"Als ich von der Todesnachricht erfuhr, dachte ich sofort an ein Attentat", so Herr K., Ingenieur aus Klagenfurt. "Die Rosentalerstraße, auf der der Unfall geschah, ist 'schnierdelgerade' und in beiden Richtungen zweispurig. Haider fuhr einen VW Phaeton mit EPS und Spurhaltesicherung. Ein sicherers Auto gibt es kaum. Er kam von einer Veranstaltung in Kärnten, wo jemand möglicherweise an seinem Wagen manipuliert hat."
Frau R., Verkäuferin in einem Feinkostladen, ebenfalls in Klagenfurt, schließt sich der Meinung an: "Die Straße ist schnurgerade, hat eine 70er-Beschränkung, es war trocken. Selbst bei doppelter Geschwindigkeit hätte es nie zu diesem Hergang des Unfalls kommen können." Dann kämpft sie mit den Tränen: "Jörg Haider war unterwegs ins Bärental, wo er heute den 90. Geburtstag seiner Mutter feiern wollte."
Herr S., Angestellter bei einem Kärntner Stromkonzern: "Mein erster Gedanke war, das darf nicht wahr sein. Ich bin völlig fertig, auch wenn ich Herrn Haider schon seit Jahren nicht mehr meine Stimme gegeben habe. Es ist eine Tragödie für alle hier. Was wird nun aus Kärnten? Haider war so etwas wie ein Schutzpatron im Land. Wahrscheinlich wird nun die Bundesregierung in Wien über uns drüberrollen."
Frau P., Postangestellte in einem Kärntner Vorort: "So einen wie den Haider kriegen wir nimmer. Ich kann´s immer noch nicht glauben. Vielleicht hatte er während der Autofahrt einen Herzinfarkt. Ich wünsche mir zutiefst, dass er nicht allzuviel mitbekommen hat. Ich bin entsetzt und tief erschüttert. Die Welt ist nicht mehr dieselbe. Mein Beileid an seine Familie."
Frau M., Studentin in Klagenfurt: "Haider wurde umgebracht. Seine Slowenienpolitik hat er konsequent - und meiner Meinung nach - auch erfolgreich durchgesetzt. Ein Störenfried für den einen oder anderen. Er war der einzige, der Kärnten gegen Wien geschützt hat und dabei nicht zimperlich in seiner Wortwahl war. Ich habe Angst, wie es jetzt weitergehen soll."