Eure Erfahrungen mit der Justiz?

Benrath

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Ich überflieg hier nur noch, obwohl cih das Thema mal interessant fand, aber naja...

weil grob fahrlässiges verhalten ziemlich schwer von fahrlässigem verhalten abzugrenzen ist. und wenn du richter für jede fahrlässigkeit haften lassen willst, dann gute nacht marie. verurteilungsquote = 0 am rise.

Aber das ist einfach so Bullshit und hat mich schon mal auf Seite 1 oder 2 aufgeregt. Ich seh absolut gar kein schlüssiges Argument für das Alleinstellungsmerkmal des Richterberufs der dazu führen soll das man nicht mal mehr für grobe Fahrlössigkeit verantwortlich ist. Das führ imho eher zu mehr Bullshiturteilen, weil who cares.

Ärzte operieren auch noch und alle anderen tun auch ihren Job.
 
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Hatte man doch schon alles in der Geschichte. Die Staatshaftung für Unrecht im Zusammenhang mit dem Handeln von Beamten wurde uebrigens eingefuehrt, als man verstand, dass die Regresssummen vom einzelnen Beamten sowieso nicht aufgebracht werden kann. D.h. für den Bürger wird sich im Zweifel nichts bessern, weil der Beamte in die Insolvenz geht.
Zudem kann man sich ja mal selbst ueberlegen, inwieweit man noch unbeschwert ein Urteil fällen kann, wenn ein Dax-Konzern nen Privatmann wg. 50.000 € Schadensersatz verklagt und man als Richter sich nicht zu 100% sicher ist. Wer wird den Richtern wohl eher durch alle Instanzen hochklagen, wenn ein Fehler seinersseits vorlag?

Im Übrigen zahlen Ärzte, ebenso wie Anwälte, eine nicht ganz billige Versicherung - eben um im Falle von Fahrlässigkeit nicht sofort bankrott zu sein.

Das Problem der Richter ist imho ihre absolute Unabhängigkeit. Da gibts nen grossen Anteil die den Kontakt zur normalen Bevölkerung komplett verloren hat und keine Kritik mehr akzeptiert bzw. verarbeiten kann. Das macht es natürlich schwierig auch mal eine Gegenansicht in der Verhandlung zu akzeptieren. Unser AG-Leiter (Amtsrichter am Betreuungsgericht) war zumindest ehrlich, als er sagte, dass er überhaupt keine Ahnung, ob die Leute über deren Geschäftsfähigkeit er entscheidet, tatsächlich Beeinträchtigt sind. Dafür fehlt ihm jegliche Ausbildung und seine Oma würde es wohl nicht schlechter machen als er, denn im Endeffekt liest er sowieso nur die medizinischen Gutachten und entscheidet danach.
 
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Benrath

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aha und deswegen ist man also nicht haftbar für grobe Fahrlässigkeit. Ich wurde überzeugt!
 
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Wer ein Rechtsproblem hat muss sich in erster Instanz einfach nur nen Anwalt nehmen der mit dem zu verhandelndem Richter gut klar kommt. Des löst so meist die gröbsten Probleme. Ehrlich, Ihr haut Euch da die Ungerechtigkeit um die Ohren als gäbe sie diese nur in der Justitz. Es gibt gute und es gibt schlechte Tage, kein Mensch ist unfehlbar, und wenn wer scheisse baut und des beabsichtigt dann gibt es immer Mittel und Wege. Langweilt mich daß hier so viele denken dei Welt wäre ein toller Ort.... Cu next stage ;-)
 
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Da gibts nen grossen Anteil die den Kontakt zur normalen Bevölkerung komplett verloren hat und keine Kritik mehr akzeptiert bzw. verarbeiten kann. Das macht es natürlich schwierig auch mal eine Gegenansicht in der Verhandlung zu akzeptieren. Unser AG-Leiter (Amtsrichter am Betreuungsgericht) war zumindest ehrlich, als er sagte, dass er überhaupt keine Ahnung, ob die Leute über deren Geschäftsfähigkeit er entscheidet, tatsächlich Beeinträchtigt sind. Dafür fehlt ihm jegliche Ausbildung und seine Oma würde es wohl nicht schlechter machen als er, denn im Endeffekt liest er sowieso nur die medizinischen Gutachten und entscheidet danach.
Du vermischst da zwei Dinge.

Das eine ist das Fachwissen in speziellen Fachbereichen. Nochmals: Wie soll ein Experte für deutsches Recht sich im Medizinrecht, in Teilchenphysik und in tausend anderen Bereichen so auskennen wie Fachleute? Gar nicht. Das kann er genausowenig, wie der Arzt oder der Physiker sich im deutschen Recht auskennen. Und deshalb muss auf Gutachten vertraut werden, sofern es plausibel und nachvollziehbar ist. Wenn die andere Seite Zweifel an der Richtigkeit der Gutachten hat, steht es ihr frei, dagegen im Rahmen der (ausreichend vorhandenen) gesetzlichen Möglichkeiten vorzugehen. Andernfalls wird das Gutachten eben verwendet.

Das andere was du meinst, dass ein großer Anteil den Kontakt zur normalen Bevölkerung komplett verloren habe und keine Kritik mehr akzeptieren könnte und keine Gegenansichten in der Verhandlung akzeptiert, ist meiner persönlichen Erfahrung nach gerade nicht so. Sicher, es gibt natürlich immer mal wieder auch solche Richter. Aber die aller aller meisten sind ganz normale Leute, die mitnichten den Kontakt zur normalen Bevölkerung verloren haben und die relativ offen für Argumente sind. Und meiner persönlichen Erfahrung sind die meisten Juristen und damit auch Richter überaus streitfreudig und können besser mit Kritik umgehen (weil sie es nämlich müssen), als viele andere Leute. Offen für Argumente zu sein heißt aber nicht, dass man ihnen am Ende auch folgt. Wie gesagt: In so ziemlich jedem Zivilrechtsstreit vertreten die Parteien unterschiedliche Ansichten. Leider kann der Richter nur einem von ihnen folgen, wenn überhaupt. Je nach Ansicht ist im Übrigen vorprogrammiert, dass ihr nicht gefolgt wird. Es gibt nämlich meist gute Gründe, dass Mindermeinungen Mindermeinungen sind und die herrschende Rechtssprechung die herrschende Rechtsprechung. ;)

Schließlich solltest du, wenn du hier so etwas schreibst, auch fairerweise mal dazusagen, was für Gegenansichten das sind, die man direkt ablehnt. Was teilweise von Anwälten vorgetragen wird - wohl, weil der Fall einfach nicht gerettet werden kann und man daher nichts zu verlieren hat - ist so hanebüchener Unsinn, dass man eigentlich nur augenrollend den Kopf schütteln kann. Beispiel dafür, hatte ich gerade: Kläger verlangt Schadensersatz vom (ehemals vorläufigen) Insolvenzverwalter seines Schuldners. Begründung: Der Insolvenzverwalter hätte eine Eröffnung des des Verfahrens verhindern müssen, weil die zu erwartende Quote zu gering wäre. Dann hätte sich der Kläger im Wege der Einzelzwangsvollstreckung vollständig befriedigen können. :rolleyes: Das ist derartiger Müll, damit darf man sich gar nicht weiter beschäftigen.
 
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Diese Diskussion :D Mehr als die Hälfte (allen voran seingalt) glänzt hier durch völlige Ahnungslosigkeit aber jeder Menge Kritik an allem und jedem. Das ist zumindest satirisch ganz großes Kino :D

Dieses hirnlose Richter und Justizgebashe liest man sonst nur auf Spiegel Online in den Kommentaren und denkt jedesmal an Unterschicht. Scheint ja aber auch hier vielen nicht fremd zu sein. Fremdscham am rise.
 

Benrath

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was ist daran dum nicht verstehen zu wollen wieso RIchter nciht für grobe Fahrlässigkeit verantwortlich sind. Der Rest der Diskussion ist mir ziemlich egal bzw nicht mehr verfolgt. Ich hör nur Strohmann Argumente, die für viele andere Berufsgruppen gleichwertig verwendbar wären.
 
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Dafür gibt es ja auch eigentlich kein großes Argument. Könnte man natürlich machen. Es ist jedoch ja so, dass Richter als Teil der Judikative Staatsvertreter sind und es gegen solche grundsätzlich (siehe Beamte, Abgeordnete, Polizisten etc.) keine Haftung für Fahrlässigkeit gibt. Solche Haftungen gibt es eben hauptsächlich im privaten Bereich. Insofern übernimmt ja auch der Staat letzlich die Haftung für Fehlurteile und die sich daraus ergebenden Schadensersatzforderungen (z.b. zuletzt bei zu unrecht Sicherheitsverwahrten). Das muss natürlich nicht so sein, da Richter aber durch das Instanzensystem schon kontrolliert werden ist das durchaus vertretbar, da ja meist das gesamte System versagt, und nicht lediglich ein einzelner Richter.
 

Benrath

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Ist auch kein Problem dass der Staat den Schaden übernimmt und damit implizit die Versicherung stellt, aber es geht mir oder anderen um eine Form von diziplinarischer Strafe für einen grob fahrlässig handelnden RIchter.

Es gibt eh mittlerweile zu viele Beamten, was es unmöglich macht unfähige Leute aus ihrem Job zu kicken. Ja ich schiele auf Lehrer
 
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Es gibt eh mittlerweile zu viele Beamten, was es unmöglich macht unfähige Leute aus ihrem Job zu kicken. Ja ich schiele auf Lehrer

Und das nächste Berufsgruppenbashing. -.-
Bevor du noch weiter ausholst, begibst du dich bitte für ein halbes Jahr an eine Schule und machst den alltäglichen Wahnsinn unseres Bildungssystems mit, davor gilt: "Your argument is invalid."
 
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Wir brauchen erstmal genug fähige Lehrer, um überhaupt die unfähigen rauswerfen zu können, sonst klagen wieder alle über Lehrermangel und zu große Klassen.
 
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mal davon ab das der Anteil verbeamteter Lehrer ja eh drastisch runtergeht (oder ist das in anderen Bundesländern anders?), daher find ich Lehrer echt ein seltsames Beispiel :ugly:
 
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Er hat es wahrscheinlich gebracht, weil vorgestern irgendwo auf focus.de oder welt.de einer ähnlich fundiert gefordert hat, alle vermeintlich überforderten Lehrer rauszuwerfen. Finde den Artikel leider nicht mehr....
 

Moranthir

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Auch wenn ich tatsächlich großen Respekt vor guten Lehrern habe und Staddi wohl Recht geben muss, ändert das nichts daran, dass der Beamtenstatus in vielen Fällen eine bescheuerte Angelegenheit ist. Es darf natürlich nicht dazu kommen, dass befristete Verträge dazu benutzt werden, die Lehrer vor den Sommerferien zu feuern und danach wieder einzustellen, wie z.B. in Spanien.
 
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Zwischen zeitlich befristeter Anstellung und Beamtenstatus sollte sich auch noch was finden lassen. Was spricht gegen das unbefristete Angestelltenverhältnis?
 

Benrath

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Und das nächste Berufsgruppenbashing. -.-
Bevor du noch weiter ausholst, begibst du dich bitte für ein halbes Jahr an eine Schule und machst den alltäglichen Wahnsinn unseres Bildungssystems mit, davor gilt: "Your argument is invalid."

uiui getroffene Hunde Bellen :troll:

Ich hatte die Meinung btw schon immer. Nen festangestellter Lehrer ist quasi unkündbar, aber wenigstens kann man ihn auf Grund dauernhafter Unfähigkeit kündigen. Ich habe nichts gegen den Beruf des Lehrers und mir tun die neuen Referendare total leid, wenn ich höre mit was für Dumpfbacken von alten Lehrern sie sich jetzt rumschlagen müssen um ihre Examen zu bekommen.

Letztendlich bin ich total bereit dass auf Professoren zu erweitern, wobei es dann immer schwieriger wird den Begriff Unfähigkeit zu definieren. Wie im Lehrerbereicht gibts da so nicht feierliche Geschichten.


btw ich glaub ich hab tatsächlich nen Artikel in der Welt oder so gelesen wos wieder darum ging :ugly:

sonst noch #2 an ElBollo und afaik werden die meisten Lehrer doch wieder verbeamtet. Grund dafür war laut dem Artikel, dass es kurzfristig günstiger ist, weil die Rentenkosten erst später kommen.


Wir können das gerne auslagern oder löschen und weiter darauf focusieren warum es keine grobe Fahrlässigkeit für Richter gibt.
 
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So viele Beiträge und so wenig Zeit :(
Deshalb nur sehr selektiv:

Und bei nicht wenigen liegt es daran, dass die Partei in der ersten Instanz geschlampt hat. Die Partei oder ihr Anwalt, nicht das Gericht. So enthält gefühlt jede zweite Berufung die ich sehe neuen Tatsachenvortrag, der nicht mehr zugelassen werden darf, weil er schon in der ersten Instanz hätte gebracht werden müssen. Und in der Berufung ist es leider zu spät.
Und das ist ein System, das du verteidigt? Weil ein Anwalt dämlich war muss der Bürger, der dafür absolut nichts kann, auf sein Recht verzichten?
Wenn es neue Tatsachen gibt, die der dumme Anwalt in der ersten Instanz halt vergammelt hat, dann kann es doch nicht gerecht sein, hier "ätschibätsch" zu rufen und es in der Berufung abzuschmettern.

Trotzdem, Juristen im allgemeinen und Richter im besonderen lernen, sich von der Sache emotional hinreichend zu distanzieren.
Ach komm, das glaubst du doch hoffentlich selbst nicht. Richter sind Menschen. Was du da beschreibst wäre ein Soziapath. Und denn will ja niemand im Richtersessel sehen :)
Man kann sich als Mensch nicht emotional distanzieren, jedenfalls nicht wenn man nicht geistesgetört ist. Und dass auch Richterentscheidungen hohen subjektiven Einflüssen ausgesetzt sind ist ja mehr als genug nachgewiesen (z.B. die Sache mit dem zeitlichen Abstand zur letzten Pause). Da kannst du so oft das Gegenteil behaupten wie du willst, wahr wird es dadurch nicht.

öööhm joa, ziemlich genau so ist unser zivilrecht entstanden. und das grundgesetz übrigens auch.
natürlich waren sie dabei beeinflusst von der rechtsgeschichte und philosophie usw. aber im großen und ganzen war es so.

Ja klar. Weil darin auch nur weise und unfehlbare Richter saßen und deshalb jetzt unser Rechtssystem perfekt ist :deliver:
Mal wieder diese maßlose Selbstüberschätzung. Nein, ihr habt die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und nein, Detailwissen zu Paragraphen verleiht nicht magisch die Fähigkeit, gesamtgesellschaftliche Phänomene korrekt beurteilen zu können.

Aber das ist einfach so Bullshit und hat mich schon mal auf Seite 1 oder 2 aufgeregt. Ich seh absolut gar kein schlüssiges Argument für das Alleinstellungsmerkmal des Richterberufs der dazu führen soll das man nicht mal mehr für grobe Fahrlössigkeit verantwortlich ist. Das führ imho eher zu mehr Bullshiturteilen, weil who cares.

Ärzte operieren auch noch und alle anderen tun auch ihren Job.

This, aber mal sowas von #2!
Dieses ganze Juristen-Gejammer hier von wegen "dann würde ja keiner mehr urteilen" ist einfach nur peinlich. Es ist so offensichtlich, dass hier ein lächerlicher Freibrief für den eigenen Berufsstand verteidigt werden soll. Was letztendlich nur eine konsequente Forsetzung der vollkommenen Unfähigkeit zur Selbstkritik ist, die die Forenjuristen hier zeigen.

Du vermischst da zwei Dinge.

Das eine ist das Fachwissen in speziellen Fachbereichen. Nochmals: Wie soll ein Experte für deutsches Recht sich im Medizinrecht, in Teilchenphysik und in tausend anderen Bereichen so auskennen wie Fachleute? Gar nicht. Das kann er genausowenig, wie der Arzt oder der Physiker sich im deutschen Recht auskennen. Und deshalb muss auf Gutachten vertraut werden, sofern es plausibel und nachvollziehbar ist. Wenn die andere Seite Zweifel an der Richtigkeit der Gutachten hat, steht es ihr frei, dagegen im Rahmen der (ausreichend vorhandenen) gesetzlichen Möglichkeiten vorzugehen. Andernfalls wird das Gutachten eben verwendet.

Jetzt tu mal nicht so als ob irgendjemand erwarten würde, dass Richter plötzlich physikalische Veröffentlichungen schreiben und CERN-Daten interpretieren.
Es geht um simple Sachverhalte, die ihren Beruf betreffen. Wie eine IP funktioniert ist trivial und mit ein wenig Google-Recherche herauszufinden. Ja, es ist ein IT-Thema aber jeder halbwegs intelligente Mensch kann das verstehen, auch ohne Experte zu sein. Da bringt es auch nichts, die Schuld auf Gutachter zu schieben. Da muss der Richter halt mal seinen Arsch hoch heben und sich ein wenig schlau machen, das ist verdammt nochmal sein Job!
Dass offensichtlich IPs noch immer als Beweis zugelassen werden beweist, dass anscheinend die Faulheit (oder Unfähigkeit, such dir eins davon aus) im Richterberuf nicht annähernd so selten ist wie du denkst.

Das ist auch nicht weiter etwas besonderes, in allen anderen Berufen läuft es ja genauso ab. Über den eigenen Tellerrand schauen ist die absolute Ausnahme und eine große Zahl der Menschen hat sowieso schon innerlich gekündigt. Das gibt es bei Richtern sicher genauso oft wie sonst überall auch, ich will nicht sagen dass Richter irgendwie schlimmer wären als andere Berufsklassen. Nur ist es eben in diesem Job besonders wichtig, dass man es aufdeckt und aktiv dagegen vorgeht, denn sonst werden unschuldige Menschenleben ruiniert.
 
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Man kann sich als Mensch nicht emotional distanzieren, jedenfalls nicht wenn man nicht geistesgetört ist.
Doch, kann man.

Ich arbeite den ganzen Tag mit Mördern, Vergewaltigern, Totschlägern, Tierquälern, Brandstiftern, Kinderschändern etc.. Ich sitze mit denen an einem Tisch, führe Gespräche, überwache den Tagesablauf, Kontrolliere die Zimmer, mache Leibesvisitationen, begleite sie zu Therapien oder Ausgängen, schreibe Berichte für den Gutachter oder das Gericht oder mache eben auch medizinische Behandlungen sofern die halt mal krank sind.

Kann ich alles ohne eine emotionale Regung machen, Job ist Job. Ausserhalb des Dienstes widern mich die selben Taten selbstverständlich genauso an wie jeden anderen Menschen auch, ich lass mich einfach nur nicht mehr emotional mitreissen sondern habe gelernt dabei trotzdem ruhig und gefasst zu bleiben.

Meinst Du, jeder Arzt oder Feuerwehrmann oder Rettungssani der schonmal knöcheltief im Blut gestanden hat, bricht hinterher wimmernd zusammen oder jeder Polizist der irgendeinen blutverschmierten Tatort mit 'ner halbverwesten Leiche gesehen hat, ist danach am Zittern oder prügelt auf den Täter ein weil ers nicht verkraftet? Die erste Leiche ist noch aufregend, die erste OP noch spannend aber irgendwann distanziert man sich emotional von jedem noch so schrecklichen Übel - oder man ist falsch in dem Job.
Heisst noch lange nicht, dass man dann ein gefühlskalter Soziopath ist.
 
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Doch, kann man.

Ich arbeite den ganzen Tag mit Mördern, Vergewaltigern, Totschlägern, Tierquälern, Brandstiftern, Kinderschändern etc.. Ich sitze mit denen an einem Tisch, führe Gespräche, überwache den Tagesablauf, Kontrolliere die Zimmer, mache Leibesvisitationen, begleite sie zu Therapien oder Ausgängen, schreibe Berichte für den Gutachter oder das Gericht oder mache eben auch medizinische Behandlungen sofern die halt mal krank sind.

Kann ich alles ohne eine emotionale Regung machen, Job ist Job. Ausserhalb des Dienstes widern mich die selben Taten selbstverständlich genauso an wie jeden anderen Menschen auch, ich lass mich einfach nur nicht mehr emotional mitreissen sondern habe gelernt dabei trotzdem ruhig und gefasst zu bleiben.

Meinst Du, jeder Arzt oder Feuerwehrmann oder Rettungssani der schonmal knöcheltief im Blut gestanden hat, bricht hinterher wimmernd zusammen oder jeder Polizist der irgendeinen blutverschmierten Tatort mit 'ner halbverwesten Leiche gesehen hat, ist danach am Zittern oder prügelt auf den Täter ein weil ers nicht verkraftet? Die erste Leiche ist noch aufregend, die erste OP noch spannend aber irgendwann distanziert man sich emotional von jedem noch so schrecklichen Übel - oder man ist falsch in dem Job.
Heisst noch lange nicht, dass man dann ein gefühlskalter Soziopath ist.

schwarz-weiss-denken am rise :deliver: es gibt auch noch ein zwischending zwischen den sachen, die du im letzten absatz schilderst.

und du sagst es ja selber, du bleibst ruhig und gefasst, bloß bleibst du das nur nach außen hin. im inneren hast du im prinzip gar keine chance, "gefasst" zu bleiben, innerlich wünschst du den typen genauso den gefängnis-arschfick wie jeder andere auch. aber klar, im beruf prallt das so an dir ab, 2 minuten nach feierabend bist du dann wieder wie jeder andere mensch auch :deliver: "na klar"
 
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Schön, dass Du beurteilen kannst was andere Leute "innerlich denken". Ist nicht so. Und ich muss es wissen, sind nämlich meine Gedanken.
 
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uiui getroffene Hunde Bellen :troll:

Ich bin kein richtiger Lehrer, habe nach naturwissenschaftlichem Studium und Arbeiten in der Life Science Branche noch eine Projektmanagerweiterbildung gemacht und bin letztlich berufsfremd quasi reingerutscht.
Das was du halt an Schülern vorgesetzt bekommst, ist teilweise höchste Katastrophe, so dass sich einige Lehrer in eine Art Selbstschutz begeben haben. Ich betone "einige", nicht alle, sehr sehr viele versuchen jeden Tag ihren Job ordentlich und mit großem Engagement zu verrichten, scheitern aber an den politischen Gegebenheiten.
Es ist jedoch schon geil, wenn Schüler die Toilettengänge vollscheißen oder die Wände mit ihren Exkrementen beschmieren, im normalen Schulgebäude easy peasy auf die Böden rotzen, Wände eintreten, mutwillig Klassenräume zerstören, Lehrer beleidigen und kaum bis keine Konsequenzen fürchten müssen.
Müsste ich noch weiter ausholen, würde es den Thread noch weiter vom eig. Thema ablenken.

Ich hatte die Meinung btw schon immer. Nen festangestellter Lehrer ist quasi unkündbar, aber wenigstens kann man ihn auf Grund dauernhafter Unfähigkeit kündigen. Ich habe nichts gegen den Beruf des Lehrers und mir tun die neuen Referendare total leid, wenn ich höre mit was für Dumpfbacken von alten Lehrern sie sich jetzt rumschlagen müssen um ihre Examen zu bekommen.

Ja, es gibt faule Lehrer und ja, es stört mich teilweise auch extrem, wie dreist manche ihren Job verrichten, aber: Es ist in anderen Bereichen kein Stück anders. Es gibt in jeder Branche schwarze Schafe, dass dabei oft auf Lehrern rumgehackt wird, kommt daher, dass jeder mal in der Schule war und meint mitreden zu können.

Im Gegensatz zur freien Wirtschaft werden gute Lehrer mittlerweile übrigens scheiße bezahlt, um es angemessen auszudrücken!

Letztendlich bin ich total bereit dass auf Professoren zu erweitern, wobei es dann immer schwieriger wird den Begriff Unfähigkeit zu definieren. Wie im Lehrerbereicht gibts da so nicht feierliche Geschichten.

Ich für meinen Teil habe während meiner Schullaufbahn zwei Vollkatastrophen als Lehrer gehabt und mich dafür an einer guten Uni mit mehreren "Spaten" rumschlagen müssen, u.a. einem anerkannten und erfolgreichem Chemieprof, der seine Vorlesung abbricht, weil sein Brillenbügel abbricht, dieser wieder zu befestigen ist, er aber kein Bock mehr hat so weiterzumachen. In Folge fielen außerdem wg. Unlust mehrere seiner Vorlesungen aus. Oder der sozial total inkompetente Stochastikprofessor, international renomierte Paper am rise, der zusätzlich völlig unfähig war, überhaupt eine Vorlesung oder geschweige denn eine Übung mit Struktur zu halten und selbst für seine selbst herangezogenen, unter ihm arbeitenden Doktoranden und Post-Docs kaum berechenbar auftrat. Vom Biochemprof will ich gar nicht weiter berichten, das war die größte Granate der Uni. Der konnte mündl. Physikumsprüfungen nicht abhalten, da er zu Hause Socken waschen musste. Ich könnte so weitermachen....subjektive Eindrücke eben, nicht wahr?

sonst noch #2 an ElBollo und afaik werden die meisten Lehrer doch wieder verbeamtet. Grund dafür war laut dem Artikel, dass es kurzfristig günstiger ist, weil die Rentenkosten erst später kommen.

Wir können das gerne auslagern oder löschen und weiter darauf focusieren warum es keine grobe Fahrlässigkeit für Richter gibt.

Das mit der Verbeamtung ist übrigens von Bundesland zu Bundesland höchst unterschiedlich. In vielen wird momentan nicht verbeamtet, weiterhin: McPom ködert mit Verbeamtung, da kaum Lehrer vorhanden. Niedersachsen hat bis vor kurzem auch aus anderen Ländern mit Verbeamtung gelockt, ab Sommer ist dann aber wiederum Einstellungsstopp.


Grundsätzlich, um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, bin ich wie einige andere der Ansicht, dass in jeder Berufsgruppe harte schwarze Schafe zu finden sind. Keine einzige wird hier eine krasse Ausnahme bilden, auch nicht die ehrbaren Richter, dazu gibt es halt auch schon zu viele heftige, völlig unverständliche Urteile von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.
 
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Benrath

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Tja die Kinder sind zu Recht "Beamte" und tun mir leider, die Lehrer weniger, weil sie es sich ausgesucht haben, dill with it. Deine drei Beispiele kann man von mir aus gerne feuern. Im grund hast du Wall of text gepostet aber nix gesagt. Gratz
 
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Das Problem sind aber nicht die Lehrer, sondern das Systems...anhand des Systems kann ich problemlos nachvollziehen, dass genug Lehrer irgendwann keinen Bock mehr haben. Auch wenn es scheiß Lehrer gibt (hatte da auch 2 krasse Fälle), dass System dahinter (jedenfalls das was ich hier in NRW erlebt hab) fand ich noch deutlich dumer.
 

Benrath

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Das Problem sind aber nicht die Lehrer, sondern das Systems...anhand des Systems kann ich problemlos nachvollziehen, dass genug Lehrer irgendwann keinen Bock mehr haben. Auch wenn es scheiß Lehrer gibt (hatte da auch 2 krasse Fälle), dass System dahinter (jedenfalls das was ich hier in NRW erlebt hab) fand ich noch deutlich dumer.

ach so das System, sag das doch gleich.
 
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ja so Späße wie "wir wollen das mehr Leute Abi machen in weniger Jahren"... der nicht vorhandene Support wenn irgendein Kind was auf die Hauptschule gehört, "überraschenderweise" auf dem Gym ne 5 hat und die Eltern erst mal mit dem Anwalt kommen wollen, weil das natürlich die Schuld des Lehrers ist ("mein Kind ist ja so toll bla blub") usw usf :deliver:
 
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Tja die Kinder sind zu Recht "Beamte" und tun mir leider, die Lehrer weniger, weil sie es sich ausgesucht haben, dill with it. Deine drei Beispiele kann man von mir aus gerne feuern. Im grund hast du Wall of text gepostet aber nix gesagt. Gratz

Sry, bin halt nur auf deine Polemik aus der Gosse eingegangen.
 
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Auch wenn ich tatsächlich großen Respekt vor guten Lehrern habe und Staddi wohl Recht geben muss, ändert das nichts daran, dass der Beamtenstatus in vielen Fällen eine bescheuerte Angelegenheit ist. Es darf natürlich nicht dazu kommen, dass befristete Verträge dazu benutzt werden, die Lehrer vor den Sommerferien zu feuern und danach wieder einzustellen, wie z.B. in Spanien.

passiert in deutschland schon regelmäßig

http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...ehen-im-sommer-arbeitslosengeld-a-899416.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/...rer-klassenkampf-der-paedagogen-12291393.html
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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So viele Beiträge und so wenig Zeit :(
Deshalb nur sehr selektiv:


Ja klar. Weil darin auch nur weise und unfehlbare Richter saßen und deshalb jetzt unser Rechtssystem perfekt ist :deliver:
Mal wieder diese maßlose Selbstüberschätzung. Nein, ihr habt die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und nein, Detailwissen zu Paragraphen verleiht nicht magisch die Fähigkeit, gesamtgesellschaftliche Phänomene korrekt beurteilen zu können.



This, aber mal sowas von #2!
Dieses ganze Juristen-Gejammer hier von wegen "dann würde ja keiner mehr urteilen" ist einfach nur peinlich. Es ist so offensichtlich, dass hier ein lächerlicher Freibrief für den eigenen Berufsstand verteidigt werden soll. Was letztendlich nur eine konsequente Forsetzung der vollkommenen Unfähigkeit zur Selbstkritik ist, die die Forenjuristen hier zeigen..

Das ist aus mehreren Gründen witzig. Erstens weil du gar nicht kapiert hast worum es geht und offenbar zu faul zum googlen warst. Das bgb wurde zb nicht von Richtern gemacht und erst recht nicht von Leuten die detailwissen über Paragraphen hatten. Die gab es damals ja noch nicht, sondern sie sollten erfunden werden. Und ja um ein juristisches System wird am besten von Juristen gemacht. Glaub mir, sie haben einen ganz gute Job gemacht, kannst ja mal googlen wieviele Länder unser Zivilrecht importiert haben. Zweitens weil du von Arroganz und Uneinsichtigkeit sprichst und dabei das Musterbeispiel für einen arroganten Naturwissenschaftler bist, die glücklicherweise nicht so häufig sind. Viele meiner Freunde sind zb nawis, meine Eltern übrigens auch und alle haben genausoviel Respekt vor meinem Fachgebiet wie ich vor ihrem. Also lustiger Post, thx ^^
 

Teegetraenk

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Ok Rambo, das ist jetzt auf so vielen Ebenen dumm, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen sollte.
 
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Hier mal ein Beispiel vor was für Herausforderungen Richter stehen..
Darfst gern erläutern was daran so hammermässig herausfordernd sein soll. Ernsthaft jetzt. Ich wär selbst als juristischer Laie mit gesundem Menschenverstand zum selben Ergebnis gekommen.
 
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zumal es Fälle in der Art ja schon einige male gab, da könnte man sich sonst ja auch an anderen Fälle orientieren ^_^
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wenns ihnen nicht passt, können sie ja jederzeit was anständiges lernen.

So wie du? Irgendwas mit bwl und proteinen bitte :lol:

Was ist denn an dem Fall nicht zu kapieren? Wenn man einen schwerstbehinderten, der arg und wehrlos ist, tötetet, dann ist es eigentlich mord und bedeutet lebenslang. Hier hat man aber natürlich bedenken die Frau so hart zu verurteilen. Ist natürlich cool dass die bw.de elite locker easy weiß wie man über das Leben eines Menschen zu urteilen hat. In der Realität ist das dann doch etwas schwieriger.
 
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Wow, Captain Obvious to the Rescue! Du musst wirklich erklären, wieso das Urteil so ausgefallen ist, wie es ausgefallen ist. Echt jetzt. Leute ohne Jurastudium können sich partout nicht vorstellen, wieso die Frau nicht auf den elektrischen Stuhl gekommen ist.

Shit, mein Metzger wäre zu diesem Urteil gelangt, und der tötet in seiner Freizeit Kälbchen! Mit einer Axt!
 
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