Erste Pressestimmen:
Türkei:
"Hürriyet": "Seid nicht traurig - wir haben gewonnen. Ihr habt den Namen der Türkei bei der EM ehrenvoll vertreten. Ihr seid unser Stolz geworden. Weder Verletzungen noch Ausfälle konnten euch schrecken. Wir haben wunderbar gespielt. Wir sind an der Torlatte gescheitert. Wir haben die Deutschen in die Ecke gedrückt, konnten sie aber nicht besiegen. Erhobenen Hauptes haben wir uns in den 90 Minuten von der Euro 2008 verabschiedet."
"Sabah": "Champion der Herzen. Wir haben gezeigt, dass wir die beste Mannschaft der Europameisterschaft waren. Wir haben die Deutschen unter unserem Fußball leiden lassen. Mit neun Ausfällen (...) haben wir gegen die Torlatte der Deutschen und gegen den Schiedsrichter gekämpft, der aufseiten des Gegners stand. Wir haben bewirkt, dass jetzt gesagt wird: 'Nicht die Türkei hat verloren, sondern der Fußball.' Jetzt bleibt Europa nichts anderes übrig, als ein Finale ohne die Türkei zu spielen."
"Cumhuriyet": "Beifall für die Türkei. Wir haben verloren, so viel ist klar. Hätten wir gewinnen können? Sicher. Wir waren auch nahe dran am Finale der Europameisterschaft. Aber es hat nicht sollen sein. (...) Eigentlich ist es keine Niederlage. Unter die ersten vier zu kommen und dort zu kämpfen ist auch ein Erfolg. Die Gastgeber warfen schließlich schon in der ersten Runde das Handtuch."
Spanien:
"Marca": "Die Burschen von Joachim Löw verfehlten ihr Ziel nicht, aber sie mussten gegen einen Gegner leiden, der den Sieg auch verdient hätte, obwohl er wichtige Ausfälle zu verkraften hatte. Am Ende ließ Lahm die Türken von ihrer eigenen Medizin kosten und schoss ein Tor in der letzten Minute des Kampfes. So hatte die Türkei die Schweiz, Tschechien und Kroatien hinausgeschmissen. Das war der deutsche Kampfgeist. Sie spielen nicht gut, haben Probleme mit schwächeren Gegnern, aber verlieren das Spiel nie aus dem Gesichtsfeld. Eine Bestnote für die Kampfkraft."
"As": "Deutschland war Deutschland. Es gewann durch Effizienz und Rüstü gegen eine gute Türkei. Mit dem 2:2 war es mit den türkischen Wundern vorbei. Dieses Mal entschlüpfte es ihnen, vielleicht weil sie gerade in jenem Moment zu gewagt spielten, als ihre Körper es am wenigsten wollten. Sie waren schon müde und hatten zehn Ausfälle. Deutschland, bei dem gegen Österreich und Portugal ein unbekannter Glanz zu erkennen war, nahm seine Identität wieder auf und spielte grau und ohne Seele. Aber sie schlugen dreimal effizient zu. Wie die erbarmungslose Maschine, die sie immer schon waren und die bereits sicher im Finale dieser EM steht."
Nachrichtenagentur EFE: "Historisch gesehen sind Schönheitsbewerbe nichts für Deutschland. Ihre Sache ist die Effizienz und vor allem die Zuverlässigkeit. Darin sind die Deutschen Meister, wie sie mit einem Sieg in letzter Minute gegen die Türkei wieder bewiesen haben."
"El Pais": "Starr vor Angst erreichte Deutschland Wien, nachdem es von der Türkei mit Prügeln angegriffen worden war. So ist es eben im Fußball, würde Lineker sagen, ein Spiel elf gegen elf, bei dem die Deutschen gewinnen. Selbst wenn es ihnen schwerfällt: Gestern Abend wurden sie von drei Schüssen auf das Tor erlöst. Die Nationalmannschaft war ein spanisches Dorf. Weder spielte sie guten Fußball noch siegte sie durch Einschüchterung. Sie fand den Sieg, weil die Türkei im letzten Spielzug auseinanderbrach."