Flüchtlingsströme Richtung Europa

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Benrath

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Ist halt ne steile These, dass es uns ohne die in den 60er und 70er anscheinend so dringend gebrauchten Gastarbeiter so viel besser ging. Du hättest die natürlich mit 65 alle nach Hause geschickt.
 
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Du auch. Wenn ich es verlasse wird es deutlich schlechter und insb. ärmer.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber mit einem derart ausgeprägten Narzissmus solltest du einen Therapeuten aufsuchen.

Und nein, die Unterschicht besteht nicht "zum Großteil aus Türken und deren Kindern". Wo zum Henker lebst du denn? Warst du in Berlin mal in den Randbezirken unterwegs? Hast du dir mal angesehen, wer da den Großteil der einkommensschwachen Schicht stellt? Das ist übrigens genau DIE einkommensschwache Schicht, bei denen Leute wie du durch das Streuen von Vorurteilen auf Stammtischstimmenfang gehen, weil man ihnen erzählt, es ginge ihnen ja sooo viel besser, wenn es doch all die bösen Geflüchteten nicht gäbe. Und den Rentnern ginge es auch besser. Und den Kindern. Hat denn einer mal an die Kinder gedacht?

Es ist halt ne pure Neiddebatte, gepaart mit mangelndem Bewusstsein für das eigene Privileg.

Und um das wenigstens noch mit Zahlen zu unterfüttern: Der Anteil an Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland liegt bei 3,4%, die sog. "einkommensschwache Schicht" macht in Deutschland rund 16% aus. Das ist 5 mal so viel. Bitte, danke, nächstes Thema.
 
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Kannst du mal ausführen, warum das Anlass ist, Heator anzukacken? Ich bin ja meistens nicht auf seiner Seite, aber diese Diskussionskultur geht einem schon auf den Zeiger, wie Benrath weiter oben schon bemerkt hat.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Vor allem ein bisschen spät dran, das ist doch news von gestern. Und was möchtest du dazu von mir hören? Sie hat ein rechtsstaatliches Verfahren bekommen und das muss man akzeptieren. So ist das in Demokratien. Interessant wäre was jetzt mit dem Boot passiert, es würde für die richtige Steuerungswirkung ja im Grunde reichen die Boote immer wieder einzuziehen.
 
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Außerdem wurd bisher ja vor allem der Hausarrest aufgehoben, da läuft noch genug gegen sie. Daher weiß ich auch nicht was das mit diesem Topic zu tun. Denn bisher ist es nicht mehr als eine persönliche Angenehmlichkeit für Rackete, es kann immer noch in den Knast gehen für sie
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Wer ist "uns"? Alle Europäer? Alle Deutschen? Nichtmal in diesem kleinen Rahmen trifft die Aussage zu.
Was bedeutet "es sich leisten können"? Haben wir keinerlei andere Ausgabeposten, die wir decken müssen? Haben wir wirklich alle Bedürfnisse unserer Staatsbürger befriedigt? Ist jede Schule, jeder Kindergarten, jede Straße im optimalen Zustand? Oder ist das nicht als Vorkondition erforderlich und wenn nein warum nicht?


Mal abgesehen davon, dass es Deutschland momentan nun wirklich nicht an Geld mangelt, sondern am Willen es auszugeben: Das ist doch nur wieder die lässliche Diskussion über die Diskontierung der Nutzenfunktion der Flüchtlinge in leicht abgewandelter Form. Bedürfnisse sind nicht statisch, deshalb werden sie auch niemals komplett befriedigt sein. Dementsprechend heißt, sie lexikalisch abarbeiten, de facto dass man konsequenterweise nie irgendetwas für Nichtstaatsbürger tun könnte.
Das sagt und will in der Konsequenz natürlich niemand, aber wenn man wirklich nach 650 Seiten darüber reden will, wie sehr das passieren soll, dann halt auf normativer Grundlage und mit normativen Argumenten, nicht so wie du hier. Es gibt einfach keinen Grundkonsens darüber, wer mehr oder weniger Anrecht auf Unterstützung hat, hier der 154. User zu sein der reinsteppt und sagt "Jor, Sache ist doch ganz einfach: Müssen nur schauen was für DEUTSCHLAND das Beste ist" ist vom Erkenntnisgewinn her in etwa wie zum 154. Mal das Gesellschaftssystem vom MV-Land in Wachsmalstift vorgezeichnet zu bekommen.




Nein. Ethnische Deutsche sind jetzt schon in manchen Stadtteilen die Minderheit und werden es auch zunehmend in anderen Landesteilen sein. Siehe anstatt vieler diesen Artikel von heute: https://www.spiegel.de/plus/demogra...erheit-a-405a02fc-9642-4464-b98d-efcb122e10bb


Ethnische Deutsche sind dann in der "Minderheit", wenn man ALLE ANDEREN Ethnien (inklusive solcher, die sich selbst als Deutsche sehen, wie die Spätaussiedler) zusammenzählt, ansonsten sind sie immer noch eine riesengroße Pluralität. Das Bedrohungsszenario, das hier (übrigens keineswegs in dem Artikel) aufgemacht wird, beruht darauf, dass die alle Interessen teilen und sie dann gegen die ehemalige Mehrheitsgesellschaft durchsetzen. Was für Interessen der typische polnische Migrant mit dem typischen türkischstämmigen Deutschen mit dem typischen irakischen Flüchtling gemein hat ist jedenfalls erst mal mehr als unklar.


Edit: Im Übrigen, um mal noch was zu Flüchtlingen und ihren Interessen direkt zu sagen: Gerade neulich eine Studie gesehen, die zwei Dinge zeigt:
1. Für die steigenden Mietpreise sind in den letzten Jahren nach Deutschland Zugezogene sowieso nur zu einem sehr geringen Teil verantwortlich.
2. Flüchtlinge sind da auch noch der kleinere Teil, weil die sich Wohnungen in Gebieten, wo die Mietpreise deutlich gestiegen sind, sowieso nicht leisten können, da sind Arbeitskräfte aus dem EU-Ausland der deutlich größere Teil (eines sowieso schon kleinen Effekts).
 
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Benrath

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Wen interessieren schon Zahlen :ugly:

Aber spaß bei Seite mich interessant dann eher aus deiner Perspektive, aber wann wäre es denn zu viel? Welche Kennzahlen müssten sich verschieben, dass du sagst es ist genug?

Problem ist hier imho auch, dass man den Effekt des Zuzugs der letzten 3-4 Jahre wahrscheinlich erst wirklich in 20-30 Jahren ansatzweise evaluieren kann.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das was Benrath sagt + es geht nicht um irgendwelche politischen Entscheidungen. Es gibt Menschen, die fühlen sich einfach nicht mehr wohl, wenn sie an jeder Ecke Menschen sehen, die ganz offensichtlich nicht aus diesem Land sind. Die wollen nicht in Vierteln leben, wo Deutsch nicht mehr die Hauptverkehrssprache ist. Und letzteres kann ich sogar verstehen. Ob nun ein kausaler Zusammenhang zu Mietpreisen, zur Löhnen oder sosntwas berechnet werden kann, ist vollkommen egal.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Wen interessieren schon Zahlen :ugly:

Aber spaß bei Seite mich interessant dann eher aus deiner Perspektive, aber wann wäre es denn zu viel? Welche Kennzahlen müssten sich verschieben, dass du sagst es ist genug?


Bzgl. Stadtteilen oder bzgl. Flüchtlingen insgesamt? Bzgl. Stadtteilen wäre es imho dann ein Problem, wenn wir Anfänge von Bewegungen sehen wie in den Städten der USA im 20. Jahrhundert, dass die (Innen-)Städte ernsthafte Probleme bekommen, wenn die angestammten Bewohner aus ihnen wegziehen, weil es ihnen zu "bunt" wird, ohne dass neue Bewohner nachkommen (zumindest ohne dass es zu starker Ghetto-Bildung führt). Etwas vereinfacht gesagt: Solange es in Deutschland immer noch (deutlich) mehr autochthone Deutsche gibt, die lieber nach Neukölln* ziehen würden als von dort weg ist es imho ok, dann sortieren die sich halt je nach Wunsch um. Ob Kevin aus Bautzen das gut oder schlecht findet ist mir da ziemlich egal, kann ja dann in Bautzen bleiben.



*ist ja überall, wie man hört
 
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Das was Benrath sagt + es geht nicht um irgendwelche politischen Entscheidungen. Es gibt Menschen, die fühlen sich einfach nicht mehr wohl, wenn sie an jeder Ecke Menschen sehen, die ganz offensichtlich nicht aus diesem Land sind. Die wollen nicht in Vierteln leben, wo Deutsch nicht mehr die Hauptverkehrssprache ist. Und letzteres kann ich sogar verstehen. Ob nun ein kausaler Zusammenhang zu Mietpreisen, zur Löhnen oder sosntwas berechnet werden kann, ist vollkommen egal.

Also das Problem, dass es Menschen gibt, welche eine pluralistische Gesellschaft nicht mögen.

Schau doch mal über den Teich. Da gibt es doch auch haufenweise verschiedene Viertel mit verschiedenen Ethnien.

Sorry aber Menschen die damit nicht klar kommen haben wohl ein wenig Pech, denn im 21. Jh ist alleine durch Globalisierung & Technisierung dieser Effekt nicht mehr aufzuheben. Das hat primär mit den Flüchtlingen jetzt mal gar nicht soooo viel zu tun tbh.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Kannst du ja so sehen, und die wählen eben AfD. Musst du auch mit leben und bis dahin hätten wir keine Probleme, wenn nicht ständig der Satan an die Wand gemalt würde nur weil es eine AfD gibt.

Aus utilitaristischer Sicht müsste man auch erstmal bestimmen, welcher Grad von Heterogenität für eine Gesellschaft noch vorteilhaft ist. Da gilt nach allen Studien, die ich kenne, nämlich nicht "je mehr "Vielfalt" desto besser", sondern Heterogenität fördert zwar die Innovationskraft einer Gesellschaft, geht aber auch auf Kosten der Solidarität. Sehr heterogene Gesellschaften wie zB die USA haben nicht aus Zufall besonders schwache gesellschaftliche Solidarsysteme.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Kannst du ja so sehen, und die wählen eben AfD. Musst du auch mit leben und bis dahin hätten wir keine Probleme, wenn nicht ständig der Satan an die Wand gemalt würde nur weil es eine AfD gibt.


Ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass der gesellschaftliche Schaden durch die AfD nicht dadurch eintritt, dass jemand sie wählt, sondern dass ihre Existenz Leuten suggeriert, ihre Fremdenfeindlichkeit sei akzeptabel. Das ist DAS Grundproblem der AfD: Es ist reichlich naiv zu glauben, wenn Weidel und Gauland Scheiße wie "Messermänner" sagen, verstehen die Wähler "oh, sie meinen gewaltbereite Asylbewerber die illegale Stichwaffen mit sich führen." Keine rechtspopulistische Partei funktioniert, ohne völlig realitätsferne Angst vor Fremden zu schüren.


Aus utilitaristischer Sicht müsste man auch erstmal bestimmen, welcher Grad von Heterogenität für eine Gesellschaft noch vorteilhaft ist. Da gilt nach allen Studien, die ich kenne, nämlich nicht "je mehr "Vielfalt" desto besser", sondern Heterogenität fördert zwar die Innovationskraft einer Gesellschaft, geht aber auch auf Kosten der Solidarität. Sehr heterogene Gesellschaften wie zB die USA haben nicht aus Zufall besonders schwache gesellschaftliche Solidarsysteme.


Der Vergleich ist zumindest nicht sehr instruktiv. Die USA waren schon ein sehr heterogenes Land, als die hiesigen politischen Institutionen geschaffen wurden, Westeuropa war das nicht. Was für Auswirkungen das hat weiß man heute noch nicht, aber dass "mehr Heterogenität = weniger Soldarität" ist alles andere als ausgemacht.
 
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Naja, in manchen Bereichen machen sich die Flüchtlinge durchaus bemerkbar. In Hamburg sind z.B. die Unterbringungen von psychisch Kranken gegen deren Willen seit 2010 um fast 50% angestiegen und das hat nicht unbeträchtlich mit dem Zuzug von Geflüchteten zu tun. Ambulante und offen-stationäre Angebote sind ebenfalls stark frequentiert, aber insbesondere in der Akutversorgung führt die Mehrbelastung tatsächlich zu einer erheblichen Stressprobe des Systems, unter der alle Beteiligten (insbesondere die Betroffenen, sowohl Flüchtlinge als auch Nicht-Flüchtlinge) leiden.
Das heisst nicht, dass es nicht noch irgendwie grenzkompensiert läuft, aber zu behaupten, dass die Flüchtlingskrise völlig spurenlos an der Gesellschaft vorbeigegangen wäre, ist auch falsch.


Weiss nicht ob zwangsbetreuungszahlen da so ein toller indikator sind. Die sind nämlich maßgeblich davon abhängig wie die bundesländer die diesbezüglichen gesetze anwenden. In bayern sind zwangseinweisungen/betreuungen je nach gesetzesgrundlage z.B. ~4-5 mal so hoch wie in Baden-Württemberg. Kann mir keiner erzählen, dass Bayern 4 mal so viele Crazys hat wie BaWü.

Außerdem ist die zunahme der zwangseinweisungen deutschlandweit nun alles andere als ein neuer trend.

 
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...
Warum fliehen die Menschen denn aus diesen Ländern, in denen es gar keinen Krieg gibt? Warum sind diese Länder so arm, warum sind es shithole countries?
Sind die Länder durch und durch scheiße, weil ihre Bäume scheiße sind? Sind die Länder vielleicht scheiße, weil ihre Berge so scheiße sind? Oder sind es doch die Flüsse? Nein? Könnte es vielleicht sein, dass es die Menschen sind?

@kingcools: sehr wohl
 
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Ich wüsste nicht das jemand jemals behauptet hätte eine Millionen Flüchtlinge hinterlassen keine spuren, natürlich hinterlassen sie spuren sowohl negative als auch positive, ist doch klar...wie diese zu werten sind darüber wird und darf gestritten werden.... aber diese extremen strohmaenner in inet diskussionenn sind schon sehr nervig.

Im Gegensatz dazu ist die Position "afd Politiker sind Nazis" und man "möchte nicht mit Nazis diskutieren", noch bestimmten Gesinnungen am öffentlichen Diskurs teilhaben lassen eine durchaus valide Einstellung, vor 30 Jahren hat ja auch keiner gefordert, die NPD müsste mehr Gewicht im gesellschaftlichen Diskurs bekommen...
ok die "Nazis" sind mehr geworden aber das ist kein valides Argument. Wir werden ja auch nicht über so einen Schwachsinn wie die Hohlerde oder die Existenz der Echsenmesnchen diskutieren wenn auf einmal 15% der Bevölkerung daran glauben würde
 
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Ich nehme an Du schwörst auf Schwarzpulver, richtig?

Tzui hat Recht, mit diesem Abschaum kann man nicht diskutieren!
 
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Im Gegensatz dazu ist die Position "afd Politiker sind Nazis" und man "möchte nicht mit Nazis diskutieren", noch bestimmten Gesinnungen am öffentlichen Diskurs teilhaben lassen eine durchaus valide Einstellung
Also kurz gesagt findest du es valide, dass man nicht allen Menschen die demokratischen Grundrechte zugesteht. Nunja...
ok die "Nazis" sind mehr geworden aber das ist kein valides Argument. Wir werden ja auch nicht über so einen Schwachsinn wie die Hohlerde oder die Existenz der Echsenmesnchen diskutieren nur weil auf einmal 15% d,er Bevölkerung daran glauben würde.
ja du würdest dann immer sehr oft IDIOT schreien und hoffen das die dann verschwinden, denn wer braucht schon sowas wie Bildung und Aufklärung, wenn man stattdessen Geschrei und Hass haben kann
 
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Also kurz gesagt findest du es valide, dass man nicht allen Menschen die demokratischen Grundrechte zugesteht. Nunja...

ja du würdest dann immer sehr oft IDIOT schreien und hoffen das die dann verschwinden, denn wer braucht schon sowas wie Bildung und Aufklärung, wenn man stattdessen Geschrei und Hass haben kann

1. naechster strohmann: Mit jemanden nicht diskutieren wollen weil die thesen nicht diskutabel sind ist nicht gleich "hass auf jemanden haben" oder ihn anzuschreien und zu beleidigen.
2. natuerlich muss aufgeklaert werden, dies passiert ja auch: die reaktion darauf, "hoer auf mich zu bevormunden mit der links gruenen moralkeule". Und nun? Bin auf tips fuer den richtigen umgang gespannt
 
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Weiss nicht ob zwangsbetreuungszahlen da so ein toller indikator sind. Die sind nämlich maßgeblich davon abhängig wie die bundesländer die diesbezüglichen gesetze anwenden. In bayern sind zwangseinweisungen/betreuungen je nach gesetzesgrundlage z.B. ~4-5 mal so hoch wie in Baden-Württemberg. Kann mir keiner erzählen, dass Bayern 4 mal so viele Crazys hat wie BaWü.

Außerdem ist die zunahme der zwangseinweisungen deutschlandweit nun alles andere als ein neuer trend.

Dass die Bundesländer unterschiedlich unterbringen (die PsychKGs sind ja auch Landesrecht) ist mir bekannt. Deswegen meinte ich ja, dass die in Hamburg um ca. 50% gestiegen sind. Dass der Trend vorher schon da war, machts jetzt nicht unbedingt besser.
Ich kann aus nächster Nähe sagen, dass das System mittlerweile massiv überlastet ist. 10-20% der Belegung der Akutstationen besteht aus Flüchtlingen im engeren Sinne. Das sind meistens auch Drehtürpatienten, da eine nachhaltige Besserung einerseits durch die Lebensumstände und andererseits auch durch Kultur- und Sprachbarrieren nochmals erschwert wird (auf die Erkrankung obendrauf). Das ist sicherlich auch ein Großstadtphänomen, da hier die entsprechenden Communitys sind und die Leute da hin wollen, in Klein-Kleckersdorf merkt man bestimmt weniger von diesem Trend.

Es ist auch OK, dass die Leute kommen, wenn sie Hilfe brauchen, dafür ist das System ja da. Man muss aber fairerweise sagen, dass im Moment alle darunter leiden (zuallererst die Patienten), dass die Ressourcen vorne und hinten den Bedarf nicht decken können.
 
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Welche Thesen sind denn nicht diskutabel?

das muss jemand wohl jeder fuer sich individuell und die gesellschaft im diskurs entscheiden, deshalb mal meine persoenliche Ansicht, thesen wie hohlerde, echsenmenschen, rassenlehre, demokratie abschaffen, grundgesetz, chemtrails, antisemitismus, reichsbuergerkram, menschenrechte waeren ein paar wild zusammengewuerfelte buzzwords die fuer mich nicht ernsthaft diskutabel sind. mann muss halt mmn nicht wirklich jeden unsinn diskutieren....

aber du wolltest bestimmt was anderes hoeren oder? da muss ich dich leider entaeuschen, kritik an der fluechtlingskrise ist fuer mich sehr wohl diskutabel :)
 
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Ich wollte gar nichts Bestimmtes hören. Mich interessiert das tatsächlich. Welche dieser Thesen vertritt denn beispielsweise die AfD?
 
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Ich wollte gar nichts Bestimmtes hören. Mich interessiert das tatsächlich. Welche dieser Thesen vertritt denn beispielsweise die AfD?
Keine Ahnung wie du auf die AfD kommst es ging mir generell darum dass es legitim ist zu sagen die Meinung/Einstellung/Sichtweise ist fuer mich indiskutabel. Folgerichtung muss man nicht ueber jeden Schwachsinn den sich ein verwirrter Kopf zusammenreimt diskutieren. Punkt.

Aber gut, verfassungsfeindliche, rassistische und Reichbuerger Verschwoerungstheorien liest man ja des oefteren von einigen AfD Politikern (besonders aus dem Osten). Natuerlich kann man sagen wir ignorieren diese Aussagen da sie nicht offiziell im Parteiprogramm stehen oder Bundestagsmitgliedern in der Tagesschau getroffen wurden sondern von kleineren Politikern in den sozialen Medien. Aber wenn solche Aussagen keien Parteiinternen Konsequenzen haben, gehe ich davon aus das sie stillschweigend mitgetragen werden und somit macht sich die ganze Partei indiskutabel.

Ich erwarte auch von den Gruenen, das gruenen Politiker die sich fuer Sex mit Kindern aussprechen (Stichwort Kinderficker Partei Skandal kurz nach der Gruendung) aus der partei ausgeschlossen werden. Sonst gehe ich davon aus dass dies stillschweigend mitgetragen werden wuerde.
 
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Der Vergleich ist zumindest nicht sehr instruktiv. Die USA waren schon ein sehr heterogenes Land, als die hiesigen politischen Institutionen geschaffen wurden, Westeuropa war das nicht. Was für Auswirkungen das hat weiß man heute noch nicht, aber dass "mehr Heterogenität = weniger Soldarität" ist alles andere als ausgemacht.

Es gibt durchaus weitere Hinweise, die in die selbe Richtung zeigen. Mir persönlich ist ein (leider noch unveröffentlichtes) Experiment aus Afrika bekannt in welchem sich ein signifikanter negativer Zusammenhang zwischen der Prosozialität/Fairness und der ethnischen Heterogenität der jeweiligen Dorfgemeinschaft zeigen ließ. Generell würde ich (rein anekdotisch) sagen, dass Gemeinschaften (Staaten) die einen hohen Wert auf Homogenität* legen, tendenziell eher eine kollektivistische Kultur haben, während heterogene Staaten eher zu Individualismus neigen. Prototypisch für ersteres wären Japan und Korea sowie in schwächerem Maße die skandinavischen Staaten (minus Schweden). Für letzteres gelten eben die USA als Paradebeispiel.

*Das muss prinzipiell nicht ethnische Homogenität sein, in der Praxis läuft es aber oft darauf hinaus. Ich persönlich denke aber mit einer assimilativ ausgerichteten Integrationspolitik können auch ethnisch heterogene Staaten eine "kollektivistischere" Kultur und innergesellschaftliche Solidarität fördern. Beispiele wären hier erneut die skandinavischen Staaten (minus Schweden) und in schwächerem Maße die Schweiz, Österreich und Kanada.
 
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Im Gegensatz dazu ist die Position "afd Politiker sind Nazis" und man "möchte nicht mit Nazis diskutieren", noch bestimmten Gesinnungen am öffentlichen Diskurs teilhaben lassen eine durchaus valide Einstellung, vor 30 Jahren hat ja auch keiner gefordert, die NPD müsste mehr Gewicht im gesellschaftlichen Diskurs bekommen...
ok die "Nazis" sind mehr geworden aber das ist kein valides Argument. Wir werden ja auch nicht über so einen Schwachsinn wie die Hohlerde oder die Existenz der Echsenmesnchen diskutieren wenn auf einmal 15% der Bevölkerung daran glauben würde

Wir diskutieren doch auch über so einen Schwachsinn wie Mietdeckel und Enteignung von BMW. Ist es deiner Meinung nach auch valide, wenn wir solcherlei Gedankengut aus dem öffentlichen Diskurs verbannen? Wo genau setzt du denn eigentlich die Hürde? Müssen es 20% oder 25% sein? Oder legst du einfach die Leit-Ideologie fest und der Rest hat sich dann nach dem Internet-Troll tzui zu richten?

Dir fehlt es leider absolut an der notwendigen Selbstreflexion, die für die Teilnahme an einer konstruktiven Debatte in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft notwendig ist. Weiterhin stellst du dich mit dem Demokratieverständnis, das du hier offen zur Schau trägst, selbst ins Abseits und außerhalb des GG. Der allererste, der sich somit selbst aus dem öffentlichen Diskurs disqualifiziert, bist also du.

Bevor du hier meinst, festlegen zu dürfen, was diskutabel und was indiskutabel ist, solltest du dich daran erinnern, dass der Rahmen dazu in Deutschland das GG ist, nicht aber dein persönliches Wohlempfinden, deine verletzen Gefühle oder deine Unfähigkeit, mit anderen politischen Einstellungen umzugehen.
 
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Also das Problem, dass es Menschen gibt, welche eine pluralistische Gesellschaft nicht mögen.

Schau doch mal über den Teich. Da gibt es doch auch haufenweise verschiedene Viertel mit verschiedenen Ethnien.

Sorry aber Menschen die damit nicht klar kommen haben wohl ein wenig Pech, denn im 21. Jh ist alleine durch Globalisierung & Technisierung dieser Effekt nicht mehr aufzuheben. Das hat primär mit den Flüchtlingen jetzt mal gar nicht soooo viel zu tun tbh.

Hier liegt der Hund begraben, weil es letzten Endes darum gehen wird, wie die Globalisierung sich manifestieren wird. Ich denke, dass der Prozess insgesamt deutlich zu schnell verläuft, als dass ihn Gesellschaften, die über Jahrhunderte gewachsen sind, wirklich "auffangen" können, v.a. nicht, wenn grundlegende Probleme ungelöst bleiben. (Rohstoffe, Wasser/Nahrung, Überbevölkerung, zeitfressender Ideologie-Bullshit)

Ich habe täglich mit nem Haufen Kinder mit Migrationshintergrund zu tun, das Spektrum bei denen ist genauso riesig wie bei den "Blutsdeutschen". Da haste den Perserjungen, der praktisch nur 1er in Deutsch schreibt, das syrische Mädchen, das nach 4 Jahren in Deutschland den Schulabschluss schafft, aber ebenso haste den Türkenboi, dessen Bruder im Knast sitzt, und den emotional kaputten Jungen mit brasilianischen Wurzeln, der von Mitschülern Schutzgeld presst und Drogen tickt. Was mir insgesamt auffällt, ist, dass die Extreme größer werden.

Insgesamt sehe ich Heterogenität positiv, sofern es eine Baseline für funktionierendes Zusammenleben gibt. Grundgesetz ist ein guter Anfang. Was mich aufregt, ist Heuchelei. Auf beiden "Seiten". Wenn die Blümchenschal-tragende Jasmin auf dem Parteitag der Grünen von der Wohlfühlgesellschaft schwadroniert, steigt mir ebenso die Galle hoch, wie bei dem AfD-Horst, der sich jeden Abend im Schatten der Deutschlandflagge in den Schlaf trinkt, weil er schon wieder einen Moslem in der U-Bahn gesehen hat.
 
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@tzui
Im Gegensatz dazu ist die Position "afd Politiker sind Nazis" und man "möchte nicht mit Nazis diskutieren", noch bestimmten Gesinnungen am öffentlichen Diskurs teilhaben lassen eine durchaus valide Einstellung, [...]
So kam ich drauf.

Ich interessiere mich insbesondere dafür, weil ich oft den Eindruck habe, als sei es nicht allein die übliche guilt by association, die es dem linken Mainstream so schwer macht, sich auf einige der Kernthesen der AfD einzulassen. Es ist für mich Argument genug, dass man echte Nazis unterstützt, wenn man sein Kreuz bei der AfD macht. Auch als Grund gegen jede politische Zusammenarbeit taugt das.
Weniger überzeugend scheint mir dieses Argument, wenn man es benutzt, um sich mit den Positionen der Partei grundsätzlich nicht auseinandersetzen zu müssen - Positionen, die mancherorts sogar mehrheitsfähig sind.
 
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So wie die afd ihre thesen in der öffentlichkeit durchmischt mit allerhand rechtsradikaler scheisse präsentiert braucht man sich aber auch nicht wundern wenn die absolute mehrheit der menschen im land nullinger böcke verspürt aus dem braunen durchfallhaufen die weniger beschissenen brocken rauszupicken und aufzupolieren.

Ich meine das ist wie diskutieren mit kritiker. Der kackt irgend einen 0815 vt link ins forum und lässt dann einen "ich bin ja so woke" halbsatz dazu ab und die liebe userschaft soll sich dann gefälligst aus dem haufen abfall des verschwörungstheoretikers die sachen rauspicken die "logisch" sind und ja bitte kritiker keinen strick daraus drehen, dass der link den er gepostet hat zu 95% aus müll besteht.

Bei der afd wählt man halt nicht für einige wenige saubergewaschene themenbröckchen sondern die ganze kackbraune nazischeisse auf einmal.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
An Piko anschließend:
Ich sehe Heterogenität mittlerweile als nervig an. Ich denke dabei an meinen Alltag im universitären Umfeld, bei dem ich mit vielen Ausländern zu tun habe. Ich finde es mittlerweile doch recht anstrengend mit so vielen Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit teilweise sehr schlechten Deutschkenntnissen zu tun zu haben. Und in Deutschland non stop Englisch zu sprechen kommt für mich nicht in die Tüte, da erwarte ich das die Studenten ordentliches Deutsch lernen nach ein paar Jahren, was leider der seltenste Fall ist. Über weniger Chinesen würde ich mich sehr freuen muss ich sagen, unfassbar anstrengende Personen mitunter. Ich sehe für mich selber keinerlei Benefit dieser Heterogenität und würde mir mehr Homogenität wünschen.
 
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Ich sehe für mich selber keinerlei Benefit dieser Heterogenität und würde mir mehr Homogenität wünschen.

deshalb wird die heterogene gesellschaft auch ständig mit dem buzzword "bunt" versehen, welches positiv konotiert ist aber qualitativ nix aussagt. weshalb eine "bunte" gesellschaft geil sein soll, kann dir dann leider keiner sagen.
 
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An Piko anschließend:
Ich sehe Heterogenität mittlerweile als nervig an. Ich denke dabei an meinen Alltag im universitären Umfeld, bei dem ich mit vielen Ausländern zu tun habe. Ich finde es mittlerweile doch recht anstrengend mit so vielen Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit teilweise sehr schlechten Deutschkenntnissen zu tun zu haben. Und in Deutschland non stop Englisch zu sprechen kommt für mich nicht in die Tüte, da erwarte ich das die Studenten ordentliches Deutsch lernen nach ein paar Jahren, was leider der seltenste Fall ist. Über weniger Chinesen würde ich mich sehr freuen muss ich sagen, unfassbar anstrengende Personen mitunter. Ich sehe für mich selber keinerlei Benefit dieser Heterogenität und würde mir mehr Homogenität wünschen.

Du siehst keinen benefit von internationalem wissensaustausch? OK. :sad:
 
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Wir diskutieren doch auch über so einen Schwachsinn wie Mietdeckel und Enteignung von BMW. Ist es deiner Meinung nach auch valide, wenn wir solcherlei Gedankengut aus dem öffentlichen Diskurs verbannen? Wo genau setzt du denn eigentlich die Hürde? Müssen es 20% oder 25% sein? Oder legst du einfach die Leit-Ideologie fest und der Rest hat sich dann nach dem Internet-Troll tzui zu richten?

Dir fehlt es leider absolut an der notwendigen Selbstreflexion, die für die Teilnahme an einer konstruktiven Debatte in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft notwendig ist. Weiterhin stellst du dich mit dem Demokratieverständnis, das du hier offen zur Schau trägst, selbst ins Abseits und außerhalb des GG. Der allererste, der sich somit selbst aus dem öffentlichen Diskurs disqualifiziert, bist also du.

Bevor du hier meinst, festlegen zu dürfen, was diskutabel und was indiskutabel ist, solltest du dich daran erinnern, dass der Rahmen dazu in Deutschland das GG ist, nicht aber dein persönliches Wohlempfinden, deine verletzen Gefühle oder deine Unfähigkeit, mit anderen politischen Einstellungen umzugehen.
das muss wohl jeder fuer sich individuell und die gesellschaft im diskurs entscheiden

Was genau verstehst du an dem satz nicht?
 
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Es ist voll okay Vielfalt nicht zu wollen oder sogar abzulehnen. Man muss dann aber damit leben in einer globalisierten Welt unter die Räder zu kommen. Am Ende des Tages nicht mein Problem...
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Naja erstens ist es wirklich nicht so, als ob ethnische oder soziokulturelle Heterogenität conditio sine qua non für Wohlstand in einer globalisierten Welt wäre - da gibt es genug Gegenbeispiele, von denen hier auch einige schon genannt wurden. Die asiatischen Länder wie Korea und China sind da nur die auffälligsten Beispiele. Die kommen wunderbar ohne jegliche gesellschaftliche Heterogenität zurecht und dominieren zunehmen die globalisierte Weltwirtschaft.

Zum anderen ist die Frage, ob die Globalisierung in dieser Form überhaupt zukunftsfähig ist, wenn man auf der anderen Seite diese als eine der Hauptursachen für zB den Klimawandel ausgemacht hat.
 
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Es ist voll okay Vielfalt nicht zu wollen oder sogar abzulehnen. Man muss dann aber damit leben in einer globalisierten Welt unter die Räder zu kommen. Am Ende des Tages nicht mein Problem...

Hast du ein Beispiel für Gesellschaften die aufgrund mangelnder Heterogenität "unter die Räder" kommen? Soweit ich sehe haben wir mit Japan und Korea zwei Beispiele die von Teilen der Alt-Right gar als Vorbilder für den von ihnen gewünschten Ethnostaat gesehen werden, und die kommen durchaus gut klar bisher. Auch ist es ja nicht so, dass diese Staaten keinerlei (Wissens-)Austausch betreiben, sie tun dies halt nur eher im "wohl kontrollierten" Rahmen.

Damit will ich nicht sagen, dass das Modell dieser Staaten mein favorisiertes wäre, ich denke nur wenn man solch steile Thesen in den Raum wirft, sollte man zumindest ein bisschen Evidenz in der Hinterhand haben (und sei es nur anekdotische).
 
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