Der Betreiber aller Lager hat wie schon von mir erwähnt vor einem Jahr signalisiert, dass er diese nicht weiter betreiben wird, die Regierung hat bisher keinen anderen privaten Betreiber gefunden. Ferner sollen die Zustände in den Lagern auf Naru ähnlich sein, offensichtlich hat es in Regierungskreisen niemanden gejuckt was da passierte, obwohl seit Jahren darauf hingewiesen wurde.
Eben, dann hätten sie es in eigene Hände nehmen müssten, wenn sie keinen privaten Betreiber finden. Da sie das nicht getan haben, finde ich die Verurteilung und die Strafzahlungen vollkommen berechtigt.
Es ging auch um die Unterbringung an sich, denn die Flüchtlinge dürfen weder in Papua, noch auf Naru die Lager verlassen und sind dort de facto interniert, das Oberste Gericht Paupuas hat die Auflösung des Lagers angeordnet.
Das ist imho Teil des Vertrages mit Papua und durchaus kritisch zu sehen, wenn das Gericht sagt "nö nö", dann sollen die da eben die Lager verlassen dürfen, den Australiern dürfte das ziemlich Wurst sein. Wahrscheinlich ist denen auch die Auflösung des Lagers ziemlich wumpe, solange die Personen halt nicht nach Australien gelangen sondern dann eben in Papua bleiben.
Das erwarte ich auch nicht, das Modell wird aber gerne von dir und deinen gleichgesinnten als perfekt funktionierendes Muster verkauft, während es seit Jahren negative Schlagzeilen produziert.
Es IST ein Erfolgsmodell, gemessen am Reiz, es nach Australien zu versuchen und der Anzahl derer die es schaffen. Negative Schlagzeilen produziert wirklich jedes Problem weltweit, zu dem es mehr als eine Meinung gibt. Zumal diese negativen Schlagzeilen sich jeweils entweder auf die Zustände in den Lagern fokussieren, die völlig zurecht kritikwürdig sind oder sich prinzipiell gegen ein Lagersystem aussprechen und komplett einseitig von Quellen kommen die sich eben gegen ein solches System positioniert haben.
Du darfst im Übrigen aufhören, mich in eine Ecke von Leuten stellen zu wollen, die sich *genau solche* Lager irgendwo in der Wüste wünschen. Möglichst ohne fließend Wasser, mit täglichen Vergewaltigungen und all dem Zeug, damit Du konstruktive Diskussionen direkt im Ansatz erstickst und die NoBorders Idylle oder Vollversorgung für Jeden als alternativlos erscheinen lassen kannst.
Die Aussicht in ein Land verschifft zu werden, dass religiös verfolgte nach vietnam abschiebt und in dem menschenrechtsverletzungen an der tagesordnung sind mag für dich reizvoll sein, sie würden mit ihrer einwilligung aber die gerichtsbarkeit australiens verlassen und sie gegen die von kambodscha tauschen. der "deal" basiert zudem auf freiwilligkeit, auch wenn die regierung massiven druck ausübt kann sie niemanden zwingen dort hin zu gehen, das wird wohl auch ein problem bei der auflösung des camps auf papua werden.
Ich sage nirgendwo, dass ich das "reizvoll" finde, nur dass es anscheinend Möglichkeiten gibt, dieser "Hölle" zu entkommen. Möglichkeiten die in der Presse gern und absichtlich verschwiegen werden. Dass die Alternativen auch nicht rosig sind, maybe, aber "Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung" gilt doch nach Definition der Kritiker streng regulierter Einwanderung sowieso in 80% der Welt. Wäre auch alles gar kein Problem, wenn man die Unterbringungsstätten vernünftig organisieren und finanzieren würde, dann könnten die Leute da menschenwürdig leben, schließlich sind es in Deinen Augen ja alles "Flüchtlinge" die vor Tod, Folter und Krieg geflohen sind. Da sollte die Sicherheit und Rundumversorgung einer Unterbringungseinrichtung doch die bessere Alternative sein, oder nicht? Und wems nicht gefällt, der kann ja gern zurück gehen.
ein lager irgendwo auf ihrem riesenkontinet zu bauen und die leute dort zu internieren ist verstößt nach ansicht einiger "rechtsexperten" gegen die charta der menschenrechte, ferner würde es bedeuten, dass alle kinder die in diesen lagern gezeugt wurden und das 10te lebensjahr erreichen die australische staatsbürgerschaft erhalten und dann faktisch mit ihren eltern das lager verlassen dürfen - eine änderung dessen bedarf wohl einer 2/3 mehrheit im parlament -, darüber hinaus gibt es wohl noch andere rechtliche vorbehalte, weswegen das "offshore" modell gewählt wurde.
Mag sein, und mit Sicherheit gibts genauso einige "Rechtsexperten" die das anders sehen. Da bin ich ganz entspannt, dass die Australier dafür 'ne Lösung finden. Abgesehen davon kann man in 10 Jahren ja auch sehr viel erreichen, zum Beispiel genau das, was in europäischen Lagern geschehen sollte:
- Identitätsfestellung
- Registrierung in einer Datenbank
- Bearbeitung des Asylantrages
- konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber
- konsequente Abschiebung von ermittelten Straftätern
- Fokussierung von Hilfsmaßnahmen für wirklich Bedürftige (Alte, Kranke, Kinder, Behinderte)
- kontrollierte Weiterleitung bzw. Übernahme von angenommenen Asylbewerbern oder Personen die eine Duldung ausgesprochen bekommen in weiterführende Strukturen die dann gezielt Integrationsmaßnahmen beginnen können
Leider muss man Dir ja immer und immer und immer wieder erzählen, dass es eben NICHT um "Grenzen zu, keine Flüchtlinge mehr reinlassen!" geht, sondern darum, die Migration zu kontrollieren - was absolut notwendig ist, denn sowohl die Sozialsysteme als auch der soziale Frieden sind fragile aber vor allem sehr wertvolle Konstrukte denen man Veränderungen eben langsam und dosiert zumuten muss.
Also selbstverständlich soll den Menschen denen Asyl zusteht auch Asyl zu gewährt werden und diejenigen denen es nicht zusteht die Abschiebung. Dummerweise willst Du das anscheinend schlichtweg nicht einsehen, denn Du sprichst in quasi jedem Deiner Beiträge völlig unreflektiert stets von "Flüchtlingen" die nachgewiesenermaßen nur eine Teilmenge all derer sind die da kommen.