Warum sollte die Herkunft von Tätern offen thematisiert werden?
Da gibt es für mich zwei Gründe: Zum einen die Gefahrenabwehr. Wir müssen ja vermeiden, dass so etwas wieder vorkommt. Dafür ist es wichtig, die Täterprofile zu verstehen, zu kennen und zu benennen. Zum anderen, weil das Verschweigen denjenigen in den rechten Kreisen in die Hände spielt, die fälschlicherweise behaupten, man dürfe in Deutschland gar nicht sagen, wenn es Probleme mit Einwanderung gibt. Das ist echtes Gift für den Diskurs. Es macht die Rechten stark, wenn der Eindruck entsteht, die Polizei wisse zwar, dass es überwiegend Asylbewerber gewesen sind, von denen in Köln die Gewalt ausging, aber sie wolle es der Öffentlichkeit nicht zumuten. Deshalb sollte man das ganz offen ansprechen. Genauso falsch ist Pauschalisierung. Man muss einen guten Mittelweg finden: Probleme benennen ohne Fremdenfeindlichkeit zu verstärken. Das ist ganz, ganz schwierig.
Warum?
Weil es ein Balanceakt ist, bei dem man auf beiden Seiten abstürzen kann. Das Ganze hat natürlich auch eine Historie. Es ist ja völlig richtig, dass man nach dem Nationalsozialismus in Deutschland jeder Form von Rassismus entgegentreten muss. Häufig sollen ja mit dem Benennen der Herkunft eines Täters ausländerfeindliche Ressentiments verstärkt werden. Das darf natürlich nicht sein. Wenn es aber so massiv mit der Herkunft und dem Asylstatus zusammenhängt, wie das in Köln der Fall war, dann muss man das sagen, um die Gefahr besser zu verstehen und ihr entgegenzuwirken.
In den seltensten Fällen müssen Täter mit Gefängnisstrafen oder Abschiebungen rechnen. Sehen Sie hier eine Lücke im Strafrecht?
Ja, ich glaube, dass es diese Lücke im Gesetz gibt. Asylbewerber, die nicht anerkannt werden, die nur einen Duldungsstatus haben und trotzdem nicht abgeschoben werden, erkennen schnell: Das, was sie mit Kleinkriminalität verdienen können, ist attraktiver als die Gefahr von Strafen. Geldstrafen greifen kaum und aufenthaltsrechtlich wird Kleinkriminalität praktisch nie relevant.
[...]
Ihr Parteikollege Jörg Rupp machte Ihnen den Vorwurf, die Partei spalten zu wollen und bezeichnete Ihre Position als rechts von der CDU. Was halten Sie von solcher Kritik?
Nun, Jörg Rupp ist eines von 60.000 Grünen-Mitgliedern und schreibt viel in sozialen Medien, mehr nicht. Ich finde aber, dass die Grünen immer gut damit gefahren sind, Streit auszutragen und wenn ich diese Debatte nun vergleiche mit der, die wir geführt haben über den Kriegseinsatz im Kosovo und den Atomausstieg von Jürgen Trittin, dann finde ich, dass diese bisher sehr zivilisiert abläuft. Wenn so gravierende Entwicklungen zu diskutieren sind, dann fände ich es merkwürdig, wenn alle von Anfang an der gleichen Meinung wären. Mir scheint es eher als ein Beweis der Pluralität und Liberalität, die wir in unserer Gesellschaft ja schützen und hochhalten wollen.
Sie fordern in der Flüchtlingskrise eine neue Art des Realismus. Was meinen Sie damit?
Dass wir an die Grenzen der Belastungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft kommen, was auch für Deutschlands Rolle in Europa gilt. Wir müssen unbedingt darüber sprechen, welche Probleme dies mit sich bringt und wie sie zu lösen sind. Wenn wir in unserer Gesellschaft nicht abstrakt, sondern in voller Kenntnis der gravierenden Konsequenzen einen weitreichenden Konsens darüber erzielen, dass wir auch weiterhin pro Jahr mehr als eine Million Flüchtlinge aufnehmen wollen, dann werden wir das auch schaffen. Ich habe aber den Eindruck, dass die Probleme erst allmählich ans Licht kommen. Wenn wir die nicht in aller Deutlichkeit ansprechen, tun das die rechten Kreise. Damit wäre niemandem geholfen.
[...]
Sie unterscheiden bei den Flüchtlingen zwischen Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen. Wie wollen Sie mit Letzteren umgehen?
Ich denke, es macht schon einen Unterschied, ob man sein Leben retten will, oder ob man nur eine Optimierung des eigenen Lebensstandards anstrebt. Beides ist legitim. Aber ich glaube, dass wir jeden freien Platz, den wir haben, erst einmal den Kriegsflüchtlingen überlassen müssen.
Und was ist mit denen, die nur auf der Flucht vor Armut sind und nicht vor Krieg?
Ich denke, dass wir darauf die Antwort kennen. Bisher sind wir aber nicht bereit, sie zu geben. Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, das es vor Ort in den Botschaften erlaubt, die Menschen herauszusuchen, die für unseren Arbeitsmarkt qualifiziert sind, die Spracherwerb betreiben und willig sind, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Diese müssen nach Deutschland kommen dürfen, auch wenn sie nicht vor Krieg flüchten, sondern nur aus ärmeren Ländern dieser Welt.
Sie haben bei Facebook geschrieben: „Kulturelle Prägungen sind nicht einfach integrierbar.“ Stehen Sie weiter hinter dieser Aussage?
Wer die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in den Ländern betrachtet, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen, der stellt fest: Werte wie Demokratie, Pluralität und die Freiheit des Einzelnen existieren dort nicht in der Form, wie es bei uns der Fall ist. Wenn Menschen in so einer Umgebung aufwachsen und nie etwas anderes erlebt haben, dann lassen sie das beim Grenzübertritt nicht einfach zurück. Wer aus politischen Gründen zu uns wollte, hat das früher getan. Wer vor Krieg flieht, muss keineswegs mit all den Auffassungen gebrochen haben, die dort vorherrschen und bei uns inakzeptabel sind. Auch hier gilt: Nicht pauschalisieren, nicht leichtfertig urteilen und dennoch den Problemen ins Auge sehen.
Und unsere mediterrane Geschlechterordnung ist binär und hierarchisch. Eines ihrer Merkmale ist, dass Frauen zum Beispiel als "Dekorationsartikel" eingesetzt werden oder als reine Körper fungieren, die Lust erregen und bieten. Ein gutes Beispiel für Ersteres sind die von Bourdieu erwähnten Hostessen und Empfangsdamen, die auf jedem beliebigen Kongress Säfte, Wein und Häppchen reichen; ein Beispiel für die Sexualisierung und Objektivierung von Frauen sind Plakate, auf denen sich nackte Frauen räkeln, um Smartphoneverträge zu verkaufen.
All das gehört zum Komplex männlicher Herrschaft, oder wie wir heute meist sagen würden: Sexismus, zu dessen unangenehmsten Gesichtern die sexuelle Gewalt zählt. Das Sich-Zusammenschließen einer Menge, um sexuelle Belästigung zu praktizieren und zu schützen, mag eine in Deutschland bisher unbekannte Praktik sein. Eine widerwärtige Praktik, eine Praktik, die zum Fürchten ist und die unterbunden werden muss, wo es nur geht. Aber es ist eben doch – leider – nur eine Praktik, neben vielen anderen Praktiken und Kontexten sexueller Gewalt, die wir schon kennen und die zumeist nicht weniger widerwärtig sind.
Doch wir brauchen keine Angst zu haben. Denn natürlich sind sie keine Engel! Deswegen heißt es ja Menschenrechte und nicht Rechte für Engel. Viele Hunderttausende Menschen sind kürzlich neu nach Deutschland gekommen. Neue Menschen bringen Gutes mit und bringen Schlechtes. Und inmitten aller menschlichen Makel bescheren sie uns doch manchmal engelsgleiche Momente. Viele Freiwillige der Geflüchtetenhilfe berichten, mit wie viel Dankbarkeit und Herzlichkeit sie noch Wochen später von Menschen, denen sie beim Ankommen halfen, bekocht und beschenkt wurden.
Auch das Folgende wird nicht, kann nicht für alle Geflüchteten gelten, schließlich beherbergten wir bisher nur 350 Menschen, darunter etwa 250 Männer. Aber fast alle 250 waren die höflichsten, zurückhaltendsten Zeitgenossen, die man sich denken kann. Das sind die Männer, vor denen ich am wenigsten Angst habe, wenn ich nach Mitternacht die Uelzener Bahnsteige patrouilliere. Meines Wissens nur ein einziges Mal kam es dazu, dass ein Flüchtling eine junge Helferin anmachte; seitdem er Syrien verlassen hatte, sagte er, übte er Deutsch mit einer App. Und die ließ er an jenem Abend in Richtung der jungen Frau übersetzen: "Ich habe Gefühle für dich." Wir erstarrten. Er fragte: "Ist das gut?" "Nein", sagte ich, "das ist gar nicht gut". Er wusste unsere Mienen recht zu deuten und ließ es dabei bewenden.
Doch schon zum Thema Abschiebung möchte ich all die spontanen oder auch dauerhaften Feminist*innen, die dieser Tage eine noch härtere Abschreckungspolitik fordern, einmal fragen: Wollt Ihr solche Männer, die versuchen, sexuelle Gewalt sogar gegen einen soliden westlichen Rechtsstaat durchzusetzen, etwa wieder zurück zu "ihren" Frauen schicken? Falls tatsächlich auch Syrer unter den Grapschern und Vergewaltigern wären: Ist das wirklich Euer Verständnis von Frauensolidarität, solche Männer in ein Bürgerkriegsgebiet zurückzusenden, wo wir doch wissen, dass alle Formen von Kriegen, Bürgerkriegen und Aufständen sexuelle Gewalt noch um ein Vielfaches anwachsen lassen? Ist das wirklich eine feministische Position – oder hat das nicht eher das politische Niveau vieler Bürgerinitiativen mit dem Prinzip Nicht-vor-meiner-Haustür? Also zum Beispiel: Grillen und Klopse zum Abwinken, aber keinen Schweinestall vor meiner Haustür!
Was also sollte nach "Köln" an der Asylpolitik geändert werden? Gar nichts. Jetzt schon steht das Credo, dass Frauen in Deutschland Gleichbehandlung erführen, in allen möglichen Infos für Asylsuchende. "Deutsches Leitungswasser können Sie trinken. Deutsche Frauen werden respektvoll behandelt." Das kommt so überzeugend rüber wie nur sonst was.
Als Schriftstellerin glaube ich daran, dass ein Leser es merkt, ob etwas phrasenhaft und aufgesetzt ist – oder ob der Sprecher/Schreiber es ernst meint. Ein Flüchtling merkt spätestens dann, dass wir es nicht ernst meinen, wenn er an dem Pappaufsteller im Supermarkt vorbeikommt, wo auf einem nackten Frauenkörper verschiedene Würste drapiert sind. Er merkt es an der Werbung für den Schwarzwald mit liegender Frauensilhouette: "Steile Hügel, feuchte Täler." Oder an dem Plakat der Jungen Union, das nur einen weiblichen Unterkörper, einen schwarzen Slip und eine Hand zeigt, die sich in selbigen schiebt. Wenigstens den Slogan dazu kann der Flüchtling zunächst nicht verstehen: "Wir gehen tiefer."
All diese Bilder und ja, auch Herrenwitze à la Brüderle, und ja, auch dieses Weglachen – "war doch nicht so gemeint", "Darf man nicht so eng sehen!" – all das sind Praktiken in unserer Gesellschaft, die dazu verleiten, Frauen verdinglicht und respektlos zu behandeln. Sie zeigen, dass wir es eben doch nicht ernst meinen mit dem Sprüchlein: Frauen werden respektvoll behandelt. Das heißt nicht, die Schuldfrage zu verschieben, denn Schuld am Begrapschen haben natürlich die Täter. Wenn wir Neuankommenden aber wirklich signalisieren wollen, dass Frauen in Deutschland nicht nur Trägerinnen von Brüsten und beliebig "nutzbaren" Geschlechtsteilen sind, muss sich das in unseren Bildern widerspiegeln. Wir müssen sexistische Werbung abschaffen und Gameshows ändern, in denen Frauen nur Preise durch die Gegend tragen. Wir müssen uns in jedem gesellschaftlichen Bereich fragen, welche Botschaften wir einstellen oder aussenden müssen, um neue und alte Praktiken sexueller Gewalt nicht zu ermutigen, sondern im Keim zu ersticken.
(...) Aber vielleicht ist ja die sexistische Werbung schuld
ich weiß, dass es in der Realität sowieso keinen interessiert, aber ich werde es jetzt einfach regelmäßig hier reinkotzen:
Flüchtling != Einwanderer
am geilsten find ich den Teil, der ja letztlich sagt "immer noch besser wenn die deutsche Frauen missbrauchen, als wenn sie das mit syrischen machen" Best Logik ever
Dass es hier immer noch peinliche Formen des Sexismus gibt, aka Boxengirls bei der Formel 1, die Frauen am Ende der Tour der France als Gewinn für den Sieger, Frauen auf Automessen, usw will doch wohl keiner bestreiten.
Wieso wäre es ein "starkes Signal", wenn es so etwas nicht geben würde? Es wäre ein erbärmliches Signal der absoluten Freiheitsberaubung. Diese Frauen wollen den Job machen, wieso sollte man es ihnen verbieten? Das ist gewaltfrei und 100% freiwillig.
ich find das eigentlich auch ziemlich geil! wär doch schade, wenn sowas wegen pc bullshit aus dem alltag verschwinden würde?!
edit: ich hät auch kein problem damit, wenns zusätzlich zu nummerngirls auch events mit nummernboys gibt... nur mal so zum bleistift.
Der Klassiker ist aber, dass dann gern nur eine Seite kritisiert wird. Genauso wie Boxengirls gibt es halt zB Boybands. Männer mögen es manchmal offener und deutlicher zeigen, aber es ist nun wirklich nicht so als wenn das andere Geschlecht nicht genauso gern mal mega oberflächlich wäre.Nur weil eine Gruppe von Menschen etwas macht heißt es nicht, dass es für die Gesellschaft wirklich erstrebenswert ist (Kinderarbeit als radikales Beispiel).
Zudem braucht man sich bei dem Thema als Mann auch nicht immer gleich angegriffen fühlen und sollte eher realisieren, dass die Existenz solcher Dinge ja eher für unser eigenes Geschlecht entlarvend ist. Boxengirls und co. existieren letztlich, um eben recht simple/präventive Anlagen auszunutzen.
P.S.: Bei sowas geht es auch nicht um das grundsätzliche Verbieten, viel mehr sollte es etwas sein, dass von alleine nicht praktiziert wird.
Der Klassiker ist aber, dass dann gern nur eine Seite kritisiert wird. Genauso wie Boxengirls gibt es halt zB Boybands. Männer mögen es manchmal offener und deutlicher zeigen, aber es ist nun wirklich nicht so als wenn das andere Geschlecht nicht genauso gern mal mega oberflächlich wäre.
Klar braucht man auch nicht zwingend alles was unter "sex sells" fällt, aber an sich ist daran echt wenig auszusetzen.
Naja wenn du sagst, dass das "eigene Geschlecht entlarvt wird" ist das sehr wohl ein Argument. Denn das würde ja nur Sinn machen, wenn es das beim anderen Geschlecht nicht gibt, sonst entlarvt es halt den Menschen an sich (was wenig Sinn ergibt).(und ist auch ein argumentativ schwaches "aber die anderen...").
Kurz vor Abfahrt um 19.14 Uhr stiegen vier bis sechs männliche Personen, augenscheinlich südländischer Herkunft ein. [...] soll eine der beiden jungen Frauen durch die Personengruppe verbal beleidigt worden sein. Aus der Gruppe heraus wurde der Frau nach bisherigen Erkenntnissen an die Brust und auch im Genitalbereich angefasst. Als ihre Begleiterin dazwischen ging und ihr helfen wollte, soll sie einen Schlag in das Gesicht erhalten haben. Weitere Mitreisende, die eingreifen wollten, sollen ebenfalls angegriffen worden sein.
Die österreichische Polizei hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 20 Tagen 3000 Migranten die Einreise verwehrt, weil sie falsche Angaben zu ihrer Nationalität gemacht haben sollen ... Dazu prüfen Dolmetscher deren Akzente. Stellt sich dann heraus, dass Betroffene über ihre Staatsangehörigkeit gelogen haben, werden sie abgewiesen, darunter Marokkaner, Algerier und Bürger anderer Länder.
Nur weil eine Gruppe von Menschen etwas macht heißt es nicht, dass es für die Gesellschaft wirklich erstrebenswert ist (Kinderarbeit als radikales Beispiel).
Der Klassiker ist aber, dass dann gern nur eine Seite kritisiert wird. Genauso wie Boxengirls gibt es halt zB Boybands.
Bei sowas frag ich mich immer, wozu es denn eigentlich mittlerweile überall (?) Kameras an den Bahnhöfen gibt, wenn man dann nach irgendwelchen Vergehen scheinbar auch nicht mehr weiß als wäre das selbe an irgendeiner Landstraße passiertJunge Frauen werden in der Regio-S-Bahn sexuell belästigt und geschlagen
dürfte jetzt eher noch zunehmen, köln dürfte da als ermutigung dienen.
http://www.suedkurier.de/region/hoc...l-belaestigt-und-geschlagen;art416016,8438862
Auch auf Auto oder Gaming Shows gibts ja gerne mal die berühmten Babes. Damit schließt man einfach mal das weibliche Geschlecht von diesen Veranstaltungen aus.
Wenn man Titten sehen will, soll man halt auf ne Pornomesse gehen, was daran so schwer?
Sach mal verstehst du die Argumentation nicht? Du darfst ja gerne der Meinung sein, das du Titten auf ner Automesse sehen willst, aber jedem sollte klar sein, dass das Sexismus ist. Wie würdest du denn reagieren, wenn du als Autofan auf ne Messe willst, aber an jedem Stand drei Dutzend nackte Männer stehen die mit ihren Ärschen den Blick auf die Karren versperren weil sie sich auf der Windschutzscheibe räkeln?wenn man keine titten auf ner auto messe sehen will, bleibt man ihr fern, was daran so schwer?
Horrende Jugendarbeitslosigkeit in Höhe von 30 Prozent treibt die Chancenlosen scharenweise nordwärts, und das besonders seit den Jahren des arabischen Frühlings, aus dem in Algerien weder Blüten, geschweige denn Früchte hervorgingen. Ein deutscher Pflichtverteidiger eines festgenommenen Nordafrikaners nennt diese algerischen Flüchtlinge „moderne Nomaden“, die sich dem Treck nach Europa anschlössen.
Ministerpräsident Sellal weiß das, er ist auch über die berichteten Vorfälle aus Köln informiert. Doch seine Antwort ist ein einziges Rumgerudere. Er versichert, dass Algerien ein solches Verhalten wie das der Täter auf Kölns Domplatte für inakzeptabel halte. Umgehend aber schränkt Sellal ein, dass noch nicht nachgewiesen sei, ob es tatsächlich Algerier waren. Und was die Rücknahme angehe, sei dieser Nachweis die Hauptvoraussetzung, wiederholt er mehrfach.
Das beschreibt das eigentliche Problem. Denn wer seinem eigenen Land den Rücken kehrt, will dorthin nicht wiederkehren. Wird von der Heimatregierung dazu der Staatsbürgerschaftsnachweis verlangt, gleicht das für Geflohene einem Aufruf zur Passvernichtung. Genau das machen offenbar etliche Nordafrikaner – sie werfen ihre Pässe weg. Denn die helfen ihnen in Deutschland nicht weiter.
[...]
Soll heißen: Algerien muss sich auch an die Absprachen halten. Schon 1997 ist bilateral ein Rücknahmeabkommen verhandelt worden, das rechtlich seit zehn Jahren in Kraft ist. Es funktioniert aber schlecht. Algerien weigert sich, Ersatzpapiere auszustellen. Das sei der eigentliche Grund, diese Asylbewerber wieder wegzubekommen, klagt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Deutschland hat kein Sanktionsmittel, es kann keinen Druck machen auf Algier. Deshalb ziehen sich die Verhandlungen seit Jahren hin. Die ganze EU hat dieses Problem mit etlichen nordafrikanischen Ländern. Die CSU erwägt nun, Algerien und Marokko als sichere Drittstaaten einzustufen. Es spricht wenig dagegen, diesen Vorschlag nicht umzusetzen.
Abschieben funzt nicht, wenn die Herkunftsländer sich hurensöhnig querstellen. -.-
Sach mal verstehst du die Argumentation nicht? Du darfst ja gerne der Meinung sein, das du Titten auf ner Automesse sehen willst, aber jedem sollte klar sein, dass das Sexismus ist. Wie würdest du denn reagieren, wenn du als Autofan auf ne Messe willst, aber an jedem Stand drei Dutzend nackte Männer stehen die mit ihren Ärschen den Blick auf die Karren versperren weil sie sich auf der Windschutzscheibe räkeln?
€: Außerdem: Weißt du, wie oft solche Frauen am Tag begrapscht werden, gerade auf ner Automesse?
Abschieben funzt nicht, wenn die Herkunftsländer sich hurensöhnig querstellen. -.-
@yamper: Beängstigend
Abschieben funzt nicht, wenn die Herkunftsländer sich hurensöhnig querstellen. -.-
Einfache Lösung: Sie doch einfach abschieben. Es kann doch nicht so verdammt schwer sein, das ganze Gesocks auf ein Schiff zu packen und einfach an deren Küste abzusetzen. Ab dann sind sie nicht mehr unser Problem.
So schiebt man quasi unliebsame Bürger des eigenen Landes ab. Was für geniale, verachtenswerte Husos. Kann man da nicht politischen oder Wirtschaftlichen Druck ausüben?
Du willst also Menschen die sagen nicht aus Algerien zu kommen nach Algerien bringen, wo die Regierung sagt: das sind keine Algerier.
An der Küste würde die Bootsbesatzung festgenommen - das wäre das Ergebnis. Noch dazu hätte man einen ganzen Kahn voller Menschen die nicht "zurück" wollen - das wäre schon sehr riskant.
Ich würde eher Knast vorschlagen. Wenn die Menschen kriminell geworden sind und ausgewiesen werden sollen, aber nicht kooperieren bzw. der Staat nicht kooperiert, dann halt ab in den Knast. Solange bis der Mensch im Knast kooperiert. Man könnte dafür auch eigene Abschiebe-Knäste bauen (das könnte dann billiger sein als normaler Knast). Denn der Sinn diesmal ist ja nicht Resozialisierung sondern nur "Aufbewahrung" bis die Abschiebung klappt.
wenn man keine titten auf ner auto messe sehen will, bleibt man ihr fern, was daran so schwer?
was, wenn man autos auf ner messe sehen will?