Original geschrieben von TE)Kain
Georgien will nicht nur aufgrund seiner kleinen Fläche eine Spaltung nicht hinnehmen. Zwar ist die Wirtschaft Südossetiens schwach; außer Landwirtschaft hat es neben Arbeitslosen nichts zu bieten.
Fläche und Einwohnerzahl sind potenzielle Machtfaktoren. Kein Land der Welt würde eine Sezession (ohne Abstimmung) einfach so hinnehmen.
Liese man Südossetien ziehen, müsste man auch Aprasien gewähren lassen, die jedoch im Gegensatz zu Südossetien sehr wohl von wirtschaftlicher, als auch geostrategischem Interesse sind (Resourcen, Zugang zum Meer, geostrategisch wertvoll). Nicht nur für Georgien.
Io
Genau hier entsteht der Kern des Konfliktes.. Es geht nicht um Südossetien, sondern um internationale Politik. Die NATO ist involviert. Somit also auch zwangsläufig die amerikanische, europäische und russische Politik. Russische und westliche Interessen im Kontrast zueinander.
Amerika möchte Georgien als Grenzstaat zu Russland in der Nato sehen und Georgien erhofft sich dadurch wirtschaftliche und militärische Hilfestellung im Streben nach Souverenität gegenüber Russland.
Ja.
So ist es auch nicht verwunderlich, Heator, das der georgische Präsident Amerika um Hilfe bittet. Heuchlerisch ist nur das er mit keinem Wort erwähnt das er derjenige war der die Offensive losgetreteten hat.
Die Offensive in seinem eigenen Land, wohlgemerkt. Russland wurde nicht überfallen o.Ä.
Russland natürlich ist gegen einen Beitrit Georgiens in die NATO. Man will den Staatenbund im Hinblick auf die geplanten Radarschilde in Tschechien und die Raketenstationen in Polen nicht an seinen Grenzen wissen. Alleine deswegen schon liegt es in der Natur der Sache das Russland Südossetien und Aprasien im Kampf nach Unabhängigkeit unterstützt.
Der Interessenkonflikt zwischen Russland und Georgien ist älter, als der Raketenschild oder eine NATO-Osterweiterung.
Georgien und Aserbaidschan haben sich schon früh dem Westen zugewandt, während Armenien z.B. weiterhin recht hörig geblieben ist.
Deshalb werden die einen gefördert und die anderen untergebuttert. Das ist nciht nur typisch für Russland, das macht jede Großmacht so, besonders in seiner Interessensphäre.
OK ist es natürlich dennoch nicht.
Da ein Beitritt Georgiens eng an die Entwirrung dieses innenpolitischen Chaoses geknüpft ist hat Russland natürlich kein Interesse an der Beilegung dieser Konflikte.
Inwiefern entwirrt ein NATO Beitritt Georgiens das dortige Chaos? Belgische Truppen in Abchasien?
Wie ich vorhin bereits erwähnt habe sehe ich hier partout keine Annektion Russlands. Die Minderheit der Setier spricht iranischen und hat ehtnische Verwandte an der Grenze in Russland. Das Volk selbst begrüßt es ja aufs äußerste an Russland gebunden zu werden.
Das Volk sieht in Russland eine Möglichkeit Autonomie zu erlangen.
Weiterhin sind trotz Flüchtlingswellen nach den Konflikten und der Etablierung des De-Facto-Regimes 14k der 70k Einwohner Georgier. KA, wieviele es davor waren aber es ist nciht so, dass SO homogen wäre.
Ich wiederhole nochmals nachdrücklich, das alle involvierten Parteien - Russland, Amerika und die int. Organisationen - sich gut überlegen müssen was sie in Kauf nehmen. Wie Heator bereits erwähnte könnte hier nicht nur im Hinblick auf Aprasien ein nur schwer zu kontrollierender Flächenbrand entstehen, der in seiner Konsequenz auch bei uns Feuer fangen kann...
Ja, das sicher.
Ich hoffe, du meintest diesen Beitrag und fühlst dich nun beachteter.
Und dass ich mich mal Claw anschließen muss ist auch eine ungewohnte Sache.