Zunächst möchte ich feststellen, dass ich keine klare Meinung zum Klimawandel habe. Ich weiß nicht und habe keinen festen Glauben daran, ob es ihn gibt, ob er vom Menschen verursacht ist. Ich weiß auch nicht, ob er tatsächlich negative Auswirkungen hat und schon gar nicht, ob gewisse Maßnahmen ihn verhindern könnte.
Oder zusammengefasst: du hast keine Ahnung von der Forschung.
Was ich jedoch feststelle ist, dass die Klimaforschung in diesem Bereich extrem unglaubwürdig ist und zu wissenschaftlich äusserst fragwürdigen Methoden gegriffen wird.
Interessant wie du trotz keiner Ahnung von der Forschung das rausgefunden hast.
Zweifellos werden Ergebnisse von Studien, die selbst bei allerbestem Willen höchstens als Schätzungen eingeschätzt werden können systematisch als Beweise verkauft. Es ist eine Tatsache, dass die Forschung des Klimas in ihrem Verständnis der langfristigen Zusammenhänge näher an den Sozialwissenschaften liegt als an der Physik. Durch aufwendige Modelle wird versucht das Gegenteil zu suggerieren, aber das ist nun einmal einfach nicht wahr.
Man lasse sich bitte das "Zweifellos" auf der Zunge zergehen.
Wer glaubt Klimaforschung basiert nur auf Modellen hat den Schuss nicht gehört. Da gehen unfassbar viele verschiedene Fachbereiche mit rein. Und die liefern solide, Naturwissenschaftliche Ergebnisse.
Es wird ein Konsens suggeriert, der in dieser Form nicht gegeben ist. Ein schönes Beispiel ist die oben erwähnte Studie, bei der in der Überschrift von 97% Zustimmung die Rede war, obwohl schon kurze Überlegungen zu deutlich geringeren Zustimmungsraten führen.
Die Umfrage interessiert mich ehrlich gesagt nur sehr peripher, aber mit diesen "Überlegungen" die du hier annebulierst kann man jede Umfrage, jede Wahl, alles diskreditieren.
Die Wortwahl ist der Wissenschaft nicht würdig. Zum Beispiel ist die jüngste Umbenennung vom "global warming" zum "dangerous global warming" geradezu lächerlich.
Du verwechselst die Populäre verwendung mit der Wissenschaftlichen. Da wurde nie was umbenannt. Die Idee an sich ist schon hirnrissig. Aber das passiert wenn man keine Ahnung hat(Siehe erster Quote).
Es gibt eine massive politische Einflußnahme auf die Wissenschaft. Wer im Sinne der Politik publiziert, bekommt massive Forschungsgelder, wer nicht der nicht. Das wirkt zweierlei. Zum einen halten sich die Befürworter eher in der Wissenschaft und können mehr Assistenten einstellen, zum anderen haben Wissenschaftler Anreize im Sinne der Interessen der Politik zu publizieren.
Das ist ein Nichtargument. Ein guter Wissenschaftler forscht und publiziert dann die Ergebnisse, unabhängig davon was sie sagen. Mit der selben Argumentation könnte ich auch sämtliche BWL- und VWL-Forschung vom Tisch fegen.
Ausserdem haust du mal wieder Behauptungen auf den Tisch ohne sie zu beweisen.
All das macht es mir unheimlich schwer der Profession zu trauen. Um auf das Beispiel in dem Comic zu kommen. In der Special Relativity gibt es keine politische Einflussnahme, zahlreiche relevante Experimente, keine persönlichen Interessen und keine nach Zustimmung ausgerichtete Wortwahl. Deshalb glaube ich an die Ergebnisse der Special Relativity obwohl ich nicht viel verstehe. Vom Klimawandel verstehe ich auch nicht mehr, aber ich vertraue den Klimaforschern leider ähnlich wenig, wie neuen Studien zu Medikamenten, die von Pharmafirmen finanziell unterstützt wurden.
Es geht hier nicht um eine Studie. Eine Studie ist immer ein schwaches Argument, weil in jeder Wissenschaft getrickst, gefuscht und schlampig gearbeitet werden kann. Es geht hier um einen großen Wissenschaftszweig der mit einem Handschlag als Unseriös hingestellt wird. Am liebsten von leuten die kein einziges Paper zum Thema überhaupt nur gelesen haben. Und das macht mich ziemlich fuchsig. Denn das ist nicht besser als eine x-beliebige Verschwörungstheorie.
quote lieber mal wissenschaftliche Literatur. Oder lies sie zumindest.
Und jetzt bitte noch mal zum mitschreiben und an den Monitor pinnen:
Nur weil einige Menschen die genausowenig Ahnung wie du von der Materie haben Begriffe falsch verwenden oder Horrorszenarien an die Wand malen heißt das nicht dass die Wissenschaft falsch ist. Das ist in jeder Disziplin so.
Edit: Ich möchte das komplexe Thema nur noch mal kurz zusammenfassen um Verwirrung zu vermeiden:
1) Das Klimasystem der Erde ist mehr oder weniger stabil, reagiert aber schon auf sehr kleine Inputs indem es sie verstärkt. Das wissen wir aus der Erdgeschichte.
2) Der Mensch führt dem Klimasystem zusätzlich weitere Treibhausgase wie CO2, Methan u.a. zu. Dies ist als Input wie in 1) zu verstehen, da es das gleichgewicht des Klimasystems verändert.
3) Das führt zu einer Erwärmung, die real gemessen werden kann. Wie in 1) beschrieben wird dieser Effekt durch Feedbacks noch verstärkt (werden).
4) Klimamodelle (Die ja immer gerne angegriffen werden) versuchen lediglich die Größe des Effektes vorherzuberechnen. Dass der Effekt da ist ist vorhersagbar (1) und messbar (3).
Das ist natürlich jetzt schwer vereinfacht, aber die grundsätzlichen Fakten sind da. Wer also verneint dass es einen anthropogenen Klimawandel gibt oder sagt er weiß es nicht der ist entweder:
a) ignorant, weil er sich nicht die Mühe macht vorhandenes Wissen sich anzueignen
b) Fehlgeleitet durch Menschen mit anderen Motiven
c) ein Heuchler, weil er gegen besseres Wissen argumentiert um seine anders gearteten Ziele durchzusetzen.
Man halte bitte fest dass a,b und c genausogut für Klimahysteriker gelten können.