das gute alte "wieso schert ihr euch um den terrorismus wenn jedes jahr drölf millionen menschen an krebs und in autounfällen sterben" argument breitgetreten auf 20 zeilen.
man muss ja garantierte zusätzliche arbeitslose dann nicht noch importieren, wenn wir in zukunft selbst genug davon haben.
Es ist eher das gute, alte "die Juden sind Schuld", wenn wir uns auf dieses Niveau begeben wollen.
Davon abgesehen geht es nicht darum kleinere Probleme mit großen Problemen zu relativieren, sondern es geht darum die Probleme in ihrer Größenordnung richtig einzuordnen und das geschieht nicht, indem man die Flüchtlingsdebatte zu einem ernsten wirtschaftlichen Faktor hochstilisiert und an der Stelle sei erwähnt, dass Terrorismus ebenfalls in seiner Bedeutung für uns als Gesellschaft eine überproportionale Stellung in der Wahrnehmung einnimmt.
Das muss nicht einmal ein Problem sein, denn es ist halt natürlich das manche Themen aufgrund ihrer Natur anders auf uns einwirken als es ihre Bedeutung eigentlich hergeben sollte, aber gleichzeitig darf daraus nicht folgen, dass dann trotzdem entsprechend Entscheidungen und Diskussionen sich dann auf dieser Wahrnehmungsschiene befinden.
Es ist im Übrigen auch Quatsch da von "zusätzlichen Arbeitslosen" zu reden. Ich will nicht völlig off-topic gehen, aber unser Verständnis von Arbeit und was es bedeutet "arbeitslos" zu sein wird sich noch in unseren Lebzeiten deutlich verändern (müssen). Wenn du in 30-40 Jahren dann von "Arbeitslosen" redest, dann wird sich die Diskussion nicht um wirtschaftliche oder soziale "Belastung" drehen.
Dennoch sei an dieser Stelle (mal wieder) erwähnt, dass Studien immer wieder gezeigt haben, dass Immigration langfristig quasi nie wirtschaftlich nachteilige Folgen hat und sich diese in der Regel sogar positiv auswirkt.
Im Fall von Deutschland kann davon sogar fest von ausgegangen werden, da wir die klassischen Voraussetzungen dafür erfüllen in denen sich Immigration eben positiv auswirkt.
Wer also das klassische Schreckgespenst von wegen "der deutsche Bürger muss für den Ausländer aufkommen" beschwört der muss sich eben den Vorwurf darüber gefallen lassen, dass er sich bildlich gesprochen darüber ärgert wie er ein paar Cent verliert, während ihm gleichzeitig von ganz anderer Stelle das ganze Portemonnaie gestohlen wird.
Wir stehen davor in die zweite industrielle Revolution einzutreten und sich dann darüber zu streiten wer nun welche Krümel abkriegt führt dazu, dass vergessen wird danach zu fragen, was eigentlich mit dem ganzen Brot geschieht.
Das Wohl des deutschen Bürgers in der Zukunft wird einfach nicht von der Flüchtlingsfrage abhängen, ganz egal wie man diese beantwortet. Dagegen wird das Wohl der betroffenen Flüchtlinge sehr wohl davon abhängen und man muss kein Gutmensch sein, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass zwar soziale und politisch praktikable Lösungen gefunden werden müssen, aber wir dazu eben auch absolut in der Lage sind und es einfach absurd ist irgendwelche bedrohlichen Szenarien aufzuzeichnen.
Allerdings fällt es mir nicht zum ersten Mal auf, dass hier Empathie und Rationalität in den Diskussionen eine zunehmend untergeordnete Rolle spielt und es eher darum geht Ideologien und die eigene egozentrische Weltsicht durchzudrücken (alleine wie man sich weiterhin gegenseitig an den Kopf wirft wer nun rechts oder links ist als hätte das irgendeine Bedeutung in der Realität).