• Liebe User, bitte beachtet folgendes Thema: Was im Forum passiert, bleibt im Forum! Danke!
  • Hallo Gemeinde! Das Problem leidet zurzeit unter technischen Problemen. Wir sind da dran, aber das Zeitkontingent ist begrenzt. In der Zwischenzeit dürfte den meisten aufgefallen sein, dass das Erstellen von Posts funktioniert, auch wenn das Forum erstmal eine Fehlermeldung wirft. Um unseren Löschaufwand zu minimieren, bitten wir euch darum, nicht mehrmals auf 'Post Reply' zu klicken, da das zur Mehrfachposts führt. Grußworte.

Flüchtlingsströme Richtung Europa #2

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 137386
  • Erstellt am

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
20.287
Reaktionen
1.774
Ort
St. Gallen
Glücklich sind sie mit der Situation nicht, einfach abschaffen findens aber auch keine gute Idee, in normalen Klassen fehlt dank Lehrermangel einfach die Zeit um, wenn auch noch so talentierte, Neuzugänge einzugehen und da helfen die Integrationsklassen auch super. Imho möchten Sie vor allem mehr und was die Herkunft angeht durchmischte Klassen.... Und Psychologen, was manche Schüler an offensichtlichem Trauma mit rumschleppen gehe auf keine Kuhhaut und Hilfe gäbs so ziemlich keine.
Das ist aber auch sehr stark von Kanton zu Kanton unterschiedlich, oder?
Wir haben jetzt gerade erst im kt St. Gallen zwei Kinder in die Volksschule gebracht und zumindest hier vor Ort wirkt es alles relativ entspannt. Von Lehrermangel habe ich zumindest von Arbeitskollegen nichts gehört. Nun kommt aber dazu, dass hier scheinbar keine oder nur ganz wenige Kinder kommt, für die so ein Angebot überhaupt greifen würde.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.806
Reaktionen
1.234
Das ist aber auch sehr stark von Kanton zu Kanton unterschiedlich, oder?
Wir haben jetzt gerade erst im kt St. Gallen zwei Kinder in die Volksschule gebracht und zumindest hier vor Ort wirkt es alles relativ entspannt. Von Lehrermangel habe ich zumindest von Arbeitskollegen nichts gehört. Nun kommt aber dazu, dass hier scheinbar keine oder nur ganz wenige Kinder kommt, für die so ein Angebot überhaupt greifen würde.

Also hier kannst du wohl mehr oder weniger sagen "hier ich, ich möchte Lehrer werden und studieren geh ich dann auch mal" und dann bist du quasi drin.
Arbeite ja selbst nicht da, von daher kenn ich die Situation nur von den Erzählungen... Aber das Lehrer quasi freie Stellen/Ortswahl haben ist jetzt nun nichts wirklich neues?
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
20.287
Reaktionen
1.774
Ort
St. Gallen
In Deutschland hast du nicht zwangsläufig eine freie Ortswahl wenn du verbeamtet bist. Als freier Lehrer ja, sofern die Stellen ausgeschrieben sind.
Ich kenn selbst auch nur Anekdoten aus dem Bekanntenkreis und den Erfahrungen an der Grundschule meiner Kinder, als wir noch in Hamburg gewohnt haben. Dort war der Lehrermangel fester Bestandteil und viele der Kinder hätten eigentlich viel mehr Betreuungsbedarf und Angebote gebraucht um wirklich fest im Schulsystem anzukommen.

Es gab damals beginnend ab der ersten Klasse Förderkurse in Deutsch und Mathematik. Die wurden aber mit der Zeit eingestellt, weil die Lehrkräfte anderweitig gebraucht worden sind und das obwohl die Kurse immer randvoll waren. Übergangsweise hatte der Träger für die Nachmittagsbetreuung angeboten auszuhelfen, das wurde aber von der Schule (oder Schulbehörde) abgelehnt, weil Erzieher keine ausgebildeten Lehrer sind. Das es die gleichen Erzieher gewesen wären, die auch die Hausaufgabenbetreuung übernommen haben war egal. Einfach absurd.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.806
Reaktionen
1.234
Hier gibts halt keine Verbeamtung und die Lehrer sind "frei".

Ich kenne zwei Lehrer (+10 Jahr), die haben ihren Abschluss nie gemacht (sind durchs letzte Semester gekracht)... Die haben mittlerweile trotzdem ne Festanstellung quasi wegen Gewohnheit und weil die Schulen halt einfach keine Lehrer finden. Sie bekommen deswegen5% weniger Lohn und das wars, Lehrer Gehalt in der Schweiz ist ganz ordentlich also lässts sich auch so gut leben.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
4.046
Reaktionen
1.601
Ort
Hamburg
WDR-Doku zum Thema Ausländerkriminalität:

Bin überrascht, wie offen (bspw Daten wie "Algerier sind 3400% überrepräsentiert bei Körperverletzung") und balanciert der Beitrag ist.

Im Beitrag kommen sowohl Anwohner von Brennpunkten wie Eigelstein in Köln, aber auch Forscher oder Herbert Reul zu Wort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
5.028
Reaktionen
432
WDR-Doku zum Thema Ausländerkriminalität:

Bin überrascht, wie offen (bspw Daten wie "Algerier sind 3400% überrepräsentiert bei Körperverletzung") und balanciert der Beitrag ist.

Im Beitrag kommen sowohl Anwohner von Brennpunkten wie Eigelstein in Köln, aber auch Forscher oder Herbert Reul zu Wort.
Ich verstehe die Lachsmilies nicht. Habt ihr das Video gesehen? Ich hätte zwar direkt noch ein paar Verbesserungsvorschläge (weniger Populismus, mehr eingehen auf die soziale Schicht der überrepräsentierten Täter z.B. aus Algerien bzw. neben der Herkunft und dem Alter die soziale Schicht auch noch in die Analyse mit einzubinden).
Aber trotzdem ist es doch vernünftig, dieses Thema anzusprechen.
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
Die Lachsmileys rühren wohl daher, weil der Beitrag sowie viele andere die auf gleiche Weise Migration zu verteufeln versuchen, auf unredlicher Interpretation der Statistiken beruhen. (und vermutlich, weil Xantos sein Weltbild in diesem Hetze-Video bestätigt sind und mit wallendem Blut es gleich mit seiner ganzen Familie teilen muss)

Gegengift gegen diese Ausländerhetze gibt's z.B: in diesem Video, z.T. auch direkt auf die "WDR Doku" bezogen:

 
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
5.028
Reaktionen
432
Die Lachsmileys rühren wohl daher, weil der Beitrag sowie viele andere die auf gleiche Weise Migration zu verteufeln versuchen, auf unredlicher Interpretation der Statistiken beruhen. (und vermutlich, weil Xantos sein Weltbild in diesem Hetze-Video bestätigt sind und mit wallendem Blut es gleich mit seiner ganzen Familie teilen muss)

Gegengift gegen diese Ausländerhetze gibt's z.B: in diesem Video, z.T. auch direkt auf die "WDR Doku" bezogen:

Sorry der Beitrag hat aber auch eklatante Schwächen:
- es wird mit der sinkenden Kriminalität laut Statistik argumentiert. Dass die sinkt liegt aber auch an der immer älter werdenden Bevölkerung. Gleichzeitig wird gesagt, dass junge Männer in der Stadt eher Verbrechen begehen. Und genau diese Verbrechen sieht man ja auch in der Statistik dann. Also hat er damit effektiv nichts entkräftet
- über Terroranschläge soll man am besten gar nicht berichten. Ich kann das zwar verstehen, aber das ist doch wirklich sehr dumm - denn es gibt eben auch die Notwendigkeit die Bevölkerung zu informieren. Ansonsten findet sowas über Tiktok statt - was das Vertrauen in den Staat dann noch mehr und weiter untergräbt
- Man soll doch einfach nicht über diese Taten berichtet, weniger sowas in der Presse = weniger AFD. So oder ähnlich kommt es in dem Video vor und ich sage jetzt einfach mal: das wurde am Anfang gefühlt auch sehr stark so gemacht. Aber trotzdem hat es die Menschen beschäftigt und genau deswegen ist die AFD auch stärker geworden. Die haben das als einziges angesprochen.
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
Die allgemeine Statistik über Tötungsdelikte, die darauf hinweist dass es vor 10, 20, 30 Jahren objektiv, den Zahlen nach, unsicherer war als heute, ist getrennt zu betrachten von dem Umstand, dass bei einem direkten Vergleich "Menschen ohne deutschen Pass" vs. "Menschen mit deutschem Pass" die Tatsache unerwähnt bleibt, dass unter den Menschen ohne Pass durchschnittlich signifikant mehr Menschen sind, die: männlich, jung und sozial prekär sind als im Vergleich zur passdeutschen Bevölkerung.

Der Monitorbeitrag im Interview mit dem freelance Blaulichtreporter sagt auch sehr viel darüber aus, wie medial berichtet wird:

Monitor: Was verkauft sich denn besonders gut an Kriminalität? Also was ist erfolgreich?
Reporter: Erfolgreich an Kriminalität ist natürlich: Messerstechereien, Schießereien, schwere Körperverletzungen, Gewalttdelikte.
M: Macht's einen Unterschied, ob der Täter Ausländer oder Deutscher ist?
R: Ja, also ich sag mal, eine Straftat mit einem ausländischen Mitbürger lässt sich definitiv besser verkaufen als mit dem Deutschen.


Das bedeutet alles nicht, dass es keine Gewaltdelikte gibt durch den bösen braunen Jugendlichen. Aber die Darstellung in den Medien wie in dieser "WDR Doku" jüngst, ist grotesk überzeichnet und alles andere als saubere journalistische Arbeit.
 
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
5.028
Reaktionen
432
Die allgemeine Statistik über Tötungsdelikte, die darauf hinweist dass es vor 10, 20, 30 Jahren objektiv, den Zahlen nach, unsicherer war als heute, ist getrennt zu betrachten von dem Umstand, dass bei einem direkten Vergleich "Menschen ohne deutschen Pass" vs. "Menschen mit deutschem Pass" die Tatsache unerwähnt bleibt, dass unter den Menschen ohne Pass durchschnittlich signifikant mehr Menschen sind, die: männlich, jung und sozial prekär sind als im Vergleich zur passdeutschen Bevölkerung.
...
Das bedeutet alles nicht, dass es keine Gewaltdelikte gibt durch den bösen braunen Jugendlichen. Aber die Darstellung in den Medien wie in dieser "WDR Doku" jüngst, ist grotesk überzeichnet und alles andere als saubere journalistische Arbeit.

War das in der WDR Doku denn nicht auch genau so benannt? Also dass (wenn man die Tatsache Jung und männlich herausrechnet) z.B. Männer aus Algerien immer noch zu 400% höher in der Statistik auftauchen?

Der Monitorbeitrag im Interview mit dem freelance Blaulichtreporter sagt auch sehr viel darüber aus, wie medial berichtet wird:

Monitor: Was verkauft sich denn besonders gut an Kriminalität? Also was ist erfolgreich?
Reporter: Erfolgreich an Kriminalität ist natürlich: Messerstechereien, Schießereien, schwere Körperverletzungen, Gewalttdelikte.
M: Macht's einen Unterschied, ob der Täter Ausländer oder Deutscher ist?
R: Ja, also ich sag mal, eine Straftat mit einem ausländischen Mitbürger lässt sich definitiv besser verkaufen als mit dem Deutschen.
Dass die Deutschen Medien lieber über Ausländer berichten als über deutsche habe ich jetzt auch schon des öfteren gehört, genauso wie die Bezeichnung "Ehrenmord" und "Familiendrama" auch genau diese Unterscheidung hat: weißer Deutscher oder Rest?
Das ist selbstverständlich nicht gut und richtig und daran sollten wir, als Gesellschaft, arbeiten.

Aber davon ab ist das hier doch kein Gegeneinander - es können viele Dinge gleichzeitig wahr sein.
Fakt ist, bestimmte ausländische Gruppen sind in der Kriminalität überrepräsentiert. Dafür gibt es viele Gründe - aber dieser Fakt alleine verschwindet dadurch nicht. Und genauso wie unsere Gesellschaft einzelne Personengruppen / Minderheiten / Geflüchtete schützen muss, genauso muss auch gegen Kriminalität vorgegangen werden.
Meines Erachtens muss also genau dafür Geld in die Hand genommen werden: Bildung + höhere Polizeipräsens in den Städten.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
7.009
Reaktionen
2.658
Im Beitrag kommen sowohl Anwohner von Brennpunkten wie Eigelstein in Köln, aber auch Forscher oder Herbert Reul zu Wort.

Jetzts nichts für ungut, aber der einzige echte "Forscher" zu dem Thema kam für 30 Sekunden und fünf Sätze zu Wort.

Der älteste Hut bei Kriminologen ist, dass die Zahl der Morde ein ganz guter Indikator für die Gesamtentwicklung der Gewaltkriminalität insgesamt ist, weil Morde im Gegensatz zu jedem anderen Delikt eine Entdeckungsquote von (näherungsweise) 100% haben und immer zur Anzeige gebracht werden. Die erste Frage, die man sich da stellen würde, ist wie es sein kann, dass angeblich alles "immer schlimmer" wird, die Zahl der vollendeten Morde aber vor 30 Jahren dreimal so hoch war wie heute (was eine Differenz ist, die sich auch nicht mal ansatzweise mit Kohortengröße erklären lässt). Dann müsste man aber wohl zugeben, dass es entweder jetzt nicht so viel schlimmer sein kann oder "damals" nicht so toll war. Das ist aber einfach keine Erkenntnis, die man durch Erfragen in der Fußgängerzone bekommt, denn einen fairen Vergleich hat niemand: Diejenigen, die heute 30 und jünger sind, können sich an 1995 natürlich nicht erinnern und diejenigen, die 1995 in einem Alter waren das korrekt einschätzen zu können sind heute in einem Altersprofil, mit dem man das nicht mehr kann, weil Gewaltkriminalität zum größten Teil ein "young man's game" ist: Von jungen Leuten an jungen Leuten.


Aber davon ab ist das hier doch kein Gegeneinander - es können viele Dinge gleichzeitig wahr sein.
Fakt ist, bestimmte ausländische Gruppen sind in der Kriminalität überrepräsentiert. Dafür gibt es viele Gründe - aber dieser Fakt alleine verschwindet dadurch nicht. Und genauso wie unsere Gesellschaft einzelne Personengruppen / Minderheiten / Geflüchtete schützen muss, genauso muss auch gegen Kriminalität vorgegangen werden.
Meines Erachtens muss also genau dafür Geld in die Hand genommen werden: Bildung + höhere Polizeipräsens in den Städten.

Das ist alles nicht falsch, aber das Problem ist dass "darüber reden" nichts bringt. Fakt ist dass die Kriminalität derjenigen, die im Land sind, nichts ist was die Politik stark beeinflussen kann. Meines Wissens gibt es kein Präventionsprogramm auf der Welt, das auch nur annähernd den Effekt wie demografische Veränderungen hat. Ich persönlich fände es auch gut diese Diskussion zu führen, aber wenn ich ehrlich bin sehe ich nicht, dass Deutschland oder irgendein anderes Land der Welt dazu bereit ist, diese Diskussion gesellschaftlich vernünftig zu führen. Traurig, aber mir fällt auch kein Gegenbeispiel ein.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
20.287
Reaktionen
1.774
Ort
St. Gallen
weil Gewaltkriminalität zum größten Teil ein "young man's game" ist: Von jungen Leuten an jungen Leuten.
Es ist für deinen Absatz ein vermutlich unwichtigeres Detail aber du hast sicherlich bewusst von "Leuten" geschrieben, oder? Meines Wissens nach geht (insbesondere schwere) Gewaltkriminalität (bzw. Delikte) vor allem von Männern* aus und dann bevorzugt in den jüngeren Kohorten. Tut der Sache keinen Abbruch und ist keine inhaltliche Kritik an deinem Post, dem ich sonst zustimmen würde.

*trifft afaik auch auf die Opfer zu, sofern kein Sexualdelikt vorliegt
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
7.009
Reaktionen
2.658
Es ist für deinen Absatz ein vermutlich unwichtigeres Detail aber du hast sicherlich bewusst von "Leuten" geschrieben, oder? Meines Wissens nach geht (insbesondere schwere) Gewaltkriminalität (bzw. Delikte) vor allem von Männern* aus und dann bevorzugt in den jüngeren Kohorten. Tut der Sache keinen Abbruch und ist keine inhaltliche Kritik an deinem Post, dem ich sonst zustimmen würde.

*trifft afaik auch auf die Opfer zu, sofern kein Sexualdelikt vorliegt

Was die Täter angeht stimmt das. Bei den Opfern bin ich ein bisschen vorsichtiger, weshalb ich so formuliert habe: Im Hellfeld stimmt es auf jeden Fall auch. Im Dunkelfeld wäre ich mir da allerdings nicht mehr so sicher, Stichpunkt häusliche Gewalt. Ein großes Problem bei fast jeder Form von Diskussion von Kriminalität ist, dass praktisch jeder dazu neigt sich Kriminalität auf eine bestimmte Art vorzustellen, die ihm selbst besonders Angst macht (meistens etwa Zufallsopfer von ihm selbst besonders fremdstehenden Gruppen oder Einzelpersonen zu werden), die aber häufig nicht unbedingt paradigmatisch dafür ist, wie Kriminalität idR tatsächlich begangen wird, nämlich innerhalb sozialer Kontexte, nicht zufällig auf offener Straße.

Seit der #MeToo-Debatte bin ich bei Aussagen zum Dunkelfeld vorsichtiger geworden, weil ich mich da persönlich einfach deutlich geirrt habe: Ich dachte (im Nachhinein zu meinem eigenen Entsetzen) darüber auch eher als abstraktes Problem bis ich auf einmal angefangen habe Frauen in meinem Umfeld zu fragen und so gut wie jede eine #MeToo-Geschichte hatte. Und das waren halt auch nicht "nur" catcalling oder ähnliches, von "Finger eines fremden Mannes in meiner Vagina beim Aussteigen im Bus" bis "(nicht zur Anzeige gebrachte) Vergewaltigung" war alles dabei.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
20.287
Reaktionen
1.774
Ort
St. Gallen
Seit der #MeToo-Debatte bin ich bei Aussagen zum Dunkelfeld vorsichtiger geworden, weil ich mich da persönlich einfach deutlich geirrt habe: Ich dachte (im Nachhinein zu meinem eigenen Entsetzen) darüber auch eher als abstraktes Problem bis ich auf einmal angefangen habe Frauen in meinem Umfeld zu fragen und so gut wie jede eine #MeToo-Geschichte hatte. Und das waren halt auch nicht "nur" catcalling oder ähnliches, von "Finger eines fremden Mannes in meiner Vagina beim Aussteigen im Bus" bis "(nicht zur Anzeige gebrachte) Vergewaltigung" war alles dabei.
Umfeld aber in diesem Fall USA und nicht die Pfalz, ja? Dennoch wtf.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
7.009
Reaktionen
2.658
Umfeld aber in diesem Fall USA und nicht die Pfalz, ja? Dennoch wtf.

Von Pfalz über kleinere Unistädte, Berlin bis USA (und da dann wieder indirekt halb Europa): Alles dabei. Wie gesagt: Könnte mir heute noch dafür in den Arsch treten dass ich es nicht von selbst gemerkt habe.
 
Mitglied seit
18.11.2000
Beiträge
3.351
Reaktionen
35
Ja, seit meine Frau und ich zusammen sind auch nicht wirklich (17 Jahre). Aber gerade in der Jugendzeit war sie da schon öfter dummen Situationen ausgesetzt.
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
Der DW-Artikel hier stellvertretend als Antwort auf die o.g. vermeintlich objektive Doku, vor allem mit meinem zitierten Absatz:


Die Kriminologin und Soziologin Gina Wollinger bezeichnet das mediale Zerrbild als "Migrantisierung" von Kriminalität. Damit sein eine völlige Überbetonung von Kultur verbunden. "Eine Kategorie, die meiner Wahrnehmung nach nur herangezogen wird, wenn es sich um nicht-deutsche Täterinnen und Täter handelt. Da kommt plötzlich die Frage: Hat es was mit der Kultur zu tun?", kritisiert die Professorin von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Nordrhein-Westfalen.

Wollinger betont, dass Kriminalität im Wesentlichen nichts mit der Herkunft zu tun habe: "Es ist nicht die Migrationsgeschichte, es ist nicht der Pass oder die Staatsangehörigkeit. Sondern es sind bestimmte Risikofaktoren, die vor allem aus den Bereichen Armut, Perspektivlosigkeit und eigenes Gewalterleben kommen." Und wenn man die berücksichtige, sehe man keine Unterschiede zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und ohne.
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
War das in der WDR Doku denn nicht auch genau so benannt? Also dass (wenn man die Tatsache Jung und männlich herausrechnet) z.B. Männer aus Algerien immer noch zu 400% höher in der Statistik auftauchen?

Es wurde verglichen zwischen "deutsche junge Männer" und "ausländische junge Männer", d.h. die materiellen und perspektivischen Unterschiede, die zwischen Durchschnitts-Ausländer und Durchschnitts-MaxMustermann existieren, sind darin nicht berücksichtigt. Dass hier Raub und Körperverletzung bei der ersten Gruppe höher liegt, ist vorprogrammiert. Für einen aussagekräftigeren Vergleich müsste auch der Faktor "sozial prekär" vergleichbar sein.


Dass die Deutschen Medien lieber über Ausländer berichten als über deutsche habe ich jetzt auch schon des öfteren gehört, genauso wie die Bezeichnung "Ehrenmord" und "Familiendrama" auch genau diese Unterscheidung hat: weißer Deutscher oder Rest?
Das ist selbstverständlich nicht gut und richtig und daran sollten wir, als Gesellschaft, arbeiten.

Zustimmung.


Aber davon ab ist das hier doch kein Gegeneinander - es können viele Dinge gleichzeitig wahr sein.
Fakt ist, bestimmte ausländische Gruppen sind in der Kriminalität überrepräsentiert. Dafür gibt es viele Gründe - aber dieser Fakt alleine verschwindet dadurch nicht. Und genauso wie unsere Gesellschaft einzelne Personengruppen / Minderheiten / Geflüchtete schützen muss, genauso muss auch gegen Kriminalität vorgegangen werden.
Meines Erachtens muss also genau dafür Geld in die Hand genommen werden: Bildung + höhere Polizeipräsens in den Städten.

Das ist schon richtig. Wenn irgendwo eine Gruppe junger Männer jemanden abzockt oder verprügelt, bin ich vermutlich nicht weniger dafür, solche Leute Bekanntschaft mit der Strafverfolgung machen zu lassen.
Aber diesen Fokus auf den grundsätzlich straffälligeren Ausländer, der neuerdings nicht nur in Bild, Welt & Co auftaucht, sondern mittlerweile auch teilweise im ÖRR Programm ist, halte ich für Kontraproduktiv. Da wird ein Bild gezeichnet, gestützt von so Granden wie Ahmad Mansour, als sei Kriminalität ein Teil afghanischer/syrischer Kultur. Da wird es rassistisch und lachhaft. Die ganze Doku ist lachhaft in seiner Aufmachung, da werden traurige Violinentöne gespielt mit als vermeintlich objektiv vergleichbar dargestellten Statistiken, was zum fick Alter, und sowas nennt sich dann Doku. :rofl2:

Wenn Ahmad Tinybrain Mansour so daher schwadroniert, dass der Afghane oder Syrer an sich viel krimineller ist, und dass Gewalt zur Kultur gehört, dann würde ich ihm gerne die Frage stellen, ob er, wenn er 10 jungen Afghanen und 10 jungen Moritzen gegenüber steht, bei gleichem höflichem Verhalten und Aufmachung, die Afghanen von vorn herein als gewalttätiger / krimineller einschätzen würde, als die Almans. So wie ich seine Worte im Kopf habe, müsste er logischerweise mit Ja antworten. Was war nochmal die Zuschreibung von Attributen aufgrund von Ethnie, Herkunft oder Religion? Fängt mit R an.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
4.046
Reaktionen
1.601
Ort
Hamburg
Es wurde verglichen zwischen "deutsche junge Männer" und "ausländische junge Männer", d.h. die materiellen und perspektivischen Unterschiede, die zwischen Durchschnitts-Ausländer und Durchschnitts-MaxMustermann existieren, sind darin nicht berücksichtigt. Dass hier Raub und Körperverletzung bei der ersten Gruppe höher liegt, ist vorprogrammiert. Für einen aussagekräftigeren Vergleich müsste auch der Faktor "sozial prekär" vergleichbar sein.

Lol.

Der Grund, warum ich gegen die Zuwanderung unqualifizierter junger Männer bin ist doch gerade der: Sie haben hier wenig Perspektiven und werden daher oft kriminell.

Exakt niemand hat hier im Thread je behauptet, dass gut ausgebildete Migranten, die hier in den Arbeitsmarkt einwandern, überproportional kriminell seien.

Das herausrechnen zu wollen ist schlicht absurd. Dann kannst du auch direkt sagen, dass eine Gruppe an 1000 Mördern nicht besonders kriminell ist -- weil man darf sie ja nur mit anderen Mördern vergleichen!
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
Last I checked tobte in Syrien die letzten 15 Jahre ein Bürgerkrieg, in Afghanistan ebenso Verhältnisse die eine Flucht und Asyl rechtfertigen. Was für Zuwanderung du kek.


Und jetzt Abschlussfrage:

Würdest du, wenn du 10 jungen Afghanen und 10 jungen Moritzen gegenüber stehst, bei gleichem höflichem Verhalten und Aufmachung, die Afghanen von vorn herein als gewalttätiger / krimineller einschätzen, als die Moritze?
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.942
Reaktionen
1.787
Ort
Baden/Berlin
Es wurde verglichen zwischen "deutsche junge Männer" und "ausländische junge Männer", d.h. die materiellen und perspektivischen Unterschiede, die zwischen Durchschnitts-Ausländer und Durchschnitts-MaxMustermann existieren, sind darin nicht berücksichtigt. Dass hier Raub und Körperverletzung bei der ersten Gruppe höher liegt, ist vorprogrammiert. Für einen aussagekräftigeren Vergleich müsste auch der Faktor "sozial prekär" vergleichbar sein.
FunFact.
Frank Urbaniak bezieht in seinem neuen Buch genau diesen Faktor mit ein und surprise surprise, die Überrepräsentation ist nach wie vor gegeben.

Haupttreiber ist schlicht die Sozialisation bzw. das eigene Erleben von Konfliktsituationen und es ist nahezu grotesk die kulturelle Akzeptanz von Gewalt als Mittel zur Lösung von Problemen in den archaisch geprägten stark patriarchalischen Herkunftsländern zu verneinen und immer nur die Antwort im äh öh soziale Faktoren diezdaz zu suchen.

Ich mach Hamza keinen Vorwurf, der lebt am Ende auch nur aus was er gelernt hat. Ich mach Stefan den Vorwurf dass er sich darüber nur empört und keine rote Linien setzt sondern das Heil eher im Kumbaja sucht.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
7.009
Reaktionen
2.658
FunFact.
Frank Urbaniak bezieht in seinem neuen Buch genau diesen Faktor mit ein und surprise surprise, die Überrepräsentation ist nach wie vor gegeben.


Ich kann dir, ohne das Buch gelesen zu haben, sagen dass er das nicht tut, denn diese Daten werden in Deutschland nicht (zusammen) erhoben.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
4.046
Reaktionen
1.601
Ort
Hamburg
Last I checked tobte in Syrien die letzten 15 Jahre ein Bürgerkrieg, in Afghanistan ebenso Verhältnisse die eine Flucht und Asyl rechtfertigen. Was für Zuwanderung du kek.
Deutschland war nicht dass erste sichere Land, was diese Leute betreten haben. Wir hätten das ganze also viel stärker steuern können. Sowohl bzgl der gesamten Anzahl, als auch der Auswahl (bspw Überhang junger Männer - die sind eben absolut nicht stärker von den von dir genannten Kriegen und Konflikten betroffen).
Und jetzt Abschlussfrage:

Würdest du, wenn du 10 jungen Afghanen und 10 jungen Moritzen gegenüber stehst, bei gleichem höflichem Verhalten und Aufmachung, die Afghanen von vorn herein als gewalttätiger / krimineller einschätzen, als die Moritze?
Nicht wesentlich. Aber natürlich würde ich weiterhin davon ausgehen, dass problematische Haltungen bspw zur Gleichheit der Geschlechter, Homosexualität oder Atheismus unter den 10 höflichen Afghanen weiter verbreitet ist -- was absolut tun Risikofaktor ist bzgl Gewaltpotential. (Ich würde sie aus Prinzip dennoch für diese statistische Beobachtung nicht diskriminieren wollen wenn sie heute bspw alle die deutsche Staatsbürgerschaft hätten -- das bedeutet aber nicht, dass diese Annahme falsch ist.)

Aber, und das ist viel wichtiger: Du hast doch selbst postuliert, dass die Afghanen statistisch viel weniger Perspektive haben. Bildung, Sprachkenntnisse, familiäre Unterstützung etc. Und deswegen dein Szenario schon eine künstliche Auswahl darstellt, weil dieser Unterschied in Perspektive auch zu Unterschieden in Höflichkeit und Aufmachung führt. Was per se kein Problem ist -- das Problem ist, dass damit dann auch das Potential zur Kriminalität korreliert.
 
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
5.028
Reaktionen
432
Last I checked tobte in Syrien die letzten 15 Jahre ein Bürgerkrieg, in Afghanistan ebenso Verhältnisse die eine Flucht und Asyl rechtfertigen. Was für Zuwanderung du kek.
Das wollte ich auch noch schreiben. Die Syrer und Afghanen sind ja nicht eingewandert sondern geflohen. Das bedeutet dann selbstverständlich, dass ALLE davon auch wieder abgeschoben werden. Da die Lage in beiden Ländern ja deutlich besser ist, beginnt das bestimmt auch bald schon.

...

Natürlich werden viele Afghanen und Syrer hier bleiben, daher kann man schon von Zuwanderung sprechen.
Und ich finde "Deutschland" als Land sollte schon sagen können: Verbrecher? Auf Wiedersehen. Hier Lebend und Arbeitend? Unsere Werte werden angenommen und geteilt? Willkommen in Deutschland.

Was spricht eigentlich dagegen, Menschen hier in Deutschland zu lassen mit der Auflage, dass sie auch die westlichen Werte (gleichgeschlechtliche Ehe, Religionsfreiheit,...) akzeptieren? Bei Zuwiederhandlung --> Abschiebung.
 

FORYOUITERRA

TROLL
Mitglied seit
22.07.2002
Beiträge
8.662
Reaktionen
1.001
[...] Nicht wesentlich. Aber natürlich würde ich weiterhin davon ausgehen, dass problematische Haltungen bspw zur Gleichheit der Geschlechter, Homosexualität oder Atheismus unter den 10 höflichen Afghanen weiter verbreitet ist -- was absolut tun Risikofaktor ist bzgl Gewaltpotential. (Ich würde sie aus Prinzip dennoch für diese statistische Beobachtung nicht diskriminieren wollen wenn sie heute bspw alle die deutsche Staatsbürgerschaft hätten -- das bedeutet aber nicht, dass diese Annahme falsch ist.) [...]
das ist ja mal ein interessanter gedankengang. mind blown!
seit 2000 gilt in deutschland ja das ius soli. meint ihr diese fürchterlichen gewaltzahlen und immer steigende anzahl an tatverdächtigen sind deshalb auch unter den deutschen jugendlichen so hoch, weil da nun diese art von leute mitgezählt wurden, die hier einen deutschen pass haben, aber eigentlich doch afghanen oder syrer sind und die nun genau in dieses alter nun kommen, wo sie ihre nichtwestlichen werte anfangen auszuleben?
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
Was spricht eigentlich dagegen, Menschen hier in Deutschland zu lassen mit der Auflage, dass sie auch die westlichen Werte (gleichgeschlechtliche Ehe, Religionsfreiheit,...) akzeptieren? Bei Zuwiederhandlung --> Abschiebung.

Mein Problem mit dieser Art von Idee, die im ersten Moment harmlos bis vernünftig rüber kommt, ist, dass es so wirkt als hätten wir eine perfekte Gesellschaft, die alle bereits diese "westlichen Werte" (interessant, dass diese beiden Worte nach Gaza noch nebeneinander verwandt werden) verinnerlicht und lebt. Es gibt heute noch Nazidemos gegen Homosexuelle, es gibt heute noch Konservative (Ob jetzt Helmut, Franco oder Mustafa), die Abneigungen gegen öffentlich ausgelebte Homosexualität haben (Händchen halten, Küssen).
Dazu kommt, dass du niemanden Abschieben kannst für so etwas schwammiges wie Religionsfreiheit und LGBTQ-Akzeptanz.

Der Gradmesser für Integration ist die Akzepanz des GG, darin ist alles nötige enthalten für ein Zusammenleben in D. Zusatzklauseln wie "Akzeptiere Israels Genozid oder stirb in deiner Heimat", wie ihn CDU und Grüne gerne hätten, gehören in den Scheiterhaufen der Geschichte.
Wenn ein Asylsuchender schwere Verbrechen verübt (Raub, schwere Körperverletzung ohne Notwehr, sowas) sollte er abgeschoben werden. Wenn ein Asylsuchender auf einer Palestine-Demo demonstriert oder sich abfällig gegen Schwule oder andere äußert, nicht.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
7.009
Reaktionen
2.658
Was spricht eigentlich dagegen, Menschen hier in Deutschland zu lassen mit der Auflage, dass sie auch die westlichen Werte (gleichgeschlechtliche Ehe, Religionsfreiheit,...) akzeptieren? Bei Zuwiederhandlung --> Abschiebung.


Side note: Fällt sonst noch jemandem auf, wie inflationär und dämlich der Begriff "Westen" in den letzten Jahren benutzt wird? Als ich jünger war wurde das afair generell viel weniger gesagt und wenn es doch mal gesagt wurde dann wurden damit quasi immer kulturelle Einflüsse bezeichnet, die den "Westen" über Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende geprägt haben. Heute lerne ich, dass ich offensichtlich die ersten 31 Jahre meines Lebens nicht im Westen gelebt habe, weil es da in Deutschland noch keine gleichgeschlechtliche Ehe gab.
 
Mitglied seit
02.06.2004
Beiträge
4.181
Reaktionen
223
Was die Unnötigkeit von Zusatzklauseln à la "Du musst im Thema X Meinung Y haben" unterstreicht.
 
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
5.028
Reaktionen
432
Side note: Fällt sonst noch jemandem auf, wie inflationär und dämlich der Begriff "Westen" in den letzten Jahren benutzt wird? Als ich jünger war wurde das afair generell viel weniger gesagt und wenn es doch mal gesagt wurde dann wurden damit quasi immer kulturelle Einflüsse bezeichnet, die den "Westen" über Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende geprägt haben. Heute lerne ich, dass ich offensichtlich die ersten 31 Jahre meines Lebens nicht im Westen gelebt habe, weil es da in Deutschland noch keine gleichgeschlechtliche Ehe gab.
Ok, ersetze gleichgeschlechtliche Ehe mit "recht auf freie Sexualität" und Religionsfreiheit steht im Grundgesetz. Ja allgemein Grundgesetz wäre doch gut. Aber mit der Vermittlung, dass es gewisse Werte gibt, die wir in Deutschland einfach erwarten und von denen wir nicht abweichen werden.
Ich habe einfach keinen Bock darauf, dass der Fortschritt den wir Gesellschaftlich errungen haben noch weiter zurückgedreht wird, egal ob durch rechts, links, Flüchtling oder Deutschen. Bei den Flüchtlingen haben wir eine andere Handhabe und müssen Menschen, die sich dem Grundgesetz nicht unterordnen wollen, auch nicht in unser Land dauerhaft aufnehmen. Bei Deutschen wird das ganze schwieriger, da bin ich wieder beim Thema Bildung...
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
7.009
Reaktionen
2.658
Ok, ersetze gleichgeschlechtliche Ehe mit "recht auf freie Sexualität" und Religionsfreiheit steht im Grundgesetz. Ja allgemein Grundgesetz wäre doch gut. Aber mit der Vermittlung, dass es gewisse Werte gibt, die wir in Deutschland einfach erwarten und von denen wir nicht abweichen werden.
Ich habe einfach keinen Bock darauf, dass der Fortschritt den wir Gesellschaftlich errungen haben noch weiter zurückgedreht wird, egal ob durch rechts, links, Flüchtling oder Deutschen. Bei den Flüchtlingen haben wir eine andere Handhabe und müssen Menschen, die sich dem Grundgesetz nicht unterordnen wollen, auch nicht in unser Land dauerhaft aufnehmen. Bei Deutschen wird das ganze schwieriger, da bin ich wieder beim Thema Bildung...


Na ja, ich finde es immer ein bisschen wohlfeil auf das Grundgesetz zu zeigen in diesen Debatten. Das Grundgesetz (oder eher die Grundrechte, was die meisten Leute eigentlich meinen*) sind in erster Linie Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat, keine Handlungsanleitung für gute Staatsbürger. Ich gebe dir ein Beispiel: "Religionsfreiheit" heißt in erster Linie, dass der Staat einerseits nicht für Religionen Partei ergreifen soll, andererseits aber auch nicht an der Religionsausübung hindern können soll. Wenn jetzt jemand kommt und sagt "ich fände es besser Deutschland wäre ein Gottesstaat" dann würde ich wohl auch sagen dass derjenige hier nicht hingehört. Wenn derjenige aber sagt "ich bin gläubiger Muslim, ich bin der Meinung dass meine Religion die wahre Religion ist und ich wirke darauf hin dass meine Kinder ebenfalls gläubige Muslime werden (inklusive Kopftuch für meine Tochter)" dann gibt es vielleicht viele Leute, denen das nicht passt (zumindest den Teil mit dem Kopftuch finde ich persönlich z.B. auch daneben), es ist aber eben auch völlig mit dem Grundgesetz kompatibel. Leuten zu sagen "hier ist die Tür", obwohl sie genau die Grundrechte nutzen, die der Staat ihnen zugesteht (bspw. für sehr illiberale Ansichten) erscheint mir doch arg unfair, zumal vieles dessen, was du hier mal en passant als unseren Wertekanon definieren willst, schon noch ziemlich frisch ist. Ich bin generell nicht so skeptisch wie viele hier, dass sich die Überlegenheit der universellen Werte, die du hier meinst, nicht auch bei Einwanderern durchsetzt. Vielleicht nicht immer in der ersten Generation, aber das ist auch normal. Aber auf Dauer auf jeden Fall so, dass sich unser Land dadurch nicht in eine regressive Richtung entwickelt.






*die wenigsten Leute interessieren sich etwa für Haltungen zu Finanzverfassung und Regelungen bzgl. BVerfG-Klagebefugnisse
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.942
Reaktionen
1.787
Ort
Baden/Berlin
Wenn derjenige aber sagt "ich bin gläubiger Muslim, ich bin der Meinung dass meine Religion die wahre Religion ist und ich wirke darauf hin dass meine Kinder ebenfalls gläubige Muslime werden (inklusive Kopftuch für meine Tochter)" dann gibt es vielleicht viele Leute, denen das nicht passt (zumindest den Teil mit dem Kopftuch finde ich persönlich z.B. auch daneben), es ist aber eben auch völlig mit dem Grundgesetz kompatibel.
Zeig mir bitte den Part im Grundgesetz der legitimiert dass ein Vater die Kleiderordnung seiner Tochter nach seinen religiösen Vorstellungen und gegen ihren Willen bestimmen darf.

Imo wird hier damit mindestens gegen Artikel 2-4 verstoßen
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.904
Reaktionen
916
Ort
Münster
Zeig mir bitte den Part im Grundgesetz der legitimiert dass ein Vater die Kleiderordnung seiner Tochter nach seinen religiösen Vorstellungen und gegen ihren Willen bestimmen darf.
lol man im ernst
solange die kinder nicht volljährig sind können eltern sehr wohl über die kleiderordnung der eigenen kinder bestimmen
 
Mitglied seit
06.09.2010
Beiträge
1.696
Reaktionen
543
Zuwiderhandlung wäre ja maximal gleichgesetzt mit einer Straftat.
lol man im ernst
solange die kinder nicht volljährig sind können eltern sehr wohl über die kleiderordnung der eigenen kinder bestimmen
Ja, kann man so durchziehen, wird dann aber spätestens ab der Pubertät scheiße.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.941
Reaktionen
1.233
Ort
Köln
Trotzdem hat sich @Schl3mIL da echt das dümmste Beispiel rausgesucht. Ihren Töchtern vorzuschreiben, wie sie sich zu kleiden haben, ist urdeutsches Verhalten. Naja aber der wichtigere Punkt ist doch, dass er vor lauter Schaum vorm Mund nicht mal Gustavos Post richtig gelesen hat. Da steht nichts von zwingen, sondern "darauf hinwirken, dass meine Kinder auch gläubige Muslime werden". Gibt doch genug Mädchen und junge Frauen, die freiwillig Kopftücher tragen. Klar hat das dann auch was mit der Erziehung zu tun und gibt ja genug, die das als Indoktrination betrachten. Aber das ist eben, wie Gustavo sagt, nichts, was gegen unser GG steht.
 
Oben