Nehmen wir deine Aussage mal als wahr an, und schauen wir zusätzlich auf die Realität:Einfache, ungelernte Arbeit, braucht nicht viel an Qualifikation, teilweise nichtmal flüssiges Deutsch. Diese Qualifikationsstufe innerhalb weniger Jahre zu erreichen ist ein Klacks, wenn man nicht geistig behindert ist (und das ist nicht als Flame gemeint). Man muss sich schon extrem querstellen, um nicht an einem Fließband arbeiten zu können. Bis hierhin müsstest du das einsehen können.
http://www.bloomberg.com/news/artic...elcome-to-sweden-you-ll-get-a-job-in-a-decade
Nach deiner Aussage sind also 47% der schwedischen Flüchtlinge entweder geistig behindert, oder stellen sich quer. Denn sie haben ja trotz der Einfachheit nach 10 Jahren keinen Job gefunden bzw angenommen.But if the past is anything to go by, about half of the refugees arriving today in the Nordic nation will still be unemployed by 2025.
According to the National Audit Office, only 53 percent of refugees who arrived in 2003 had found jobs by 2013.
Fein. Ich glaube zwar, dass auch nicht geistig behinderte, sich nicht querstellende Flüchtlinge ein Problem auf dem Arbeitsmarkt haben, aber am Ende ist das egal. Für den Sozialstaat ist es nicht so wichtig, warum jemand nicht arbeitet. Sondern dass er es nicht tut.
(Zumal ungelernte Arbeit sich nicht selbst trägt. Die Rentenkassen und die Krankenkassen zahlen insb. in den letzten Lebensjahrzehnten massiv drauf.)
Nein, es hat nichts mit den Flüchtlingen zu tun.Wenn es dann um den Wert dieser Arbeitsformen geht kann man mit dem Diskutieren angehen. Augenscheinlich werden diese Tätigkeiten immer redundanter, wobei das primär gar nichts mit den Flüchtlingen zu tun hat.
Niemand beschuldigt die Flüchtlinge, an den Makrotrends Globalisierung und Automatisierung schuld zu sein.
Deine eigene Erkenntnis bedeutet aber, dass eben in der Zukunft noch weniger Jobs für ungebildete Migranten auf dem Markt sein werden. Sich also das Problem eher verschärfen wird.
Grundsätzlich agree. Auch hier allerdings: Die Fähigkeit des stärker automatisierten Deutschland in 2050, nicht arbeitende Menschen durchzufüttern, ist begrenzt. Ergo wird der Lebensstandard der durchzufütterneden Menschen (lies: ärmere Rentner, Hartz IV Empfänger) sinken, wenn Millionen zusätzlicher Hilfsempfänger ins soziale Netz kommen.Weiterführend siehe Pikos letzten Post, oder Benraths allgemeiner Hinweis, dass man die Definition von Arbeit überhaupt zu überdenken hat. Der komplette Absatz verdient eigentlich ein eigenes Topic, da die Industrie 4.0 ziemlich interessant ist. Anknüpfend daran stellt sich die Frage, ob ein Wohlfahrtsstaat Vollbeschäftigung nötig hat, bzw. welche Definition eines Normalarbeitsverhältnis mit allen Implikationen für die Sozialsysteme festlegen müsste.
Dies ist faktisch falsch.Hier kann man auf Leinands Post verweisen - die Kostenfrage wird eine ganz andere sein. Dieses komplette Thema ist btw in meinen Augen deutlich wichtiger als die Flüchtlingsfrage; die verschärft oder entlastet die generelle Problematik überhaupt nicht.*
Auch in einem sehr optimistischen Zukunftsszenario wird Deutschland nicht in der Lage sein, in 2050 die ganze Welt auf hohem Lebensstandard durchzufüttern.
Ergo gibt es auch dann Resourcenkonkurrenz: Je mehr Leute im Sozialstaat nicht arbeiten, desto weniger Lebensstandard wird dem Einzelnen zuteil werden.
Wenn der Wandel global ausfallen wird, dann ist es ja auch nicht schlimm, wenn wir die Flüchtlinge in den Camps in Jordanien oder der Türkei lassen -- und die Wirtschaftsmigranten in Afrika. Nach deiner Logik wird die globale Automatisierungsuptopie sie ja auch dort hervorragend versorgen können.Arbeit an sich wird revolutioniert. Dann spielen ein paar Flüchtlinge nicht mehr die große Rolle, weil dieser Wandel deutlich globaler ausfallen wird.
Aber zumindest wird mir deine Meinung klarer. Wer davon ausgeht, dass wir in 2050 in einer postmaterialistischen Überflussgesellschaft a la Star Trek legen, der macht sich natürlich weniger Sorgen um unseren Sozialstaat und seine Finanzierung.
Leider ist das, zumindest für die nächsten 50-100 Jahre, eine unrealistische Utopie.
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