Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Scheuer sagte weiter, Thema seiner Gespräche mit DeSantis sei unter anderem das Geschlechterwechselgesetz der Ampel gewesen. Der Republikaner warne in anderem Kontext davor und wolle bestimmte Zeitgeistentwicklungen unterbinden, sagte Scheuer. "Ich teile die Analysen von DeSantis. Das mag einige schockieren. Aber dazu stehe ich."
Was soll man dazu überhaupt noch sagen. Dieses Pack sabbert doch bei der Vorstellung, hier GOP 2.0 einzurichten
 
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Weiter in der Causa Graichen:

Einerseits sieht es so aus, als habe Graichen sich zur Freundschaft tatsächlich bedeckt gehalten - nicht gut, da es offenbar mehr als ein formaler Fehler geht, sondern womöglich Richtung bewusste Täuschung geht.
Andererseits wirkt es auch nicht, als habe er zugunsten Schäfers interveniert - die Empfehlung der Findungskommission war einstimmig.

Für mich sieht es hier nicht danach aus, als habe persönlicher Vorteil für Schäfer eine große Rolle gespielt, sondern als habe Graichen umgekehrt ihn für den Posten gewollt, weil er ihn für fähig hält und ihm vertraut.

Der Subtext der Artikel ist imo durchaus als Teil einer Kampagne zu lesen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Für mich sieht es hier nicht danach aus, als habe persönlicher Vorteil für Schäfer eine große Rolle gespielt, sondern als habe Graichen umgekehrt ihn für den Posten gewollt, weil er ihn für fähig hält und ihm vertraut.

Der Subtext der Artikel ist imo durchaus als Teil einer Kampagne zu lesen.

Ich finde es erstaunlich, dass auch der Spiegel solche Sätze schreibt

Graichen verhalf seinem Trauzeugen zu einem gut bezahlten Chefposten bei der staatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Bisher wurde noch exakt gar nichts bekannt, das auf "verhalf" hinweist. Wenn man sich die Vita des bisherigen Inhabers dieses Jobs anschaut, sieht man, dass der Typ genauso eng mit der SPD verflochten war wie Schäfer mit den Grünen. Damals war das Minsterium unter SPD-Führung (Sigmar Gabriel), welch Zufall. Imho verdummt man den Diskurs ganz schön, wenn man schon nicht mehr zwischen "Anschein von Vorteilsnahme" und "Vorteilsnahme" unterscheiden kann. Dazu passt dann auch gut das kleine Mädchen vom BR, das sich explizit als "Konservative bei der ÖR" positioniert hat, die dann dummdreist fragt, warum man denn eigentlich einen Unterschied zwischen Lobbyismus für Umweltbelange und Lobbyismus für Industrie konstruieren will, als ob etwas alleine deshalb äquivalent ist, weil es unter dem gleichen Namen firmiert. Andererseits: Auch in einer Runde mit vier Journalisten hat niemand (!) darauf hingewiesen, wie unterschiedlich die Rollen eines parlamentarischen und eines verbeamteten Staatssekretärs sind. :rolleyes:

€dit: Bin ja schockiert, dass noch kein richtiger Journalist auf "Vettern-Wirtschaftsministerum" gekommen ist.
 
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In meinen Augen sind beides ziemliche, wenn auch habwegs subtile, hit pieces. Allein der Einstieg im Tagesspiegel:
Wie genau Graichen da etwas bewegte und welcher Mittel er sich bediente – dazu bleibt Habecks Ministerium bisher Antworten schuldig.
Letztlich basiert dann der ganze "exklusive" (lol) Artikel auf Mutmaßungen darüber, was sein könnte, worüber man aber leider doch nichts weiß.
Der einzige valide Punkt ist imo, dass er offenbar auch innerhalb der Kommission seine Freundschaft zu Schäfer nicht bekannt gemacht hat. Andererseits ist das auch etwas arbiträr, denn wäre es jetzt besser, wenn er posaunt hätte, dass das sein Homie ist und er den unbedingt für den Job will? Die Erklärung, dass er das nicht an die große Glocke hängen wollte, um die anderen Kommissionsmitglieder nicht voreinzunehmen, wirkt auf mich jedenfalls nicht weniger plausibel.

Aus dem Spiegel:
Die Medienleute interessiert ein sehr spezifischer Aspekt am Thema Chancengleichheit im Berufsleben: Dürfen Menschen in Machtpositionen ihre Vertrauten mit wichtigen Posten versorgen?
Graichen verhalf seinem Trauzeugen zu einem gut bezahlten Chefposten bei der staatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena).
Ist Graichens Einsatz für Michael Schäfer als Dena-Chef mit persönlichem Fehlverhalten erklärt? Oder ist er Ausdruck eines systemischen Problems im Grünen-Biotop?
Klassischer Spiegelstil: Wir suggerieren, äh fragen doch nur.

Unterm Strich deutet für mich nach allem, was man weiß, sehr wenig darauf hin, dass es Graichen hier primär darum ging, einen guten Freund mit einer gut dotierten Position zu versorgen. Deutlich wahrscheinlicher scheint mir, dass er Schäfer für so kompetent hielt, dass der Posten von ihm profitiert.
Die eigentlich entscheidende Frage wäre imo, ob er dazu bereit war oder tatsächlich dafür gesorgt hat, dass eigentlich geeignetere Kandidaten deshalb außen vor blieben. Genau darauf fehlt nach wie vor jeder Hinweis - das anscheinend einstimmige Votum der Kommission zu Schäfers Gunsten macht es jedenfalls nicht wahrscheinlich.
Ein beamtenrechtlicher (?) und politischer Fehler, den er tunlichst hätte vermeiden sollen, ist es natürlich trotzdem, weil es ja auch um den bloßen Anschein von Befangenheit geht. Trotzdem wird man dem Fall imo nicht gerecht, wenn man die Diskussion allein daran aufhängt und so tut, als spiele es keine Rolle, ob es allein beim Anschein geblieben ist.
Interessant finde ich das im Vergleich zu Lindner und der Kreditgeschichte, wo der Anschein der Vorteilsnahme ja auch im Raum stand bzw. sogar bejaht werden konnte, aber halt rauskam, dass es keine gab und die Sache damit erledigt war.

Bemerkenswert finde ich auch, wie der Spiegel-Artikel oben noch vollmundig über ein "systemtischen Problem im Grünen-Biotop" spekuliert und dann weiter unten relativ klar schließt, dass die Grünen es schlimmstenfalls so machen, wie andere Parteien auch - aber damit ja trotzdem besondere Schuld auf sich laden, weil sie ja die Grünen sind und gefälligst moralisch makelloser sein sollen, denn halten sie sich dafür nicht auch?
:deliver:

Man kann für die Grünen hier eigentlich nur noch hoffen, dass sie von Betonolaf gelernt haben und sich nicht selbst zu sehr in Rage debattieren und dem Thema damit mehr Aufmerksamkeit einräumen, als es eigentlich verdient - imo bereits deutlich zu viel.
 
Zuletzt bearbeitet:

zimms

StarCraft 2
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BW.de seiner Zeit voraus. Die Mods hier gingen schon vor zwanzig Jahren in diversen Puffs ein und aus. :deliver:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Bemerkenswert finde ich auch, wie der Spiegel-Artikel oben noch vollmundig über ein "systemtischen Problem im Grünen-Biotop" spekuliert und dann weiter unten relativ klar schließt, dass die Grünen es schlimmstenfalls so machen, wie andere Parteien auch - aber damit ja trotzdem besondere Schuld auf sich laden, weil sie ja die Grünen sind und gefälligst moralisch makelloser sein sollen, denn halten sie sich dafür nicht auch?
:deliver:


In der Zeit war ein guter Artikel dazu, der auf das Problem dahinter hingewiesen hat: Es gibt halt einfach nicht viele Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen und *Überraschung* diejenigen, die es tun, sind alle bei den Grünen.

Auf die Gefahr hin wie @Bootdiskette zu klingen, aber ich verstehe Null, warum in Deutschland so viele mehr oder weniger sinnlose Studiengänge aus dem Boden sprießen, aber niemand auf die Idee kommt, in Deutschland großflächig das Konzept der School of Public Policy einzuführen. Es bräuchte mehr Leute, die subject expertise mitbringen, aber eben auch halbwegs verstehen wie eine Gesellschaft wirklich funktioniert. Aktuell hat man da quasi außer bei der Kategorie "ist zufällig ein anerkanntes Untergebiet innerhalb der Ökonomie" wenig Auswahl. Und Fakt ist halt auch, dass die klassische Unilaufbahn mit 5+ Jahren WiMi und Promotion für viele Bereiche überhaupt nicht skaliert: Man braucht bspw. für sowas wie die Energiewende sehr viel mehr Leute, die etwas von Energiepolitik verstehen, als deutsche Unis Energieökonomen bis zur Promotion ausbilden können. Stattdessen wird die Laufbahn dann halt mit Leuten gefüllt, deren subject expertise Regeln sind (Juristen) oder die überhaupt keine wirklich subject expertise haben (Politikwissenschaftler, sonstige Sozialwissenschaftler), die man in der Verwaltung gebrauchen kann. Gerade nach der Umstellung auf BA/MA wäre es imho viel besser, man schleust ein paar Leute mit BA-Abschlüssen durch einen zweijährigen MPA oder MPP und hat dann Leute, die die Grundzüge verstanden haben und ihre subject expertise mitbringen, statt zu hoffen das kann vielleicht auch irgendwie jemand, der Zahlen im Studium konsequent aus dem Weg gegangen ist.

In den USA hat fast jede größere Uni entweder eine eigene Public Policy School oder zumindest einen Studiengang und es ist jetzt nicht so, dass die größeren Bedarf an Expertise in ihrer (proportional deutlich kleineren) Verwaltung haben als wir. In Deutschland gibt es die Verwaltungshochschule Speyer mit <300 Studenten, die Herthie School (sehr gut, aber privat), die Zeppelin-Universität (weniger gut, auch privat) und öffentliche Studiengänge an Deutschlands besten Unistandorten, Kassel und Erfurt (dazu noch ein paar FHs).
 
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2017 dürfte die Macron Rede sein, auf die Merkel nie geantwortet hat.
War die EU nicht schon lange oder immer der Versuch selbst globale Relevanz zu bewahren?
Wieso weint die deutschen Presse???

Ps: vdl musste bei der Chinareise durch die rucksacktouripasskontrolle haha


hahaha
Und jetzt Lindner ausgeladen. Finde ich nach acabs frechen auftritt angemessenen


Hauptsache bei Chinabesuche Menschenrechte anmahnen zwinkersmilie. Das ist wichtig
 
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Weiß garnicht welchen aufgedunsenen wirtschaftsboss schwanz der linder da blasen wollte, *schluck schluck schluck* "Jetzt aber wandel durch handel oder???"
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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In meinen Augen sind beides ziemliche, wenn auch habwegs subtile, hit pieces. Allein der Einstieg im Tagesspiegel:

Letztlich basiert dann der ganze "exklusive" (lol) Artikel auf Mutmaßungen darüber, was sein könnte, worüber man aber leider doch nichts weiß.
Der einzige valide Punkt ist imo, dass er offenbar auch innerhalb der Kommission seine Freundschaft zu Schäfer nicht bekannt gemacht hat. Andererseits ist das auch etwas arbiträr, denn wäre es jetzt besser, wenn er posaunt hätte, dass das sein Homie ist und er den unbedingt für den Job will? Die Erklärung, dass er das nicht an die große Glocke hängen wollte, um die anderen Kommissionsmitglieder nicht voreinzunehmen, wirkt auf mich jedenfalls nicht weniger plausibel.

Der Spiegel lässt übrigens zu dem Fall nicht locker: https://archive.is/fB0Ym

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so richtig, was der Artikel mir sagen soll. Die zwei "Fragen", die der Spiegel da aufwirft (1. Warum hat Graichen erst so spät mit Habeck gesprochen und 2. Warum wusste Habeck und die anderen Kommissionsmitglieder nichts von der Freundschaft Graichen <--> Schäfer) sind im Grunde genommen lediglich der Vorwurf, der Graichen gemacht wird, nur halt umformuliert zu "wieso ist das passiert?"

Was für eine Antwort könnte Graichen auf diese Fragen geben, die den Spiegel zufriedenstellen würde? Die Erklärung für sein Handeln sähen doch exakt gleich aus, egal ob seine Motivation jetzt "er dachte das sei eben kein so großes Problem, weil er sich selbst für objektiv hielt" oder eben "er wollte seinen Buddy gezielt in die Position hieven" war. Im ersten Fall wollte er halt die anderen Kommissionsmitglieder nicht zugunsten Schäfers dadurch beeinflussen, dass er zeigt dass er den Kandidaten gut kennt und im zweiten wollte er seinen Interessenskonflikt verheimlichen, weil er sonst nicht den Daumen auf die Waage legen konnte. Laut Ministerium gibt es kein Protokoll der Sitzung, was soll das Ministerium also machen? Der Spiegel weiß doch von den anderen Mitgliedern schon, dass Graichen sich zurückgehalten haben soll und diese haben trotzdem für Schäfer gestimmt.
 

Benrath

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Der Spiegel lässt übrigens zu dem Fall nicht locker: https://archive.is/fB0Ym

Geil ist auch wie selbstreferenziell es wird.

Laut »Tagesspiegel« und »Welt« war die Freundschaft im politischen Berlin kein Geheimnis
Und Welt und Tagesspiegel beziehen sich dann auf den Spiegel, dass Habeck nur selektiv aufgeklärt?

Bei Twitter posten einige son Bild anderer Skandale, wo quasi nur CDU/CSU vorkommt und Sigmar Gabriel. Das sind richtige Skandale, aber das hier? Glaube auch das Graichen fachlich sehr gut in die Rolle passt, was ich so mitbekommen habe.

Irgendwie sollen sich die Grünen da an utopischen Maßstäben messen lassen, die bei der CDU / CSU sonst keinen Jucken.
Das ganze Netzwerk blabla ist sehr bemüht und das einzig dume ist die Teilnahme an der Berufungskommission, wo man sich halt auch fragt, warum er das Risiko gegangen ist.
 
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Die Union übte scharfe Kritik am Umgang der Bundesregierung mit den Bronzen. „Rückgaben dürfen nicht um jeden Preis erfolgen“, sagte die CDU-Abgeordnete Christiane Schenderlein der „Welt“. „Vor einer Rückgabe muss sichergestellt werden, dass die Kulturgüter nicht zerstört oder versteckt werden, sondern zum Beispiel in Museen oder Ausstellungen öffentlich zugänglich gemacht werden.“
Unions-Fraktionsvize Dorothee Bär (CDU) warf der Ampel-Koalition Naivität vor. „Rückgaben zu vereinbaren, ohne sicherzustellen, dass Kulturgüter nicht zerstört oder vor der Öffentlichkeit versteckt werden, ist naiv und unverantwortlich“, erklärte Bär. „Die Bundesregierung hat afrikanisches Welterbe erfolgreich in die Versenkung befördert. Die Menschen in Nigeria sind jetzt noch ärmer geworden.“

Welches Anspruchsdenken manche Menschen haben, lul. "Ich hab dir dein Fahrrad geklaut, aber ich geb's dir nur wieder, wenn du deine Nachbarn auch drauf fahren lässt!" Dass man darum bittet, dass es öffentlich zugänglich bleibt ist ja gut und schön, aber Bedingungen an die Rückgabe von Raubkunst sind einfach nur frech. Ich denke die Zahl der Nigerianer, die es sich hier in Deutschland angucken konnten, wird im Zweifel auch eher klein sein.
 
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Auf die Gefahr hin wie @Bootdiskette zu klingen, aber ich verstehe Null, warum in Deutschland so viele mehr oder weniger sinnlose Studiengänge aus dem Boden sprießen, aber niemand auf die Idee kommt, in Deutschland großflächig das Konzept der School of Public Policy einzuführen. Es bräuchte mehr Leute, die subject expertise mitbringen, aber eben auch halbwegs verstehen wie eine Gesellschaft wirklich funktioniert. Aktuell hat man da quasi außer bei der Kategorie "ist zufällig ein anerkanntes Untergebiet innerhalb der Ökonomie" wenig Auswahl.
Danke Bologna. Gute Idee, maximalst dum umgesetzt.
Die Unis entwickeln irgendwelche Studiengänge als Alleinstellungsmerkmal und quatschen solange innerhalb einer Bubble darüber, bis jeder glaubt, dass man diesen Studiengang wirklich braucht. An meiner Alma Mater hat man auch einen Studiengang als Trostpflaster für eine ganze Fakultät eingeführt, der dann aber behindert benannt werden musste, damit nicht eine andere Fakultät beleidigt war, weil es eigentlich ihr Home Turf war … your tax euros at work.

Diese ganze "moderne" Studienlandschaft ist mE nur unübersichtlicher geworden, weil Menschen ohne viel Zeit und Durchblick und erst recht ohne Akademikereltern kaum mehr eine Chance haben, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Da landen dann unheimlich viele junge Menschen in Titelmühlen mit lachhaftem Niveau wie der "IU international university" oder der "SRH" oder den ganzen anderen Privat-FHs die meistens schlechter sind als die FOM, dabei teurer und mit mehr flashigem Marketing. Und das teilweise bei Menschen die es auch an einer richtigen Hochschule geschafft hätte, die aber mangels Vorwissen glauben, dass der "Master of Arts in Business Administration, Finance and Marketing" irgendwie fresher ist als der "MSc Betriebswirtschaftslehre".

Meines Erachtens könnte man sich hier fast alle Studiengänge sparen, die aus "gängiges fach plus fest ausgewähltes wahlfach" generiert wurden. Stattdessen lieber wenige eher generalistische Studiengänge mit Wahlmöglichkeiten (weniger im Bachelor, mehr im Master), mit denen die Leute mehr ihren eigenen Weg wählen können, ohne, dass eine kleine Änderung der Interessen wegen der rigiden Studienordnungen direkt zum Studiengangwechsel führen muss.

So eine School of Public Policy würde da reinpassen, weil das für sämtliche Sozialwissenschaftler interessant sein kann.
Am Ende hat man erfolglos versucht das amerikanische System zu kopieren und dabei eines geschaffen was die Nachteile beider Seiten vereinigt.

Und Fakt ist halt auch, dass die klassische Unilaufbahn mit 5+ Jahren WiMi und Promotion für viele Bereiche überhaupt nicht skaliert: Man braucht bspw. für sowas wie die Energiewende sehr viel mehr Leute, die etwas von Energiepolitik verstehen, als deutsche Unis Energieökonomen bis zur Promotion ausbilden können. Stattdessen wird die Laufbahn dann halt mit Leuten gefüllt, deren subject expertise Regeln sind (Juristen) oder die überhaupt keine wirklich subject expertise haben (Politikwissenschaftler, sonstige Sozialwissenschaftler), die man in der Verwaltung gebrauchen kann. Gerade nach der Umstellung auf BA/MA wäre es imho viel besser, man schleust ein paar Leute mit BA-Abschlüssen durch einen zweijährigen MPA oder MPP und hat dann Leute, die die Grundzüge verstanden haben und ihre subject expertise mitbringen, statt zu hoffen das kann vielleicht auch irgendwie jemand, der Zahlen im Studium konsequent aus dem Weg gegangen ist.
Das liegt daran, dass die Öffentlichkeit es so gewohnt ist, dass Juristen immer alles machen, dass sie genuin daran glaubt, dass Juristen alles können. Dummerweise können Juristen häufig ziemlich wenig außer pedantisch nervige Nichtsblicker zu sein. Literaturwissenschaftler sind auf meiner Liste in den letzten Jahren allerdings auch konstant nach oben gewandert. Jeder einzelne Podcast von Vorlesungen von Literaturwissenschaftlern (durchweg promovierte oder Profs) ist schwurbelig, voll von Milchmädchenrechnungen und mit Verve als Fakten vertretenen Meinungen, und dadurch in ihrer Gesamtheit so wunderbar hassenswert wie es nur die ekligsten Juristen sonst schaffen. Grad erst am WE einen gehört, wo ein Literaturwissenschaftler sich zum Begriff der Nachhaltigkeit ausgelassen hat. Bei dem wurden sonst eher randständige Meinungen aus der VWL zu "der Konsens besagt", und natürlich wieder großes Gerede vom Wachstumszwang des Kapitalismus (ebenfalls laut ihm Konsens … in seiner Bubble vermutlich).

Universitäre Lehre in Deutschland ist mit Bologna in meiner Wahrnehmung deutlich mehr in Richtung Vorlesung und standardisierte Prüfung gerutscht. Dass man wenige bis keine Prüfungen mehr hat in denen man selbst etwas bauen muss (aka Seminararbeit oder Abschlussarbeit) tut dem Niveau nicht gut. Ein Haufen Studenten, u.a. Werkstudenten in meinem Team, machen mit der Bachelorarbeit ihre erste schriftliche Arbeit die nicht eine Klausur ist, und auf die sie null vorbereitet werden. Da wundert es einen nicht, wenn die notwendigen Skills für die obig genannten Aufgabenbereiche einfach nicht vorhanden sind.

Da ist das System des regelmäßigen Essay-Schreibens, wie in Oxford, einfach total überlegen, da es die Menschen zum Selbstdenken erzieht.

In den USA hat fast jede größere Uni entweder eine eigene Public Policy School oder zumindest einen Studiengang und es ist jetzt nicht so, dass die größeren Bedarf an Expertise in ihrer (proportional deutlich kleineren) Verwaltung haben als wir. In Deutschland gibt es die Verwaltungshochschule Speyer mit <300 Studenten, die Herthie School (sehr gut, aber privat), die Zeppelin-Universität (weniger gut, auch privat) und öffentliche Studiengänge an Deutschlands besten Unistandorten, Kassel und Erfurt (dazu noch ein paar FHs).
Verwaltung ist halt unsexy. Mach lieber nen "MBA in Hospitality and Eventmanagement" :mond:
 
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Welches Anspruchsdenken manche Menschen haben, lul. "Ich hab dir dein Fahrrad geklaut, aber ich geb's dir nur wieder, wenn du deine Nachbarn auch drauf fahren lässt!" Dass man darum bittet, dass es öffentlich zugänglich bleibt ist ja gut und schön, aber Bedingungen an die Rückgabe von Raubkunst sind einfach nur frech. Ich denke die Zahl der Nigerianer, die es sich hier in Deutschland angucken konnten, wird im Zweifel auch eher klein sein.
wat.
Also ich denke, dass aus dem Bericht in der FAZ und der dort zitierten Reaktion des Ministeriums klar wird, dass es hier vor allem darum ging, dass man Wohlfühl-Onanie für die eigene Klientel betrieben hat. Dort hieß es sinngemäß "Die Rückgabe war nur zum Tilgen eines historischen Unrechts da, was damit jetzt passiert hat uns nichts anzugehen bla blub."
Vulgo: Wir haben es gemacht, um unsere Schuldgefühle zu besänftigen. Die Diskussion in Afrika ist uns eigentlich egal.
Hätte es nämlich eine Rolle gespielt hätte man es anders gemacht.
Der Hinweis darauf, dass die Oba jetzt auch nicht vom hohen Schwanzballon her judgen sollten, wurde ja schon im Vorhinein ähnlich beiseite gewischt. Was jetzt mit der Sache gewonnen ist für Deutschland: nix, außer dass sich ein paar Menschen zufrieden gegenseitig auf die Schultern klopfen. In Nigeria hat es nahe Null Effekt, außer, dass man Partikularinteressen und Balkanisierung unterstützt hat.

Ist es eigentlich überhaupt Raubkunst? Der Begriff existiert ja so erst seit nach dem zweiten Weltkrieg. Klar, man kann anbringen, dass die Briten nicht gerade auf die feine Art und Weise durchgegriffen haben, aber … Maßstäbe des mindestens mittleren 20. Jh auf Geschehnisse des 19. Jahrhunderts anwenden ist mindestens ein bisschen meh.

Das erinnert mich daran, dass Deutschland eigentlich auch mal einen Haufen Dinge aus Russland zurückfordern könnte. Warum wurde das wohl nicht gemacht?
 
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wat.
Also ich denke, dass aus dem Bericht in der FAZ und der dort zitierten Reaktion des Ministeriums klar wird, dass es hier vor allem darum ging, dass man Wohlfühl-Onanie für die eigene Klientel betrieben hat. Dort hieß es sinngemäß "Die Rückgabe war nur zum Tilgen eines historischen Unrechts da, was damit jetzt passiert hat uns nichts anzugehen bla blub."
Vulgo: Wir haben es gemacht, um unsere Schuldgefühle zu besänftigen. Die Diskussion in Afrika ist uns eigentlich egal.
Hätte es nämlich eine Rolle gespielt hätte man es anders gemacht.
Der Hinweis darauf, dass die Oba jetzt auch nicht vom hohen Schwanzballon her judgen sollten, wurde ja schon im Vorhinein ähnlich beiseite gewischt. Was jetzt mit der Sache gewonnen ist für Deutschland: nix, außer dass sich ein paar Menschen zufrieden gegenseitig auf die Schultern klopfen. In Nigeria hat es nahe Null Effekt, außer, dass man Partikularinteressen und Balkanisierung unterstützt hat.

Ist es eigentlich überhaupt Raubkunst? Der Begriff existiert ja so erst seit nach dem zweiten Weltkrieg. Klar, man kann anbringen, dass die Briten nicht gerade auf die feine Art und Weise durchgegriffen haben, aber … Maßstäbe des mindestens mittleren 20. Jh auf Geschehnisse des 19. Jahrhunderts anwenden ist mindestens ein bisschen meh.

Das erinnert mich daran, dass Deutschland eigentlich auch mal einen Haufen Dinge aus Russland zurückfordern könnte. Warum wurde das wohl nicht gemacht?

Fakt ist die Briten haben das ganze Zeugs aus dem Königspalast gestohlen. Auch fakt ist Nigeria hat das jetzt dem Erben des ursprünglichen Besitzers zurückgegeben - dem Oberhaupt des Königshauses. Genau so wird seit ein paar jahrzehnten auch in Deutschland mit Raubkunst umgegangen. Keine ahnung warum da jetzt alle am zetern sind wenn die Nigerianer im Endeffekt genau das selbe machen wie wir es in einem solchen Fall auch machen würden.
Aber geht ja nicht, der neger hat das gefälligst auszustellen!
 
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Meines Erachtens könnte man sich hier fast alle Studiengänge sparen, die aus "gängiges fach plus fest ausgewähltes wahlfach" generiert wurden. Stattdessen lieber wenige eher generalistische Studiengänge mit Wahlmöglichkeiten (weniger im Bachelor, mehr im Master), mit denen die Leute mehr ihren eigenen Weg wählen können, ohne, dass eine kleine Änderung der Interessen wegen der rigiden Studienordnungen direkt zum Studiengangwechsel führen muss.
Die Idee ist wohl, dass es für Personaler und so einfacher ersichtlich sein soll, dass man ein bestimmtes Profil hat.
Bei uns gab bzw. gibt es z.B. Techomathematik und Wirtschaftsmathematik. Es ist fast dasselbe wie Mathe. Afair spart man sich die Analysis 3 als Pflichtvorlesung, dafür hat man deutlich weniger Wahlmodule und muss halt noch etwas Ingenieurs- oder BWL-Kram machen.
Hab auch nie verstanden, warum man sowas studieren sollte, aber offenbar liest nicht jeder vor der Studienwahl in die Studienordnung rein.
 
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Also ich denke, dass aus dem Bericht in der FAZ und der dort zitierten Reaktion des Ministeriums klar wird, dass es hier vor allem darum ging, dass man Wohlfühl-Onanie für die eigene Klientel betrieben hat. Dort hieß es sinngemäß "Die Rückgabe war nur zum Tilgen eines historischen Unrechts da, was damit jetzt passiert hat uns nichts anzugehen bla blub."
Vulgo: Wir haben es gemacht, um unsere Schuldgefühle zu besänftigen. Die Diskussion in Afrika ist uns eigentlich egal.
Hätte es nämlich eine Rolle gespielt hätte man es anders gemacht.
Der Hinweis darauf, dass die Oba jetzt auch nicht vom hohen Schwanzballon her judgen sollten, wurde ja schon im Vorhinein ähnlich beiseite gewischt. Was jetzt mit der Sache gewonnen ist für Deutschland: nix, außer dass sich ein paar Menschen zufrieden gegenseitig auf die Schultern klopfen. In Nigeria hat es nahe Null Effekt, außer, dass man Partikularinteressen und Balkanisierung unterstützt hat.
wat. Keine Ahnung was ich dazu großartig schreiben soll, außer das das, was du "Wohlfühl-Onanie" nennst für mich selbstverständlicher, respektvoller Umgang miteinander ist. Natürlich ist da nichts für Deutschland gewonnen, aber *surprise!* darum geht es an der Stelle ausnahmsweise mal nicht. Es wurde Kunst geklaut, die wurde den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben und die haben es an die weitergegeben, die nach deren Ansicht rechtmäßige Besitzer sind. Keine Ahnung was es daran nicht zu verstehen gibt.

Ist es eigentlich überhaupt Raubkunst? Der Begriff existiert ja so erst seit nach dem zweiten Weltkrieg. Klar, man kann anbringen, dass die Briten nicht gerade auf die feine Art und Weise durchgegriffen haben, aber … Maßstäbe des mindestens mittleren 20. Jh auf Geschehnisse des 19. Jahrhunderts anwenden ist mindestens ein bisschen meh.

Das erinnert mich daran, dass Deutschland eigentlich auch mal einen Haufen Dinge aus Russland zurückfordern könnte. Warum wurde das wohl nicht gemacht?
Das ist letztlich dein einziges Argument: "Ist ja jetzt schon ne Weile her." Jo, darfst du so sehen, finde ich aber absolut absurd und kann ich kein Stück ernst nehmen. Und warum Deutschland nichts aus Russland zurückfordert wissen wir wohl beide.

€: Doppelpost, da zwei komplett unterschiedliche Themen.
 
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Fakt ist die Briten haben das ganze Zeugs aus dem Königspalast gestohlen. Auch fakt ist Nigeria hat das jetzt dem Erben des ursprünglichen Besitzers zurückgegeben - dem Oberhaupt des Königshauses. Genau so wird seit ein paar jahrzehnten auch in Deutschland mit Raubkunst umgegangen. Keine ahnung warum da jetzt alle am zetern sind wenn die Nigerianer im Endeffekt genau das selbe machen wie wir es in einem solchen Fall auch machen würden.
Aber geht ja nicht, der neger hat das gefälligst auszustellen!
Korrekt. Wir haben uns letztlich für die Briten entschuldigt, und das ganze getan, um langfristig die Beziehungen zu afrikanischen Nationen zu verbessern. Zumindest wurde das gesagt und "wir" haben uns ein schlechtes Gewissen machen lassen mit dem ganzen Gerede von "buhuu unser kulturelles Erbe … voll wichtig für die Bevölkerung blablub".
Was tatsächlich passiert ist: siehe Zeitung.
Mein Punkt ist nicht, dass man es nicht hätte zurückgeben können und sollen, sondern, dass man offenbar keinen Plan hatte, wie der ganze Kram in der nigerianischen Innenpolitik genutzt werden würde. Das kann man nämlich recht gut an der Berichterstattung im Vorfeld ablesen.
Mein Punkt ist, dass der Deutsche da mal wieder naiv und dum an die Sache herangegangen ist, und der Bevölkerung verkauft werden soll, dass man es zum Abtragen einer, in diesem Fall nicht existenten, Schuld Deutschlands genutzt hat … die aber in Nigeria keine Sau interessiert. Wir haben einfach keine gute Außenpolitik, weder mit ACABs Vorgängern, noch mit ACAB, weil man offenbar immer noch zu wenig auf unsere Interessen als Land, und zu sehr auf Appeasement der eigenen Peergroup im Inland schaut.
Die Bronzen sind mir scheißegal. Meinetwegen können die Bier-Pong damit spielen.
Die Idee ist wohl, dass es für Personaler und so einfacher ersichtlich sein soll, dass man ein bestimmtes Profil hat.
Bei uns gab bzw. gibt es z.B. Techomathematik und Wirtschaftsmathematik. Es ist fast dasselbe wie Mathe. Afair spart man sich die Analysis 3 als Pflichtvorlesung, dafür hat man deutlich weniger Wahlmodule und muss halt noch etwas Ingenieurs- oder BWL-Kram machen.
Hab auch nie verstanden, warum man sowas studieren sollte, aber offenbar liest nicht jeder vor der Studienwahl in die Studienordnung rein.
Ja, tolle Idee. Warum nicht Personalern empfehlen Lesen zu lernen anstatt das ganze Bildungssystem zu ficken? Dummerweise ist HR zuverlässig (meiner Erfahrung nach) die Abteilung bei der der Quotient Macht pro funktionierender Gehirnzelle am größten ist.
Wenn ich zugrunde lege wie Bewerbungsverfahren laufen und was im Berufsleben gefragt ist, dann brauchen 90% der Leute ohnehin nicht mehr als einen Bachelor und die Fähigkeit zuverlässig Befehle auszuführen. Zum selbständig denken und handeln und dann dafür Verantwortung übernehmen taugen leider die allerwenigsten.
wat. Keine Ahnung was ich dazu großartig schreiben soll, außer das das, was du "Wohlfühl-Onanie" nennst für mich selbstverständlicher, respektvoller Umgang miteinander ist. Natürlich ist da nichts für Deutschland gewonnen, aber *surprise!* darum geht es an der Stelle ausnahmsweise mal nicht. Es wurde Kunst geklaut, die wurde den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben und die haben es an die weitergegeben, die nach deren Ansicht rechtmäßige Besitzer sind. Keine Ahnung was es daran nicht zu verstehen gibt.
Eh … Du versteht mich falsch. Siehe was ich oben schrieb. Die Bronzen sind mit egal, meinetwegen können die nach dem Bier-Pong spielen auch in die Dinger reinlunzen weil sie sich so geil finden und sich dafür feiern, dass sie ihre persönliche Völkermordgeschichte nicht aufarbeiten und dafür auch noch belohnt werden. Wirklich sehr egal.
Der Punkt ist, dass Deutschland eine naiv-dümmlich-emotions-nach-innen-gerichtete Außenpolitik betreibt.
Das ist letztlich dein einziges Argument: "Ist ja jetzt schon ne Weile her." Jo, darfst du so sehen, finde ich aber absolut absurd und kann ich kein Stück ernst nehmen. Und warum Deutschland nichts aus Russland zurückfordert wissen wir wohl beide.
Naja, die Diskussion ob Völkermorde als Völkermorde zählen bevor der Begriff erfunden wurde, ist durchaus relevant. Maßstäbe rückwirkend ändern ist halt auch nur so ein Schwanzballon-Ding.
Und ja, natürlich wissen wir warum nichts aus Russland zurückgefordert wird. Trotzdem ist es an dieser Stelle dann ein Messen mit zweierlei Maß … und wieder ein Zeichen dafür, dass wir einfach als Nation zu dum für effektive Außenpolitik sind.
 
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Eh … Du versteht mich falsch. Siehe was ich oben schrieb. Die Bronzen sind mit egal, meinetwegen können die nach dem Bier-Pong spielen auch in die Dinger reinlunzen weil sie sich so geil finden und sich dafür feiern, dass sie ihre persönliche Völkermordgeschichte nicht aufarbeiten und dafür auch noch belohnt werden. Wirklich sehr egal.
Der Punkt ist, dass Deutschland eine naiv-dümmlich-emotions-nach-innen-gerichtete Außenpolitik betreibt.
Jo da sind wir uns, zumindest zum großen Teil, ja einig. Was die mit den Dingern machen ist egal, und inwiefern die ihre eigenen Völkermordgeschichten aufarbeiten deren Ding. Was das mit belohnen zu tun hat weiß ich aber nicht, wir rücken nur vergangenes Unrecht wieder gerade. Natürlich ist das symbolisch, aber gerade deswegen doch so einfach. Es geht hier nicht um riesen Reparationszahlungen oder sowas, sondern um etwas Raubkunst. Easy peasy.
Dass Deutschland ne nichtexistente Agenda und kein vernünftiges Standing in der Außenpolitik hat stimmt ja vollkommen, ich sehe nur nicht so richtig den Zusammenhang zum vorliegenden Fall. Würde den Starken markieren und denen die Statuen nicht zurückgeben das in irgend einer Form besser machen?

Naja, die Diskussion ob Völkermorde als Völkermorde zählen bevor der Begriff erfunden wurde, ist durchaus relevant. Maßstäbe rückwirkend ändern ist halt auch nur so ein Schwanzballon-Ding.
Und ja, natürlich wissen wir warum nichts aus Russland zurückgefordert wird. Trotzdem ist es an dieser Stelle dann ein Messen mit zweierlei Maß … und wieder ein Zeichen dafür, dass wir einfach als Nation zu dum für effektive Außenpolitik sind.
Wie der weise heat0r mal gesagt hat (Gott habe ihn selig): Gleiche Dinge gehören gleich bewertet, unterschiedliche Dinge unterschiedlich. Da es zwei sehr verschiedene Sachverhalte sind, kann man hier imo nicht von zweierlei Maß sprechen.

(€: Gleichzeitig hätte ich kein Problem damit, wenn Deutschland von den Russen die Rückgabe von Raubkunst einfordern würde. Solange es legitime Forderungen sind natürlich.)
 

[fN]Leichnam

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Wie erwartet macht Serdar jetzt wohl demnächst Schluss mit der Bühne
 

parats'

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Leute wie Somuncu oder auch Böhmermann können auf der Bühne bzw. in der Öffentlichkeit unglaublich austeilen. Wenn dann Reaktionen auf bestimmte Inhalte erfolgen, dann haben diese Leute damit scheinbar ein Problem. Es kann nicht alles und jeder eine Bühne vor Publikum haben und so ist es für den 08/15 Bürger eben social media und viel mehr seine eigene Blase in der er Bestätigung sucht. Nichts anderes machen Somuncu und co doch auch.
Wer bewusst provokant auftritt darf keine Weichmuschi sein und muss das Echo aushalten.
 
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Leute wie Somuncu oder auch Böhmermann können auf der Bühne bzw. in der Öffentlichkeit unglaublich austeilen. Wenn dann Reaktionen auf bestimmte Inhalte erfolgen, dann haben diese Leute damit scheinbar ein Problem. Es kann nicht alles und jeder eine Bühne vor Publikum haben und so ist es für den 08/15 Bürger eben social media und viel mehr seine eigene Blase in der Bestätigung sucht. Nichts anderes machen Somuncu und co doch auch.
Wer bewusst provokant auftritt darf keine Weichmuschi sein und muss das Echo aushalten.

naja, muss man halt auch die kirche im dorf lassen, er ist halt ein künstler, intelligent dazu - d.h. nicht das er nicht triggerle hat, wenn man ihm kübelweise scheisse vor die füße leert. unabhängig davon wie man inhaltlich zu ihm steht, ist der schritt doch erstmal völlig legitim, wenn genug kohle da ist und man keinen bock mehr hat, von der bühne zu verschwinden. gibt ja auch überhaupt keinen rechtfertigungsdruck, hat ein paar echte sahnestücke abgeliefert, gerade seine podcasts mit nils ruf gehören mit zum besten, was ich je gehört habe.
 

[fN]Leichnam

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Es kommt auch ein bisschen darauf an, ob er wirklich einfach keinen Bock mehr auf den Zirkus hat oder ob er keine anständigen Verträge mehr bekommt. Da stecke ich bei ihm nicht drinnen.
 
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keine ahnung, ist ja ansich auch völlig wurst, guter typ, hat viel erreicht, wenn er jetzt den vorhang fallen lässt, seis ihm gegönnt, muss man jetzt auch nicht totanalysieren, ob er heimlich drogen spritz und nutten knallt und deswegen vom rbb keine vertragsverlängerung mehr bekommen hat und daher die oma seiner ex-frau heimlich um geld erleichtert hat weil ihm der glasberg keine show konzepte mehr zutraut, you get the point?
 

parats'

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naja, muss man halt auch die kirche im dorf lassen, er ist halt ein künstler, intelligent dazu - d.h. nicht das er nicht triggerle hat, wenn man ihm kübelweise scheisse vor die füße leert. unabhängig davon wie man inhaltlich zu ihm steht, ist der schritt doch erstmal völlig legitim, wenn genug kohle da ist und man keinen bock mehr hat, von der bühne zu verschwinden. gibt ja auch überhaupt keinen rechtfertigungsdruck, hat ein paar echte sahnestücke abgeliefert, gerade seine podcasts mit nils ruf gehören mit zum besten, was ich je gehört habe.
Er kann tun und lassen was er will. Wenn ihn die aktuelle social media Kultur stört und er keine Lust auf 5 Wochen Stress wegen provokanter Sprüche hat, dann kann man nur sagen: Willkommen im 21. Jahrhundert.
Er sagt es doch indirekt sogar selbst: er macht die gleiche Arbeit wie früher auch. Mittlerweile bekommt er aber direkte Rückmeldung aus allen Ecken des Landes.
Wenn sich also seine Arbeit inhaltlich nicht geändert hat, dann fanden das einige wahrscheinlich früher schon genauso behindert, aber es fehlten die Kommunikationskanäle um daran teilzuhaben (sei es Sender oder Empfänger).

Kurzum hat er genug Kohle verdient und ich kann es ihm nicht übel nehmen. Aber die Schuld bei angeblicher Debattenkultur und shit storms zu suchen ist mir etwas zu zart behirnt.
 

Deleted_504925

Guest

Wie erwartet macht Serdar jetzt wohl demnächst Schluss mit der Bühne
Auch wenn ich ihn sehr mochte: Endlich hört er auf. Der hat die letzten Jahre doch mit seinem Arsch alles eingerissen was er vorher aufgebaut hat.
Man muss auch wissen wann man seinen Zenit erreicht hat.
 
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SCHÜSSE IN SINDELFINGEN:
Zwei Tote im Mercedes-Benz-Werk​

ist schon das zweite mal seit ich bei mb arbeite, langsam können sies little detroit nennen 8[

 
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Frau Holzinger, wer Anfang April in der Volksbühne Ihre Adaption von Dantes „A Divine Comedy“ gesehen hat, konnte Ihnen und drei anderen Frauen aus Ihrem Ensemble zuschauen, wie Sie sich nackt auf der Bühne entleert haben. Eine Videokamera projizierte die Hintern dabei in Nahaufnahme auf Leinwände. Gibt es noch etwas, für das Sie sich schämen?
Vielleicht werde ich einfach alt, oder ist das noch, was Schiller meinte mit "Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken?" :eagle:
 

[fN]Leichnam

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SCHÜSSE IN SINDELFINGEN:​

Zwei Tote im Mercedes-Benz-Werk​

ist schon das zweite mal seit ich bei mb arbeite, langsam können sies little detroit nennen 8[

Schon rausgefunden woran es liegen könnte? :ugly:
 
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Vielleicht werde ich einfach alt, oder ist das noch, was Schiller meinte mit "Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken?" :eagle:
Naja das ist ja nun wirklich kein neues Phänomen. Hab als jugendlicher auch ziemlich obszöne Inszenierungen von Shakespeare gesehen (Romeos Crew poppt sich im Kreis, inklusive "Sperma" auf die Bühne spucken). Kräht doch kein Hahn nach

e: den Satz hier
Ich sitze nicht herum und denke darüber nach, was noch schocken könnte
kauf ich ihr allerdings nicht ab haha. Tanztheater & Choreographinnen, die sich als Künstlertype verkaufen. Da kam noch nie was anderes bei raus
 
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Nun ja, ich hab auch schon eine Inszenierung der Zauberflöte in der Komischen Oper gesehen, die sprachlich-tänzerisch den BBC zelebriert hat. Aber irgendwo gehts zu weit.
 
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Mit fehlt generell für (normales) Tanztheater komplett die Grammatik. Die wenigen, die ich gesehen hab, waren wahrscheinlich auch für noobs lesbar. Und das komplett ohne Nacktheit, Sexakte, und Defäkieren. Muss ich persönlich auch nicht haben.

Ich glaub nicht dass diese Nische dort jetzt den Niedergang des Theaters darstellt. Und davon ab: exakt durch die Aufreger (auch unter dem Artikel) kriegt die doch mehr Publikum. Wie gesagt, das gehört zum "Künstlertyp" dazu, diese Selbstinszenierung für die Medien.

Ich kauf ja nichtmal dem Jonathan Meese sein ganzes Ding ab. Aber das Bild verkauft sich eben.
 
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Tanztheater ist imo auch einfach nur für einen bestimmten Typ geeignet. Und damit meine ich andere Menschen, die Tanztheater praktizieren. Das ist irgendwie ein besonders unfähiger Menschenschlag: Menschen, die zu schlecht waren richtige Tänzer zu werden aber auch zu schlecht um Schauspieler zu sein. Also muss man die Aufmerksamkeit durch andere Dinge bekommen. :troll:
 
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zimms

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@Holzinger

Soll sie halt machen, wenn es ihr Spaß macht. Ich finds halt schon ein bisschen traurig wie verzweifelt manche scheinbar nach Aufmerksamkeit rufen. :elefant:

Aber ist ja nichts Neues in der Kunst. Ich spreche einem nackten Körper die Ästhetik nicht ab, ab wenn fast keine Inszenierung mehr ohne full frontal auskommt, wirkts halt schon schnell mal billig.

Btw, macht die auch Kindervorstellungen? Frage für einen Freund. :catch:
 
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Tanztheater ist imo auch einfach nur für einen bestimmten Typ geeignet. Und damit meine ich andere Menschen, die Tanztheater praktizieren. Das ist irgendwie ein besonders unfähiger Menschenschlag: Menschen, die zu schlecht waren richtige Tänzer zu werden aber auch zu schlecht um Schauspieler zu sein. Also muss man die Aufmerksamkeit durch andere Dinge bekommen. :troll:
Das sind zumindest die Einzigen, denen ich abnehme, dass sie in sowas Sinn empfinden. Obwohl diverse Bildungsbürger im Anschluss an sowas auch gern den Eindruck erwecken, dass solche Darbietungen ihr Leben unendlich bereichern.
 
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Das liegt eben, wie gesagt, an der dieser Kunstform eigenen "Grammatik", bzw Sprache. Die Schwelle fürs Verständnis ist vergleichsweise hoch.

Aber ich finde es dann doch bedauerlich, aus dem eigenen Unverständnis zu schlussfolgern, dass das alles eh "nix richtiges" sei, bzw nichts als circlejerk. Weiß nicht, ob diese Geringschätzung von Kunstformen sein muss. Nuja.
 
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