Flüchtlingsströme Richtung Europa

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Aus der wiwo, wilde Verschwörungstheorien über die ursachen des syrienkriegs


Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise wird es für Berlin höchste Zeit, im Syrien-Konflikt Farbe zu bekennen und die Dinge beim Namen zu nennen. Der Krieg in Syrien ist eben nicht, wie in den meisten Medien behauptet, ein religiöser Krieg zwischen fanatisierten Sunniten und Schiiten, dem der zivilisierte Westen machtlos gegenübersteht.

Auch in Syrien geht es in erster Linie um Rohstoffe, vor allen Dingen um Erdgas. Die Flüchtlinge sind so gesehen ein „Kollateralschaden“ dieses Rohstoffkrieges. Wer das einmal verstanden hat, kommt einer Lösung des sich gerade wieder zuspitzenden Syrien-Konflikts und der Flüchtlingskrise vielleicht ein Stück näher. Wer Europa aus dem Nahen Osten mit Erdgas beliefern will, kommt an Syrien nicht vorbei. Das Land liegt wie ein Sperrriegel vor der Türkei und dem Mittelmeer. Große Erdgasvorräte in der Region besitzen der Iran und Katar.

Bewegung in das Spiel um Macht und Einfluss an den Energiemärkten des Nahen Ostens brachte 2009 die Entdeckung riesiger Erdgasfelder im östlichen Mittelmeer, als deren potenzielle Ausbeuter Zypern, Libanon, Israel und Syrien in Frage kommen. Erstmals schien es möglich, die geplante Nabucco-Erdgaspipeline, die die EU mit den Erdgasvorkommen im Kaspischen Meer verbinden sollte, ausreichend auszulasten und deren Umsetzung auch zu realisieren. Syrien war also zu einem wichtigen Faktor am Erdgasmarkt geworden.

Für Katar war der Erdgasfund eine unerwartete Chance, seine gigantischen Erdgasvorräte zu kommerzialisieren. Katar verfügt über die weltweit drittgrößten Erdgasreserven. Mangels Pipeline muss das Erdgas in Katar aber erst verflüssigt und dann mit Spezialschiffen über das Meer transportiert werden, was mit hohen Kosten verbunden ist. Zusammen mit der Türkei unterbreitete Katar deshalb Damaskus einen Plan für den gemeinsamen Bau einer Erdgaspipeline in die Türkei.

Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad, ein enger Verbündeter Russlands, lehnte den Vorschlag erwartungsgemäß ab um die Interessen des Kremls zu schützen. Nach Informationen der „Financial Times“ soll Katar allein in den zwei Jahren bis Mitte 2013 die Rebellen in Syrien mit rund drei Milliarden Dollar unterstützt haben. Die Verhandlungen Assads über den Bau einer Pipeline, die das gigantische South-Pars-Erdgasfeld im Iran über den Irak nach Syrien und weiter über den Libanon mit Europa verbinden sollte, besiegelten dann das Schicksal des Assad-Regimes.

Assad hatte es sich endgültig mit den Golfstaaten verscherzt. Katar, Saudi-Arabien und die Türkei begannen, den syrischen al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra sowie die Kämpfer der Terrorgruppe ISIS zu finanzieren und mit Waffen auszustatten. Der Rest ist bekannt. [/QUOUTE]

http://app.wiwo.de/politik/ausland/fluechtlingskrise-waffen-fuer-nahost-fluechtlinge-fuer-deutschland-/12310284.html?mwl=ok

Dabei hat sich in syrien doch das volk gegen einen brutalen Diktator erhoben...
 
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Ich musste mal ein paar Likes an heator vergeben, für die Mühe, die er sich hier mit den Zuwanderungsfans gibt.
 
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Das in Syrien viele Interessen auf einander prallen ist jetzt nicht wirklich neu oder schockierend.
Zeigt nur noch einmal, dass dieser Konflikt (und damit auch der Flüchtlingsstrom) nicht so einfach zu lösen ist.

Die Mär vom tapferen Volk welches gegen einen brutalen Diktator aufsteht wurde aber auch nie so platt verkauft (weder von der Presse, noch von der Politik).
In deiner angeblichen Volk <-> Diktator "Lüge" (darauf wolltest du doch hinaus oder?), spielt scheinbar noch nicht einmal ISIS eine Rolle?!
 
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Die Mär vom tapferen Volk welches gegen einen brutalen Diktator aufsteht wurde aber auch nie so platt verkauft (weder von der Presse, noch von der Politik).

eben doch! ich hab so ziemlich jede talkrunde zum thema syrien/flüchtlinge im ÖR gesehen und es läuft IMMER über das narrativ "volk erhebt sich gegen bösen diktator, bürgerkrieg, wir müssen der guten seite helfen". als wagenknecht neulich in der talkrunde mal auf wirtschaftliche interessen zu sprechen kam hies es aus der etablierten ecke, in form von elmar brok, "trololo, VT!!!!!1"

und nochmal, falls du/ihr artikel aus der mainstreampresse kennst, die die ursachen des krieges abseits von humanitätsblabla erläutern freue ich mich auf links.
 
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eben doch! ich hab so ziemlich jede talkrunde zum thema syrien/flüchtlinge im ÖR gesehen und es läuft IMMER über das narrativ "volk erhebt sich gegen bösen diktator, bürgerkrieg, wir müssen der guten seite helfen". als wagenknecht neulich in der talkrunde mal auf wirtschaftliche interessen zu sprechen kam hies es aus der etablierten ecke, in form von elmar brok, "trololo, VT!!!!!1"


kritiker, ich glaube viele hier sind einfach auch schon weiter als du denkst nur machen die kein großes Aufsehen mehr, weil sie wissen, dass Kriege oft andere Gründe haben als es die mainstream medien ihrem jeweiligen Land verkaufen wollen usw..


und nochmal, falls du/ihr artikel aus der mainstreampresse kennst, die die ursachen des krieges abseits von humanitätsblabla erläutern freue ich mich auf links.

kritiker, ich glaube viele hier sind einfach auch schon weiter als du denkst nur machen die kein großes Aufsehen mehr, weil sie wissen, dass Kriege oft andere Gründe haben als es die mainstream medien ihrem jeweiligen Land verkaufen wollen usw..
 
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Cicatriz hat früher auf dem Pausenhof auch immer einfach seine Pokemon-Karten hergeben, weil "die nehmen einem die ja sowieso weg".

Mir fehlt der glaube daran, dass die Leute in irgendwelchen auffanglagern in der dritten Welt bleiben, wenn der Westen voller Verheißung ist.

Dein Westen ist gleich Deutschland. Tja, Darum ja Schluss damit. Es hat so zu laufen wie in Kanada.

Jeder der glaubt, dass man Zuwanderung mit Grenzen oder Zäunen stoppen könnte ist in meinen Augen ein Idiot.

Du bist der Idiot und das Beta-Opfer. Natürlich sind Grenzen und Zäune die Lösung. Die müssen dann halt hinreichend hoch und befestigt sein.

Wow, in der Welt die in sich in deinem Kopf abspielt möchte ich nicht leben.

Dann zieh den Stecker. Es ist die Realität, in der du nicht leben willst.

per se auf Menschen zu schießen die die Grenze - welche auch immer - passieren wollen halte ich für menschenunwürdig.

Was per se? Die werden freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass sie nicht reinkommen. Werfen sie daraufhin Steine, wird mit Wasserwerfern und Tränengas geantwortet. Holen die sich darauf Äxte und Molotow-Cocktails, holen wir die Gummigeschosse. Holen die Kalashnikows, holen wir unser Äquivalent. So sieht es aus und so wird es bei den Mächtigen auch schon gemacht.

Oder glaubst du, du kannst Mario Draghi vergewaltigen, weil Zäune um sein Grundsstück nichts bringen?

Für dich Beta-Opfer mag es unvorstellbar sein, aber in der Erfolgsgeschichte der Evolution haben Menschen wie Tiere ihr Hab und Gut verteidigt. Da wurde eben zurückgebissen!

Du forderst grade die Todesstrafe für landfriedensbruch, meine ahnung ob du dir das bewusst machst, keine Ahnung ob dich das juckt, aber irgendwie scheinen dir die Relationen flöten gegangen zu sein...

Bei dir im Schädel. Wer in mein Haus will, kriegt von mir die Antwort, dass er nicht reinkommt. Werfen sie daraufhin Steine, wird mit Wasserwerfern und Tränengas geantwortet. Holen die sich darauf Äxte und Molotow-Cocktails, holen wir die Gummigeschosse. Holen die Kalashnikows, holen wir unser Äquivalent.

Kommst du eigentlich aus Berlin?
 
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eben doch! ich hab so ziemlich jede talkrunde zum thema syrien/flüchtlinge im ÖR gesehen und es läuft IMMER über das narrativ "volk erhebt sich gegen bösen diktator, bürgerkrieg, wir müssen der guten seite helfen". als wagenknecht neulich in der talkrunde mal auf wirtschaftliche interessen zu sprechen kam hies es aus der etablierten ecke, in form von elmar brok, "trololo, VT!!!!!1"

und nochmal, falls du/ihr artikel aus der mainstreampresse kennst, die die ursachen des krieges abseits von humanitätsblabla erläutern freue ich mich auf links.

Ich schaue seit 10 Jahren kein Tv mehr.
Die Ursache des Krieges ist humanitätsblabla? Verstehe nicht was du damit meinst.
Du hast doch selber einen Link gepostet.
Das die Menschen dort evtl. die Schnauze voll von Assad haben ist bestimmt auch ein Teilaspekt dieses Krieges. Nur weil dies nicht der einzige Grund sein wird, ist dieser Aspekt ja nicht grundsätzlich eine Lüge.
Es gibt hunderte Artikel über die Syrienkrise die den ganzen Konflikt nicht auf Volk vs Diktator reduzieren. Eigentlich so ziemlich jeder Artikel. Zeig mir mal lieber einen Artikel der dieses tut!
Irgendeinen 10 Sekunden Talkshow Statement um Wähler zu mobilisieren, zählt da nun nicht wirklich.

achja links, hier (sogar welche vom lügenstaat):
http://www.politische-bildung.de/syrien.html#c7228
http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54705/syrien
 
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Zäune sind eine gute Maßnahme. Wichtiger wäre allerdings, die Anreize für die illegale Einreise zu senken. Sozialleistungen sollten nur noch für deutsche Staatsbürger zur Verfügung stehen und abgelehnte Asylbewerber müssen konsequent abgeschoben werden. Sobald sich herumspricht, dass man kaum Chance hat in Deutschland zu bleiben und auch kein Geld bekommt, kommen auch viel weniger Menschen.
 
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ich hab nach berichten aus der mainstreampresse gebeten und nicht quellen, die 0,x% des wählenden souveränrs wahrnehmen.
trotzdem hab ich mal auf den link de bpb geklickt und dort steht unten folgendes

Doch auch in Syrien hatte sich die Wut auf Korruption, Willkürherrschaft und schlechte Lebensbedingungen angestaut, und vor allem war durch die Bilder von mutigen Demonstrationen in Tunesien, Ägypten und Libyen die Angst vor dem Regime geschwunden.

das ist das was ich mit humanitätsblabla meine. mutiges volk erhebt sich gegen korrupten, blutrünstigen diktator. *gähn*

schau mal was ich als ersten treffer via google "ursachen syrien krieg" finde

http://www.spiegel.de/politik/ausla...dlich-verstaendlich-a-1057039.html#sponfakt=1

(kann den text leider nicht kopieren)

edit: hat das eigentlich mal jemand gesehen? geht nur 1min
 
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Benrath

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Bei mir bleibt da nur hängen " I dont know"
 
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Sobald sich herumspricht, dass man kaum Chance hat in Deutschland zu bleiben und auch kein Geld bekommt, kommen auch viel weniger Menschen.

Laut Cicatriz kommen die trotzdem und nehmen sich die Sozialleistungen einfach. Dagegen könne man nicht tun, niemals.
 
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Die "Zäune bringen nichts"-Fraktion macht mehrere Fehler:

1. Die Behauptung, Grenzen "bringen nichts".
2. Die Behauptung, man müsse direkt Schießen, wenn man Grenzen schützen wolle.
3. Die Vermutung, dass die Leute polarisiert sind zwischen "superhappy in der Heimat" und "akut vom Hungertod bedroht, sie versuchen es auch bei befestigter Grenze."

Ad 1 / 2:
Heator und TOPTEK haben hierzu schon viel geschrieben auf den letzten beiden Seiten.
Als Praxisbeispiel kann man Idomeni nehmen: Die mazedonische Grenze konnte geschützt werden, ohne dass jemand erschossen wurde. Und da reden wir von einem der ärmeren Länder Europas.

Ad 3:
Die allermeisten Afrikaner sind nicht so akut vom Tode bedroht, dass sie unter jeglichen Risiken und egal wie die Erfolgschance ist, versuchen, nach Europa zu kommen. Menschen sind rational: Sie wägen die Optionen ab und treffen eine Entscheidung.
Klar geht es jemandem in Afrika nicht geil, der €3,000 für eine beschwerliche und risikoreiche Flucht nach Europa ausgibt.
Er macht es aber v.a. deswegen, weil er die Hoffnung auf Erfolg hat (d.h. er kommt zu 95% durch, ist dann hier entweder im Arbeitsmarkt oder Sozialsystem). Die meisten Afrikaner kommen also exakt dann, wenn die Chance gut ist.

Was wir brauchen ist ein Äquivalent zur australischen Lösung für die Seegrenzen. Weil an den Seegrenzen haben wir nicht die Chance, Zäune zu bauen wie an einer Landgrenze wie in Mazedonien.

Die Lösung könnte sein, durchaus alle Flüchtlingsboote zu retten (machen Organisationen wie Sea Watch eh), diese dann aber in Lager zu bringen. In diesen Lagern gibt es dann 3 Optionen:

1. Politisches Asyl. Ist ja immer möglich, dass da tatsächlich individuell verfolgte Journalisten, Oppositionspolitiker etc. dabei sind.
2. Im Lager bleiben.
3. Freiwillige Heimreise. Ticket bezahlen sogar wir.

In Kombination mit humanitären Lebensbedingungen im Lager ist das ethisch 100% korrekt. Es hat aber den Vorteil, dass der wirtschaftliche Anreiz für den Armutsmigranten weggenommen wird. Ergo kommen dann nur noch diejenigen, die wirkich politisches Asyl bekommen können -- oder tatsächlich keine Alternative mehr haben und das Lager vor dem Hungertod bevorzugen.

Mein Tipp: Es sind dann maximal nur noch 10% im Vergleich zum Status Quo, wo auf der hohen See gerettete Migranten dann doch am Ende irgendwie nach Deutschland kommen.

Humanitärer Nebeneffekt: Wenn nur noch 10% kommen, gibt es auch maximal nur noch 10% Ertrunkene.
 
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Sehr gutes und unaufgeregtes Postig.

Eine Anmerkung: Die einfachste Lösung, um die illegale Überfahrt übers Mittelmeer zu beenden ist doch die Boote aufzubringen, wieder nach Afrika zu schleppen, die Leute dort abzusetzen und das Boot zu zerstören.
Das zieht man ein paar Wochen lang durch und dann wird kein einziger Afrikaner mehr so blöd sein, einem Schlepper 3000 € zu geben, dafür dass es postwendend wieder am Strand sitzt. Das erfordert nur ein paar Balls und Druck auf die nordafrikanischen Staaten auszuüben, damit sie das zulassen. Und das sollte Europa ja wohl hinbekommen, genug Hebel, von der Gewährung von Entwicklungshilfe etc für die Kooperativen bis hin zu militärischer Gewalt für die Widerspenstigen, haben wir.
 
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Würde dem ganzen auch größtenteils zustimmen. Wobei ich bei mit der Aussage, dass die alle rational abwägen, vorsichtig wäre. Die leben ja tatsächlich nicht hinterm Mond, besitzen Handys und Internet. Wer da herkommt und immernoch die Schleusermärchen von Gratishaus und Gratisauto aufsagt, der kann imho nicht mit viel Rationalität an die Sache gegangen sein.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Sehr gutes und unaufgeregtes Postig.

Eine Anmerkung: Die einfachste Lösung, um die illegale Überfahrt übers Mittelmeer zu beenden ist doch die Boote aufzubringen, wieder nach Afrika zu schleppen, die Leute dort abzusetzen und das Boot zu zerstören.
Das zieht man ein paar Wochen lang durch und dann wird kein einziger Afrikaner mehr so blöd sein, einem Schlepper 3000 € zu geben, dafür dass es postwendend wieder am Strand sitzt. Das erfordert nur ein paar Balls und Druck auf die nordafrikanischen Staaten auszuüben, damit sie das zulassen. Und das sollte Europa ja wohl hinbekommen, genug Hebel, von der Gewährung von Entwicklungshilfe etc für die Kooperativen bis hin zu militärischer Gewalt für die Widerspenstigen, haben wir.

Jetzt nur mal den letzten Satz hervorgehoben. Du willst also Entwicklungshilfe streichen, für Länder, aus denen Leute wegen zu wenig Geld / Resourcen fliehen. Du siehst da jetzt keinen Widerspruch? Das "militärische" Potential will ich mir jetzt nichtmal interpretieren.

Ansonsten an Xantos: Ist ja schön, aber wo sollen die Lager sein (speziell fürs Mittelmeer) und wer soll die Lager stützen? Was wäre das Niveau von "humanitär akzeptabel"?
Legt man da deutsche Standards der Erstversorgung an bräuchtest du eine Menge Logistik, von potentieller Kriminalität / Unruhen unter den Migranten oder der medizinischen Kompetenz zu schweigen - wir haben ja nichtmal genug Ärzte für das Land in unseren neuen Bundesländern.

Wie löst du das Problem von Flüchtlingen ohne Pässe? Wo genau sollen die wieder hin? Wie lange darf maximal in so einem Lager geblieben werden - irgendwann sind die ja voll?
Btw, wenn nicht abgeschoben wird, gibt es auch andere Gründe, die zumindest temporär Bleiberecht mit sich ziehen - medizinische Fälle etwa (von Schwangerschaft, über 0815 Wunden bis hin zu Krebs & co), oder unklare Lage von Minderjährigen, die auf den Rest der Familie warten / gar keine haben.
Es ist nicht ganz so simpel. Die Auffanglager außerhalb Deutschlands stopfen primär Routen, das gelbe vom Ei sind sie trotzdem nicht, jedefalls nicht meiner Ansicht von "humanitär akzeptabel".
 
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Jetzt nur mal den letzten Satz hervorgehoben. Du willst also Entwicklungshilfe streichen, für Länder, aus denen Leute wegen zu wenig Geld / Resourcen fliehen. Du siehst da jetzt keinen Widerspruch? Das "militärische" Potential will ich mir jetzt nichtmal interpretieren.

Es geht dabei um eine absolute Selbstverständlichkeit. Ein Land hat seine Grenzen zu kontrollieren und wenn es dazu nicht in der Lage ist, dann muss es wenigstens akzeptieren, dass die Leute die dieses Land als Tranistland nutzen, wieder dorthin zurückgebracht werden. Das kostet das arme Land keinen einzigen Cent, kann also von jedem Land umgesetzt werden. Also für mich ist das eine klare Sache.
Ich verstehe da eher die Realität nicht: Natürlich haben die nordafrikanischen Länder kein Interesse daran sowas umzusetzen, denn 1. werden sie so unliebsame arme Menschen leichter los, 2. profitieren die örtlichen Machthaben von Schmiergeldzahlungen und 3. erhalten diese Länder nicht unerhebliche Devisen durch die Überweisungen ihrer in Europa lebenden Staatsbürger an Angehörige.
Also die Gründe für die nordafrikanischen Staaten liegen auf der Hand, ich verstehe nur nicht, warumm wir uns das gefallen lassen? Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrung im diplomatischen Dienst und kann mal erklären, wo das Problem liegt diese Länder zum Einlenken zu bewegen?
 
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Spanien hat doch mit den nordafrikanischen Herkunftstaaten der Flüchtlinge erfolgreich Rückführungsabkommen geschlossen. Wenn Europa vereint auftrit, sollte das politisch machbar sein.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Du willst also Entwicklungshilfe streichen, für Länder, aus denen Leute wegen zu wenig Geld / Resourcen fliehen.

das fordern sogar langjährige entwicklungshelfer. denn das paradoxe ist: je besser die wirtschaftliche lage in den afrikanischen staaten ist, desto mehr menschen können es sich leisten sich auf den weg machen. dieser effekt ist gut erforscht, wenn man bissl googlet, findet man dazu ein paar gute artikel und interviews. es unterstreicht auch, was xantos völlig korrekt geschrieben hat. die meisten flüchtlinge, die nicht aus syrien und dem irak kommen, kommen nicht weil sie um ihr leben fürchten, sondern um ihre wirtschaftliche situation zu verbessern. daran wird entwicklungshilfe alleine nichts ändern können, weil der anreiz bestehen wird, solange wie man in europa wesentlich besser leben kann als in afrika, was sich voraussichtlich niemals ändern wird. deswegen ist es eben wichtig, diese art von unerwünschter migration offensiv abzuwehren und sich gerade nicht auf die vermeintlichen "fluchtursachen" zu fokussieren
 
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Von der Entwicklungshilfe profitieren sowieso die korrupten Politiker am meisten. Demnach wird es die auch am meisten stören, wenn Europa den Hahn zu dreht.

Ansonsten die Boote einfach zurückbringen, wie Machiavelli sagte. Ich will sehen, wie die äqyptische Armee das Feuer auf Nato-Schiffe eröffnet :rofl2:
 
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genau, baut mal Lager für 20 Millionen Menschen, bin gespannt wie "humanitär^" es da abgeht ^^
 
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@Mackiavelli:
Die Boote zurückzuschicken ist eine Option und man sollte es dort machen, wo man mit den Ländern kooperieren kann.
Wie Spanien mit Marokko - wo das gut funktioniert.

Man braucht aber einen Plan B für sowas wie Libyen. Da teils halbverdurstete Leute mit Verletzungen etc. am Strand sitzen zu lassen wirkt zwar abschreckend, ist aber so wohl nicht mehrheitsfähig in Europa.

Ansonsten an Xantos: Ist ja schön, aber wo sollen die Lager sein (speziell fürs Mittelmeer) und wer soll die Lager stützen? Was wäre das Niveau von "humanitär akzeptabel"?
Die Lager sollten z.B. auf Inseln oder Küstennah sein. Also Italien, Griechenland, ggf. Malta, Albanien. Man muss halt einen Deal machen.

Finanzieren sollten sie die EU. Im Eigeninteresse im Zweifel auch Deutschland. Denn besser ein solches Camp finanzieren, welches dann abschreckend wirkt, als den konstanten Strom nach Deutschland zu haben, der viel teurer ist.

Humanitäre Lebensbedingungen bedeutet für mich saubere Mehrbettcontainer, saubere Sanitäranlagen, grundlegende Gesundheitsversorgung. Für Kinder eine Schule.

Legt man da deutsche Standards der Erstversorgung an bräuchtest du eine Menge Logistik, von potentieller Kriminalität / Unruhen unter den Migranten oder der medizinischen Kompetenz zu schweigen - wir haben ja nichtmal genug Ärzte für das Land in unseren neuen Bundesländern.
Du brauchst genau die gleiche Logistik und medizinische Versorgung doch auch in Deutschland, wenn die Leute hierher durchkommen. Hauptziel ist doch Abschreckung. Besser 5 Lager mit je 20.000 Leuten (=100k) als 300k irgendwie auf Europa verteilt.

Wie löst du das Problem von Flüchtlingen ohne Pässe? Wo genau sollen die wieder hin? Wie lange darf maximal in so einem Lager geblieben werden - irgendwann sind die ja voll?
Wer ohne Pass ist, bleibt entweder im Lager oder ist kooperativ, in seine Heimat zu kommen.
Es ist ja nicht so, dass der Ghanaer oder Nigerianer keine Papiere bekommen könnte -- er will nur nicht, weil er dann zurückgeschickt werden könnte. Die Idee des Lagers ist ja, diejenigen, die nur aus wirtschaftlichen Gründen und ohne existenzielle Not nach Europa wollen, abzuschrecken.

Ich glaube nicht, dass die Lager voll werden. So wie die auf Nauru nicht voll sind.
Denn wenn du solche Lager hast geht auf einmal das ganze Geschäftsmodell den Bach runter.
Was übrig bleibt sind echt Verzweifelte (nicht so viele, die man dann im Lager menschenwürdig versorgt) und diejenigen mit Chance auf politisches Asyl. Das Gros der Wirtschaftsmigranten bleibt aus. Die Lager in Nauru quillen auch nicht über, obwohl es vor diesem Modell auch jedes Jahr zehntausende illegale Einwanderer nach Australien gab.

Btw, wenn nicht abgeschoben wird, gibt es auch andere Gründe, die zumindest temporär Bleiberecht mit sich ziehen - medizinische Fälle etwa (von Schwangerschaft, über 0815 Wunden bis hin zu Krebs & co), oder unklare Lage von Minderjährigen, die auf den Rest der Familie warten / gar keine haben.
Es ist nicht ganz so simpel. Die Auffanglager außerhalb Deutschlands stopfen primär Routen, das gelbe vom Ei sind sie trotzdem nicht, jedefalls nicht meiner Ansicht von "humanitär akzeptabel".
Es gibt nunmal kein Menschenrecht, in Europa ein besseres Leben zu suchen. Wir können nicht die 300 Mio richtig armen, perspektivlosen Menschen der Welt in Europa aufnehmen.
 

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@Mackiavelli:
Die Boote zurückzuschicken ist eine Option und man sollte es dort machen, wo man mit den Ländern kooperieren kann.
Wie Spanien mit Marokko - wo das gut funktioniert.

Man braucht aber einen Plan B für sowas wie Libyen. Da teils halbverdurstete Leute mit Verletzungen etc. am Strand sitzen zu lassen wirkt zwar abschreckend, ist aber so wohl nicht mehrheitsfähig in Europa.


Die Lager sollten z.B. auf Inseln oder Küstennah sein. Also Italien, Griechenland, ggf. Malta, Albanien. Man muss halt einen Deal machen.

Finanzieren sollten sie die EU. Im Eigeninteresse im Zweifel auch Deutschland. Denn besser ein solches Camp finanzieren, welches dann abschreckend wirkt, als den konstanten Strom nach Deutschland zu haben, der viel teurer ist.

Humanitäre Lebensbedingungen bedeutet für mich saubere Mehrbettcontainer, saubere Sanitäranlagen, grundlegende Gesundheitsversorgung. Für Kinder eine Schule.


Du brauchst genau die gleiche Logistik und medizinische Versorgung doch auch in Deutschland, wenn die Leute hierher durchkommen. Hauptziel ist doch Abschreckung. Besser 5 Lager mit je 20.000 Leuten (=100k) als 300k irgendwie auf Europa verteilt.


Wer ohne Pass ist, bleibt entweder im Lager oder ist kooperativ, in seine Heimat zu kommen.
Es ist ja nicht so, dass der Ghanaer oder Nigerianer keine Papiere bekommen könnte -- er will nur nicht, weil er dann zurückgeschickt werden könnte. Die Idee des Lagers ist ja, diejenigen, die nur aus wirtschaftlichen Gründen und ohne existenzielle Not nach Europa wollen, abzuschrecken.

Ich glaube nicht, dass die Lager voll werden. So wie die auf Nauru nicht voll sind.
Denn wenn du solche Lager hast geht auf einmal das ganze Geschäftsmodell den Bach runter.
Was übrig bleibt sind echt Verzweifelte (nicht so viele, die man dann im Lager menschenwürdig versorgt) und diejenigen mit Chance auf politisches Asyl. Das Gros der Wirtschaftsmigranten bleibt aus. Die Lager in Nauru quillen auch nicht über, obwohl es vor diesem Modell auch jedes Jahr zehntausende illegale Einwanderer nach Australien gab.


Es gibt nunmal kein Menschenrecht, in Europa ein besseres Leben zu suchen. Wir können nicht die 300 Mio richtig armen, perspektivlosen Menschen der Welt in Europa aufnehmen.

Zum Kostenpunkt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es billiger wäre. Billiger wird es dann, wenn viele Länder koordiniert an die Sache rangehen. Wie viele der besser gestellten Länder sich beteiligen hat man gesehen. Realistisch hört sich das nicht an. Knackpunkt ist für mich das Filtern von Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten, das selbst hier ewig dauerte und noch dauert. Und Deutschland ist noch halbwegs organisiert, so lächerlich es auch klingen mag.
Dazu kommt die ungewisse Dauer des Verbleibs von Asylsuchenden im Zielland, die aus den Lagern kommen. Auch für die brauchst du Strukturen zur Integration. Einfach rumsitzen lassen sollte man die nicht. Hört sich, gemessen am Ist-Zustand, etwas fraglich an.

Bezüglich Fülle und "Menschenrechten":

Mal von hinten: Entweder wir erkennen Menschenrechte voll an, oder wir tun es nicht. So ein Mischding ist für mich aus etischer Sicht untragbar. Ich rede hier von keinem Reise- oder Bleiberecht, sondern von der Grundversorgung angeschwemmter Personen, unabhängig deren Status. Wenn da eine schwangere Wirtschaftsmigrantin sitzt, dann würde ich die nicht im achten Monat deportieren wollen, noch würde ich Migrantenwaisen, Unterernährte, Verletzte, oder deutlich medizinisch Unterversorgte et al. wieder in ein Boot setzen. Das meinte ich mit vielerlei Gründen, warum hier nicht direkt abgeschoben wird: Solche Gruppen werden zumindest am Start in deinen Lagern sitzen, bis sich überhaupt ein abschreckender Effekt abzeichnen kann. Eine Trennlinie zwischen abzuschieben und zu versorgen zu ziehen ist eklig.

Auch das mit dem Pass: Der Nigerianer kann vielleicht wieder Papiere bekommen, aber warum sollte er? Zu beweisen, wo genau eine Person herkommt, ist unfassbar schwer. Hier habe ich jetzt keine großen moralischen Probleme das Gesetz auszusetzen und unkooperative gezielt abzuweisen - nur wohin? Jedes x-beliebige Land kann sich sperren, v.a. wenn es nicht der direkte Anrainer deines Camps ist; selbst wenn es ein Anrainer ist müsstest du dem Heimatland beweisen, dass es seinen Migranten wieder nehmen muss.

Versteh mich nicht falsch, mit Merkels Tür-aufreißen-Politik geh ich nicht auf einer Linie, der Vorschlag an sich ist diskussionswürdig, aber aus meiner Sicht momentan eher unrealistisch. Es gibt noch mehr Punkte, die ich fraglich an den Ideen finde, etwa "Kooperationen" mit Ländern wie der Türkei, die übers Knie gebrochen wurden. Wo das hinführte sieht man.

Solche Lager hören sich auf dem Papier toll an, sobald es um normale Details geht dann eher nicht mehr.
 
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Da teils halbverdurstete Leute mit Verletzungen etc. am Strand sitzen zu lassen wirkt zwar abschreckend, ist aber so wohl nicht mehrheitsfähig in Europa.

Genau. Erst wenn die in ihren Dörfern 100km südlich sind, ist es wieder in Ordnung :rofl2:

Was macht denn der Anker der Stabilität und beste Freund der Eu und Obama Saudi-Arabien mit Flüchtlingen? Oder mit legalen Arbeitern da?

Ich kotze, wenn ich Leute reden höre, man müsse den 1% Flüchtlingen, die hergekommen sind und die tausende Euro an Schlepper bezahlt haben (was viele Deutsche übrigens nicht könnten), unbedingt helfen und die restlichen 99% armen Würste dürfen ruhig weiter in Afrika und dem Nahen Osten verecken. Das ist dann die faire und solidarische EU. :kotz:
 
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deswegen würdest du doch bestimmt alle nach Europa holen, hab ich recht du gutmenschen Humanist ;P
Wäre zumindest fairer!
 
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Ich kotze, wenn ich Leute reden höre, man müsse den 1% Flüchtlingen, die hergekommen sind und die tausende Euro an Schlepper bezahlt haben (was viele Deutsche übrigens nicht könnten), unbedingt helfen und die restlichen 99% armen Würste dürfen ruhig weiter in Afrika und dem Nahen Osten verecken.
Ja ne ist klar, alle (Nord-)Afrikaner, die nicht hier her kommen dürfen, verrecken sonst in (Nord-)Afrika :ugly2:
 
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Aber vielen von denen, die nicht hierher kommen, geht es wahrscheinlich wirklich schlechter als denen, die die überfahrt bezahlen können
 
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Genau. Erst wenn die in ihren Dörfern 100km südlich sind, ist es wieder in Ordnung :rofl2:
Da stimme ich dir grundsätzlich zu.
Menschlich ist es zwar nachvollziehbar, dass das nähere Leid auf europäischem Boden / im Mittelmeer mehr Impact hat. Handlungsmaxime darf das aber nicht sein.

Was macht denn der Anker der Stabilität und beste Freund der Eu und Obama Saudi-Arabien mit Flüchtlingen? Oder mit legalen Arbeitern da?

Ich kotze, wenn ich Leute reden höre, man müsse den 1% Flüchtlingen, die hergekommen sind und die tausende Euro an Schlepper bezahlt haben (was viele Deutsche übrigens nicht könnten), unbedingt helfen und die restlichen 99% armen Würste dürfen ruhig weiter in Afrika und dem Nahen Osten verecken. Das ist dann die faire und solidarische EU. :kotz:
Auch hier 100% agree.

Man kann aber durchaus argunemtieren, dass wir gegen Elend in Afrika wenig tun können (Souveränität der Staaten, hoffnungslos korrupt), gegen das, was auf europäischem Boden endet dann aber schon.

Dadurch entsteht ja der Moral Hazard, dem auch z.B. Sea Watch ausgesetzt ist (die Organisation, die Flüchtlingsboote rettet).

Ich habe letztens mit einem von Sea Watch geredet, war schon interessant.
Er selbst wäre für die Lösung von abgeschotteten Lagern wie oben von mir beschrieben, weil sie humanitär ok ist, politisches Asyl ermöglicht, aber eben auch den Anreiz deutlich reduziert nach Europa zu kommen.
Mit diesem Pragmatismus ist er dort nach eigener Aussage aber auch die Ausnahme, die meisten seiner Kollegen dort waren natürlich ultra-links.

Die Rettung der Boote und Verbringung in Lager, mit den o.g. Optionen (Politisches Asyl für die wenigen, die das bekommen -- dort bleiben bei Basis-Versorgung -- freiwillige Heimreise) ist für mich ein pragmatischer Kompromiss:
1. Humanitär absolut vertretbar. Kein Moral Hazard, verletzte und dehydrierte Menschen mit dem Boot nach Libyen zurückzuschicken.
2. Erfüllt das Ziel der Abschreckung.

Natürlich sollten Boote bevorzugt zurückgeschickt werden, d.h. bei Vorhandensein von Abkommen mit entspr. Staaten. Und auch Druck auf diese Staaten ist sinnvoll. Die Lager-Lösung (die ja nah am australischen System ist) dient für mich für die Fälle, wo die Abkommen in der Praxis nicht ausreichen -- z.B. bei Booten, die aus Bürgerkriegsgebieten in Libyen starten, oder die von Organisationen wie Sea Watch gerettet werden.

Fazit: Wir brauchen einen Dreiklang aus meiner Sicht:
A# Abkommen mit den Mittelmeeranrainern, damit die gegen Schmuggler vorgehen. Hier harte Verhandlungen, inkl. Entzug von Entwicklungshilfe etc.
B# Australisches System für das, was übrigbleibt & um der Verpflichtung zu politischem Asyl und Basisversorgung auf europäischem Boden nachzukommen, dabei aber grundsätzlich Abschreckend zu wirken.
C# Landgrenzen schützen.

Zu allen 3 gibt es Praxisbeispiele, die zeigen, dass es funktioniert:
A# Spanien-Marokko
B# Australien
C# Mazedonien
 
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deswegen würdest du doch bestimmt alle nach Europa holen, hab ich recht du gutmenschen Humanist ;P
Wäre zumindest fairer!

Geht theoretisch und praktisch nicht, daher ist die einzig faire und gerechte Lösung, dass wir niemanden herholen. Und dafür trete ich ein. Tja, schade für dich, dass ich kein Fremdenhasser bin, sondern für Gerechtigkeit stehe, nicht wahr :troll:

Ja ne ist klar, alle (Nord-)Afrikaner, die nicht hier her kommen dürfen, verrecken sonst in (Nord-)Afrika :ugly2:

Tun sie gar nicht? Aber Pro Asyl und Sea Watch sagen das doch die ganze Zeit :confused:

Aber vielen von denen, die nicht hierher kommen, geht es wahrscheinlich wirklich schlechter als denen, die die überfahrt bezahlen können

BINGO! Wir versorgen hier nicht die, die leiden (=Frauen, Kinder, Alte, Kranke), sondern die, die am wenigstens Hilfe benötigen (junge Männer). Und das nennen die Linksfaschisten dann solidarisch und sozial! :stupid3:

Ich habe letztens mit einem von Sea Watch geredet, [...] die meisten seiner Kollegen dort waren natürlich ultra-links.

Ich wollte dich gerade in Grund und Boden argumentieren, aber du hast ja glücklicherweise selbst noch den Bogen bekommen :deliver:

Sea Watch ist eine linksfaschistische Verbrecherorganisation, die Menschenhandel betreibt. Gönn euch mal deren Website

Legale Fluchtwege öffnen!
Flüchtlinge brauchen Zugang zu Schutz in Europa.
■ Seenotrettung muss europäisiert werden.
Keine Zuständigkeits konflikte auf Kosten von Menschenleben!
■ Keine Auslagerung von Grenzkontrollen und Flüchtlingsschutz
in Transit- und Herkunftsländer!
■ Keine Zwangsüberstellungen –
für die freie Wahl des Asyllandes!

:rofl2:

Man schaue sich mal deren Schiffe und Ausrüstung an. Da sind Millionen € am Werk gewesen. Wer finanziert das? Wer steckt dahinter? :aluhut:
 
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Glaube schon, dass Sea Watch sich mit Spenden finanzieren kann.
Ist ja ein sehr greifbarer "guter Zweck", und den meisten Spendern ist das moralische Dilemma ja nichtmal bekannt.

Der Typ, mit den ich diskutierte, macht das aus 2 Gründen:
1. Er findet, dass man keinen Mensch im Mittelmeer ertrinken lassen sollte -- das moralische Dilemma ist ihm dabei bewusst und er entscheidet sich für das aus seiner Sicht kleinere Übel.
2. Er findet, dass politisches Asyl (was in Deutschland ja so 2% bekommen) wirklich effektiv den Leuten zur verfügung stehen sollte. Dass in der Realität aber auch viele mit hoher Asylchance sich eben nicht in ein Flugzeug setzen können, weil sie ein Visum bräuchten. Dass ist auch das, was Sea Watch mit "Auslagerung der Grenzkontrollen" meint: Man möchte vermeiden, dass Asylberechtigte auf deutsches Territorium kommen, denn dann müsste man sich ja kümmern. Sein Vorschlag hier wäre, dass jeder ein Hin- und Rückflugticket buchen dürfen müsste auch ohne Visum, und dass am Flughafen dann Asylgrund geprüft wird und wenn nicht vorhanden, die Leute zurückfliegen müssen. Sehe da zwar Praktikabilitätsprobleme, finde aber sowohl die Kritik als auch den Vorschlag nicht komplett bescheuert.

In der Diskussion stellte sich heraus, dass er (aus meiner Sicht) 2 Dinge dramatisch überschätzt:
A. Die Sogwirkung. Er denkt auch eher so statisch, dass es halt X arme Lappen gibt, die es so oder so versuchen. Er sieht die Dynamik zwischen Aufwand/Risiko/Chance da überraschenderweise nicht bzw. nur wenig.
B. Die Einflussnahme von uns vor Ort. Das ist zum einen ein Überschätzen des negativen Impact (der für ihn Verantwortung nach sich zieht) von Deutschland auf Afrika / Nahen Osten (klassische Globalisierungskritik). Das ist zum anderen ein Glaube, dass man mit der richtigen Entwicklungshilfepolitik viel mehr positives bewirken könnte -- während ich daran nicht glaube, und denke, dass die Problemlösung zu 95% aus den Gesellschaften vor Ort kommen muss (was natürlich nicht heisst, dass man freie Presse, Trinkwasserfilter, Verhütung etc. nicht trotzdem unterstützen kann - nur, dass das allein eben nicht hinreichend ist).

Ich finde es wichtig, sich auch mit dem argumentativen Kern der Gegenposition zu beschäftigen und darin Spreu von Weizen zu trennen. Ich glaube schon, dass einige der Kritikpunkte von Sea Watch korrekt sind -- nur wären meine Lösungsansätze erstens anders, zweitens viel "egoistischer" aus Europäischer Sicht --, u.a. aber eben weil Wechselwirkungen und Nebenwirkungen anders eingeschätzt werden.

Und ich glaube, dass man Lösungen finden kann, die auch einen guten Teil derjenigen mitnehmen, die eher moralisch argumentieren -- s. z.B. dass wir uns am Ende einigten, dass das australische System dann gut wäre, wenn es politisches Asyl zulässt und die Unterbringung ok ist. Da sah er dann auch den Benefit der abschreckenden Wirkung.
 
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Das schlimmste ist doch, dass mit unserer Politik überhaupt nicht ein Menschenleben gerettet wird. Im Gegenteil, langfristig wird wahrscheinlich alles nur noch schlimmer.
 
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Für jeden im Mittelmeer ersoffenen oder im Laster Erstickten der sich ohne unsere wunderbare Einladung gar nicht auf den Weg gemacht hätte, dürfen wir uns schonmal herzlich auf die Schulter klopfen. Für die verarmten Familien die zu Hause alles zu Geld gemacht haben um die Schlepper zu bezahlen und nun vor dem Nichts stehen übrigens auch. Ach ja, und für das Finanzieren von Schlepperstrukturen mit Millionenbeträgen, die direkt in die organisierte Kriminalität und Korruption vor Ort fließen ebenfalls, was für ein Bonus.

Man muss schon sehr blauäugig (oder ideologisch verblendet) sein um da 'ne positive Bilanz draus zu ziehen. Das geht nur, wenn man alle Angekommenen als "gerettet" betrachtet, weil sie sonst dort verreckt wären. Was definitiv nicht der Realität entspricht.
 
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Geht theoretisch und praktisch nicht,

Wieso sollte das theoretisch und praktisch nicht gehen, wir haben Jahrzehnte Zeit, das Geld und die Logistik im Kontext dieser Zeiträume sowieso. Ein paar hundert Millionen Flüchtlinge passen auch noch locker in Europa rein. Allein in Ostdeutschland könnte man easy 40-50 Millionen Menschen ansiedeln.
Zeit für eine FAIRE! Flüchtlingspolitik du Gerechtigkeitsfanatiker!

Ach scheisse, oder geht es dir gar nicht um Gerechtigkeit? Sondern einfach nur darum, deine jämmerlichen paar hundert Kröten armseligster Lohnarbeit (Auch Pfleger? ach, schon klar du verdienst wie alle hier im Forum mindestens 10k netto) nicht teilen zu müssen? Hört sich zumindest realistischer an als dein Gerechtigkeitsgestammel.
Würdest du wenigstens sowas sagen wie: "die Asylfotzen interessieren mich null und bekommen keinen Cent, sollen sie halt verrecken" Wär das zumindest ehrlich, und ein Diskussionsansatz, dein gelaaber ist einfach nur peinlich.
 
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Die "Zäune bringen nichts"-Fraktion macht mehrere Fehler:
1. Die Behauptung, Grenzen "bringen nichts".

niemand hat gesagt, dass zäune und mauern nichts bringen, sondern, dass propagiert wird, dass sie eine endgültige lösung wären, dass sind sie aber nciht, weil sie nur (deutlich) weniger durchlässig sind.

das bsp. mit mazedonien ist btw. ziemlich lustig, weil in mazedonien seit jahren massive einwanderung von albanern und chinesen beklagt wird, albaner stellen mittlerweile mit geschätzten ~30% die zweitgrößte bevölkerungsgruppe und sind die am schnellsten wachsende bevölkerungsgruppe...
 
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niemand hat gesagt, dass zäune und mauern nichts bringen, sondern, dass propagiert wird, dass sie eine endgültige lösung wären, dass sind sie aber nciht, weil sie nur (deutlich) weniger durchlässig sind.
Doch, natürlich. Das Argument kam in Politik & Medien x-fach.
Wie oft wurde da gesagt: "Zäune bringen nichts, den Leuten geht es so dreckig, die kommen so oder so."

Üblicherweise gefolgt von der Folgefrage: "Und was willst du dann machen? Die Leute erschießen?"
Das bringt uns dann zu Irrtum/Unwahrheit #2.

Beides widerlegt von den Zäunen bei Ceuta und Mellila (Spanien) und medial eigentlich auch hochdokumentiert im Falle von Idomeni.

Seit Idomeni war die Behauptung natürlich so absurd, dass sie seltener kam. Seitdem hat eher das Argument "Ist unmenschlich!" Hochkonjunktur. Die Pro-Migrations-Fraktion sucht sich halt ihre Argumente danach aus, was gerade noch nicht 100% widerlegt ist.

das bsp. mit mazedonien ist btw. ziemlich lustig, weil in mazedonien seit jahren massive einwanderung von albanern und chinesen beklagt wird, albaner stellen mittlerweile mit geschätzten ~30% die zweitgrößte bevölkerungsgruppe und sind die am schnellsten wachsende bevölkerungsgruppe...
Weil die Grenze mit Albanien relativ offen ist, aus wirtschaftlichen Gründen.
Ist ja auch ein Nachbarland und daher nicht vergleichbar.

Das zeigt doch außerdem, dass du eben keine krass dichte, übermässig bewachte Grenze brauchst, um die Massenmigration aus Afrika und dem Nahen Osten zu verhindern. Auch von Griechenland konnte man als Europäer weiterhin problemlos und ohne relevante Wartezeit nach Mazedonien reisen, während die Grenze bei Idomeni dicht war.

Hier geht es eben um Abschreckung durch simple Wahrscheinlichkeiten: Sobald es ausreichend unwahrscheinlich ist, easy von Afghanistan oder Nigeria nach Deutschland zu kommen, versuchen es x-fach weniger. Während es einfach war -komplett offene Balkanroute-, kommen hunderttausend und mehr pro Monat. Das zeigt doch die ganz simple Realität der letzten 18 Monate, wie kann man das nicht raffen?
 
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Wieso sollte das theoretisch und praktisch nicht gehen, wir haben Jahrzehnte Zeit, das Geld und die Logistik im Kontext dieser Zeiträume sowieso. Ein paar hundert Millionen Flüchtlinge passen auch noch locker in Europa rein. Allein in Ostdeutschland könnte man easy 40-50 Millionen Menschen ansiedeln.
Du willst ernsthaft in Ostdeutschland 40-50 Millionen Afghanen und Afrikaner ansiedeln?
Du bist doch komplett wahnsinnig.

Das würde einen Wohlstandsverlust sondergleichen bedeuten. Deutschland wäre in Nullkommanix ein Failed State mit Massenarmut, Massenarbeitslosigkeit, Massenkriminalität, Überlastung der Sozialsysteme, gewalttätigen Unruhen ...

2 Optionen:
1. Du bist einfach zu dumm, diese Zusammenhänge zu erkennen.
2. Du bist verlogen. Denn wer so drastische Maßnahmen fordert, ohne selbst alles Einkommen über dem Existenzminimum an die armen Menschen dieser Welt zu spenden, ist ein elender Heuchler.

Ach scheisse, oder geht es dir gar nicht um Gerechtigkeit?
Gerechtigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Selbstaufopferung.
Was du auch an dir selbst erkennen müsstest.
Nach deiner Logik von Gerechtigkeit bist du ungerecht, wenn du nicht jeden Euro, den du nicht zum Überleben brauchst, an die armen Menschen in Afrika abgibst. Da du das nicht tust, ich wiederhole mich, bist du ein armseliger Heuchler.


Würdest du wenigstens sowas sagen wie: "die Asylfotzen interessieren mich null und bekommen keinen Cent, sollen sie halt verrecken" Wär das zumindest ehrlich, und ein Diskussionsansatz, dein gelaaber ist einfach nur peinlich.
Wie du hier die Welt schwarz-weiss zeichnest ist nicht nur unehrlich, sondern einfach hetzerisch.
Zwischen "gar nicht helfen" und "Selbstaufopferung" gibt es viele Graustufen -- und alle vernünftigen, realsitischen Optionen liegen in diesem Bereich zwischen den Extremen.

Großzügige Katastrophenhilfe für Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen vor Ort? Ja, klar!
Unterstützung demokratischer Kräfte, freier Presse, nachhaltige Familienplanung? Ja, klar!
Beides bekommt eine Mehrheit auch unter den Migrationsgegnern in Deutschland.

Die Aufnahme von Milionen armer Menschen in Deutschland, die dann hier ebenso perspektivlos sind, deren Überleben dann durch unseren teuren Sozialstaat abgesichert ist, was um den Faktor 10-20 mehr kostet, als die Leute vor ort zu versorgen? Nein, denn es ist komplett bescheuert und löst überhaupt keine der großen Probleme unserer Welt.
 
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