GDL und Streiks

Mitglied seit
16.03.2008
Beiträge
793
Reaktionen
11
Ort
Berlin
Gerichte haben entschieden, dass die Streiks verhältnismäßig sind. Woher nimmst du dir das Recht raus, sie als unverhältnismäßig abzutun?

Und vor allem, "ich hab nix damit zu tun, es tangiert mich net, ich mags trotzdem net, weil, erm, unsympatisch!" Wirklich? Wie kommt man denn zu DIESEM Schluss? Statt "Gut, dass die für ihre Rechte eintreten, das kann man nur unterstützen.". Gehst du montags auch regelmäßig spazieren?
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.081
Reaktionen
855
Streiken ist halt undeutsch und darum mag das keiner.
Wer seinen Job nicht mehr mag, soll sich einen anderen suchen, Streiken ist doch uralter Klassenkampf-shit. Aus dem Alter sind wir lange raus.
 
Mitglied seit
28.03.2003
Beiträge
8.536
Reaktionen
420
Gerichte haben entschieden, dass die Streiks verhältnismäßig sind. Woher nimmst du dir das Recht raus, sie als unverhältnismäßig abzutun?

Und vor allem, "ich hab nix damit zu tun, es tangiert mich net, ich mags trotzdem net, weil, erm, unsympatisch!" Wirklich? Wie kommt man denn zu DIESEM Schluss? Statt "Gut, dass die für ihre Rechte eintreten, das kann man nur unterstützen.". Gehst du montags auch regelmäßig spazieren?

Ist halt Morfigons übliche Diskussionstaktik. Erst haut er strunzdoofe Kommentare raus, kriegt dann fundierten Gegenwind und haut dann "bin halt dagegen weil ist so. diskutier ich nicht" raus. Dümmlicher Bauernstyle halt. Angefangen in der "Papa hat gesagt"-Grundschule, weiter in der "Kumpel hat gesagt"-Oberschule, Reifezeugnis in der "Bild hat geschrieben"-Uni und jetzt wird langsam in der "Kneipenstammtisch hat gesagt"-Fakultät promoviert. Ekelhaftiger Abschaum. Genau wie Schmarotzermackiavelli der jahrelang nur vom deutschen Staat genommen hat ohne dabei auch nur ansatzweise Leistung zu zeigen und jetzt ständig einen auf Turbokapitalist macht. Schlimmer als jeder Hartzer.
 
Mitglied seit
16.03.2008
Beiträge
793
Reaktionen
11
Ort
Berlin
Wir können also dazu übergehen, deine Posts hier als "nicht zielführend" zu deklarieren? Traumhaft.
 

deleted_24196

Community-Forum
Mitglied seit
06.07.2001
Beiträge
19.787
Reaktionen
1
Wir können also dazu übergehen, deine Posts hier als "nicht zielführend" zu deklarieren? Traumhaft.

"Nicht zielführend"? :rofl: Denkst du ich will hier etwas ändern oder jemanden überzeugen? Ich poste hier meine Meinung und gebe einen Scheiß darauf ob ihr sie gut findet oder mich in der Hölle brennen sehen möchtet.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.036
Reaktionen
9.120
Naja gut, dann brauchen wir auf deine Argumente auch nicht einzugehen und ich kann dich ja bei jedem User auf die Ignorierliste setzen. Das hier ist ein Forum, mein Gutster. Ich erwarte auch von dir etwas mehr "mit"einander reden. Und weil ich an das Gute im Menschen und auch in dir glaube und weiss das du intelligenter bist als du dich gerade gibst geh ich mal mit gutem Beispiel vorran: Bahn und Bund sind gerade dabei, zu erreichen das nie wieder eine kleine Gewerkschaft ihr Recht auf Streik wahrnehmen kann. Die grossen Gewerkschaften sind fett, behäbig und meist Unternehmensgeführt (Siehe Transnet bei der Bahn). Es geht hier also um die Wurst, und das als Blaupause nicht nur für die Bahn - wie kann da ein Streik unverhältnissmässig sein?
Edit: Beim Gegenlesen auf "Bahn und Bund" gestossen - witzig das das nicht voneinander zu trennen ist :8[:
 

deleted_24196

Community-Forum
Mitglied seit
06.07.2001
Beiträge
19.787
Reaktionen
1
Bahn und Bund sind gerade dabei, zu erreichen das nie wieder eine kleine Gewerkschaft ihr Recht auf Streik wahrnehmen kann.

Das halte ich auch nicht für richtig, sehe aber den Streik nicht als passende Form "dagegen zu sein". Hier ist die Judikative gefragt.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.036
Reaktionen
9.120
Tja, Problem dabei wird wie schon vor 8(?) Jahren die schon erwähnte nicht so einfach aufzulösende Gegenüberstellung zwischen Diskriminierung und Arbeitsrecht sein. Das GG verbietet jemanden zu diskriminieren - für was auch immer. Wenn man einer Berufsgruppe (und damit meist Gewerkschaft) angehört die schlechtere Bedingungen bei gleicher Leistung hat als eine andere kann man wunderbar in diese Kerbe hauen. Ausgenommen davon sind nur die Beamte, die es aber gerade hier nochmals komplizierter machen.
GG 9 3 bzw TVG 2 sind zwar eindeutig, führen aber wie gesagt zu Diskriminierung, und das BAG als der Teil der Judikative der dafür zuständig wäre wird ja gerade von der Legislative entmachtet. Sich dabei dann auf die Judikative zu verlassen ist völlig naiv. Man kann allerhöchstens auf den EuGH hoffen - aber nur weil der Streik nicht passend ist soll man 5 Jahre lang (gefühlt bis es von BAG zu BGH zu EuGH durchgereicht worden ist) auf ein Grundrecht verzichten? Das kannst du nicht allen Ernstes gutheissen...
 
Mitglied seit
21.09.2001
Beiträge
4.696
Reaktionen
0
Ort
HH
Was ist eure Meinung zum Streik? Ich bin ja zum Glück nicht von der Bahn abhängig, aber so langsam geht mir die GDL gehörig auf den Zeiger. Die Wirtschaft kostet die Woche des Streiks wohl 500 Mio. €, und das mMn gute Angebot (4,7% + einmalig 1000€) wurde von Seiten der GDL abgelehnt.

Wird Zeit dass Weselsky vom Thron gestoßen wird und ins Arbeitslager kommt.

Nochmal für dich: Der GDL geht es um ein wenig mehr als nur mehr Geld. Bei allen anderen Forderungen hat die Bahn kein Angebot gemacht.


Wäre übrigens dafür, dass alle Lokführer nach ihren erlaubten Arbeitsstunden pro Woche einfach aufhören zu arbeiten, Wochenbeginn dabei immer Montags. Dann fährt am Wochenende nicht ein einziger Zug mehr im ganzen Land. :deliver:
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Aber aber, dann kämen bald die ersten Stimmen die verlangen: "die MÜSSEN doch arbeiten, such VERANTWORTUNG!!!".

Ich find das immer unglaublich lustig und traurig zu gleich, bei wirklich jeder Diskussion über die Gehälter von Großverdienern in der Wirtschaft kommt jedes Mal "die sollen gut verdienen, die haben ja auch die ganze VERANTWORTUNG und sorgen dafür, dass der Laden läuft!".
Okay. Kein Thema, kann ich mitgehen. Sobald aber mal Zugführer streiken, weil sie der Meinung sind ihre Arbeitsbedingungen sind unter aller Sau, wird das Argument schlicht umgedreht: "was erlauben die sich! Was das für Schäden anrichtet in der Wirtschaft? Haben die denn kein VERANTWORTUNGsgefühl?".

Vielleicht würden die gar nicht streiken, wenn man ihnen das doppelte bezahlen würde? Dann könnten die auf 'ne 50% Stelle reduzieren, hätten das selbe Gehalt wie jetzt und würden nicht über Überstunden oder unbezahlte Rücktouren jammern. -_-
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.833
Reaktionen
255
Hab in den letzten Monaten diverse Diskussionen mit Leuten geführt die ernsthaft der Ansicht waren Weselsky könnte da irgendwie gutsherrenmässig ganz allein entscheiden wann Streik ist, er würde niemanden ausser sich selbst vertreten und er macht das nur damit er mehr Macht kriegt und sowieso die GDL ist quasi die neue NSDAP. Das war schon erschreckend. Und das Ganze nur weil das TOITSCHE VOLK mal ne Woche nicht planmässig mit dem Zug fahren konnte sondern minimale Einschränkungen erlebte.

Das erinnert mich irgendwie an House...

Mom's body is like the intricate German metro system. All the trains run on time. She gets pregnant, it's like a new station opening in Düsseldorf. A bunch of rookies running things. Bound to be mistakes. Kids play on the tracks and get electrocuted, and before you know it, trains are backed up all the way to Berlin and you got a bunch of angry Germans with nowhere to go. And we all know that ain't good for the Jews.

:ugly:
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.769
Reaktionen
1.657
Ort
Baden/Berlin
Und dass eben diese Rechte und Insitutionen durch die SPD (!) beschnitten werden sollen, während sich ein SPD-Wirtschaftsminister hinstellt, und die Verhältnismäßigkeit des Streiks anzweifelt (!!), findet irgendwie auch niemand befremdlich. Stattdessen stimmen alle in den Kanon ein und sehen nur ihr persönliches Unglück, welches ja mit dem Streik einherkommt. Watne Solidargemeinschaft.

Find ich mitunter am schlimmsten und es zeigt nur, wie profil- und schlussendlich nutzlos die SPD geworden ist. Es wäre ja so witzig, wenn es nicht so traurig wäre. Vielleicht liegt es an meiner Politikverdrossenheit oder wirklich an der poltischen Entwicklung, aber in meinen Augen ist die aktuelle deutsche Politiklandschaft ein profilloses Wendehalskabarett. Wann hat sich eine Partei mal wirklich für ihre Ideale und Überzeugungen eingesetzt? Wann hat zuletzt nicht eine Lobby oder der allgemeine Zeitgeist/die aktuelle Meinung dafür gesorgt, dass Überzeugungen über Bord geworfen wurden? Ich für meinen Teil bin maßlos enttäuscht, und das eine Frau Nahles (LINKER flügel der SPD(!!!!) btw.) nun tatkräftig dabei mitmischt kleinen Gewerkschaften, die eben nicht wie die Großen schon massivst zahnlos sind, so richtig ans Bein zu pissen überrascht mich da nicht wirklich, es macht mich aber traurig.
Wer hat uns verraten....alle 10 Jahre aufs Neue. SPD go home..und nehm den ganzen Politzirkus mit. Pro Revolution
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.081
Reaktionen
855
Schemel was sind das denn hier für Straßenkampfparolen?

Ich verstehe nicht, warum es nicht ausreicht, wenn es einige große Spartengewerkschaften gibt und man nicht jeden Woche wieder einen Streik von irgendeiner kleinen Furzgewerkschaft hat.
Die coole Schweiz macht es doch vor, es geht auch ohne Streiks.
In Deutschland macht man es sich auch schön einfach, wenn man davon ausgeht, dass man sein ganzes Leben lang in demselben Beruf beim selben Unternehmen bleibt und wenn man unzufrieden ist, soll gefälligst das Unternehmen was ändern, anstatt das man einfach den Job wechselt.
Würden die Arbeitnehmer das konsequent durchziehen, könnte man ganz ohne Gewerkschaften schön Druck auf die Unternehmen ausüben und ein Wettbewerb um die besten Arbeitnehmer wäre etabliert.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
und ich wechsel dann einfach mal die Stadt mit meiner Familie oder wie sieht das aus?
 

zoiX

Administrator
Mitglied seit
07.04.2002
Beiträge
26.774
Reaktionen
11.599
Schemel was sind das denn hier für Straßenkampfparolen?

Ich verstehe nicht, warum es nicht ausreicht, wenn es einige große Spartengewerkschaften gibt und man nicht jeden Woche wieder einen Streik von irgendeiner kleinen Furzgewerkschaft hat.
Die coole Schweiz macht es doch vor, es geht auch ohne Streiks.
In Deutschland macht man es sich auch schön einfach, wenn man davon ausgeht, dass man sein ganzes Leben lang in demselben Beruf beim selben Unternehmen bleibt und wenn man unzufrieden ist, soll gefälligst das Unternehmen was ändern, anstatt das man einfach den Job wechselt.
Würden die Arbeitnehmer das konsequent durchziehen, könnte man ganz ohne Gewerkschaften schön Druck auf die Unternehmen ausüben und ein Wettbewerb um die besten Arbeitnehmer wäre etabliert.

Gerade aus Sicht eines Lokführers scheint mir ein Wechsel des Arbeitgebers auch eine naheliegende Möglichkeit. Immerhin gibt es tausende Eisenbahngesellschaften im ganzen Land.

Einfach mal Umschulen ist natürlich noch leichter.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
765
Schemel was sind das denn hier für Straßenkampfparolen?

Ich verstehe nicht, warum es nicht ausreicht, wenn es einige große Spartengewerkschaften gibt und man nicht jeden Woche wieder einen Streik von irgendeiner kleinen Furzgewerkschaft hat.
Die coole Schweiz macht es doch vor, es geht auch ohne Streiks.
In Deutschland macht man es sich auch schön einfach, wenn man davon ausgeht, dass man sein ganzes Leben lang in demselben Beruf beim selben Unternehmen bleibt und wenn man unzufrieden ist, soll gefälligst das Unternehmen was ändern, anstatt das man einfach den Job wechselt.
Würden die Arbeitnehmer das konsequent durchziehen, könnte man ganz ohne Gewerkschaften schön Druck auf die Unternehmen ausüben und ein Wettbewerb um die besten Arbeitnehmer wäre etabliert.

Sry das ist wirklich neoklassische Verblendung.
 
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
Schemel was sind das denn hier für Straßenkampfparolen?

Ich verstehe nicht, warum es nicht ausreicht, wenn es einige große Spartengewerkschaften gibt und man nicht jeden Woche wieder einen Streik von irgendeiner kleinen Furzgewerkschaft hat.
Die coole Schweiz macht es doch vor, es geht auch ohne Streiks.
In Deutschland macht man es sich auch schön einfach, wenn man davon ausgeht, dass man sein ganzes Leben lang in demselben Beruf beim selben Unternehmen bleibt und wenn man unzufrieden ist, soll gefälligst das Unternehmen was ändern, anstatt das man einfach den Job wechselt.
Würden die Arbeitnehmer das konsequent durchziehen, könnte man ganz ohne Gewerkschaften schön Druck auf die Unternehmen ausüben und ein Wettbewerb um die besten Arbeitnehmer wäre etabliert.


so ein schwachsinn. was ist denn wenn diese eine supergewerkschaft korrupt ist, wie zb der vorgänger der evg, die transnet?

Dieser Frontalangriff weckte jedoch die Kampfeslust der GDL. Durch einen langwierigen Arbeitskampf konnte die GDL 2008 ihren ersten großen Sieg erringen und musste von der Deutschen Bahn in einem eigenständigen Tarifvertrag als vollwertige Arbeitnehmervertreterin anerkannt werden. Im gleichen Jahr unterzeichnete die Konkurrenz von Transnet ihren moralischen Offenbarungseid – der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen wechselte ohne jegliche Übergangszeit mit fliegenden Fahnen die Seiten und heuerte im Vorstand der Deutschen Bahn AG als neuer Arbeitsdirektor an. Der Gewerkschafter, der zuvor seine Kollegen an die Deutsche Bahn verraten hatte, kassierte nun auf der Arbeitgeberseite seinen Judaslohn. Für die nicht einmal zwei Jahre, die er im Vorstand der Deutschen Bahn AG verbrachte, überwies ihm das Staatsunternehmen inkl. Abfindung stolze 3,3 Millionen Euro. Einen derart massiven Fall von Korruption (nicht juristisch, aber sehr wohl moralisch) hat es in der deutschen Gewerkschaftsgeschichte wohl noch nie gegeben.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23772

mich wundert gar nicht, dass der bahnvorstand so geil auf die evg ist. schließlich hat man die in der tasche. jetzt einfach alle anderen gewerkschaften verbieten und jackpot.

edit: ist bei der bahn nicht extra für den lügner pofalla ein vorstandposten geschaffen worden? es findet zusammen was zusammen gehört..
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Ist genau der Punkt. Verschiedene Gewerkschaften ermöglichen es den Arbeitnehmern zu wechseln, wenn eine Gewerkschaft ihre Interessen nicht mehr so wahrnimmt wie sie das wünschen. z.B. weil die Führungsspitze schlicht gekauft wurde. Wie kommt man überhaupt auf die völlig abstruse Idee, es wäre besser, wenn die Arbeitgeber nur noch einen festen Verhandlungspartner hätten der dann für alle verbindlich Verträge schließt? Da ist Bestechung ja quasi vorprogrammiert.
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
Mitglied seit
27.06.2002
Beiträge
21.814
Reaktionen
4.918
Ort
Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
so ein schwachsinn. was ist denn wenn diese eine supergewerkschaft korrupt ist, wie zb der vorgänger der evg, die transnet?


http://www.nachdenkseiten.de/?p=23772

mich wundert gar nicht, dass der bahnvorstand so geil auf die evg ist. schließlich hat man die in der tasche. jetzt einfach alle anderen gewerkschaften verbieten und jackpot.

edit: ist bei der bahn nicht extra für den lügner pofalla ein vorstandposten geschaffen worden? es findet zusammen was zusammen gehört..

allein schon das wort "Judaslohn" disqualifiziert deinen ach so tollen blog beitrag aufs übelste. Wer den danach noch für voll nimmt bildet sich aus der Bild.
 
Mitglied seit
28.03.2003
Beiträge
8.536
Reaktionen
420
Für Norbert Hansen brauchste eigentlich auch nur den Wikipedia-Artikel lesen der eigentlich kaum Fragen übrig lässt. Dicker Kumpel von Mehdorn, ständiges Werben für einen völlig bekloppten Börsengang, für ~1 Jahr Arbeit 0,5 Millionen Gehalt und 2,26 Millionen Abfindung kassieren und dann in den Ruhestand. So macht man das halt als korruptes Politiker-/Gewerkschaftler-Arschloch um sich die Karriere zu versüssen.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Es ist aber auch ein Problem, wenn zu viele kleine Gewerkschaften, die alle irgendwas für sich selbst herausholen wollen um Mitglieder zu behalten bzw. zu werben, den Betrieb blockieren. Mit 10 Gewerkschaften Sachen aushandeln zu müssen endet letztendlich im Dauerstreik. Sowas kann nicht sinnvoll sein.

Generell haben sich Gewerkschaften in unserer heutigen modernen Zeit sowieso überlebt. Das sinnlose Gepolter von den Bahn-Idioten beweist ja eindrucksvoll, wie viel besser es uns gehen könnte, wenn so etwas eben nicht möglich wäre. Die aktuelle Situation ist das beste Argument für einen festen Verhandlungspartner und wenn dieser tatsächlich "in der Tasche" des Unternehmens sein sollte dann kann die Spitze ja einfach abgesetzt werden, immerhin sind Gewerkschaften demokratisch aufgebaut.
 

Moranthir

GröBaZ
Mitglied seit
11.10.2003
Beiträge
6.921
Reaktionen
11
Der so einfach ist das Mann hat wieder zugeschlagen. Prinzipiell geht das mit vereinigten Gewerkschaften natürlich.
In Österreich gibt es doch nur eine Gewerkschaft für alles, oder? Wie läuft das da denn ab? Prinzipiell halte ich es für plausibel, dass eine Reduktion des Wettbewerbs um die Gunst der Arbeitnehmer in auch das Eintreten für deren Interessen mindert.

Warum haben sich Gewerkschaften überlebt? Weil Arbeitnehmervertretungen nicht ins MV-Land gehören?
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
765
Du solltest doch als letzer was gegen Gewerkschaften an sich haben. Vertragsfreiheit und so. Ne Gewerkschaft ist nichts anders als ein Zusammenschluss einzelner Arbeiter um die Verhandlungsposition zu stärken. Kein Wunder, dass AGs früher dagegen etwas hatten.
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
Gewerkschaften sind ideell gesehen gut und wichtig. Schaut man sich an, was dann teilweise in Ortsverbänden und Betriebsräten für Vollpfosten rumturnen, relativieren sich die Dinge natürlich. Aber was soll auch passieren, Menschen sind keine Heiligen, es ist nur logisch, dass auch Gewerkschaften keine Zusammenschlüsse edler Rittersleut', die auf Schimmeln gegen die pösen Arbeitgeber in die Schlacht ziehen, sind.

Wie sprach schon einst das Känguru: "Warum nennt man Arbeitnehmer eigentlich Arbeitnehmer und Arbeitgeber Arbeitgeber? Ist es nicht genau andersherum? Gibt der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber nicht in Wirklichkeit seine Zeit und Arbeitskraft, und nimmt der Arbeitgeber diese nicht dankend entgegen, um sie im Interesse des Unternehmens (und des eigenen Geldbeutels) zu verwerten?"

Da steckt durchaus was Wahres drin. Einen Arbeitsplatz zu haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Ebensowenig ist es aber eine Selbstverständlichkeit, dass Menschen nur der Arbeit und des lieben Friedens willen alles mitmachen müssen. Die Bahn ist im Arsch und hätte in den letzten Jahren eigentlich massiv investieren müssen. Auch ins Personal. Jetzt so zu tun, als seien die Lokführer undankbare Gierschlünde zielt schlicht an der Realität vorbei.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.036
Reaktionen
9.120
10 ist doch einfach nen hirnrissiges Beispiel - 10 hast du nirgendswo, maximal mal 2, 3 für die selbe Berufsgruppe. Und da soll die grösste die einzig verhandlungsfähige sein? Das hat mit Koalitionsfreiheit und Demokratie verdammt wenig zu tun.
Kannst du deine Aussagen im zweiten Absatz mal hinterfüttern? Vor allem der letzte Satz ist sehr blauäugig. Bei einer direkten, freien, demokratisch gewählten Gewerkschaftsspitze würde man das ja fast noch ernstnehmen, aber du solltest wissen das der Hase in Deutschland so nicht läuft.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Ist genau der Punkt. Verschiedene Gewerkschaften ermöglichen es den Arbeitnehmern zu wechseln, wenn eine Gewerkschaft ihre Interessen nicht mehr so wahrnimmt wie sie das wünschen. z.B. weil die Führungsspitze schlicht gekauft wurde. Wie kommt man überhaupt auf die völlig abstruse Idee, es wäre besser, wenn die Arbeitgeber nur noch einen festen Verhandlungspartner hätten der dann für alle verbindlich Verträge schließt? Da ist Bestechung ja quasi vorprogrammiert.

wenne s dazu führt, dass eine gewerkschaft wie die gdl in bayern & norddeutschland extrem agressiv auftritt um mitglieder von anderen gewerkschaften zu werben und dann doch einknickt, dann bringt es dem mitglied genau nichts, abegesehen vone in paar freien tagen...

das ist dann das andere ende des spektrums und für den an genau so unnütz wie "gekaufte/handzahme" gewerkschafter.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Du solltest doch als letzer was gegen Gewerkschaften an sich haben. Vertragsfreiheit und so. Ne Gewerkschaft ist nichts anders als ein Zusammenschluss einzelner Arbeiter um die Verhandlungsposition zu stärken. Kein Wunder, dass AGs früher dagegen etwas hatten.

Ich habe auch absolut nichts gegen Gewerkschaften an sich, das sollen die Arbeiter gerne alles nach Vertragsfreiheit ganz frei machen dürfen. Ich habe allerdings etwas gegen den besonderen gesetzlichen Schutz, den Gewerkschaften genießen, denn der ist nicht mehr durch die Vertragsfreiheit gedeckt sondern wird den Betrieben aufgezwungen.
Anders formuliert: Gewerkschaften sind toll, wenn Arbeitgeber dann aber auch Gewerkschaftsmitglieder feuern dürfen wenn sie Arbeitsverweigerung betreiben. Dann würde sich das Problem mit den Gewerkschaften ganz schnell von alleine lösen :deliver:

Kannst du deine Aussagen im zweiten Absatz mal hinterfüttern? Vor allem der letzte Satz ist sehr blauäugig. Bei einer direkten, freien, demokratisch gewählten Gewerkschaftsspitze würde man das ja fast noch ernstnehmen, aber du solltest wissen das der Hase in Deutschland so nicht läuft.

Dann liegt das Problem aber in der Struktur der Gewerkschaften. Wenn die Basis ihre Einflussmöglichkeiten nicht nutzt ist sie selbst schuld. Dann als Krücke mehrere Gewerkschaften zu bilden kann nicht die Lösung sein, wenn dann sollte man das Übel an der Wurzel bekämpfen und die Satzung der "großen" Gewerkschaft ordentlich aufstellen.
Der Hase läuft falsch, deshalb setzten wir einen zweiten Hasen nebendran und schauen was passiert? Ne, nicht gut.

Warum haben sich Gewerkschaften überlebt? Weil Arbeitnehmervertretungen nicht ins MV-Land gehören?

Weil sie der Zeit der beginnenden Industrialisierung entstammen und in einer modernen Gesellschaft einfach nicht mehr nötig sind. Die effektive Sklavenarbeit von damals gibt es einfach nicht mehr und wir haben mehr als genug Arbeitsschutzgesetze so dass es keinen Sinn mehr macht, Sonderrechte für bestimmte Berufsgruppen herauszuschlagen. Wo Gewerkschaften früher noch aktiv für Arbeitnehmerschutz eintreten konnten ist dies mittlerweile alles schon über die allgemeinen Gesetze geregelt. Somit sind Gewerkschaften letztendlich nur noch für die Lohnverhandlung zu gebrauchen - aber die sollte Privatsache sein. Keiner wird gezwungen, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben, insb. nicht hier in Deutschland wo jemand dank umfassendem Sozialsystem sogar ohne berufliche Alternativen noch viel Verhandlungsmacht hat.
 
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
Weil sie der Zeit der beginnenden Industrialisierung entstammen und in einer modernen Gesellschaft einfach nicht mehr nötig sind. Die effektive Sklavenarbeit von damals gibt es einfach nicht mehr und wir haben mehr als genug Arbeitsschutzgesetze so dass es keinen Sinn mehr macht, Sonderrechte für bestimmte Berufsgruppen herauszuschlagen.


das ist halt einfach riesengroßer bullshit den du da schreibst. ich hab gestern noch nen schönen artikel gelesen (find ich grad nicht wieder) wie sich die wirtschaft arbeitssklaven 2.0 heranzüchtet. reiche ich nach.

mal in die fleischerbranche reingeschnuppert, du träumer???

begnüg dich mit dem in der zwischenzeit
https://www.wsws.org/de/articles/2014/11/29/skla-n29.html
 
Zuletzt bearbeitet:

Moranthir

GröBaZ
Mitglied seit
11.10.2003
Beiträge
6.921
Reaktionen
11
Anders formuliert: Gewerkschaften sind toll, wenn Arbeitgeber dann aber auch Gewerkschaftsmitglieder feuern dürfen wenn sie Arbeitsverweigerung betreiben. Dann würde sich das Problem mit den Gewerkschaften ganz schnell von alleine lösen :deliver:
Der Begriff Aussperrung sagt dir etwas? Das "Problem" mit den Gewerkschaften würde sich in sehr vielen Branchen nicht von alleine lösen. Wenn du nicht gerade von krassen Habbojobs redest, kann man nicht einfach seine Belegschaft feuern und dadurch in irgendeiner Weise Geld sparen. Meine Güte...

Und wie kritiker sagte, gibt es durchaus richtig abgefuckte Branchen.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.833
Reaktionen
255
Dann liegt das Problem aber in der Struktur der Gewerkschaften. Wenn die Basis ihre Einflussmöglichkeiten nicht nutzt ist sie selbst schuld. Dann als Krücke mehrere Gewerkschaften zu bilden kann nicht die Lösung sein, wenn dann sollte man das Übel an der Wurzel bekämpfen und die Satzung der "großen" Gewerkschaft ordentlich aufstellen.
Der Hase läuft falsch, deshalb setzten wir einen zweiten Hasen nebendran und schauen was passiert? Ne, nicht gut.

Ist ja lustig, dass ausgerechnet du sowas schreibst, soll ich dir jetzt wirklich all die 934394 post raussuchen in denen du postuliert hast, dass man doch bitte am besten jede kommune alle gesetze so machen lassen soll wie sie es gerne möchte und die natürliche konkurenz und überlegene allheiligkeit des freien marktes würde dann schon regeln was am besten ist. Aber ausgerechnet bei Gewerkschaften soll es jetzt keine 2 geben dürfen die miteinander konkurrieren? Bin immer wieder verwundert zu was für gehirnverbiegungen du doch fähig bist um deine verquere konservative meinung in dein angeblich konsistentes weltbild zu pressen. :rofl2:
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Aber nicht doch, er will doch nur, dass der AG jeden rauswerfen kann, der das Maul für bessere Arbeitsbedingungen aufmacht. Schließlich hat er doch gewusst, worauf er sich einlässt. Wer für 4€/h unterschreibt, kann doch nicht auf einmal streiken, weil er 5€/h haben will. Was kann der AG dafür, dass Lebenskosten und Miete steigen? An den Galgen mit diesen Unruhestiftern!
 
Mitglied seit
16.03.2008
Beiträge
793
Reaktionen
11
Ort
Berlin
Die effektive Sklavenarbeit von damals gibt es einfach nicht mehr und wir haben mehr als genug Arbeitsschutzgesetze

Pflegebranche, (nicht Lebensmittel-)Einzelhandel, nahezu alle Handwerke in Kleinbetrieben, selbst Großketten im Friseurbereich...ach, was will ich überhaupt, du lebst ja eh in der kleinen, kunterbunten Welt. Was machst du eigtl doch gleich beruflich?
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.996
Reaktionen
90
Ort
Berlin
@MV:

Geh mal in die freie Wirtschaft, ohne dass du ein Spezi wie irgendein Top-Manager bist (von denene es leicht weniger gibt als beispielsweise Friseure, wie Fettsack es schon angesprochen hat). Spreche dann mal Missstände an. Es liegt NICHT nur an den Beschäftigten, diese zu lösen und vernünftig bezahlt zu werden. Selbst in Berufen mit hoher Nachfrage wie der Altenpflege wird man sofort mit Kusshand genommen, aber finanziell ist es eben etwas anders, wenn man in Ballungsgebieten lebt wie hier in Berlin.
Dann könnte es plötzlich sein, dass du kurze Zeit später "betriebsbedingt" entlassen wirst. Dummer Zufall, oder?
Mit dem Bahn-Streik bin ich so auch nicht 100%ig zufrieden, aber die Leute tun es wenigstens (gottseidank ist es ein Grundrecht).

Und natürlich tragen die Arbeitgeber mit die Verantwortung. Klar ist mir auch, dass einer von sagen wir 10 Friseuren im Umfeld mal nicht eben 30€ pro Haarschnitt nehmen kann - bei gleichem Angebot ohne spezielles Programm sondern der nackte Schnitt, wenn die anderen Salons drumherum ihre 5€ Billig-Angebote durchziehen (müssen oder wollen). Leider. Dass zudem die Mieten fröhlich steigen und unsere Regierung ein verkapptes Gesetz als Mietpreisbremse verkaufen will, lasse ich hier auch außen vor. Wäre zu weit hergeholt.
 
Mitglied seit
27.02.2003
Beiträge
940
Reaktionen
0
Kapitalismus in seiner reinsten Form (also annähernd die Zustände in den USA beschreibend, und sich schleichend auch in Deutschland entwickelnd, auch wenn's Gott sei Dank noch ein weiter Weg dorthin ist) ist schon ein lustiges Konstrukt: nicht Sklaverei im klassischen Sinne, weil man sich aussuchen kann, von wem man ausgebeutet wird. :top2:

Erzeugt wird die Illusion, dass man eine Wahl hat. Und das ist auch wichtig, weil niemand der Böse sein will. Auch irgendwelche Clawg- oder MV-Manager haben ein Gewissen, und das will beruhigt werden. Hat dann so lustige Folgen wie z.B. in "American Beauty", wo Chefs extra Leute einstellen, die das Feuern von Angestellten übernehmen, weil sie's einfach nicht mehr über's Herz bringen. Und diese Praxis ist total nachvollziehbar, weil nun niemand mehr ein schlechtes Gewissen haben muss: der Handlanger nicht, weil es ja nicht in seiner Verantwortung lag, und der Chef nicht, weil er's nicht selbst getan hat. Alle sind happy, Problem solved.

Sklaverei existiert nicht mehr, Arbeitsschutzgesetze, MV pls. Natürlich existieren diese Gesetze, noch (wenn sie denn überhaupt befolgt werden, erwartete Überstunden anyone?), aber irgendwann haben wir tatsächlich die Zustände dieses stinkenden Rattenlochs USA erreicht, wo Korruption mehr oder weniger legal ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1

World Socialist Web?! Super Quelle! Als Gegenargument verweise ich dann auf das FDP Parteiprogramm :deliver:
Toll dass es Branchen gibt, in denen die Bezahlung schlecht ist. Das ist aber keine Sklavenarbeit denn niemand wird gezwungen dort zu arbeiten. Die Konditionen passen nicht? Kündige halt! Selbst mit Hartz4 kann es einem in Deutschland noch verdammt gut gehen. Wer arbeitet tut dies freiwillig und trägt somit ganz allein die Verantwortung dafür, sich etwas auszusuchen, was ihm/ihr passt.

Der Begriff Aussperrung sagt dir etwas? Das "Problem" mit den Gewerkschaften würde sich in sehr vielen Branchen nicht von alleine lösen. Wenn du nicht gerade von krassen Habbojobs redest, kann man nicht einfach seine Belegschaft feuern und dadurch in irgendeiner Weise Geld sparen. Meine Güte...

Was hat das mit Aussperrungen zu tun?
Klar kann man nicht die ganze Belegschaft feuern, aber man kann bei "normalen" Umstrukturierungen eben Mitarbeiter ohne Gewerkschaftszugehörigkeit bevorzugen. Das Problem würde sich nicht von heute auf morgen lösen aber langfristig schon.

Ist ja lustig, dass ausgerechnet du sowas schreibst, soll ich dir jetzt wirklich all die 934394 post raussuchen in denen du postuliert hast, dass man doch bitte am besten jede kommune alle gesetze so machen lassen soll wie sie es gerne möchte und die natürliche konkurenz und überlegene allheiligkeit des freien marktes würde dann schon regeln was am besten ist. Aber ausgerechnet bei Gewerkschaften soll es jetzt keine 2 geben dürfen die miteinander konkurrieren? Bin immer wieder verwundert zu was für gehirnverbiegungen du doch fähig bist um deine verquere konservative meinung in dein angeblich konsistentes weltbild zu pressen. :rofl2:

Du darfst sie gerne raussuchen. Die Posts waren konsequent, auch wenn du sie anscheinend nicht ganz verstanden hast :) Die regionale Gesetzgebung war ein Gedankenexperiment zu einem möglichen Vehikel, um zu einer besseren Gesellschaftsform zu gelangen.
Außerdem verwechselst du Grundsätze und praktische Überlegungen. Viele Gewerkschaften sind unpraktisch. Das hat erstmal nichts damit zu tun ob es prinzipiell richtig oder falsch ist, sie zu erlauben. Manchmal können "richtige" (nach der subjektiven Moraldefinition) Dinge unpraktisch sein. Den Gerechtigkeitsaspekt und die Praktikabilität sollte man sauber trennen.
Meine Aussagen sind: Viele Gewerkschaften zu haben ist unpraktisch. Gewerkschaften gesetzlich zu schützen ist ungerecht. Beide Aussagen sind vollkommen unabhängig voneinander.

Pflegebranche, (nicht Lebensmittel-)Einzelhandel, nahezu alle Handwerke in Kleinbetrieben, selbst Großketten im Friseurbereich...ach, was will ich überhaupt, du lebst ja eh in der kleinen, kunterbunten Welt. Was machst du eigtl doch gleich beruflich?

Und wieso ist die Bezahlung in diesen Branchen so schlecht? Anscheinend gibt es noch zu viele Leute, die zu diesen Bedingungen arbeiten wollen. Angebot und Nachfrage. Wenn die Arbeit einer Frisöse nichts wert ist dann ist das halt so. Wenn sie lange genug nichts wert ist dann überlegen sich junge Leute evtl. endlich mal, einen anderen Karrierepfad einzuschlagen und das Überangebot nimmt ab. Und dann steigen die Löhne von selbst, ganz ohne Gewerkschaft.
Was die Gewerkschaft schafft ( :) ) ist, dass das Gehalt künstlich über den fairen Lohn gehoben wird und damit eine ganze Generation weiter ermutigt wird, einen gesellschaftlich nicht gefragten Beruf zu ergreifen. Klar, die höheren Löhne helfen kurzfristig den Betroffenen aber langfristig wird ein enormer Schaden und eine Fehlsteuerung erziehlt. Sollten wir nicht vielleicht etwas langfristiger denken?

Kapitalismus in seiner reinsten Form (also annähernd die Zustände in den USA beschreibend, und sich schleichend auch in Deutschland entwickelnd, auch wenn's Gott sei Dank noch ein weiter Weg dorthin ist) ist schon ein lustiges Konstrukt: nicht Sklaverei im klassischen Sinne, weil man sich aussuchen kann, von wem man ausgebeutet wird. :top2:

Nun wird es aber arg lächerlich. Die USA ist weit davon entfernt, "Kapitalismus im reinsten Sinne" zu sein. Kapitalismus im reinsten Sinn ist Freiheit, ein idealer Traumzustand des perfekten Zusammenlebens (nicht nur wirtschaftlich sondern auch gesellschaftlich, d.h. eine offene gewaltfreie Gesellschaft in der jegliche Verträge freiwillig eingegangen werden) und damit das genaue Gegenteil des vollständigen Albtraumzustands des Kommunismus.

Staatliche Eingriffe sind den USA an der Tagesordnung und die Freiheit der Menschen, insbesondere im wirtschaftlichen Handeln, ist ganz massiv eingeschränkt. Die USA setzt viel zu viele kommunistische Prinzipiel um (wie z.B. Patente und Urheberrecht) und verkauft sie lediglich öffentlichkeitswirksam als freiheitlich. Das ist ein großer Unterschied.
Wenn große Unternehmen die Freiheit der Menschen gewaltsam (auch indirekt über Gesetze) beschränken hebelt dies den Markt aus und ist somit kein Kapitalismus mehr. Es ist, wie du es schon treffend beschrieben hast, ein stinkendes Rattenloch voller Korruption und natürlich kann es in einem korrupten System voller Gewalt auch Sklavenarbeit geben. Die Antwort ist dann aber: Mehr Kapitalismus, mehr Freiheit!
 
Mitglied seit
25.12.2005
Beiträge
3.261
Reaktionen
2
Dieser Riesenschwachsinn vom selbstregulierenden Markt der am Ende als Utopie rauskommt ist wirklich jedes Mal wieder amüsant zu lesen :rofl2:
 
Oben