mit varoufakis ist schäuble wohl einer der wenigen (auch wenn sie aus verschiedenen positionen herkommen), die damit völlig recht haben, dass das ziemlich große grütze ist, was da gerade gemacht wird. und auch wenn gysi sonst immer leicht reden hat (so ohne regierungsverantwortung), hat er recht, dass europa gerade auf dem besten weg in ein verlorenes jahrhundert ist. so lange griechenland/spanien/italien/... im euro bleiben, halten sie den euro künstlich tief, was den sowieso schon überhitzten deutschen export weiter befeuert. beispiel schweiz: normalerweise wäre eine deutsche währung durch ihren export überbewertet, was die wettbewerbsfähigkeit der deutschen unternehmen im vergleich zu ländern mit unterbewerteter währung angleichen würde. und hier beisst sich übrigens die "deutschland profitiert vom euro"-argumentation in den schwanz, denn es profitieren die exportlastigen industrien. übrigens genau die, die sich bei einer privatierungsrunde in griechenland schon fleissig die hände reiben, um ihre überschüsse anzulegen. lohntechnisch gehört deutschland in den unteren- und mittleren lohngruppen ohnehin zum niedriglohnsektor europas.
aber anstatt jetzt mal einen großen sprung nach vorne zu tun, in die eine oder andere richtung, werden minimal-konsens-brainfucks begangen, die mal so gar nix bringen. also ob mit den paar kröten, denen man den griechen jetzt gibt, in 5 jahren auch nur irgendwas anders ist. also entweder volle transferunion unter angleichung der lebensstandards (was bedeutet, dass deutschland seinen reduzieren wird, und da hör ich die #thatwasacoup-deppen jetzt schon wimmern, mämämä, ich kann mir nicht mehr meine oberklasselimousine kaufen und den fairtrade kaffee, scheiß deutschland!!1!), oder eine aufteilung der währungsunion in gruppen gleichgstarker länder, deren währung untereinander dynamisch anpassbar ist. der aktuelle zustand ist im besten fall dazu geeignet, die krise auf ewigkeiten festzubetonieren. und da haben dann die us-ökonomen (wobei ich "wirtschaftswissenschaftler" immer noch für eine beleidigung aller erster güte halte), vollkommen recht, dass ist doch gerade völliger bullshit, was da läuft. und schäuble hat recht, grexit auf zeit wäre mal nen sinnvoller schritt nach vorne. nach dem man jetzt 7 jahre immer wieder mit den gleichen werkzeugen die gleiche scheiße probiert hat, ohne das es voran ging. aber ne, wir machen jetzt halt mal genau so weiter. weil, weil, weil muss ja irgendwann besser werden. als ob das eine gesetztmäßigkeit wäre. aber überraschung: muss es überhaupt nicht. und wird es mit großer sicherheit auch nicht.