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Aus (genuinem!) Interesse: Was sind für dich die Lehren, die man aus den letzten Jahren ziehen sollte?
Meine Wunschvorstellung wäre natürlich eine weitaus restriktivere Migrations- und Asylpolitik mit starken Fokus auf Assimilation. Da wir aber nicht bei Wünsch-Dir-Was sind:
Am wichtigsten ist es, dass der Staat bei "Problemfällen" schnellst möglich durchgreift. Das heißt: rigoroses Abschieben bei Vergehen. Sollte dies nicht möglich sein: Haft/Hausarrest. Bekannte Schlupflöcher ("Pass wegwerfen") müssen geschlossen werden, das Strafrecht bzgl. terroristischer Tätigkeiten im Ausland gegebenenfalls angepasst werden. Am Ende ist allen geholfen, wenn die Zahl medienwirksamer Straftaten abnimmt. Als Ausgleich kann der (dauerhafte) Zugang zu Deutschland für jene, die sich anstrengen, erleichtert werden.
Das verabschiedete Migrationspaket beinhaltet viele dieser Dinge bereits, insofern bin ich derzeit erstmal recht zuversichtlich. Wie gut das Ganze dann in der Praxis funktioniert (insbesondere wenn sich 2015 wiederholt), wird sich zeigen müssen.
Und wo ist da jetzt der Unterschied zu Gustavos Aussage, die xenophoben Gefühle der AfD-Wähler, also ihre "Nahbereichsempirie der Überfremdung" eben nicht ernst zu nehmen? Ist doch die gleiche überemotionalisierte Scheiße.
Deine Prämisse stimmt nicht. Ich persönlich bin kein Fan von völkischem Denken, wenn also der Landbewohner mit der bloßen Präsenz von brauner Haut bereits Probleme hat, dann gehe ich da nicht mit und nehme das auch nicht Ernst. Ich bin auch der Auffassung, dass sich taste-based Rassismus, also jener der auf rein emotionaler Ebene stattfindet, nach längerem Zusammenleben von alleine auf einem recht niedrigem Niveau einpendelt*. In der Hinsicht stimme ich Gustavo also teilweise zu.
Wenn hingegen mit berechtigten Sicherheitsbedenken argumentiert wird, sehe ich das anders. Es fällt mir einfach schwer zu sagen, dass man jetzt im Namen der Menschlichkeit mit dem einen oder anderen Delikt mehr leben muss (sei es nun Diebstahl oder harmlose Körperverletzung, oder eben schwerere Straftaten).
Was mich bei manch politischem Kommentaren aus der Linken Ecke stört, ist: Die kommen ja nicht von Oma Erna, sondern häufig von jungen, gebildeten Menschen - also jenen die prinzipiell die Fähigkeit besitzen sollten, sich über die Verfahren in anderen Ländern zu informieren. Entweder wissen diese Leute, dass sie übertreiben - das würde sie dann zu Populisten oder Lügnern machen. Oder sie haben trotz ihrer Voraussetzungen schlicht keine Ahnung. Letzteres fände ich bedenklicher, bei Ersterem könnte man zumindest hoffen, dass es hauptsächlich Getöse ohne Praxisrelevanz ist.
*Vorausgesetzt der Staat bildet entsprechend und hetzt nicht Nazi-Style aktiv mit.
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