- Mitglied seit
- 10.08.2000
- Beiträge
- 12.908
- Reaktionen
- 1
Original geschrieben von Amad3us
Ich frage mich, wie du das feststellen willst, wenn das jetzige System doch nicht mit Kapitalismus zu bezeichnen ist. Immerhin haben wir ja staatliche Limitierungen/Eingriffe. Insofern redest du über ein System welches wir empirisch nicht beobachten.
Du vernachlässigst (neben nicht materiellen wa sich jetzt einfach mal weglasse) den Aspekt der Fairness. Was "berechtigt" einen Unternehmensberater (dessen Erfolg man evtl gar nicht feststellen kann) mehr zur Verfügung zu haben als einen arbeitslosen Lehramtler?
Das kann ich feststellen, da der Reichtumsgewinn durch freien Handel erreicht wird. Auch wenn wir keinen "reinen" Kapitalismus haben kann man doch die Effekte, die zu Wohlstand führen, aus der momentanen Lage erkennen. Und das sind eben kapitalistische Effekte.
Ich vernachlässige den Aspekt der "Fairness" (wie du es nennst - dein Beispiel hat nichts mit Fairness zu tun) weil der von dir angesprochene Punkt einfach unwichtig ist.
Niemand muss einen Unternehmensberater zu irgendetwas berechtigen. Wer sollte das auch tun? Ein einzelner allmächtiger allwissender Wirtschaftsweise? Gott? Nein, niemand kann das.
Wenn ein Unternehmensberater mehr verdient als der arbeitslose Lehrer dann hat er es eben geschafft, sich besser zu verkaufen. Er hat es geschafft, jemanden zu finden, der ihm verdammt viel Geld bezahlt. Und damit hat er es verdient, damit ist er automatisch berechtigt.
Wenn das dem Lehrer nicht passt dann soll er halt Unternehmensberater werden.
Ich nehme mal an, dass du Unternehmensberater als Beispiel gewählt hast, weil du denkst, dass sie "nichts" tun und eher schädlich sind. Dem kann ich nicht zustimmen, es würde aber nichts am Argument ändern:
Selbst ein Marktschreier der Menschen dazu verleitet, irgendeinen Schrott zu total überteuerten Preisen zu kaufen, hat sein Geld verdient. Er ist berechtigt, viel zu verdienen, wenn er einen dummen Kunden findet, der bereit ist, viel Geld für Schrott zu bezahlen. Das ist ganz alleine eine Sache zwischen Verkäufer und Kunde und hat mit dem Lehrer nunmal einfach nichts zu tun.
Original geschrieben von NacktNasenWombi
Und was haben EU-Fangflotten vor WEstafrika, die den Leuten da die Exsistenzgrundlage vernichten mit Regierungseinmischungen zu tun?
UND, was hat ausbeutung der Ölfelder (ersetze durch anderen wichtigen Rohstoff) in manchen Ländern durch US-Konzerne mit Einfluss der Regierung zu tun?
Ausbeutung der Ölfelder? Wohl eher Nutzung. In einer globalen Welt nutzt derjenige die Ressourcen, der sie am besten verwenden kann. Das ist doch kein Problem.
Ganz allgemein ist es natürlich nicht möglich, dass es absolut jedem Individuum immer besser geht als früher und niemand irgendwelche Veränderungen mitmachen muss. Beispiel Fangflotten: Die können eine zeitlich begrenzte negative Auswirkung auf die Region haben. Allerdings werden dadurch Arbeitsplätze geschaffen, Industrie gefördert usw. In den meisten Ländern Afrikas ist Nahrungsbeschaffung auch ein sehr geringes Problem. Der Boden dort ist enorm fruchtbar, Ackerbau ist einfach und lohnt sich sehr (die Wüstenregionen natürlich ausgenommen, aber die bilden wie gesagt nur einen kleinen Teil Afrikas).
Zudem gibt es Einnahmen durch Tourismus und es gibt eine medizinische Versorgung wie sie Afrika alleine nicht in 1000 Jahren bereitstellen konnte. All das dürfte ein paar Fische ja wohl mehr als aufwiegen.
Die Gesamtentwicklung ist eindeutig positiv.