ist ne nette utopie voller fehler. setz dich doch mit dem prof. bontrup zusammen und bastel dir deine traumwelt.
irgendwer muss ja groß denken; keine garantie für korrektheit. wäre schön, wenn du auf all meine punkte eingehen würdest.
meine these ist ja nur, dass die westliche work-life-balance nicht optimal ist.
wer prof. bontrup ist weiß ich leider nicht.
zur verteilung der arbeitszeiten (pro jahr) sagt z.b. die
oecd dass wir in d zusammen mit den niederländern verhältnismäßig wenig arbeiten.
das stimmt schon. aber die niederländer arbeiten im schnitt eben noch was weniger als die deutschen, und haben laut quality-of-life indicator keine geringere lebensqualität. weniger arbeiten bedeutet nicht zwangsweise weniger lebensqualität.
dein wikilink sagt übrigens vor allem aus dass die kapitalintensität vollkommen außen vor bleibt und die aussagekraft somit in etwa so groß ist wie die eines postings im spamthread.
wo wird das im wikilink erwähnt? höhere produktivität geht doch mit höherer kapitalintensität einher.
vor der industriellen revolution haben alle frauen gearbeitet. was nun?
ich sehe nicht wirklich, wie das eine rolle spielt. damals war die produktivität doch in einer ganz anderen größenordnung.
während man früher tausende von frauen brauchte, die in der textilindustrie manuelle arbeit verrichteten, können heute die gleiche arbeit einige wenige bewältigen.
die tendenz geht immer weiter in richtung höhere produktivität. eines tages wird es schlichtweg nicht mehr genug arbeit geben, als dass man einen großen teil der bevölkerung 40 stunden in der woche sinnvoll beschäftigen könnte.
was ist denn deine vorstellung?
2 Personen mit 20h-Jobs brauchen fast doppelt so viel Ausbildung wie 1 Person mit einem 40h-Job. Das mag für manche Aufgaben vernachlässigbar sein, aber gerade bei den besser bezahlten Jobs* (bei denen die Hälfte des Lohns auch ausreichen würde) ist der Effekt entscheidend.
Ein 20h-Job in der Wissenschaft* wäre beispielsweise nicht eine halbe Stelle, sondern praktisch gar keine Stelle - weil diese 20h zu einem guten Teil draufgehen, um auf dem Laufenden zu bleiben was andere machen.
*das heißt nicht, dass alle Wissenschaftsjobs besser bezahlt wären...
(aus)bildung ist natürlich extrem wichtig und mit sicherheit kein triviales problem. aber informationen sind heute so zugänglich wie noch nie zuvor. und ich meine damit nicht nur google und wikipedia. jeder mensch mit internetzugang kann sich in online-kurse von stanford oder anderen top-universitäten ohne jegliche kosten einschreiben und eine exzellente bildung erhalten.
der 40h-job kann in zukunft womöglich auf riesige wissensdatenbanken zugreifen, die ihm einen großen teil der arbeit abnehmen.
knowledge engines (vgl. wolfram alpha) und künstliche intelligenzen haben ein riesiges potential. vielleicht wird einem in zukunft so viel arbeit abgenommen, dass man den job auch in 20h erledigt? so wie die maschine dem menschen die körperliche arbeit abgenommen hat, wird der computer auf lange sicht die geistige arbeitslast reduzieren. computergestütze mathematische beweise gibt es ja auch schon lange.
Uns geht es heute besser als jemals zuvor. Die Jägergesellschaften saßen die restlichen Tage auch nicht nur faul rum. Irgendwer musste den Fang verarbeiten, Kleidung herstellen, Feuer machen, .... und ich bin eindeutig ein Fan von einer gesicherten Nahrungsversorgung, die nicht von der Rehpopulation in diesem Jahr abhängt.
natürlich geht es uns heute besser als jemals zuvor. würde auch niemals etwas anderes behaupten.
die jägergesellschaften haben so viel gearbeitet wie sie
mussten. das war ja alles kein zuckerschlecken damals, existenzielle nöte waren an der tagesordnung.
ich denke immer noch nicht, dass wir heute so viel arbeiten müssen, wie wir es tun. und in 10, 50 oder 100 jahren werden wir noch weniger tun müssen.
keine chance für die 40h-woche.