regelt das ganz unbürokratisch: Schulessen ist so grottig, dass weder Schüler noch Lehrer es auch nur mit der Kneifzange anfassen. :troll:


Das ist halt doppelt geil, wenn man berücksichtigt, dass Lehrkräfte, vor allem die Jüngeren, nicht gerade wenig regelmäßig von ihrem eigenen Geld für Dinge für die Schule ausgeben, z.B. hier mal Brötchen zum gemeinsamen Frühstück, Eis im Sommer, Kiste Getränke, hier rmal ein Heft, da mal anderes Büromaterial. Das alles immer 1:1 mit dem Schulbüro abzurechnen, kostet wertvolle Lebenszeit und machen nur die oberpeniblen Korinthenkacker in einem Kollegium. Ich kenne keinen anderen Beruf, in dem Menschen in solchem Maße mit ihrem privaten Gehalt Dinge für die Arbeit kaufen.
Unser Ältester hat dieses Jahr die Grundschule begonnen und ich hab nicht schlecht gestaunt, als ich erfahren hab, dass seine Klassenlehrerin nicht nur sämtliche Gesellschaftsspiele, die im Klassenraum verfügbar sind, sondern auch die Tafel (!) aus eigener Tasche bezahlt hat, weil sie die als Ergänzung zum Smartboard wollte.
 
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Berlin regelt das ganz unbürokratisch: Schulessen ist so grottig, dass weder Schüler noch Lehrer es auch nur mit der Kneifzange anfassen. :troll:



Unser Ältester hat dieses Jahr die Grundschule begonnen und ich hab nicht schlecht gestaunt, als ich erfahren hab, dass seine Klassenlehrerin nicht nur sämtliche Gesellschaftsspiele, die im Klassenraum verfügbar sind, sondern auch die Tafel (!) aus eigener Tasche bezahlt hat, weil sie die als Ergänzung zum Smartboard wollte.
Patreon der Lehrkraft bitte teilen!
 

Celetuiw

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Das kann man bestimmt verschmerzen auf A13. :troll:
 
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Berlin regelt das ganz unbürokratisch: Schulessen ist so grottig, dass weder Schüler noch Lehrer es auch nur mit der Kneifzange anfassen. :troll:



Unser Ältester hat dieses Jahr die Grundschule begonnen und ich hab nicht schlecht gestaunt, als ich erfahren hab, dass seine Klassenlehrerin nicht nur sämtliche Gesellschaftsspiele, die im Klassenraum verfügbar sind, sondern auch die Tafel (!) aus eigener Tasche bezahlt hat, weil sie die als Ergänzung zum Smartboard wollte.
Okay, das ist hart und nochmal eine Dimension größer, wobei Tafeln einfach out sind. Man kann auf die Standard-Smartboards ja entweder trotzdem mit Markern schreiben oder eben softwareseitig, wenn es die Doppelfunktion nicht gibt. Und diese Softwares funktionieren alle mittlerweile einwandfrei. Warum auf Kreide setzen, ist mir schleierhaft. Da hat bei uns wenigstens der und die älteste schon länger von abgesehen.
 

parats'

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Wie willst du die Rüpel denn zum Tafeldienst verdonnern, wenn du nichtmal eine Tafel und speziell einen Tafelwassereimer hast?
 
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Da wir gerade beim Thema Shule sind, diese Schule ist bei uns um die Ecke. Solche Zustände sind Wasser auf die Mühlen der AfD und ihren Anhängern. Da gehen mir ehrlich gesagt auch die Ideen aus, wie man da den Karren noch aus dem Dreck ziehen soll. Als die Schule noch einen besseren Ruf hatte, hatten die dort einen Schulleiter, der dort mit militärischer Strenge und harten Strafen agiert hat. Manchmal scheint die "Methode Mackia" wohl doch nicht ganz falsch.

 
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Ich sage wir brauchen "Strafinternate" mit überwiegend männlichem Personal für "verlorene Jungs". Das Problem ist das Elternhaus, wenn du da was retten willst, musst du das so gut es geht ausklammern. Im Internat kannst du auch tatsächliche Strafmaßnamen durchführen. "Schulverweis" interessiert doch da weder die Jungen noch die Eltern. Einen Tag ohne Digitalgeräte im stillen Zimmer verbringen schon eher. Männliches Personal braucht es, weil ein Teil Zielgruppe kulturell bedingt Frauen schlicht nicht respektiert.
 

Gustavo

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Manchmal scheint die "Methode Mackia" wohl doch nicht ganz falsch.

Ich verstehe ja, dass im Rahmen der Zeitenwende ein Truppenaufwachs stattfinden muss, aber wir können doch nicht einfach alle devianten Subjekte in der Gesellschaft (kriminell, von kleinem Wuchs, Migrant, rothaarig, homosexuell usw. usf.) zum Bund schicken, oder?
 
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Da wir gerade beim Thema Shule sind, diese Schule ist bei uns um die Ecke. Solche Zustände sind Wasser auf die Mühlen der AfD und ihren Anhängern. Da gehen mir ehrlich gesagt auch die Ideen aus, wie man da den Karren noch aus dem Dreck ziehen soll. Als die Schule noch einen besseren Ruf hatte, hatten die dort einen Schulleiter, der dort mit militärischer Strenge und harten Strafen agiert hat. Manchmal scheint die "Methode Mackia" wohl doch nicht ganz falsch.


Hm Friedrich Bergius Schule, der Name kommt mir doch bekannt vor.
Ach ja:

Ein ziemlich trauriges Beispiel gabs vor kurzem in Berlin, in der Friedrich Bergius Schule. Übliche Problemschule: hoher Migrantenanteil, wenig Deutsch aus den Elternhäusern. Dann hat ein neuer Schulleiter die Leitung übernommen und mit Disziplin und Strenge eine richtig erfolgreiche Schule daraus gemacht: überdurchschnittliche Noten, überdurchschnittliche Abschlüsse, gute Arbeitsatmosphäre, wenig mobbing, beliebt bei schülern und eltern usw.
Aber er folgt nicht der richtigen Ideologie!! Daher wird die Schule trotz hervorragender Ergebnisse (wenn ich mich richtig erinnere kamen sogar Gäste aus dem Ausland um dieses Erfolgsmodell zu besichtigen) zu einer Problemschule erklärt. Mittlerweile wurde der Schulleiter gegangen, ich nehme an jetzt kann der Nachfolger wieder brav der rotgrünen Ideologie folgen und eine Menge Harzer die kein Deutsch können produzieren.

https://www.morgenpost.de/berlin/article214757427/Der-Streit-darum-was-eine-gute-Schule-ist.html
https://www.morgenpost.de/bezirke/t...-der-Friedrich-Bergius-Schule-muss-gehen.html

Oh Mann was für eine Überraschung, wenn man das doch nur hätte kommen sehen können :rofl2:
 
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Hm Friedrich Bergius Schule, der Name kommt mir doch bekannt vor.
Ach ja:



Oh Mann was für eine Überraschung, wenn man das doch nur hätte kommen sehen können :rofl2:
Danke, die Artikel zur Schulinspektion hatte ich in dem Zusammenhang auch kopfschüttelnd überflogen.
Zumindest hat der öffentliche Druck damals gereicht, dass der Rudolph doch noch ein Jahr weitermachen durfte. Außer der Linken hat das auch allen gefallen: https://www.morgenpost.de/bezirke/t...ich-Bergius-Schule-bleibt-die-Reaktionen.html

Gebracht hat es im Endeffekt jetzt zwar nicht viel, aber den ideologischen Einschlag würde ich dabei auch nicht überschätzen. Letztlich waren ja nur die Linke und einige SPD Hanseln dagegen.
 
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Dieses Geschwätz von Links-Grüner Ideologie etc.

Es hilft generell nur Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz. Selbst CDU-Politik ist weiterhin auf dem falschen Weg. Wir sind auf der einen Seite bei überbordender Bürokratie inkl. völlig hanebüchener Rechtslage, die renitenten Personen immer nicht unerfolgreich den roten Teppich bereitet und auf der anderen Seite viel zu sehr in Kuschelpädagogik und nochmal (Be-)Reden unterwegs.
Solange ich weiterhin für Treten auf dem Schulhof einen einzelnen Schülers eine Klassenkonferenz mit 7-10 Lehrkräften anrufen muss, inkl. Sozialarbeiterin, Elternanhörung, Kindanhörung, Zeugen anhören und und und, lache ich mir nen Ast ab.
Die Angst in Deutschland über die Zeit von 1933-45 bzw. davor - jeder, der den Film "Das Weiße Band" gesehen hat, weiß wovon ich rede - ist so riesengroß, dass man sich in unserer Gesellschaft nicht mehr an Strenge rantraut. Das gilt nicht nur für die Erziehung Minderjähriger sondern auch gegenüber Verhalten von Menschen gegen Rettungs- und Polizeikräfte.

Salopp ausgedrückt: Hart aburteilen die Wichser, die Rettungssanitäter angehen. Wer einen Polizisten körperlich angreift, wandert für 24h ein bzw. bis zum nächsten Tag. Kinder & Jugendliche, die Gewalt ausüben, werden von außerschulischen Aktivitäten sofort ausgeschlossen und für zwei Wochen vom Unterricht suspendiert. Die Tools sind da, wir müssen sie nur ... KONSEQUENT ... nutzen (und zusätzlich ein paar Gesetze entscheidend ändern)
 
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Es hilft generell nur Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz.
Völlig richtig. Und das ist ja genau das worauf sich mein Post damals bezog. Der damalige Schulleiter hat genau das gemacht
Um den Erfolg möglich zu machen, gelten an der Bergius-Schule klare Regeln. Diese werden konsequent umgesetzt. (...) Die Schulschwänzerquote liegt nahezu bei Null. „Klare Regeln im Schulalltag, mit Empathie und Konsequenz einheitlich durchgesetzt, sind die beste Gewaltprävention“, sagt Rudolph.

Aber genau das war eben nicht erwünscht. Und das hat schon sehr viel mit Ideologie zu tun, denn seine Ergebnisse waren super. Stand sogar im Prinzip genauso im Artikel damals

Dass die Schule mit ihrer Art zu unterrichten, nicht in den Zeitgeist passt, wurde klar signalisiert. Genauso wenig wie Michael Rudolph. Und deshalb wird er wohl diesen Sommer ausscheiden müssen

Ok es wird von "passt nicht in den Zeitgeist" geredet statt "passt nicht zur Ideologie" aber das ist wirklich nur ein anderes Wort mit dem hier das gleiche gemeint ist.
 
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dürfte die meisten dieser Gruppe nicht interessieren und verschlimmert potenziell das Problem (Bildungsferne etc)
Das ist der Fall, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, daher müssen wir verpflichtende Kita von kleinauf haben (und es finanziert geschissen bekommen), eindeutige und klare Regelungen in der Grundschule und im Anschluss. Es muss deutlich werden, dass wir als Gesellschaft entsprechendes Verhalten erwarten und sich das Individuum daran zu halten hat.
"Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf." Es müssen alle mitziehen, esoterische Kuschel-Wattepädagogik muss weg vom Fenster und zwar schnellstens.

Wie gesagt, bei Pubertierenden oder älteren "anzufangen" ist zu spät, da kann man in vielen Fällen mit normalen Mitteln, die die Schule aktuell hat wirklich überhaupt nichts bewirken. Ansonsten bringt das Konsequentsein definitiv etwas. Ich kann aber aus jahrelanger Erfahrung berichten was nicht fruchtet: Labern. "Warum hast du denn dem Kevin mit der Schaufel eins drüber gezogen. Du, der Kevin möchte das vielleicht gar nicht. Er weint nämlich und das ist ein Zeichen, dass man etwas nicht mag." - Am Arsch!

Auch heute wieder kommt eine Kollegin zu mir und fragt mich, was sie mit einem Schüler bereden soll bezüglich Schwimmunterricht. 1. ist sie nicht seine Klassenlehrerin und es geht sie einen feuchten Furz an, 2. hatten ein anderer Sportkollege und ich uns bereits abgesprochen (wir teilen den Jahrgang dafür gerade in Jungen und Mädchen) und alles auch mit ihm in zwei kurzen Einzelgesprächen mit Ansage geklärt. Sie hat ein klares Helfersyndrom und merkt nicht, wie sie die Sache verschlimmert und dem Jungen einen Freibrief zum Rauswinden etc. gibt. Leider kann ich sie nicht anranzen und ihr einfach sagen: "Halt dich da raus. Es ist geklärt. Keine weitere Energie reinstecken. Du brauchst sie für Wichtigeres." Der Kerl ist 16, ist sicherlich ne arme Sau, aber sie hilft ihm mit diesem Arschgepuder kein Stück selbstständig zu werden und sich gegen Schwierigkeiten im Leben zu behaupten. Er ist kein Problemschüler, im Gegenteil, aber so eine Weichspülerei bereitet ihn 0 auf das Leben nach der Schule vor.
 
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Berlin ist überall - jetzt sogar in München.

Schönes Beispiel dafür, was zwischen Föderalismus und Paragraphenreiterei in diesem Land so schiefläuft.
Berlinvergleiche will man in Bayern offenbar nicht auf sich sitzen lassen und so ist, was gerade noch juristisch heikel und technisch unmöglich umzusetzen war, nun doch möglich geworden.
Da kann man nur zum zweitbesten Weg zum Erfolg gratulieren.
 
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parats'

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Als nächsten wird der robby noch single und wir haben unser nächsten Traumpärchen bei Bauer sucht Frau.


Mal ernsthaft und bei aller Abneigung gegenüber ihr. Ich frage mich immer, wie Beziehung überhaupt funktionieren können bei solch einem Arbeitspensum.
 
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same.
habe es "witzigerweise" nur über die berichterstattung über den hatetrain mitbekommen, den es wohl irgendwo gibt.

interessiert mich zero. fände es höchtens abstrakt interesssant was in dieser konstellation letztlich das problem war, was jetzt zum ergebnis geführt hat … also die soziale dynamik.
 
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Berlinvergleiche will man in Bayern offenbar nicht auf sich sitzen lassen und so ist, was gerade noch juristisch heikel und technisch unmöglich umzusetzen war, nun doch möglich geworden.
Da kann man nur zum zweitbesten Weg zum Erfolg gratulieren.
Die ist nun da: Für 7,10 Euro bekommen Lehrer von 1. Dezember an in der Schulmensa ein Mittagessen. Dieser Preis entspreche den tatsächlichen Kosten, teilte das RBS mit.
Was zum Fick, 7,10 Euro?! Was soll das sein, Lachspasteten mit Trüffelrahmsauce, zubereitet von einer kleinen Armee von Drei-Sterne-Köchen?
 
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7.10€ würde ich als normale Kosten für Kantine mit Arbeitgeberzuschuss betrachten. Wenn das die tatsächlichen Kosten sind dürfte das eher niedrige Qualität sein.
 

Gustavo

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Insgesamt eine Geschichte, die keine größere Relevanz für irgendwen hat, aber ich wollte sie mal posten weil ich dann doch manchmal erstaunt bin, wie hässlich Deutschland sein kann. Kurzfassung: Dorf mit 2000 Einwohnern möchte Straßennamen ändern, weil der Namenspatron, ein Kirchenmusiker und Geistlicher, ein verurteilter sexueller Straftäter (Kindesmissbrauch) war. Mal abgesehen davon, dass ich mir gar nicht ausmalen will was man tun musste um im Bayern der 1960er als katholischer Geistlicher wegen Kindesmissbrauch verurteilt zu werden: Die Straße wurde nach seinem Tod nach ihm benannt, d.h. man wusste genau dass der Typ wegen Kindesmissbrauch im Gefängnis gesessen hatte. Nachdem sich mehrere Opfer bei der Gemeinde gemeldet hatten, auch welche die noch nach seiner abgesessenen Haftstrafe zu Opfern wurden, wollte das Dorf die Straße umbenennen. Dagegen gab es Widerstand aus dem Dorf, das zu einem Bürgerbegehren geführt hat. Beispielhaft aus dem SZ-Artikel eine Anwohnerin, die gegen die Umbenennung war:

Ein guter Moment, um mit einer Anwohnerin zu sprechen. Als nach mehreren Versuchen ein Telefonat zustande kommt am Abend, bleibt nicht viel Zeit. Man könne die Aussagen verwenden, die sie dem BR gegeben hätten. Dem sagten sie, dass sie nur anonym sprechen wollten, weil sie so viele Hasskommentare erhalten hätten. Sie zählten auf: Krankenkasse, Versicherungen, Fahrzeugpapiere, Onlinedienste, alles müsse geändert werden. Womöglich habe man wochenlang kein Internet, weil die Telekom nicht darauf vorbereitet sei, dass Straßennamen geändert werden. Die DHL biete bei Umbenennungen keinen Nachsendeantrag an.

Gestern wurde darüber abgestimmt. Wahlbeteiligung über 60%, also keineswegs gering für eine so kleine Sache. Gegner der Umbenennung haben mit 57% der Stimmen gewonnen, Straßenname bleibt.
 
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Dazu gab es vor ein paar Wochen einen Fall in Berlin, wo das gehörig schief ging:

Deutschland deine Bürokratie.
Man braucht eindeutig noch mehr Staatsdiener
 

Gustavo

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Dazu gab es vor ein paar Wochen einen Fall in Berlin, wo das gehörig schief ging:

Das hat nur mit dem Fall, den ich gepostet habe, einfach gar nichts gemein. Das ist ein 2000-Einwohner-Dorf, nicht Berlin; die Umbenennung ist absolut trivial (im Vergleich zur Teilung und Teilumbenennung der Manteuffelstraße, wo ich früher um die Ecke gewohnt habe) und wäre jedem, der irgendetwas mit dem Dorf zu tun hat, sofort bekannt gewesen. Es gab sogar eine 5000€ Spende, die etwaige Verwaltungskosten für die Anwohner (jenseits von Grundbucheinträgen u.ä., was die Gemeinde sowieso gratis machen wollte) übernommen hätte.
 
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Das hätte man wohl dann besser an die Anwohner kommunizieren müssen, aus deinem br Artikel:
Die Anwohner der Georg-Zimmermann-Straße hatten ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung initiiert, weil sie großen organisatorischen und finanziellen Aufwand durch eine Straßenumbenennung fürchten. Die Gemeinde hatte im Vorfeld angekündigt, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Den Rest der Kosten hätte laut Bürgermeister Gäbl ein Betroffener des Missbrauchstäters Zimmermann übernommen. Die Anwohner verurteilen die Taten des Theologen und jeglichen Missbrauch, hätten sich aber mehr Transparenz und eine bessere Kommunikation der Gemeindeverwaltung im Vorfeld der Beschlüsse zur Umbenennung gewünscht. Am Abend zeigten die Anwohner sich zufrieden. Die Demokratie habe gesiegt, so Sprecher Karl Brenner. "Es hätte nie passieren dürfen, dass diese Straße nach dem benannt wird", sagte ein weiterer Anwohner.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Das hätte man wohl dann besser an die Anwohner kommunizieren müssen, aus deinem br Artikel:

Sag mal, stellst du dich bewusst dumm oder was? Die Informationen sind genauso in dem Artikel der SZ vom Juli enthalten. Glaubst du allen Errnstes, die Süddeutsche wusste sechs Monate vor der Abstimmung etwas, was die Anwohner selbst diesen Sonntag noch nicht wussten, als sie abgestimmt haben? In einem Dorf mit 2000 Einwohnern, das seit Monaten ein regionales Politikum produziert? Es ist doch völlig offensichtlich, dass es ihnen einfach egal war und dass der finanzielle Aspekt eine vorgeschobene Schutzbehauptung ist.
 
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Die wussten es und hatten keine Lust auf einen möglichen Verwaltungsaufwand.

Menschen sind bequem und faul, siehe NIMBY. Die Umbenennung bringt denen selbst null Nutzen, sondern nur Arbeit und Kosten wegen Behördengängen etc, selbst wenn diese übernommen werden würden.

Wie die Straße heißt war denen wohl egal weil es sie null interessiert, aber für null persönlichen Nutzen Arbeit haben, darauf haben viele nicht Bock.
Du interpretierst wegen Schutzbehauptung etc.

Warum sind nicht alle so klug, belesen und machen sich gerne selber mehr Arbeit wie du? Ein Mysterium.

Ob der Verwaltungsaufwand wirklich so banal und einfach war verglichen zu Berlin behauptest bisher nur du.

€: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler_als_Ehrenbürger nur als Beispiel, wie bequem und faul die meisten sind. Gibt noch Haufen ortschaften, wo er immer noch Ehrenbürger ist.
 
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