Flüchtlingsströme Richtung Europa

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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Wie wäre es mit Folgendem: Die normalen Leute einigen sich darauf, dass es zu welchen Kosten auch immer möglich aber nicht wünschenswert ist (wenn es auch anders geht), die deutsche Grenze wegen der Flüchtlinge zu schließen; möglich UND wünschenswert ist, das Problem schon an der europäischen Außengrenze zu lösen und dass man als Grenzschützer außer in Notwehrsituationen nicht auf Flüchtlinge schießen kann, zumindest wenn man kein Piktohitler ist. Die anderen Leute (Btah, ich schaue in deine Richtung) wenden sich wieder wichtigerem "kontinuierlich meine eigenen Finger durchzählen"-Business zu und wir hören jetzt einträchtig das Hetzerle?
 
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Gustavo, du bist echt köstlich.

Warum sollte es "nicht wünschenswert" sein, illegale Migranten abzuhalten?

Oder unterliegst du weiterhin der absurden Illusion, dass eine geschlossene Grenze für illegale Migranten gleichzusetzen ist mit geschlossener Grenze für Privat- und Geschäftstransit?

Mit deinen Dümmlichkeiten wie Piktohitler triggerst du hier niemanden -- du zeigst nur einmal mehr, wes Geistes armseliges Kind du bist.

Sonst #2 an Mackiavelli's letzte Posts.
 
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wie sieht das denn praktisch gesehen aus zwischen illegalen und legalen Migranten ad hoc an der Grenze zu unterscheiden Xantos?
 
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wie sieht das denn praktisch gesehen aus zwischen illegalen und legalen Migranten ad hoc an der Grenze zu unterscheiden Xantos?
Ernsthaft?
Das ist doch der Standardprozess an der Grenze.
Ein legaler Einreisender hat entweder einen Pass, mit dem man visafrei reinkommt, oder ein Einreisevisum.
Wer kein Visum (oder keinen Pass, der auch zur visafreien Einreise berechtigt), der ist kein legaler Einreisender und wird nicht reingelassen.

Wer politisches Asyl (individuelle Verfolgung, trifft auf 1% der derzeitigen Migranten zu) nach Grundgesetz beantragen kann, der kann zur deutschen Botschaft in Wien, Prag etc. gehen. Denn in diesen Ländern wird er nicht verfolgt, sie sind sicher.

Wer kein politisches Asyl beantragen möchte oder kann, und nicht legal einreisen kann, wird nicht reingelassen.
Denn auch der syrische Kriegsflüchtling ist in Österreich sicher und ihm muss von Deutschland kein Schutz gewährt werden.

Wie gesagt, das ist der ganz normale Standardprozess.
Über diesen hinaus kann man sich darüber unterhalten, unter welchen Bedingungen wir Visa vergeben (z.B. für hochqualifizierte mit Jobangebot), oder ob wir uns an Resettlement-Programmen beteiligen, um Kontingente von Kriegsflüchtlingen freiwillig und idealerweise direkt aus den Camps vor Ort aufzunehmen.


Fazit:
Es ist superleicht, an der Grenze zwischen legalen und illegalen Migranten zu unterscheiden.
Wer nicht einreisen darf, und es trotzdem versucht, der wird daran gehindert. Ob durch deinen Zaun, eine Schranke, die kräftigen Arme des Grenzbeamten, Wasserwerfer, Tränengas oder Schusswaffeneinsatz liegt einzig und allein am Verhalten des illegalen Migranten und seinem Bedrohungspotential. Zu 99,99999% wird kein Schusswaffengebrauch nötig sein, so wie dies die nicht gut ausgerüstete mazedonische Polizei eindrucksvoll bewiesen hat.
 
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D.h Flüchtlinge, die aus einem Land fliehen in denen ihr Leben massiv gefährdet ist, die aber keine Papiere haben um sich auszuweisen müssen damit leben?
 
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Ja Österreicher und Holländer deren Leben massiv gefährdet sind, haben dann ein Problem :rolleyes:
 
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D.h Flüchtlinge, die aus einem Land fliehen in denen ihr Leben massiv gefährdet ist, die aber keine Papiere haben um sich auszuweisen müssen damit leben?

Welches unserer Nachbarländer meinst du denn?
Ich liste sie mal auf:
Dänemark
Polen
Tschechei
Österreich
Lichtenstein
Schweiz
Frankreich
Belgien
Niederlande
Das sind schon ganz schöne Krisengebiete
 
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Würde ohne Probleme funktionieren, wenn wir eine EU hätten die zusammenarbeiten würde. Wenn die Flüchtlinge aber dann in diesen Ländern auch nicht bleiben können? Bzw. wenn alle anderen Länder sich auch nur tendenziell wie Deutschland verhalten würden bräuchten wir die Grenzkontrollen gar nicht, weil dann die Aufteilung viel ausgeglichener wäre.

Zu denken "jetzt lassen alle die Länder um Deutschland herum die Flüchtlinge irgendwie immer weiterziehen bzw. fordern sie auf das Land in dem sie jetzt sind zu verlassen; aber wenn wir sie dann wieder zurückschicken bzw. daran hindern reinzukommen, dann werden die Länder, die vorher kein Interesse hatte sicher alle mit offenen armen empfangen" finde ich bisschen naiv.

Ich habe dazu vor Monaten einen ganz interessanten Beitrag auf quer gesehen wo man gesehen hat, was z.B Österreich teilweise unternimmt um Flüchtlinge weiter zu uns nach Deutschland zu transportieren.

Wir haben nicht primär ein Problem der Flüchtlinge sondern der Kontingente pro Land - ein innereuropäisches Problem.
 
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Würde ohne Probleme funktionieren, wenn wir eine EU hätten die zusammenarbeiten würde. Wenn die Flüchtlinge aber dann in diesen Ländern auch nicht bleiben können? Bzw. wenn alle anderen Länder sich auch nur tendenziell wie Deutschland verhalten würden bräuchten wir die Grenzkontrollen gar nicht, weil dann die Aufteilung viel ausgeglichener wäre.

Wir haben nicht primär ein Problem der Flüchtlinge sondern der Kontingente pro Land - ein innereuropäisches Problem.


das ist schlicht und ergreifend falsch, denn die anderen länder die die grenze zumachen oder die flüchtlinge gezielt weiterleiten sind sich bewusst was für "menschen" dort in und durch ihre länder ziehen und lösen das problem ebend auf ihre weise,genau weil deutschland in seiner jetzigen form jeden dahergelaufen"pass verloren" heini wie im schlaraffenland durchfüttert.

denn in ländern wie mazedonien albanien und polen zb. , da wollen keine muselmänner hinn. frag dich doch mal warum
 
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@ Phil: Die Denkweise ist grundlegend falsch.
Noch nie hatten "Flüchtlinge" das Recht quer durch die Welt zu reisen und sich eine neue Heimat ihrer Wahl auszusuchen. Unsere Nachbarstaaten lassen die auch erst überhaupt rein, weil sie wissen, dass Deutschland vor lauter Welcome-Besoffenheit die Arme weit ausgebreitet hat und sie alle aufnehmen wird. Sonst wäre da auch ruck zuck die Grenze dicht. Kann man moralisch falsch finden, aber es ist international so üblich.
Sich jetzt aufs hohe Roß zu setzen und zu sagen ganz Europa soll Deutschlands völlig hirnverbrannte Politik mittragen und jedes Land soll ab jetzt Flüchtlinge aufnehmen, ist an Überheblichkeit kaum zu überbieten. Es gibt gute Gründe dafür, warum die anderen Länder ausnahmslos (!) nicht mitziehen und wir sollten mal darüber nachdenken, ob es schlau ist allen anderen Ländern jetzt unseren Willen aufzuzwingen.
Warum nicht in einer EU-Initiative gemeinsam große Flüchtlingslager in den Krisenregionen errichten und betreiben? Das wäre viel viel leichter durchzusetzen und würde uns auch innenpolitisch nicht vor solche gigantischen Probleme stellen.
 
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Es ist nur vernünftig die Flüchtlinge nach Deutschland durchzulassen. Ich kann diese Länder absolut verstehen. "Deutschland" mit Merkel hat ja den Flüchtlingsboom erst richtig gestartet und Merkel mit ihrem "wir schaffen das" alle eingeladen sich hier in Deutschland durchfüttern zu lassen.

Dieses Verhalten spaltet Europa weil kein Land die Flüchtlinge (bis auf vielleicht Schweden) will. Aber Deutschland will eine innereuropäische Lösung? Ja, bitte spalte Europa noch weiter.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Manchmal habe ich das Gefühl, wenn man die ganzen "Hey Leute, ich habe es mal zu Ende gedacht: Wenn wir auf das Wohlergehen der Flüchtlinge einfach scheißen, ist die ganze Problematik superleicht zu lösen!!!" Posts + Antworten darauf hier löschen würde, wäre der Thread noch ca. 5 Seiten lang.
 
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ich packs mal hier rein:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article159891979/Schluesselwort-kultursensibel.html

Eine niederländische Migrantenpartei (DENK) kann alle Integrationsprobleme lösen! Nicht die Neuankömmlinge werden angepasst, sondern einfach alle anderen die ewig gestrigen. Wer das nicht mag, bekommt von der Scharia Rassismuspartei eins auf den Deckel. Nur auf der Koranschule gewesen? Kein Wort niederländisch können? Kein Problem mehr! Schließlich darf man auch nicht zuviel verlangen und muss sich auch mal ein wenig anpassen.

Mal schauen, wann es das bei uns gibt und ob man dann direkt das Original AKP bekommt.
:dead:

oder ist das satire?
 
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Manchmal habe ich das Gefühl, wenn man die ganzen "Hey Leute, ich habe es mal zu Ende gedacht: Wenn wir auf das Wohlergehen der Flüchtlinge einfach scheißen, ist die ganze Problematik superleicht zu lösen!!!" Posts + Antworten darauf hier löschen würde, wäre der Thread noch ca. 5 Seiten lang.

Keul dir ruhig einen auf deinen Pseudo-Humanitarismus.

Denn in der Praxis ist es die Merkel-Politik, welche schlecht für die echten Kriegsflüchtlinge ist:
• Keine Unterstützung der Camps vor Ort, wo das Gros der Flüchtlinge sitzt
• Durch das hereinlassen eben nicht nur von Kriegsflüchtlingen, sondern beliebeigen anderen Migranten (darunter u.a. eine kleine Gruppe hochkriminelle Nordafrikaner) Verbrauch von finanziellen Resourcen und politischem Kapital (welches dadurch eben nicht eingesetzt wird, den echten Flüchtlingen zu helfen)
• Erschaffung von Pull-Faktoren für Gruppen, die dann eh keine Chance auf Asyl haben und deren Gesamtsituation daher nur verschlechtert wird

Zum letzten Punkt habe ich eine gute WDR-Radiodoku gehört:
http://www1.wdr.de/mediathek/audio/...radiofeature-freiwillige-abschiebung-100.html

Diese ist relativ erfreulich neutral gehalten und blickt auf Einzelschicksale, z.B. von Kosovaren oder serbischen Roma, die im Rahmen der Migrationswelle versuchten, in Deutschland Asyl zu beantragen und dann wieder gehen müssen.

Die, die wieder gehen müssen und von Merkel's Pull-Faktor angelockt wurden haben nämlich nichts von eurer behinderten Verteidigung der offenen Grenzen. Die haben ihr letztes Hab und Gut daheim verkauft und müssen dann nach 1 Jahr doch wieder dorthin zurück.

Aber solange ihr euer moralisches Roß habt ist die Realität ja egal, ne?

Zu denken, dass Merkel ihren Scheiss aus echten humanitären Gründen gemacht hat ist eh hochgradig naiv.
Entweder war es Machtkalkül (negative Presse verhindern), oder dümmliche Ideologie (christliche Nächstenliebe in Form von Gesinnungsethik, ohne die Konsequenzen zu durchdenken).
 
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Das positive was man aus diesem Thread und der Debatte ziehen könnte:

Alle (fast ohne Ausnahme) sind der Meinung, dass wir mit sehr viel mehr Aufwand und Geld als bisher, verhindern müssen das weitere Krisenherde auf dieser Erde entstehen. :)

Die Frage ist nur, wer scheitert da an der Realität ^^
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Zu denken, dass Merkel ihren Scheiss aus echten humanitären Gründen gemacht hat ist eh hochgradig naiv.
Entweder war es Machtkalkül (negative Presse verhindern)


Immer wenn ich überlege, dir doch mal wieder ernsthaft zu antworten, sagst du etwas SO Lächerliches, dass ich mich eines Besseren besinne. Das muss man dir doch irgendwie hoch anrechnen.
 
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Zu denken, dass Merkel ihren Scheiss aus echten humanitären Gründen gemacht hat ist eh hochgradig naiv.
Entweder war es Machtkalkül (negative Presse verhindern), oder dümmliche Ideologie (christliche Nächstenliebe in Form von Gesinnungsethik, ohne die Konsequenzen zu durchdenken).

das halte ich für unwahrscheinlich, denn merkel ist politisch erfahren genug, um zu wissen das die große mehrheit eine derartige einwanderungspolitik ablehnt - so wie so ziemlich jede andere bevölkerung auf der welt.
die cdu war immer die partei mit der restriktivsten politik bzgl migration und ist damit gut gefahren. imo ist merkel bewusst gewesen das sie sich kurzfristig aufwind verschaffen kann*, weil die presse sie über den grünen klee lobt, aber mittel bis langfristig dafür bluten wird.

christliche motive...ähm ja..

*falls es diesen aufwind überhaupt je gab und er ggf nur medial stattfand
 
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Benrath

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Könnt ihr euch auf der VT Seite jetzt mal einig werden was Merkels Motive waren/sind, statt nur naives Gutmenschentum auszuschliessen. Was ist der evil Plan?
 
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Sie wollte die Stimmen von aufgeklärten Bürgern wie Kritiker und Xantos durch das einführen von ganz vielen leicht steuerbaren Museln kleiner machen.

Ist doch obvious.
 
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@Gustavo
Kritisierst du, dass Xantos behauptet, Merkels Motive beurteilen zu können (d'accord) oder dass er behauptet, man könne die Flüchtlingspolitik nicht mit humanitären Gründen rechtfertigen?
Ich hab Xantos ja zuletzt genug kritisiert, aber von der polemischen Ausdrucksweise (Nächstenliebe/Gesinnungsethik als Ideologie) mal abgesehen, ist mir nicht ganz klar, was an seiner Einschätzung so falsch ist.

Dabei geht es mir weniger darum, welche Motive Merkel tatsächlich geleitet haben, denn das ist unmöglich herauszufinden. Mehr interessiert mich, mit welcher moralischen Überzeugung man an die Flüchtlingsfrage herangehen kann und welche Politik daraus folgt.
Ich glaube, wir sind uns relativ einig, dass die Antwort irgendwo in der Mitte liegt zwischen Megavolt/Mackiavelli ("in unseren Nachbarländern wird niemand verfolgt: Grenze dicht, alle aussperren") und Leinad/Phil ("Zuwanderung ist ein Gut an sich: Grenzen auf").
 
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Dass man nie ultimativ wissen kann, was Merkels Motive waren ist ja logisch.

Mich aber für Spekulation und Behauptungen darüber zu kritisieren, während man selbiges bei den AfD-Politikern stets tut ist tough :D

(bspw. "Ne, Petry wurde nicht vom Journalisten zu einer objektiv korrekten Aussage hingeführt, die man ihr dann negativ auslegen kann. Das hat sie ganz bestimmt gezielt zur Provokation gemacht.")

Aber gut, mit zweierlei Maß messen kennt man ja von der Hohen-Roß-Fraktion.
 
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Wie er das Petry-Themer immer noch nicht seinlassen kann. :rofl2: Das scheint dich schwer getroffen zu haben. Wenn du jetzt noch darlegen kannst, wo Gustavo über Petrys Aussagen spekuliert hat, dann mach das ruhig. So wie ich das sehe tust du das zusammen mit Myta die ganze Zeit ("so oder so hat sie das doch gemeint"), während Gustavo sich immer nur darauf bezogen hat, was sie tatsächlich gesagt hat.
 
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man muss sich ja nicht auf ein merkelmotiv festlegen, aber man kann welche ausschließen. humanitärer imperativ :rofl:
 

Benrath

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Wieso kann man das eigentlich so völlig ausschliessen? Du würdest ihr nicht mal zutrauen, dass es eine Dimension ihrer Motivation ist.

Idealistisch werden Menschen Politiker um Land und Bevölkerung zu helfen. Für MV und Co nur im eigenen Land und der eigenen Bevölkerung. Eventuell ist Merkel grössenwahnsinnig und möchte der ganzen Welt helfen.
 

Gustavo

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@Gustavo
Kritisierst du, dass Xantos behauptet, Merkels Motive beurteilen zu können (d'accord) oder dass er behauptet, man könne die Flüchtlingspolitik nicht mit humanitären Gründen rechtfertigen?
Ich hab Xantos ja zuletzt genug kritisiert, aber von der polemischen Ausdrucksweise (Nächstenliebe/Gesinnungsethik als Ideologie) mal abgesehen, ist mir nicht ganz klar, was an seiner Einschätzung so falsch ist.


Ich habe kein Problem mit den Leuten, die sagen dass Deutschland egoistischer handeln soll in dieser Frage. Das ist nicht meine Meinung, aber es ist eine völlig legitime Haltung. Es ist bloß lächerlich so zu tun, als wäre das auch die humanitäre Haltung, weil Merkels Politik ja auch mittelbare humanitäre Kosten (Ertrunkene im Mittelmeer, Osteuropäer die ihr letztes Hab und Gut verkaufen) verursacht, die in anderen Szenarien so nicht entstehen würden. Das ist zwar richtig, aber die mittelbaren humanitären Kosten, die entstehen, wenn Deutschland seine Grenze schließt, werden immer mit dem Verweis zur Seite geschoben, man hätte das Geld ja auch vor Ort investieren können, obwohl jedem denkenden Menschen klar ist, dass das niemals passiert wäre, genau wie es in den vier Jahren vor dem Flüchtlingsstrom nach Europa (vulgo Deutschland, Österreich, Schweden) nicht passiert ist. Objektivität funktioniert nur von beiden Seiten.
 
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Du basierst deine These, dass "offene Grenzen" humanitär besser sei ja auch auf der Mutmaßung, dass auch mit geschlossenen Grenzen kein Support der Camps erfolgt wäre.

Was ist an deiner Mutmaßung besser als an meiner?

Warum ich es für sehr möglich halte, dass wir bei geschlossenen Grenzen sowohl die Camps vor Ort unterstützt hätten, als auch Resettlement betrieben hätten:

1. Diejenigen, die wie du sehen möchten, dass Deutschland hilft, hätten ihre Energie darauf konzentriert, die Hilfe vor Ort & partielles Resettlement voranzutreiben.

2. Die Stimmung in Deutschland wäre gegenüber den Flüchtlingen bei Weitem nicht so negativ.

3. Der Fokus von Politik und Medien wäre nicht wie jetzt zu 110% auf die Versorgung, das Chaos, die Probleme in Deutschland. Mit Sicherheit gäbe es mehr Diskussionen und Beiträge zu der Situation der Flüchtlinge in den Camps.

4. Finanzielle Resourcen wären mehr verfügbar.

5. Entscheidungen wie die von Kanada, 30.000 Flüchtlinge aus den Camps zu resettlen, hätten guten moralischen Druck aufgebaut.

Ich bin mir recht sicher, dass wir mindestens 200.000-300.000 Flüchtlinge per Resettlement aufgenommen hätten, und die EU ein paar Mrd. mehr für die Camps aufbringen würde.

Beweisen kann ich es natürlich nicht, aber erneut misst du mit zweierlei Maß, wenn du die Alternativlosigkeit der offenen Grenzen mit deiner ebensowenig beweisbaren Gegenthese ("Wir hätten bei geschlossenen Grenzen nicht geholfen") verteidigst.
 
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dadurch das sie die halb erfrorenen und verhungernden Menschen damals nach Deutschland gelassen hat, konnte ihnen instant geholfen werden. Das ist sozusagen der save call, welcher zu 100% alle Menschenleben rettet.
Camps hochzuziehen, Essen auszuteilen und medizinische Versorgung zu gewährleisten dauert nun mal seine Zeit und erfordert viel Organisationsaufwand über mehrere Länder hinweg.

Ich denke Merkel hat damals einfach aus humanitären Gründen aus dem Bauch raus gehandelt.

Was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht: Proteste, erstarken von Pegida & AfD, hatte Merkel bestimmt nicht auf dem Schirm. Ich denke bei mehr Bedenkzeit und besserer Beratung hätte sie evtl. auch anders gehandelt. (Versorgung in Lagern vor der Grenze). Die Situation drohte damals einfach zu eskalieren und Menschenleben auf dem Gewissen möchte sicherlich, zumindest kein deutscher, Politiker haben. (Auch wenn natürlich an unser aller Hände natürlich Blut der Entwicklungsländer klebt, auch an denen deutscher Politiker)
 
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dadurch das sie die halb erfrorenen und verhungernden Menschen damals nach Deutschland gelassen hat, konnte ihnen instant geholfen werden. Das ist sozusagen der save call, welcher zu 100% alle Menschenleben rettet.
Camps hochzuziehen, Essen auszuteilen und medizinische Versorgung zu gewährleisten dauert nun mal seine Zeit und erfordert viel Organisationsaufwand über mehrere Länder hinweg.

Ich würde mich nicht beschweren, wenn sie die Flüchtlinge auf der Route aufgenommen, aber gleichzeitig die Route dichtgemacht hätte.

Dann wären nämlich 50% der Syrer und 80% der Wirtschaftsmigranten gar nicht erst aufgebrochen.

Das Argument ist also mMn nicht tauglich -- oder wie siehst du das?
 
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Den Flüchtlingen ist aber auch schon weit weit vor Deutschland geholfen worden.

ahja und weil denen so gut geholfen wurde, haben sie teilweise ohne Zelte und Schlafsäcken bei Minusgraden vor dem Grenzzaun campiert. Wenn deine Definition von "helfen" gefühlte, 5 Ärzte, 10% Schlafsäcke auf 100.000 Menschen ist. Dann sind wir natürlich wieder bei einer Humanismus Debatte.
 
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Ich würde mich nicht beschweren, wenn sie die Flüchtlinge auf der Route aufgenommen, aber gleichzeitig die Route dichtgemacht hätte.

Dann wären nämlich 50% der Syrer und 80% der Wirtschaftsmigranten gar nicht erst aufgebrochen.

Es ging mir grade um die Entscheidung warum damals Merkel die Grenzen temporär öffnete, warum sie die Grenzen weiter offen liess ist einen ganz andere Baustelle. Ich denke sie tat dies damit sich so eine Situation nicht wiederholen konnte. (Wahrscheinlich auch der Grund warum Merkel gegen die sofortige Schliessung der Route war).

Die Entscheidung die Grenzen offen zu lassen halte ich für fragwürdig und bin mir sicher Merkel wird diese Entscheidung nachträglich auch bitter bereuen (wird sie nicht so zugeben können)

Das Argument ist also mMn nicht tauglich -- oder wie siehst du das?
nochn edit: was faselst du überhaupt von Argumenten? Ich habe einfach dargelegt warum ich glaube, dass Merkel damals so gehandelt hat. Ich hab weder behauptet das diese Entscheidung, die richtige bessere oder humanere ist? Die Menschen durchzulassen war einfach die schnellere Lösung zu helfen. Kann man ja wohl kaum bestreiten, Camps bauen, Lebensmittel, Kleidung und Ärzte zu senden dauert nun mal.
 
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dadurch das sie die halb erfrorenen und verhungernden Menschen damals nach Deutschland gelassen hat, konnte ihnen instant geholfen werden.
wo auf der Strecke hierher waren die noch gleich Ende August/Anfang September halb erfroren?
 
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Merkel wird und braucht gar nicht bereuen. Nächstes Jahr wird sie wieder Kanzlerin. Entweder mit Schwarz-Rot, Schwarz-Rot-Grün/Gelb. Bis 2021 wird der Migrantenanteil weiterwachsen und damit Merkels Wählerschaft, denn ich wiederhole mich gerne: Jede Stimme für SPD, Grüne, FDP ist auch eine für Merkel.

Ironischerweise kann Merkel wohl nur durch eine Islamisten-Partei wie Denk oder eine deutsche AKP (ist sicher schon in Planung) gestoppt werden, denn im Zweifel für den Koran und so.

Die Menschen durchzulassen war einfach die schnellere Lösung zu helfen. Kann man ja wohl kaum bestreiten, Camps bauen, Lebensmittel, Kleidung und Ärzte zu senden dauert nun mal.

Ich lach mich kaputt. Jeder vernünftige, deutsche Logistiker kann innerhalb 24h jede beliebige Fracht (Essen, Zelte, Decken) durch ganz Europa transportieren, wenn es denn gewollt ist. Ist es aber nicht und war es auch nie.
 
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Gustavo

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Beweisen kann ich es natürlich nicht, aber erneut misst du mit zweierlei Maß, wenn du die Alternativlosigkeit der offenen Grenzen mit deiner ebensowenig beweisbaren Gegenthese ("Wir hätten bei geschlossenen Grenzen nicht geholfen") verteidigst.


Wie gesagt: Auf diesem lächerlichen Niveau bin ich nicht bereit, über dieses Thema zu reden.

Für den Rest mal zum Bedenken: Die Not ist nicht 2015 sprunghaft angestiegen, sondern graduell gewachsen. Bis Anfang 2016 wurden in fünf Jahren für Syrer von allen Ländern der EU minus Schweden und Deutschland zusammen 30.000 Resettlement-Plätze bereitgestellt (Zeitraum variiert). Keines der anderen Länder wurde durch Merkels Politik in irgendeiner Weise daran gehindert, Flüchtlinge eigenständig über Resettlement aufzunehmen wie bspw. der UK es getan hat; der UK hat dafür 20.000 Plätze bis 2020 angeboten. Deutschland selbst hatte vor der Flüchtlingswelle 20.000 Resettlement-Plätze versprochen.
Nochmal: Ich habe KEIN PROBLEM damit, zu sagen, dass das nicht unser Problem ist. Aber dann sollte man sich auch nicht in die Tasche lügen und so tun, als sei das, was man zufällig selbst für richtig hält, auch humanitär die beste Option. Wir reden hier von einem klassischen collective action-Problem und nur weil man es sich ganz doll wünscht wird es sich nicht einfach lösen, wenn man selbst zu wenig (niemand spricht von "nichts") tut. So viel Ehrlichkeit kann durchaus von Leuten erwartet werden, die sie von anderen auch erwarten.
 
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