Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Dazu kleben dann Plakate unterster Coleur dran, der oben angesprochene Pferde-Typ hatte was von wegen "wir ernähren euch". Als ob du Hackfresse.
Also von mir aus kann man die alle einkassieren, mich ernähren nicht die Bauern, sondern der Aldi. :mond:

Polizei kommt an, macht Ansage. Bauer weigert sich? Bauer wird vorübergehend in Gewahrsam genommen und Traktor einkassiert?
Aber bitte Bauern im Würgegriff wegtragen. Ich würde gern sehen, ob die genauso schreien wie die LG!
 
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Stimme zu, die Kritik sollte dann aber daran sein, was genehmigt wird.

Aus meiner Sicht sollten Demonstrationen nicht genehmigt werden, wenn das klare Ziel nicht Öffentlichkeit ist, sondern Behinderung.

Sprich: Unter den Linden oder Jungfernstieg sind für mich legitime Orte für eine Demonstration - eine Autobahn sicherlich nicht.
 

zimms

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Die haben doch an einem Tag mehr und länger alles lahm gelegt als die Klimakleber in 5 Jahren zusammen. [...]
Sicherlich.... Das mag vielleicht in deiner Stadt so sein, allgemein gültig ist das sicher nicht.

Außerdem gehts doch gar nicht darum. Wie man hier sieht, hatte die Traktor Aktion offensichtlich auch nicht nur Zustimmung. Scheinbar sind diejenigen, die jetzt ungleiches Maß vorwerfen genauso ungleich, nur halt in die andere Richtung.

"Klimakleber gehen mir auf den Sack!" - "Halt, stop. Das sind die Märtyrer unserer Zeit!"
"Bauernblockade geht mir auf den Sack!" - "Ja, aber du müsstest es noch viel scheißerer finden!!"
 

Celetuiw

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Weiß ich jetzt nicht, wodurch rechtfertigt sich das denn? Klar ich will auch subventioniert werden, z.b. mit Energiepreisbremse aufs Gas, billich Sprit und billich Strom. Wurde nun gecancelt, Klage der Union gegen die Schattenhaushalte der Ampel sei dank.

Also muss gespart werden. Wodurch berechtigt sich, dass ausgerechnet der Bauer nicht 3% seiner jährlichen Subventionen abgeben kann? Wenn die Kohle da nicht herkommt, blecht es jmd anders. Jmd anders ist i.d.R. der normale Arbeitnehmer.

Schon was drann am Argument: Da sitzt der Landwirt auf seinem 200k Trekker, auf seinem geerbten Hof (mietfreies Wohnen anyone ftw) umgeben von Hektarweise Land, dass er besitzt und plärrt, dass er pleite geht wenn auch nur 3% weniger Steuergeld in seinen Arsch geblasen werden.

Ja bitte much sorry, not sorry.
 
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Weiß ich jetzt nicht, wodurch rechtfertigt sich das denn? Klar ich will auch subventioniert werden, z.b. mit Energiepreisbremse aufs Gas, billich Sprit und billich Strom. Wurde nun gecancelt, Klage der Union gegen die Schattenhaushalte der Ampel sei dank.

Also muss gespart werden. Wodurch berechtigt sich, dass ausgerechnet der Bauer nicht 3% seiner jährlichen Subventionen abgeben kann? Wenn die Kohle da nicht herkommt, blecht es jmd anders. Jmd anders ist i.d.R. der normale Arbeitnehmer.

Schon was drann am Argument: Da sitzt der Landwirt auf seinem 200k Trekker, auf seinem geerbten Hof (mietfreies Wohnen anyone ftw) umgeben von Hektarweise Land, dass er besitzt und plärrt, dass er pleite geht wenn auch nur 3% weniger Steuergeld in seinen Arsch geblasen werden.

Ja bitte much sorry, not sorry.

Natürlich gehts in dem Protest aus Sicht der Landwirte erstmal um deren eigene Belange, imo ist das ganze aber größer (weswegen auch der Support in der Bevölkerung recht groß ist).
Es geht nämlich um die Frage wer hier eigentlich für wessen Versäumnisse büßt und wer den Bums am Ende eigentlich bezahlt.

Was ist passiert?
Die Bundesregierung hat einen Haushalt vorgelegt der kassiert wurde und sucht jetzt händeringend Geld. Das ist nicht das Problem der Bauern, die Ampel hat es verkackt, weil Sie das geltende Recht ein bisschen zu stark gedehnt hat.
Nun hat Deutschland kein Einnahme-Problem, es hat ein Ausgabe-Problem und da liegt der Hase im Pfeffer, denn durch die Streichung der Subvention der Bauern kam erstmal medial auf den Tisch, welchen Blödsinn dieses Land weltweit und zuhause eigentlich finanziert.

Dass dann aber dennoch an jenen gespart wird, die das ganze am Ende durch ihre Steuern und Abgaben finanzieren lässt tief blicken und zeigt eine abzulehnende Geisteshaltung der amtierenden Personen. Wer ist eigentlich der Souverän?

Es geht nicht um den Scheiß Diesel an sich, es geht darum, dass die vielzitierten Radwege in Peru, der prestigeträchtige Ausbau des Kanzleramts, 5 Milliarden Entwicklungshilfe für Nationen die eigene Raumfahrtprogramme haben und mehr, wichtiger sind als die eigene Bevölkerung.

Und das zieht sich durch die ganze Legislatur: Deutschlandticket weiterhin für 49 €? hmmm, kein Plan ob wir das finanzieren können; Elterngeld für Besserverdiener? Lol, fuck u.; Agrardieselsubvention bei den heimischen Bauern? Lass mal streichen und stattdessen noch für alle Deutschen die Flugreisen am Mai teurer machen, lol

Es ist diese Geisteshaltung die ankotzt, diese fehlende Demut vor dem Souverän, der, wenn er sich beschwert, als Umstürzler und Nazi diffamiert wird. Zeitgleich wohnt Frau Baerbock bei Brüsselbesuchen in einem Schloss https://www.focus.de/politik/deutsc...cks-auswaertiges-amt-aerger_id_259510697.html oder vergessen wir nicht Lindners opulente Hochzeit auf Sylt, Olafs Gedächtnislücken beim größten Steuerskandal der neuzeitlichen Republik uvm.
Peanuts? (außer CumEX) Vergleichsweise, kein Thema, aber das Kleinvieh summiert sich und zeigt einfach den mangelnden Respekt vor jenen die mit ihrer Arbeit, ihrem Geld, ihren Steuern und Abgaben den ganzen Bums hier aufrecht erhalten.

Und deswegen unterstütze ich den Bauernprotest - nicht wegen der Bauern und ihrer Anliegen selbst, sondern wegen dem "so nicht" gegenüber der Politik, die immer frecher und respektloser agiert.
 
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Mir fehlt noch der rant gegenüber der vollkommen ausser Kontrolle geratenen illegalen Einwanderung.
Den Rest werde ich komplett abspeichern und bei Gelegenheit als Rede halten. Well done.
 
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Nun hat Deutschland kein Einnahme-Problem, es hat ein Ausgabe-Problem und da liegt der Hase im Pfeffer, denn durch die Streichung der Subvention der Bauern kam erstmal medial auf den Tisch, welchen Blödsinn dieses Land weltweit und zuhause eigentlich finanziert.
Danke Herr Lindner. :deliver:
Natürlich hat Deutschland ein Einnahme-Problem, wir haben Investitionsstaus in Milliardenhöhe und die Stellen, an denen wir die nötigen Milliarden kriegen könnten, sind politisch momentan überhaupt nicht gangbar.
Dass dann aber dennoch an jenen gespart wird, die das ganze am Ende durch ihre Steuern und Abgaben finanzieren lässt tief blicken und zeigt eine abzulehnende Geisteshaltung der amtierenden Personen. Wer ist eigentlich der Souverän?
Wo ist denn der Unterschied zu vorher? Was meinst du denn, wer die Subventionen für die Bauern finanziert hat? Alle jene, die Steuern und Abgaben zahlen. Das sind in der Regel die Bauern deutlich weniger als du und ich.
Landwirte protestieren letztlich dafür, dass ich ihre Boni zahle. Mach ich im Zweifel auch, aber nicht in dieser Form. VMA sollen die berechtigt sein, besser Preiskampf gegen die Abnehmer zu führen. Entweder Aldi und Co. zahlen denen mehr und ich zahl darüber, oder Aldi kriegt die Milch günstiger in Polen. Wenn wir als Gesellschaft sagen, dass wir aber lokale Erzeugung aus Sicherheitsgründen finanzieren wollen, dann gehe ich das auch mit. Aber ich muss Landwirte dafür nicht reich machen, eine Grundversorgung reicht mir.

Es geht nicht um den Scheiß Diesel an sich, es geht darum, dass die vielzitierten Radwege in Peru, der prestigeträchtige Ausbau des Kanzleramts, 5 Milliarden Entwicklungshilfe für Nationen die eigene Raumfahrtprogramme haben und mehr, wichtiger sind als die eigene Bevölkerung.
Und das ist doch purer Populismus. Klar geben wir zu viel Geld für Scheiße aus. Aber selbst wenn diese Positionen alle wegfallen würden, was aber auch unrealistisch ist, da die Definition von sinnvoll und sinnlos sehr subjektiv ist, dann hätten wir noch lange nicht genug Geld um die Dinge umzusetzen, die wir brauchen. Das kann letztlich nur gut genutzt werden, um Menschen mit einfachem Gemüt zu verkaufen, wir würden mehr für andere tun als für unsere eigene Bevölkerung. Von daher Gratulation.

Und das zieht sich durch die ganze Legislatur: Deutschlandticket weiterhin für 49 €? hmmm, kein Plan ob wir das finanzieren können; Elterngeld für Besserverdiener? Lol, fuck u.; Agrardieselsubvention bei den heimischen Bauern? Lass mal streichen und stattdessen noch für alle Deutschen die Flugreisen am Mai teurer machen, lol
Wer protestiert nochmal für ein 9€-Ticket? Scheiße ich komm nicht mehr drauf. :troll:
 

Celetuiw

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Es geht nicht um den Scheiß Diesel an sich, es geht darum, dass die vielzitierten Radwege in Peru, der prestigeträchtige Ausbau des Kanzleramts, 5 Milliarden Entwicklungshilfe für Nationen die eigene Raumfahrtprogramme haben und mehr, wichtiger sind als die eigene Bevölkerung.
Nein, Veto Populismus mein Herr! Die Ausgaben für Peru und das Kanzleramt machen den Kohl nicht fett. Du kannst es als Symbol für die falsche Einstellung der Regierung natürlich nehmen, wenn du willst, aber das finde ich etwas billig argumentiert.
Das ist nicht das Problem der Bauern, die Ampel hat es verkackt
Die Union hat es in den 16 Jahren Kanzlerschaft davor mit ihrer Landwirtschaftspolitik verkackt. Was glaubst du denn, wer der größte Unterstützer dieses planwirtschaftlich kommunistischen anmutenden Subventionszweiges ist? Die Union mit Ihren Ortsgruppen, in denen immer zwei Bauern sitzen und richtig Stimmung machen.

@Thema" wir haben kein Einnahmeproblem: DOCH, wir haben ein ganz massives Einnahmeproblem. Denn wenn wir die Gelder ehrlich ohne Schattenhaushalte und Kredite auf den Tisch legen würden die wir brauchen für
-allgemein Infrastruktur
- Öpnv im besonderen
- die scheissdrecksbahn im ganz speziellen
- Digitalisierung
-Bildung
- Absicherung des Renten und KV Sytems
- die völlig kaputtgesparte Bundeswehr
ja ich weiß es ist unsinnig, aber CATOBAR Flugzeugträger Konrad Adenauer pls
dann reicht es dicke nicht.

Mit einer Besteuerung von Großvermögen wie in Frankreich oder Großbritannien könnte die BRD übrigens Mehreinnahmen von 100 Mrd jährlich erzielen. Danke für nichts FDP.
Ich muss einen Schlemil-Post beloven. Somebody kill me plz, kkthnxbai.
Kannst dich zur Guillotinierung bei mir im Amt melden. Wir haben bestimmt noch eine im Lagerraum. :elefant:
 
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Und das ist doch purer Populismus. Klar geben wir zu viel Geld für Scheiße aus. Aber selbst wenn diese Positionen alle wegfallen würden, was aber auch unrealistisch ist, da die Definition von sinnvoll und sinnlos sehr subjektiv ist, dann hätten wir noch lange nicht genug Geld um die Dinge umzusetzen, die wir brauchen. Das kann letztlich nur gut genutzt werden, um Menschen mit einfachem Gemüt zu verkaufen, wir würden mehr für andere tun als für unsere eigene Bevölkerung. Von daher Gratulation.
Das ist nur Populismus weil Menschen wie du oder regierungsnahe Kreise das so framen um dieser Thematik schlicht und ergreifend aus dem Weg zu gehen und sie ins Reich des Lächerlichen für "Menschen mit einfachem Gemüt" zu verbannen. Damit nimmt man aber jeder Form von berechtigter Kritik den Wind aus den Segeln und verhindert erfolgreich jede Selbstreflexion. Es ist schon alles gut so wie es ist. Ist es das?

Sind wir auf dem Level, dass die einfache Forderung "Das deutsche Steuergeld sollte in erster Linie für die Menschen in Deutschland ausgegeben werden" schon kritisch oder radikal gesehen werden muss?
Dürfen wir nicht mehr fragen ob es vielleicht unfair ist, dass deutsche Steuerzahler, in Deutschland lebende Eltern kein Elterngeld mehr erhalten, weil "es denen ja gut geht", während sie zur Gruppe jener gehören die hier massiv Steuern abführen.?
Warum müssen wir an jenen deutschen Bürgern 290 Mio € einsparen, während 200 Millionen € für die Umsetzung der nationalen Klimaziele Kolumbiens, 184 Millionen für die Korruptionsbekämpfung in Serbien, 100 Millionen für eine sozial gerechte Energiewende in Senegal, 315 Millionen für Busse und Radwege in Peru und 87 Millionen für die flächendeckende Einführung einer Krankenversicherung in Tansania ausgegeben werden?
Warum sollen die Gutverdiener-Eltern Stefan und Annegret selbst schauen wie sie den eigenen Nachwuchs finanzieren, weil es uns wichtiger ist, dass in Serbien weniger Menschen ein Schmiergeld annehmen?

Das Thema ist grundsätzlich. Und ich bin es Leid das Lied "wir brauchen mehr Geld!!!" anzustimmen ohne bestehende Strukturen die nicht der deutschen Bevölkerung zu Gute kommen zu hinterfragen.


EDIT: Und da isser schon, der celetuiw, der sagt "das macht den Kohl nicht fett". Genau diese Haltung ist es, die viele kleine Schneebälle zu einem großen werden lassen. 2 Milliarden mehr für nen Flughafen, ach egal, hupsi, Ein 8 Mio Schloss für das Außenministerium in Brüssel, peanuts..

Aber Beckenbauer ankacken wegen 5 Mio Schmiergeld.


AFUERA!
 
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Celetuiw

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@Schl3mIL kannst mich wenigstens ordentlich taggen, wenn du mich frontest ja? :troll:

Also um Mißverständnissen vorzubeugen: beschwer dich ruhig über unsinnige Ausgaben aus deiner Sicht, die du eben scheiße findest.
Das will ich garnicht mundtot machen.
Ich hab andere Ausgaben im Blick die eher peanuts sind, die mich auch abfucken.

Wollte nur den Punkt machen: das reißt es halt nicht raus, wenn man sich unseren Investitionsbedarf ansieht und ehrlich rechnet was das ehrlich kostet.

An der Stelle lügen FDP und Union einfach dummdreist imo.

Ja und ich kacke Beckenbauer an, weil ich nicht einsehe, dass wir Straftäter feiern und weil FiFA und DFB korrupte Scheissvereine sind.
 

Gustavo

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Das ist nur Populismus weil Menschen wie du oder regierungsnahe Kreise dass so framen um dieser Thematik schlicht und ergreifend aus dem Weg zu gehen und sie ins Reich des Lächerlichen für "Menschen mit einfachem Gemüt" zu verbannen. Damit nimmt man aber jeder Form von berechtigter Kritik den Wind aus den Segeln und verhindert erfolgreich jede Selbstreflexion. Es ist schon alles gut so wie es ist. Ist es das?

Was fällt der Ampel ein, auf einmal Entwicklungshilfe zu zahlen? Und dann auch noch in der Höhe, die von den Linksradikalen der Weltbank empfohlen wurde???
 
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Was fällt der Ampel ein, auf einmal Entwicklungshilfe zu zahlen? Und dann auch noch in der Höhe, die von den Linksradikalen der Weltbank empfohlen wurde???
Und das ist jetzt ein Argument oder wie?

"Die Weltbank hat gesagt wir dürfen nicht an den Ausgaben sparen, die ihr unter anderem ermöglicht. Sorry liebe Bauern und Eltern und Bahnfahrer in Deutschland."

Ihr merkt gar nicht wie ihr die grundsätzliche Frage immer umschifft, immer irgendwelche Gründe findet warum die Kürzung am eigenen Souverän schon sinnvoll oder unumgänglich ist, obwohl Millionen ins ferne Ausland gehen oder einfach aus Dummheit oder wegen Luxusmüll verprasst werden. Gecko hat den Fall Scheuer ja angesprochen, der auch einfach von jenem Staat, der uns alle zu verachten scheint, nicht verklagt wurde. Das nehmen wir jetzt einfach hin, zucken mit den Schultern, ja blöd - die Entwicklungshilfe muss bleiben, aber der gierige Bauer, dem nehmen wir was weg, obwohl in den genannten Fällen er, der Bauer, der einzige ist, der Steuern zum verteilen zahlt.


Mir gehts auch überhaupt nicht darum Entwicklungshilfe gänzlich zu streichen aber bin ich jetzt hier wirklich der einzige der es unfassbar frech findet dass im Falle des Sparens erst mal jene einstecken müssen die das ganze bezahlen? Wie kann das irgendwie ok sein und auch noch mit allerlei ja, aber-verrenkungen gerechtfertigt werden?
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Und das ist jetzt ein Argument oder wie?

Ja.

"Die Weltbank hat gesagt wir dürfen nicht an den Ausgaben sparen, die ihr unter anderem ermöglicht. Sorry liebe Bauern und Eltern und Bahnfahrer in Deutschland."

Ihr merkt gar nicht wie ihr die grundsätzliche Frage immer umschifft, immer irgendwelche Gründe findet warum die Kürzung am eigenen Souverän schon sinnvoll oder unumgänglich ist, obwohl Millionen ins ferne Ausland gehen oder einfach aus Dummheit oder wegen Luxusmüll verprasst werden.

Ich finde Entwicklungshilfe gut und ich finde gut, dass Deutschland die Zielvorgabe der UN einhält. Per Definition kann Entwicklungshilfe nicht der eigenen Bevölkerung zugute kommen, wenn man in einem hochentwickelten Land wie Deutschland lebt. Boom, Thema erledigt.
 
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Und ich finde Entwicklungshilfe schlecht. So, Thema erledigt, Graben durch die Gesellschaft vertieft, kann ich in Ruhe dritter Weg wählen.
 
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Das ist nur Populismus weil Menschen wie du oder regierungsnahe Kreise das so framen um dieser Thematik schlicht und ergreifend aus dem Weg zu gehen und sie ins Reich des Lächerlichen für "Menschen mit einfachem Gemüt" zu verbannen. Damit nimmt man aber jeder Form von berechtigter Kritik den Wind aus den Segeln und verhindert erfolgreich jede Selbstreflexion. Es ist schon alles gut so wie es ist. Ist es das?
Kommt halt drauf an, welche Aussage man genau treffen will. "Hier ist eine unsinnige Ausgabe, bitte streichen." ist sicherlich richtig, Bund der Steuerzahler usw. lassen grüßen. Das in Verbindung mit der Lüge, Deutschland hätte kein Einnahmeproblem konstruiert aber, dass das Streichen dieser Ausgaben unsere Probleme lösen würde. Damit nimmt man offensichtlich nicht der Kritik den Wind aus den Segeln, aber den offensichtlich hanebüchenen Lösungsvorschlägen. Und den damit einhergehenden politischen Konsequenzen (Bauern machen hier alles richtig).

Sind wir auf dem Level, dass die einfache Forderung "Das deutsche Steuergeld sollte in erster Linie für die Menschen in Deutschland ausgegeben werden" schon kritisch oder radikal gesehen werden muss?
Naja die Aussage impliziert, dass deutsches Steuergeld nicht in erster Linie für Menschen in Deutschland ausgegeben wird. Entweder, du streitest das ab, oder du bist der Meinung, dass erst alle Menschen in Deutschland wunschlos glücklich sein müssen, bevor ein Euro im Ausland ausgegeben werden darf. Beides würde ich als radikal bezeichnen, jo.

Warum müssen wir an jenen deutschen Bürgern 290 Mio € einsparen, während 200 Millionen € für die Umsetzung der nationalen Klimaziele Kolumbiens, 184 Millionen für die Korruptionsbekämpfung in Serbien, 100 Millionen für eine sozial gerechte Energiewende in Senegal, 315 Millionen für Busse und Radwege in Peru und 87 Millionen für die flächendeckende Einführung einer Krankenversicherung in Tansania ausgegeben werden?
Warum sollen die Gutverdiener-Eltern Stefan und Annegret selbst schauen wie sie den eigenen Nachwuchs finanzieren, weil es uns wichtiger ist, dass in Serbien weniger Menschen ein Schmiergeld annehmen?

Das Thema ist grundsätzlich. Und ich bin es Leid das Lied "wir brauchen mehr Geld!!!" anzustimmen ohne bestehende Strukturen die nicht der deutschen Bevölkerung zu Gute kommen zu hinterfragen.
Wie kann man als eigentlich so cleverer Mensch diese Themen so in einen Topf werfen? Jede dieser Ausgaben steht zur Diskussion, absolut. Aber zu behaupten, die Streichung jedes einzelnen dieser Punkte würde ausreichen, um die marode Infrastruktur zu modernisieren, Verwaltung und Bildung zu modernisieren und digitalisieren und Klimatransformation umzusetzen sowie sozial verträglich zu gestalten, ist eine unverfrorene Lüge. Und stelle dir vor: Alle diese Punkte kommen einzig und allein deutschen Bürgern (und hier lebenden Ausländern) zur Gute.
"Wir dürfen erst einen Teil des Pämperns deutscher Bauernärsche lassen, wenn kein einziger Euro im Ausland ausgegeben wird" darf ja deine Meinung sein, aber wunder dich nicht, wenn sie als radikal bezeichnet wird. Sowas wirst du wohl am ehesten in der AfD (oder SWP) hören, bei den anderen Parteien in der Landschaft sicherlich nicht.
 
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aBeR dAnN kRiEgt doch der AUSLÄNDER MEIN GELD. Das geeeht doch nicht.
Ihr framed es wieder ins Lächerliche, weil ihr die Grundsatzfrage nicht beantworten wollt.
Ist es ok deutschen Steuerzahlern Leistungen zu streichen(!), obwohl a) keinerlei Kostenbewusstsein auf oberster Ebene existiert und b) keine deutschen Steuerzahler weitere Leistungen aus dem Steueraufkommen erhalten?

Deutschland ist ein reiches Land und kann seinen Reichtum teilen, geh ich mit, aber Sparzwänge zu Lasten jener die diesen Reichtum erarbeiten? Schwierig.

Wie gesagt, grundsätzliche Haltungsfrage

Manchen ist der eigene Wohnungsnachbar der sich jeden morgen selbst zur Arbeit quält vielleicht wichtiger als der Fahrradfahrer in Peru oder die Failprojekte von Bundespolitikern
 
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Und weil hier immer die Investitionen angesprochen werden.
Das ist ein völlig anderes Thema - das Land ist marode und brauch für nötige Investitionen ein Aussetzen der Schuldenbremse.

Status Quo ist aber dass es das 2024 nicht geben wird, ein Haushalt existiert und an deutschen Steuerzahlern gespart (Bauern, Eltern) wird, während zig andere Haushaltspositionen einfach weiter laufen. Wer kann das gut finden? Wer findet den Ausbau des Kanzleramts für 700 Mio gut, während Ticketsteuern erhöht und Leistungen für Bürger gestrichen werden? was soll das?
 
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Ist es ok deutschen Steuerzahlern Leistungen zu streichen(!), obwohl a) keinerlei Kostenbewusstsein auf oberster Ebene existiert und b) keine deutschen Steuerzahler weitere Leistungen aus dem Steueraufkommen erhalten?
Das ist in der Tat problematisch, das gehe ich mit.

Aber Bauern tun mir, im Allgemeinen gesprochen, nicht leid. Ist es fair, dass der Bauer alle möglichen Investitionskosten subventioniert bekommt, während der Maurer seinen Kram selber kaufen darf? Ist es fair, dass der Bauernbetrieb, arbeitet er nicht mehr wirtschaftlich, so finanziell unterstützt wird, dass er überlebt und der Schreiner darf Insolvenz anmelden? Ja, wir wollen eine lokale Nahrungsversorgung und die entsprechende Industrie schützen, aber dafür müssen wir doch Bauern kein Geld in den Arsch blasen.
Aber klar sollte das gesparte Steueraufkommen dem Steuerzahler wieder zu Gute kommen.
 

GeckoVOD

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Und das ist jetzt ein Argument oder wie?

"Die Weltbank hat gesagt wir dürfen nicht an den Ausgaben sparen, die ihr unter anderem ermöglicht. Sorry liebe Bauern und Eltern und Bahnfahrer in Deutschland."
Ach Schlumil. Auf der einen Zuwanderung begrenzen, aber argumentieren, man könne vor Ort effektiver sein. Was denn nun? Noch zwei Hilfen? Keine mehr?
Ihr merkt gar nicht wie ihr die grundsätzliche Frage immer umschifft, immer irgendwelche Gründe findet warum die Kürzung am eigenen Souverän schon sinnvoll oder unumgänglich ist, obwohl Millionen ins ferne Ausland gehen oder einfach aus Dummheit oder wegen Luxusmüll verprasst werden. Gecko hat den Fall Scheuer ja angesprochen, der auch einfach von jenem Staat, der uns alle zu verachten scheint, nicht verklagt wurde. Das nehmen wir jetzt einfach hin, zucken mit den Schultern, ja blöd - die Entwicklungshilfe muss bleiben, aber der gierige Bauer, dem nehmen wir was weg, obwohl in den genannten Fällen er, der Bauer, der einzige ist, der Steuern zum verteilen zahlt.
Ich sehe nicht, wer gegen Scheuer Sturm laufen würde, oder gegen CumEx-Olaf, wohl aber für einige handerlesene Fails.
Mir gehts auch überhaupt nicht darum Entwicklungshilfe gänzlich zu streichen aber bin ich jetzt hier wirklich der einzige der es unfassbar frech findet dass im Falle des Sparens erst mal jene einstecken müssen die das ganze bezahlen? Wie kann das irgendwie ok sein und auch noch mit allerlei ja, aber-verrenkungen gerechtfertigt werden?
Nein, mir geht's auch gegen den Strich. Aber noch mehr gegen den Strich gehen mir Milchmädchenrechnungen und die Attitüde, man habe für sich in der Nische zu bekommen (in diesem Fall die Landwirte), weil man ja StEuErN zAhLt, statt sich mit grundlegenden Reformen auseinanderzusetzen und diese einzufordern. Das würde ja noch NeBeN dEn StEuErN geistige Anstrengung erfordern, noch dazu einen langen Atem.
 

Gustavo

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Und ich finde Entwicklungshilfe schlecht. So, Thema erledigt, Graben durch die Gesellschaft vertieft, kann ich in Ruhe dritter Weg wählen.


Tja, so ist das halt mit der Politik: Leute haben unterschiedliche Meinungen. Kannst ja meine Meinung annehmen: Graben zugeschüttet! :mond:


Mal ernsthaft: Es ist halt auch einfach nervtötend, wenn jemand anders einen Zielkonflikt zwischen zwei unterschiedlichen Zielen sieht und dann ankommt und sagt "hey, ich habe den cheat code für dich: Einfach eins der beiden Ziele (das, was mir unwichtig ist) ignorieren!" Absolut wertloser Diskussionsbeitrag.


€dit:

Schön, dass das Interesse an einer sachlichen Diskussion mit Schl3mIL hier so groß ist.

Wie diskutiert man denn genau mit jemandem, der mit "deine Meinung ist für mich illegitim" anfängt?
 
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Ich wollte nie diskutieren, nur meinen Standpunkt klar machen :troll:

Danke für ihre Aufmerksamkeit, ich denke alle haben ihre Gefühle und Meinungen geäußert.

Als abschließendes verbindendes Element sehe ich, dass nahezu alle hier anwesenden Parteien die gewaltsame Schächtung Scheuers begrüßen würden. Die Gesellschaft rückt zusammen
 
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Nur mal so falls jemand eine leichtverdauliche Webseite will auf der man grob nachvollziehen kann wo die Kohle hingeht.

Ich erinnere daran, dass ich mich immer noch ungerecht besteuert fühle ☝️ :mond:
Auch jetzt kommen wieder die Leute aus ihren Löchern gekrochen die im Monat ihre 3,50 EUR an LSt/ESt zahlen und fordern, dass ich bitte nochmal ein paar hundert mehr auf meine Steuerlast obendrauf tragen könnte.

Die Vorgehensweise muss am Ende sein:
Jeden einzelnen Haushaltsposten durchgehen und schauen ob man es wirklich braucht. Da werden am Ende bei sinnvoller Betrachtung sowohl ein paar Autobahnabschnitte auf der Strecke bleiben, als auch einige Pet-Projects irgendwelcher Ministerien mit denen Menschen ihr Hobby-zur-Arbeit-machen-ohne-jeglichen-Impact-Egotrip finanziert wird.

Ähnlich bei den Einnahmen und der Besteuerungsstruktur. Durch stringentere Regeln und weniger Sonderfälle ließen sich vermutlich auch tausende Arbeitsjahre je Jahr sparen.
 

Celetuiw

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Schön, dass das Interesse an einer sachlichen Diskussion mit Schl3mIL hier so groß ist.
Mal etwas weniger Ernst Herr Kollege. Der Genosse Schlumil kann schon etwas trololol ab, er teilt es ja auch gerne aus :birb:
Wie diskutiert man denn genau mit jemandem, der mit "deine Meinung ist für mich illegitim" anfängt?
Indem man feststellt, dass er Unrecht hat und die Diskussion beendet ist anscheinend. Ungewohnt rhetorisch stark von dir Gustl. :deliver:
Schlemil kotzt so was raus und verschwindet dann wieder, Zeitverschwendung :deliver:
abgesehen davon ist es Schlemil, den nehme ich aus Prinzip nicht ernst.
Ich nehme das ganze Forum aus Prinzip nicht ernst :eagle:
 
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Ka, ob es jetzt wirklich so viele low-hanging fruit gibt. Was mich persönlich schwer nervt, ist nicht das Ausmaß, sondern die Ineffizienz unserer Transfersysteme, die von jeder Bundesregierung wieder neu in Kauf genommen und gern noch verschlimmbessert wird:

Bevor man anfängt über konkrete Reformen jenseits reiner Effizienzsteigerung zu reden - auf die können wir uns im Zweifel wohl einigen -, sollte man vielleicht abstecken, welche gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland stärker be- und welche man dafür entlasten sollte.

@Booty
Das klingt mir schon argwöhnisch-herablassend. Du bist klug genug, um zu wissen, dass deine gesamte Steuer- und Abgabenlast sich von einem Haushalt mit deutlich geringerem Einkommen viel weniger unterscheidet, als ein Blick auf die Lohnsteuerbescheinigung vermuten lässt.
Ich hab grundsätzlich kein Problem damit, dass erarbeitetes Einkommen weniger belastet wird. Aber man sollte schon ehrlich sagen, wo es dann herkommt. Das Problem am Lied der "Bürgerlichen" ist ja, dass saftige Entlastungen für "die Mitte" suggeriert werden (Preisfrage: in- oder exklusive Friedrich Merz?), während man gleichzeitig suggeriert, dass Einsparungen bei Faulenzern und Ausländern sowie Effizienzgewinne durch Wunder das meisten können. Das ist halt eine Illusion.


Disclaimer: Ich fühle mich natürlich gerecht besteuert. :troll:
 

Celetuiw

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Ich erinnere daran, dass ich mich immer noch ungerecht besteuert fühle ☝️ :mond:
:fu::fu:
Ich fühle mich auch ungerecht besteuert. Ich finde eigentlich, ich sollte garkeine Steuern zahlen oder nur die Hälfte oder so.

Finden vielleicht alle, kann das sein? Einfach mal weniger blechen und die Einsparungen werden sich schon irgendwo finden.
 
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Irgendwelche erbenden Hurenkinder enteignen und gut ist. Wenn es dann noch nicht reicht: einmal die Hurenschweiz plündern.

#ichhabdielösungen
 
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Polizei kommt an, macht Ansage. Bauer weigert sich? Bauer wird vorübergehend in Gewahrsam genommen und Traktor einkassiert?
es ging um den Vergleich mit Klimaklebern...meines Wissens nach wurde nicht jeder Klimakleber direkt mal in Gewahrsam genommen
mal davon ab, dass du nicht im geringsten erklärt hast wie du jetzt Dutzende Traktoren wegschaffen willst..."einkassieren" ist nicht der Hauch einer Erklärung
 
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Traktoren können fahren, oder nicht? Wenn der Bauer sich weigert, seinen Traktor wegzufahren, dann kann das jemand anders machen, notfalls abschleppen.
Niemand sagt, dass das mit nem Fingerschnipp geht, aber es geht doch ums Prinzip: Demonstrieren soll jeder, so viel er will. Das öffentliche Leben gezielt lahm legen ist imo keine legitime Form des Protests. Dieses Argument gilt für die LG und für die Bauern gleichermaßen.
Wenn die Bauern Aktionen anmelden, die genau darauf abzielen, dann gehören diese Aktionen verboten. Wollen wir darum wetten, wie viele Bauern die Eier haben ihren Traktor auf eine Autobahnauffahrt zu stellen, wenn die Polizei den ersten den Schlüssel abnimmt und den Traktor als Tatwerkzeug einzieht? :deliver:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Zu dem Vergleich zur LG wäre noch zu sagen, dass die LG sagt, sie begeht bewusst Straftaten. Sie fänden es natürlich besser, wenn das, was sie machen, als legitimer Protest gewertet würde und straffrei bliebe, aber wenn das nicht so ist scheint mir der Konsens dort zu sein, dass sie die Strafen dafür bereitwillig in Kauf nehmen. Der wirkliche Unterscheid scheint mir zu sein, mit was für einer Selbstverständlichkeit die Bauern davon ausgehen, dass das, was sie machen, nicht strafbar ist und auch nicht bestraft werden wird und diese Selbstverständlichkeit haben in der Diskussion eigentlich auch alle übernommen. Das höchste der Gefühle ist mal ein Artikel mit einem Jurist, der fragt "ist das *juristisch* nicht eigentlich dasselbe?", aber irgendwem dafür irgendwelche Konsequenzen drohen erscheint mir von vorneherein eigentlich als undenkbar behandelt zu werden.

Btw: Hatte gestern zu erwähnen, wie absurd es ist, ausgerechnet Agrarsubventionen und Entwicklungshilfe verrechnen zu wollen. Ich habe neulich ein Buch über Deutschlands Verhältnis zum Außenhandel gelesen und kaum jemand hat so viel dafür getan, Freihandel erst zu verhindern und sich dann zumindest selbst durch hohe tarifäre und nichttarifäre Hürden selbst vom Handel auszunehmen wie die Landwirte. Während der gemeine Industriearbeiter potenziell mit jedem Standort der Welt konkurrieren soll und muss braucht der Bauer nicht mal fürchten, mit anderen hochentwickelten Nationen außerhalb der EU um Absatzmärkte konkurrieren zu müssen, geschweige denn mit Entwicklungsländern. Und wenn es darum geht, unsere Märkte für nichtlandwirtschaftliche Exporte zu öffnen, sind die Landwirte immer die ersten, die nach reziproker Öffnung der Märkte für landwirtschaftliche Erzeugnisse schreien.
 
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dann kann das jemand anders machen
Das geht (rechtlich) aber auch nicht mal so eben mir nicht dir nichts. Afaik müsste erst mal ein Richter die Beschlagnahmung abnicken.
notfalls abschleppen
putzige Idee...aber was machste, wenn die in Frage kommenden Dienste "dummerweise" mit den Bauern sympathisieren und den Auftrag der Polizei einfach nicht annehmen wollen?
Glaube kaum das jede Polizeistelle in Deutschland Gerätschaften in ihrem Repertoire hat um Traktoren abzuschleppen
 
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Es ist rechtlich verboten, ein Auto, das man abschleppen darf, stattdessen wegzufahren, wenn der Schlüssel zur Hand ist?
Fände ich recht dümmlich und sollte man ändern, aber das alles ist ja nicht der Punkt. Du willst hier ernsthaft argumentieren, dass der deutsche Staat, wenn er denn will, nicht über die nötigen Machtmittel verfügt, um Traktoren von der Straße zu räumen? :eek3:

Zu dem Vergleich zur LG wäre noch zu sagen, dass die LG sagt, sie begeht bewusst Straftaten. Sie fänden es natürlich besser, wenn das, was sie machen, als legitimer Protest gewertet würde und straffrei bliebe, aber wenn das nicht so ist scheint mir der Konsens dort zu sein, dass sie die Strafen dafür bereitwillig in Kauf nehmen. Der wirkliche Unterscheid scheint mir zu sein, mit was für einer Selbstverständlichkeit die Bauern davon ausgehen, dass das, was sie machen, nicht strafbar ist und auch nicht bestraft werden wird und diese Selbstverständlichkeit haben in der Diskussion eigentlich auch alle übernommen. Das höchste der Gefühle ist mal ein Artikel mit einem Jurist, der fragt "ist das *juristisch* nicht eigentlich dasselbe?", aber irgendwem dafür irgendwelche Konsequenzen drohen erscheint mir von vorneherein eigentlich als undenkbar behandelt zu werden.

Btw: Hatte gestern zu erwähnen, wie absurd es ist, ausgerechnet Agrarsubventionen und Entwicklungshilfe verrechnen zu wollen. Ich habe neulich ein Buch über Deutschlands Verhältnis zum Außenhandel gelesen und kaum jemand hat so viel dafür getan, Freihandel erst zu verhindern und sich dann zumindest selbst durch hohe tarifäre und nichttarifäre Hürden selbst vom Handel auszunehmen wie die Landwirte. Während der gemeine Industriearbeiter potenziell mit jedem Standort der Welt konkurrieren soll und muss braucht der Bauer nicht mal fürchten, mit anderen hochentwickelten Nationen außerhalb der EU um Absatzmärkte konkurrieren zu müssen, geschweige denn mit Entwicklungsländern. Und wenn es darum geht, unsere Märkte für nichtlandwirtschaftliche Exporte zu öffnen, sind die Landwirte immer die ersten, die nach reziproker Öffnung der Märkte für landwirtschaftliche Erzeugnisse schreien.
Versteh auch bei diesem Thema wiederum nicht, warum man es kompliziert macht: Wir wollen eine weitgehend autarke Nahrungsmittelversorgung? Warum nicht, ist ja ein sinnvolles Anliegen. Das ist aber imo kein Grund, die gesamte Landwirtschaft einem undurchsichtigen Subventionsregime zu unterwerfen, an dem sich einige bereichern, während andere darben.
Soll der Bund halt genug landwirtschaftliche Nutzfläche aufkaufen oder enteignen, um die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln zu gewährleisten. Das Land wird zu fairen Konditionen an Bauern verpachtet, der Staat trägt das wirtschaftliche Risiko. Oder man lässt es direkt von einem staatseigenen Betrieb bewirtschaften, für den die Bauern als Angestellte arbeiten. Alle anderen können dann gern mit dem freien Markt dealen.
 
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Es ist rechtlich verboten, ein Auto, das man abschleppen darf, stattdessen wegzufahren, wenn der Schlüssel zur Hand ist?
Bei so üblichen Fällen wie betrunkener Fahrer, muss der Polizist halt afaik fragen...wo natürlich auch eine solide Chance besteht, dass der Fahrer dann ja sagt, weil der auch kein Bock hat das jemand in sein Auto reindonnert. Aber ich denke wir können uns drauf einigen, dass der Bauer dem vermutlich eher nicht zustimmen wird. Deine lustige Fantasien davon das ganze Dinge einfach komplett einzukassieren, kannste in Deutschland ja wohl auch mal vergessen.
Du willst hier ernsthaft argumentieren, dass der deutsche Staat, wenn er denn will, nicht über die nötigen Machtmittel verfügt, um Traktoren von der Straße zu räumen?
Ich möchte noch mal dran erinnern, dass wir von einem flächendeckenden Protest reden...wenn dann vielleicht jedes Bundesland 5 Gerätschaften hat, reicht das nicht wirklich. Außer natürlich du redest davon das die Dinger eines Tages mal weggeräumt sein werden. Aber du darfst mir natürlich gern belegen, dass wir da deutlich besser aufgestellt sind als ich erwarten würde.
 
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