Ich brauche sau wenig Strom. Hab bis jetzt in jedem Jahr, seit ich alleine wohne, was rausbekommen. Auch heuer. Letztes Jahr wurde meine Abschlagszahlung von 45 Euro auf 29 reduziert.Lol wie hast du das denn geschafft ^^ Bereits inkl. abgesenkter Märchensteuer?
Dennoch klingen 30€ sau niedrig. Kochst du vielleicht über offenem Feuer in der Wohnung und dein Kühlschrank ist ein Erdloch?
Nach Große Entrups Worten beginnen jetzt Wertschöpfungsketten zu reißen. Ammoniak, Harnstoff, Adblue, Salzsäure, Vorprodukte für die Pharmaindustrie, selbst Basischemikalien würden schon knapp. „Die Zusammenhänge werden offensichtlich und klar“. Trotzdem werde die Lage in der Politik noch immer unterschätzt. Es gebe viel Aktionismus, viele Kommissionen, aber die nötigen Hilfen kämen nicht an. Und vieles, was versprochen worden sei, etwa der unbürokratische „Fuel Swap“, der Unternehmen ermöglicht, ihren Betrieb kurzfristig auf Öl umzustellen, funktioniere noch nicht.
FRANKFURT (dpa-AFX) - Wegen der explodierenden Energiepreise drosselt die deutsche Chemie- und Pharmabranche ihre Produktion immer weiter. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) erwartet nun, dass die Herstellung in der Branche dieses Jahr um 5,5 Prozent schrumpfen wird. Die Produktion der Chemie alleine betrachtet dürfte gar um 8,5 Prozent zurückgehen, teilte der VCI am Mittwoch in Frankfurt mit.
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Die Chemie- und Pharmaindustrie mit mehr als 473 000 Beschäftigten ist von der Energiekrise besonders betroffen. Die Branche ist nach Angaben des Verbands mit einem Anteil von 15 Prozent größter deutscher Gasverbraucher, knapp ein Drittel des Industrieverbrauchs entfällt auf sie. Sie braucht Gas als Energiequelle und als Rohstoff zur Weiterverarbeitung - etwa in Kunststoffen, Arzneien oder Düngemitteln.
Der Branche machen auch angespannte Lieferketten sowie die schwächelnde Wirtschaft zu schaffen. Gerade die Chemieindustrie ist als Lieferant etwa für die Auto-, Konsumgüter- und Bauindustrie konjunkturabhängig. Im zweiten Quartal sank die Produktion in der Chemie- und Pharmabranche um 6,4 Prozent zum Vorquartal. Der Umsatz wuchs wegen stark steigender Preise um 3,4 Prozent auf 64,9 Milliarden Euro./als/mne/zb
Dass die chemische Industrie stärker betroffen ist, wenn Rohstoffe fehlen/teurer werden, sollte keine Esoterik sein. Nicht alle Grundrohstoffe kann man so einfach substituieren oder wir kehren zur Kohlevergasung zurück.
mein Link war auch ne Reaktion auf deine Zusammenfassung.HW Sinn hat aber ein Diplom aus einer Zeit, als das in Deutschland noch keine ernstzunehmende Wissenschaft war wie jetzt natürlich.
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Mal was anderes: https://adamtooze.substack.com/p/chartbook-150-why-cheap-russian-gas
Adam Tooze über die Wichtigkeit von russischem Gas und Energiepreisen für die deutsche Industrie. Kurzfassung: Maßlos übertrieben. Wer von der "Deindustrialisierung Deutschlands" redet erzählt puren Schwachsinn und es war auch keineswegs bisher so, dass überdurchschnittliche Energiekosten zu hohen Energiestückkosten geführt hätten, eben weil Energie für die meisten Branchen kein so nennenswerter Faktor ist und die deutsche Industrie ziemlich gut gelernt hat, Energie effizient zu nutzen. Wer behauptet, Deutschlands Wirtschaftssystem sei auf "billigem russischen Gas" begründet erzählt ökonomisch puren Schrott.
Dass viele Hersteller zurzeit weniger CO2 bekommen, als sie bestellt haben, liegt an der Düngemittelbranche.
"Als die Gaspreise extrem gestiegen sind, haben die Hersteller von Düngemitteln ihre energieintensive Produktion zurückgefahren", sagt Tobias Bielenstein, der Sprecher der Genossenschaft Deutscher Brunnen. "Ein Nebenprodukt der Herstellung ist CO2." Der Zusammenhang ist also: weniger Düngemittel gleich weniger Kohlendioxid gleich weniger Kohlensäure.
Wird dann einfach weggewischt.
Man sollte erwähnen, dass bei Rohstoffen/Grundchemikalien es nicht unbedingt der Markt so leicht regeln kann, weil es für die oft nur wenige Großhersteller gibt. Und die Prozesse stark integriert sind, sodass viele weitere Grundchemikalien als "Nebenprodukte" der Hauptprozesse anfallen etc. und wenn die Hauptlieferanten dann ausfallen/drosseln, können folgende Branchen sehr stärker betroffen sein.
Hatte den Link schon gepostet:
Der Internationale Währungsfonds erwartet für Russland eine tiefe und lange Rezession. So soll die Wirtschaftleistung im Land dieses Jahr um 6,0 Prozent schrumpfen. Für 2023 setzt der Fonds ein Minus von 3,5 Prozent beim BIP an.
ab wie viel Prozent spricht man von "Deindustrialisierung" oder "schwere Rezession"? Bin nicht vom Fach oder allwissend wie du.
Wenn ich so andere Nachrichten lese wie das:
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Zweites Quartal: Russische Wirtschaft schrumpft deutlich
Zwar waren Experten von einem stärkeren Rückgang ausgegangen - dennoch ist die russische Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich ins Minus gerutscht. Grund dürften unter anderem die Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine sein.www.tagesschau.de
Deswegen ordne ich 8,5% als extrem ein.
die drittgrößte Industriezweig Deutschlands ist ein vergleichsweise kleiner Zweig?
Und wieso kann man nicht den selben Maßstab für einen einzelnen Industriezweig anwenden?
und da die chemische Industrie oft am Anfang der Wertschöpfungsketten stehen, sind folgende Zweige stark betroffen.
Ab wann ist ein Industriezweig groß oder klein?
Wo kommt deine Häme her? Wieso sind 8,5% für einen Industriezweig nicht eine starke Rezession? Kann, wenn die chemische Industrie "stehen bleibt", keine "Deindustrialisierung" folgen, wenn andere Industriezweige aufgrund Lieferprobleme auch Schwierigkeiten bekommen?
€: Ohne Pharma wäre die chemische Industrie die fünftwichtigste Branche. Ist das schon klein?
Wenn ein Land dann eine stark diversifizierte Wirtschaft hat, sind dann im Extremfall alle Branchen klein?
Wer hat hier eigentlich schon Erhöhungen bzgl. Gas / Strom
bekommen?
Hier: Strom von 24 Cent hoch auf 40 Cent.
Haben eine Wärmepumpe, daher kein Gas / Öl.
Gas macht mir im Moment viel mehr Sorgen: von 5,x cent kwh auf 8,x cent kwh hoch - aber wenn mein Vertrag ausläuft (Ende diesen Jahres) und ich dann einen neuen abschließen müsste jetzt gerade im Moment wären es 45 cent (!) pro kwh.
Als Mieter hast du da eh keinen Einfluss, von daher bin ich hier mal auf den Strom gespannt. Bindung bis Ende 22 bei aktuell 28ct. Neuabschlüsse liegen bei afaik bei 54ct.Wir haben zum Glück im August noch mal zu 16 Cent / kWh Gas verlängern dürfen. Hat mich damals gewundert, warum man so gute Konditionen bekam (Neukunden waren da schon bei 25).
Toitoitoi wutvolta, auf dass du im Dezember einen akzeptablen Preis bekommst.
Stimmt so allgemein nicht, es gibt auch Mietverhältnisse wo der Mieter Verträge direkt mit den Versorgern abschließt (ist bei mir zB so).Als Mieter hast du da eh keinen Einfluss,
Guck dir mal den Grundversorger an, derzeit haben wir das Paradoxum das Grundversorgung öfters mal günstiger ist als Verträge. Rechne mal mit 11-14 Cent/kWh. Ansonsten, hab noch Holz, auch wenn ich von Hinz&Kunz belagert werde, falls es knapp wird, komm mit nem Hänger vorbei, pack dir ein paar Ster drauf, bekommen wir hin![]()
Aktuelles zur Grund- und Ersatzversorgung
Seit 29.07.22 ist das Preissplitting von Bestands-und Neukundentarifen in der Grundversorgung gesetzlich neu geregelt. Grundversorger haben noch bis zum 01.11.22 Zeit, die Neuerung umzusetzen, d.h. das Preissplitting ist bis dahin zulässig. Spätestens ab 01.11.22 gilt: Neukunden befinden sich automatisch in der Ersatzversorgung(höhere Preise möglich) und fallen erst nach 3 Monaten in die Grundversorgung.