Energiewende

Benrath

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Es wurde dir schon x mal vorgerechnet, dass der Beitrag von Atomenergie marginal wäre.
Gelten deine Ansprüche für die FDP auch, dann hätte ich ein paar Beispiele von Themen mit mehr Impact.
 
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Welche wissenschaftliche Expertise sagt denn, dass Wiederinbetriebnahme von AKWs = EV++ ist?
Du tust grad so, als sei man mit der Gegenhaltung quasi Flatearther.

Ich hätte mir für Deutschland auch einen pragmatischeren Umgang mit AKWs gewünscht, aber kosteneffizienter als Erneuerbare sind sie afaik nicht. Und die paar noch einsatzbereiten Meiler hätten maximal einen bescheidenen Effekt auf die Energiewende.
 
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Es wurde dir schon x mal vorgerechnet, dass der Beitrag von Atomenergie marginal wäre.
Gelten deine Ansprüche für die FDP auch, dann hätte ich ein paar Beispiele von Themen mit mehr Impact.
Im Jahr 2001 war der Anteil der Kernenergie in Deutschland für die Stromerzeugung bei 30%. Ich sehe das nicht als Marginal an. Hätte man rechtzeitig die richtigen weichen gestellt, wäre unsere CO2 Bilanz heute besser.
 
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Das wäre sie auch, wenn man damals die richtigen Weichen für Erneuerbare gestellt hätte ...

Aus Sicht das Klimas wäre es sicher besser gewesen, man wäre erst aus der Kohle ausgestiegen und hätte aus den vorhandenen AKWs rausgeholt, was sicherheitstechnisch machbar gewesen wäre. Hier tragen die Grünen zweifellos eine Verantwortung dafür, dass wir in Deutschland die falsche Abzweigung genommen haben.
Aber das ist jetzt vergossene Milch. Stand heute ist der Beitrag, den AKWs noch leisten können, klein.
Imo wäre es trotzdem ein gutes Signal im Sinne der Vergangenheitsbewältigung und dws Fortschritts gewesen, wenn man einen Deal wie längere AKW-Laufzeiten gegen Tempolimit gemacht hätte. Das wäre imo vielen Wählern vermittelbar gewesen und wen sollten die verärgerten Fundis denn sonst wählen?

Für mich ist es ein Schildbürgerstreich des deutschen Föderalismus, dass kaum eine inspirierte Reform (Bildung, Krankenhäuser usw.) gegen das Zuständigkeitspochen der Länder durchführbar ist, selbst wo es unmittelbar die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse betrifft, während es für mich keinen wirklich plausiblen Grund gibt, weshalb sowas wie die Energieversogung wirklich auf nationaler Ebene geregelt werden muss - jenseits abstrakter Vorgaben wie CO2-Neutralität: Es kann den Berliner Hipstern doch egal sein, ob Bayern gerne neue AKWs pflanzen möchte, während die in Polen sogar näher dran sind. Der Strom, der aus der Steckdose kommt, ist derselbe, und die Frage, wie er produziert wird, hat für mich eher regionalen Charakter als Fragen des Bildungssystems oder der Gesundheitsversorgung.



Btw, ich bin ja sonst nicht so an Crime interessiert, aber wtf?!
 
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Es wurde dir schon x mal vorgerechnet, dass der Beitrag von Atomenergie marginal wäre.
Gelten deine Ansprüche für die FDP auch, dann hätte ich ein paar Beispiele von Themen mit mehr Impact.
Bullshit. Tempolimit bringt viel weniger, wird aber zurecht(!) auch gefordert. Weil in einer derartigen Krise keine Rosinenpickerei möglich ist.

Gerade der Weiterbetrieb hat keine relevanten Nachteile. Die hohen Baukosten sind schon da

Gerade zum Tsunami-Jubiläum letztens war es wieder geil, wie das grüne Establishment den Jahrestag von Fukushima auf Twitter "gefeiert" hat. Dabei gab es wegen Fukushima keinen Toten wegen der Atomkraft.

Neben dem Klima: Der Atomausstieg als brain-dead Reaktion nach Fukushima kostete Tausende Tote wegen mehr ausgestoßener Abgase. Fact.

Nur weil ihr im einzigen Land der Welt lebt, was beim Thema Atomkraft so dumm ist, müsst ihr euch da nicht im Recht fühlen.
 
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Selbst die Atomkraftwerkbetreiber sagen ein weiterbetrieb sei nicht so ohne weiteres möglich. Aber die haben vermutlich auch alle keine ahnung.
 
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Ja, rede es dir nur ein, damit du gibt zugegen musst, wie sehr die Anti-Atomkraftbewegung dem Klima geschadet hat und weiter schadet.

Der Weiterbetrieb ist natürlich weiter möglich, auch wenn die Kosten dafür steigen, je schlechter man planen bzw je länger es abgeschaltet ist.

Haltungen wie deine der Art "ach eh zu spät" stehen dem seit Jahren im Wege.

Mehr dazu:

Oder Anna Vero Wendland bei Twitter folgen.
 

Benrath

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@wutvolta an sich das was saistaed sagt. Die Frage war zum Weiterbetrieb der existierenden.
Da Reden wir nach kurzer Suche von ca. 50 Mio Tonnen Co2 vs. ca. 10 beim Tempolimit pro Jahr.
Wobei Ohne Neubestellung etc. die Frage ist wie lange Atomkraft noch laufen würde

K.a. was Vero Wendland ausrechnet. Das kann uns ja Xantos sagen.

Gut das ist erstmal mehr für die Atomkraft für dann 1-3 Jahre aber auch nicht kostenlos. Das Tempolimit ist quasi kostenlos und hat auch noch andere positive Nebeneffekte wie Reduktion Verkehrstote und weniger Stress auf der Autobahn.
Btw sind die Grünen ja auf einen Kompromiss eingegangen.

Welchen Kompromiss geht die FDP denn beim Tempolimit ein wo wir seit Jahren die kostenlose CO 2 Einsparung liegen lassen?

Ich würde es auch begrüßen, wenn Xantos seine Maßstäbe an die FDP anlegt.
E-Fuels
Tempolimit
Schuldenbremse
Corona

Alles Thema wo eher ideologiegetrieben Politik gemacht wird.
Sonst kommt aus den FDP geführten Ministerien wenig bis Garnichts. Oder hab ich was verpasst.
Gustavo hat da schon einen Punkt, dass FDP & co eher mit dem Status Quo leben können und sich jede Änderung unverhältnismäßig teuer abkaufen lassen.
 
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Ja, rede es dir nur ein, damit du gibt zugegen musst, wie sehr die Anti-Atomkraftbewegung dem Klima geschadet hat und weiter schadet.

Der Weiterbetrieb ist natürlich weiter möglich, auch wenn die Kosten dafür steigen, je schlechter man planen bzw je länger es abgeschaltet ist.

Haltungen wie deine der Art "ach eh zu spät" stehen dem seit Jahren im Wege.

Mehr dazu:

Oder Anna Vero Wendland bei Twitter folgen.

Kannst ja mal erklären warum atomkraft wunderland Frankreich in den letzten ~20 Jahren kein einziges atomkraftwerk gebaut gekriegt hat. Sind sicherlich auch alles atomkraft feinde da trotz ~70% zustimmungsrate. Atomkraft ist wirtschaftlich ohne massive subventionen ein absoluter reinfall. Deswegen baut man die dinger auch nur noch da vermehrt wo der staat das durchdrückt. Da kann man auch gleich richtig grüne technologien subventionieren. Dass man das in 16 jahren merkel versäumt hat und stattdessen dermaßen auf die bremse gelatscht ist verdankt man der atomkraft/gaskraft/kohlekraft lobby, die in fall von deutschland ein und die selbe industrie ist. Beschwer dich bei konservativen "fossile darf man nicht abschaffen" jammeren, dass jetzt noch keine marktreifen konzepte für was anderes da sind.
 
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Es gibt auf der ganzen Welt noch keine Marktreifen Konzepte, einfach weil es technisch nicht einfach ist die elektrische Energie kostengünstig zu speichern.
Dass unter Merkel viel zu wenig passiert ist: stimmt natürlich trotzdem zu 100%

In Frankreich geht aber bald ein neues KKW ans Netz: Flamannville 3. Und wäre das nicht ein 3/4 Prototyp gewesen, wäre der auch deutlich günstiger geworden als jetzt. Und ja, das kann ich ganz gut einschätzen denke ich, ich habe schließlich für den Laden früher mal gearbeitet.
 

Gustavo

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Ich habe übrigens nichts dagegen, dass ihr auf der FDP herum hackt. Aber die Grünen hier auf das Podest hoher Vernunft zu heben ist einfach absurd.

Ich finde es halt albern sich einen einzelnen Teilaspekt der Zielerreichung rauszupicken, bei dem die Grünen zugegebenermaßen irrational agieren, aber die unterschiedlichen Ziele und die restlichen Komponenten zur Zielerreichung zu ignorieren. Fakt ist einfach, dass das Ziel der Grünen verünftig ist und die Ziele der FDP nicht. Es macht volkswirtschaftlich insgesamt einen absolut marginalen Unterschied, ob wir im Jahr 2045 jetzt mit 40%, 60%, 80% oder 100% des BIP verschuldet sind. Steuersätze senken macht keinen Unterschied für das erwartete Wirtschaftswachstum, lediglich für die Verteilung des Wohlstands innerhalb der Bevölkerung. CO2-Reduktion macht einen Unterschied. Es ist absolut in KEINER Weise zu rechtfertigen, sich um die "Generationengerechtigkeit" zu kümmern und dann irgendetwas von Sozialausgaben und Staatsschulden zu reden, solange man nonchalant bzgl. CO2-Reduktion ist. Die offensichtliche Wahrheit ist halt, dass es der FDP eben nicht um Generationengerechtigkeit geht, sondern um ein ideologisches Weltbild, nämlich dass prinzipiell weniger Staat besser wäre. Das ist empirisch aber bestenfalls eine zweifelhafte Annahme. Dass weniger CO2 besser wäre ist dagegen felsenfest klar.

Sich unter diesen Umständen so auf die Atomkraftwerke zu versteifen, die wirklich nur einen marginalen Beitrag leisten, anstatt die Gesamtanstrengung bzgl. CO2 zu betrachten ist halt einfach nicht sinnvoll. Letztendlich hilft es auch nicht, wenn du ein gutes Ziel extrem effizient verfolgst, wenn du mit 60% Zielerfüllung zufrieden bist, während jemand anders deutlich ineffizienter ist, aber bereit ist 85% oder 90% zu erfüllen.




Alles Thema wo eher ideologiegetrieben Politik gemacht wird.
Sonst kommt aus den FDP geführten Ministerien wenig bis Garnichts. Oder hab ich was verpasst.
Gustavo hat da schon einen Punkt, dass FDP & co eher mit dem Status Quo leben können und sich jede Änderung unverhältnismäßig teuer abkaufen lassen.

Imho ist die Ironie an der ganzen Sache, dass genau Parteien wie die FDP die Forderungen der FDP unmöglich machen. Wäre natürlich schön, wenn man sich darauf verlassen könnte dass das alles mit einem CO2-Preis geregelt wird, aber wenn man genau weiß dass die Hälfte des Parteienspektrums bei wirtschaftlichen Turbulenzen instant nach Erleichterungen für die Wirtschaft ruft ist halt auch klar dass es wohl doch Verbote sein müssen, damit in bestimmten Bereichen die Möglichkeit gar nicht mehr besteht.
 
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Kannst ja mal erklären warum atomkraft wunderland Frankreich in den letzten ~20 Jahren kein einziges atomkraftwerk gebaut gekriegt hat.
1. Die französische Stromerzeugung hat Dank Atomkraft einen Bruchteil des deutschen co2-Ausstoßes. Da Atomkraftwerke lange halten muss man nicht jedes Jahr drei neue bauen.
2. Falsch, siehe wutvolta.
Sind sicherlich auch alles atomkraft feinde da trotz ~70% zustimmungsrate.
Nein, die Zustimmung zur Atomkraft ist dort breit. Übrigens mittlerweile auch wieder in Deutschland. Weil die Bürger sich eine eigene Meinung bilden können, statt auf ein paar ewig gestrige Atomkraftgegner in der eigenen Partei Rücksicht nehmen zu müssen. Beispiel:
Atomkraft ist wirtschaftlich ohne massive subventionen ein absoluter reinfall.
Falsch. Gerade wenn man CO2 fair mit rein rechnet und "EE only" nicht schönrechnet solange keine entsprechenden Speichertechnologien vorhanden sind.
Deswegen baut man die dinger auch nur noch da vermehrt wo der staat das durchdrückt.
Und? Energieversorgung ist doch in großen Teilen ein staatliches Thema und wichtiger Teil der Infrastruktur. Gerade weil so viel Angst vor Atomkraft geschürt wird, ist ja schon die Standortwahl hoch politisch.
Da kann man auch gleich richtig grüne technologien subventionieren.
Atomkraft ist eine richtig grüne Technologie. Minimale CO2 Emissionen, keine noch nicht vorhandene Speichertechnologien nötig.

Übrigens finde ich, dass man natürlich auch Wind und Solar weiter ausbauen muss. Man wird alles drei in großem Maße brauchen, wenn wir ganz von Kohle und Gas weg wollen.

Wenn wir unsere Klimaziele im Energiesektor erreichen werden bis 2030, dann wird ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein, dass unsere Nachbarn ihre Atomkraftwerke eben nicht abgeschaltet haben.

Schaltet Frankreich seine Atomkraftwerke ab, so sind die EU Ziele nicht zu erreichen.
Dass man das in 16 jahren merkel versäumt hat und stattdessen dermaßen auf die bremse gelatscht ist verdankt man der atomkraft/gaskraft/kohlekraft lobby,
So ein fetter bullshit, gerade Merkel (Atomausstieg) mit der Atomlobby in Verbindung zu bringen. Macht echt wenig Spaß zu diskutieren, wenn die Gegenseite offen lügt, um ihre Position zu untermauern.
die in fall von deutschland ein und die selbe industrie ist. Beschwer dich bei konservativen "fossile darf man nicht abschaffen" jammeren, dass jetzt noch keine marktreifen konzepte für was anderes da sind.
Du setzt einfach Kohle/Gas und Atomkraft gleich, obwohl das Gegenteil richtig ist. Je mehr Atomkraft wir abgeschaltet haben, desto mehr Kohle und Gas haben wir verstromt.

Auch wenn der EE Ausbau deutlich schneller voran gegangen wäre, wäre es ein großer Fehler gewesen, Atomkraftwerke abzuschalten. Zum Beispiel, um auch den CO2 Ausstoß unserer Nachbarn wie Polen zu senken.
 

Benrath

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Heute wieder Meinung günstig zu haben.

Ist ja nicht mal so, dass hier fast jeder auch für eine längere Nutzung wäre. Das war der Startpunkt der Diskussionen. Jetzt geht's wieder um die Grundsatzfrage und den sollen die Grünen für dich mal eben umwerfen?
 

Shihatsu

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War da nicht was das die Franzosen deutschen Kohle- und Gasstrom kaufen mussten um ihre AKWs im Sommer kühl zu halten? Weil ein Großteil wegen entweder zuwenig Wasser in Flüssen oder Korrosionsproblemen abgeschaltet war und die anderen am Leben gehalten werden mussten? Mit deutschem dreckigem Strom? Mwn stand da die Zahl "Stromexport nach Frankreich versechsfacht" im Raum. Da ich zu Faul zum Quellen suchen bin, nehmts als Anekdote, deren Bottomline:
"So einfach ist das" - eben nicht.
 
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Ja, Anekdoten gibt es wetterbedingt in beide Richtungen genug. Man kann sie benutzen. Man kann aber auch Statistiken über ein ganzes Jahr anschauen:

@Benrath nicht für mich. Sondern aus Vernunft fürs Klima. Aber das ist ja nicht so wichtig, da kann man sich ja idiotische Positionen leisten, gell?
 
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wir brauchen trotzdem mal einen realistischen fahrplan, wie wir in den nächsten 10 jahren die mobilitätswende (hv-fahrzeuge) und den umbau auf wärmepumpen-technologie mit energie versorgen wollen. und das ist eben originär beim staat zu verordnen, nicht bei den privaten marktteilnehmern. "wird schon klappen" mit verweis auf erneuerbare ist halt zu wenig, klare kennzahlen im bereich generierung und transport nord-süd mit investitionen durch den staat, in den 10 jahren wollen wir x gigawatt produzieren, das erreichen wir durch x, y und z. gleichzeitig wird der stromverbrauch um x ansteigen durch den umbau auf hv-fahrzeuge und wärmepumpen. dann wird wahrscheinlich irgend eine differenz auf dem papier stehen, wie wollen wir diese kompensieren.
 

Shihatsu

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Gibt diese Karte aus Auskunft darüber welches Land FÜR welches Land diese Emissionen erzeugt? DAS war meine Bottomline - wundert mich nicht das du die elegant übersiehst. Dein Diskussionsstil ist nämlich leider der folgende: Du verteidigst deine Haltung auf Teufel komm raus und nimmst dafür jedwedes Argument dankend an, Gegenargumente schaust du aber nicht mal in Ruhe durch. Du bist die Definition von Confirmation Bias, wie du gerade mal wieder zeigst. Sorry für das Ad Hominem, aber damit bin ich auch wieder raus, du bist mir einfach ein zu unangenehmer Gesprächs"partner".
 

parats'

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War da nicht was das die Franzosen deutschen Kohle- und Gasstrom kaufen mussten um ihre AKWs im Sommer kühl zu halten? Weil ein Großteil wegen entweder zuwenig Wasser in Flüssen oder Korrosionsproblemen abgeschaltet war und die anderen am Leben gehalten werden mussten? Mit deutschem dreckigem Strom? Mwn stand da die Zahl "Stromexport nach Frankreich versechsfacht" im Raum. Da ich zu Faul zum Quellen suchen bin, nehmts als Anekdote, deren Bottomline:
"So einfach ist das" - eben nicht.
Ich verweise immer gerne auf die Daten vom Frauenhofer unter energy-charts.info -> https://www.energy-charts.info/charts/import_export_map/chart.htm?l=de&c=DE

Frankreich müsste viel mehr in die AKWs investieren um die dauerhaft auf einem konstant hohen Niveau zu halten.
2022 war schon heftig für französische Verhältnisse, normalerweise ist Frankreich einer der Hauptexporteure.
 

Gustavo

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Falsch. Gerade wenn man CO2 fair mit rein rechnet und "EE only" nicht schönrechnet solange keine entsprechenden Speichertechnologien vorhanden sind.


Ich weiß nicht wie du darauf kommst, aber das ist schlicht Unsinn. Was glaubst du warum fast alle Kernkraftwerke existierenden Kernkraftwerke in Westeuropa schon so alt sind? Kernkraft war nur ein guter Deal, solange die Betreiber die Kosten auf die Endkunden umlegen konnten. Solange die Strommärkte streng reguliert waren und man mit extrem steigendem Verbrauch rechnete ging das, selbst mit hoher discount rate wegen der enormen Kostensteigerungen am Bau, die diese Kraftwerke kontinuierlich produzierten. Im Zweifelsfall war der Staat immer bereit, die Wirtschaftlichkeit für die Betreiber zu garantieren, d.h. eine riesige Subvention.

Im Zuge der Marktliberalisierung seit der zweiten Ölpreiskrise war die Umlage auf die Endkunden nicht mehr möglich, die staatlichen Garantien wegen dem bei weitem nicht mehr so stark steigenden Stromverbrauch nicht mehr gewollt und ab da gab es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder auf neue Kraftwerke verzichten oder den Staat die Risiken komplett übernehmen lassen. Dazu war nur Frankreich bereit und selbst dort rechneten sich neue Werke lange nicht. Thatcher wollte 10 neue Werke, gebaut wurde eins und selbst das war nicht wirtschaftlich und musste quersubventioniert werden.
Heute muss man heroische Annahmen bzgl. discount rate und Baugeschwindigkeit treffen um zu glauben dass neue Atomkraftwerke einen ökonomisch (!!!) sinnvollen Beitrag zur Energiewende leisten können. Man könnte die bereits existierenden AKWs in Deutschland etwas länger laufen lassen, aber das ist ein marginaler Effekt. Du versteifst dich da wieder komplett auf ein total nachrangiges Thema.





Übrigens finde ich, dass man natürlich auch Wind und Solar weiter ausbauen muss. Man wird alles drei in großem Maße brauchen, wenn wir ganz von Kohle und Gas weg wollen.


"In großem Maße" ist sicherlich falsch. Ganz von Kohle und Gas wegkommen ist auch überhaupt nicht notwendig, da die Betriebszeiten und der CO2-Ausstoß für die paar Spitzenlastzeiten, für die man sie braucht, zusammen mit Stromimporten und Speicherkapazitäten vernachlässigbar sind. Im Übrigen legt auch an fossile Energiegewinnung niemand den Maßstab an, dass wir zu jeder Zeit Spitzenlast ohne Stromimporte generieren können müssen, insofern sehe ich nicht warum das jetzt bei den Erneuerbaren auf einmal das Maß aller Dinge sein soll.


Schaltet Frankreich seine Atomkraftwerke ab, so sind die EU Ziele nicht zu erreichen.


So what? Der größte Teil des Problems wäre dann, dass Frankreich ein riesiger Nettoimporteur wäre, nicht dass wir so wahnsinnig auf Stromexporte auf Frankreich angewiesen wären.


So ein fetter bullshit, gerade Merkel (Atomausstieg) mit der Atomlobby in Verbindung zu bringen. Macht echt wenig Spaß zu diskutieren, wenn die Gegenseite offen lügt, um ihre Position zu untermauern.


Dass unter Merkel auch die Verlängerung durchgesetzt wurde ignorierst du einfach, aber wirfst ihm Lügen vor? Schon auch nicht so richtig redlich.
 
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Gibt diese Karte aus Auskunft darüber welches Land FÜR welches Land diese Emissionen erzeugt? DAS war meine Bottomline - wundert mich nicht das du die elegant übersiehst.
Deutschland exportiert mehr als es verbraucht:

Ist im Gesamtbild aber nicht super relevant, weil der Export nur so 10% vom Verbrauch ausmacht. Dominant ist also der eigene Mix in der Produktion.

Und ich beschwere mich nicht über deutsche EE, die zu Peaks günstigen und Co2-armen Strom exportieren. Das ist gut, gerne mehr davon.

Es geht darum, dass wir heute und noch lange eben nicht nur auf EE arbeiten. Nicht in Deutschland, nicht in Europa. Und deshalb am Ende vor allem die Wahl ist "Atom oder Kohle/Gas". Deshalb hat Frankreich beim Strom nur ein fünftel der Emissionen pro kWh in Deutschland. Das ist ein gigantischer Unterschied.


Dein Diskussionsstil ist nämlich leider der folgende: Du verteidigst deine Haltung auf Teufel komm raus und nimmst dafür jedwedes Argument dankend an, Gegenargumente schaust du aber nicht mal in Ruhe durch.
Verstehe dich hier nicht. Wenn dir das Thema wichtig wäre, wüsstest du das alles schon. Sind ja triviale, einfach zu recherchierende Infos zum Thema Energiebesetzung, Import, Export.

Das tust du nicht, aber hast anscheinend irgendeine vorgefertigte Meinung. Und wenn dann ich nicht direkt alle Statistiken gleichzeitig liefere, wird das angegriffen "ololo, aber das ist ja nur Verbrauch, was ist aber mit Import/Export" -- dabei wäre es eine Sache von wenigen Minuten herausspringen, dass dies das Gesamtbild nicht ändert.
Du bist die Definition von Confirmation Bias, wie du gerade mal wieder zeigst. Sorry für das Ad Hominem, aber damit bin ich auch wieder raus, du bist mir einfach ein zu unangenehmer Gesprächs"partner".
Ich sehe den Confirmation bias eher bei dir. Dein Bild scheint zu sein "ja mei, Atom wäre schon OK. Aber weil die Grünen dagegen sind, wird das schon keine so große Rolle spielen". Und du recherchierst keine 5 Minuten, um dieses Weltbilder zu hinterfragen.

Und jeder kann etwas tun: den eigenen Abgeordneten und/oder lokalen Parteifunktionären schreiben, dass man Atomkraft unterstützt und Klimaschutz vor irrationaler Atomphobie gehen muss.

Wer noch nicht einmal diese Viertelstunde investiert, der muss mir nicht erzählen, dass ihm das Klima wichtig ist.
 

Shihatsu

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Ich hab nichts gegen Atomstrom. Ich finde die Grünen doof bis selten bescheuert was das angeht. Und damit bin ich raus was dich angeht.
 

Benrath

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Was diskutieren wir jetzt eigentlich? Ob wir persönlich gegen den Atomausstieg sind oder es die Grünen sein sollten, weil man ja mal seine Meinung ändern kann, lol. Der Verweis auf Umfragen ist btw ultrageil. In anderen Threads auf langfristige planbare Politik pochen und jetzt zählt der neuste Poll, weil er deine Meinung wiedergibt. Nach Fukushima waren alle gegen Atom. Im Angesicht der Gaskrise sind alle für Atom. Big Surprise. Danach soll also langfristige Politik ausgerichtet werden?

Wenn wir, bw.de., jetzt ernsthaft über Pro und Con von Atom diskutieren wollen, machen wir dazu noch mal einen Thread, oder jemand schickt mir den Link von einem alten passenden. Imho ist die Rechnung nicht so eindeutig wie du sie aufmachst und wie Gustavo dir jedes mal aufzeigt, zeigt die Realität, dass zumindest in Europa quasi keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden. Random Link:

Gibt bestimmt besseres. Sonst zeig uns doch mal wo in Europa gerade wirklich was gebaut wird.

Für die Grünen an sich ist es ultra affig so zu tun als könnten Sie da einfach mal die Meinung ändern. Die Grünen haben sich quasi aus der Anti-Atomkraftbewegung gebildet. Man darüber streiten, ob die Präferenzen der Grünen manche Risiken und Kosten der Atomkraft übergewichten. Trotzdem ist der Punkt einfach jenseits von allem.
 

Gustavo

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Ich verstehe das Argument halt auch Null. Wenn man jetzt der Meinung ist, dass es ethisch (!) so scheiße ist, Atomenergie zu nutzen, dann benimmt sich Deutschland natürlich daneben, wenn es einerseits aus der Produktion von Atomenergie aussteigt und andererseits Atomenergie aus dem Ausland importiert. Wenn man aber sowieso der Meinung ist, dass Atomenergie ethisch kein Problem ist, was soll dann das Argument sein? Ökonomisch ist es in jedem Fall bei den veranschlagten Mengen vernachlässigbar ob Atomstrom jetzt diesseits oder jenseits der deutsch-französischen Grenze produziert wird. Wahrscheinlich käme am Ende raus, dass es für Deutschland sowieso günstiger ist dass Frankreich die ganze Last der unwirtschaftlichen Atomstromproduktion in Form von staatlichen Subventionen trägt und wir importieren halt was wir brauchen. Gerade diejenigen, die sonst bei allen möglichen Problemen von der Funktionsfähigkeiten von Märkten überzeugt sind wollen eine Technologie, die auf einem freien Markt noch nie funktioniert hat, jetzt staatlich subventionieren? Wozu? Weil man die Grünen ärgert oder was?
 

parats'

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Im Endszenario will mMn keiner Atomstrom, sondern 100% EE mit einer ordentlichen Speichertechnologie.
Über den Weg dahin kann man viel diskutieren, aber perspektivisch lohnt es sich nicht neue AKWs zu bauen.
Der Bestand läuft schon deutlich länger (und in D auch zuverlässiger), als er damals geplant und prognostiziert wurde.
Bei Neubau reden wir dann von möglichen Laufzeiten >50j.

Nach allem was ich dazu weiß, wäre der weiterbetrieb der 3 AKWs (bzw. 6) problemlos möglich gewesen, wenn man den Betreibern Garantien gegeben hätte. Es hätte allerdings auch dazu geführt, dass der Staat wieder deutlich mehr finanzielle Mittel bereitstellen muss für Kontrollbehörden etc. pp.
Wenn das der TradeOff für ein paar Kohlemeiler gewesen wäre, hätte ich den Preis zahlen wollen. Aber nur unter der Voraussetzung, dass man den Kohleausstieg vorgezogen hätte. Wieso die Grünen diese Karte nicht gespielt haben verstehe ich nicht. Der Anschub für die AKWs ist schon geschehen, die Dinger stehen da und können deutlich co2 ärmer Strom produzieren als Kohlemeiler.

Am Ende kann man aber eben auch nicht die Fehler aus der Merkel-Ära rückgängig machen sondern muss mit dem verkehrten Ausstieg leben und das Beste draus machen.
 
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@Gustavo
Es braucht keine staatliche Subvention, um die 6 AKW, die wir noch haben, zu betreiben. Weil sie mit überschaubaren Investitionen (die auch nur wegen dem Ausstieg nötig sind) noch Jahrzehnte viel Strom erzeugen können.

@All:
Sorry dass ich bei dem Thema so aggressiv und schnippisch bin. Es geht mir seit 20 Jahren auf den Magen, insbesondere wenn intelligente Menschen den Blödsinn des Atomausstiegs weiter verteidigen. Sei es weil sie sich nicht damit beschäftigt haben, oder weil sie ihre politischen Helden vor Kritik schützen sollen, oder aus irgendeinem anderen obskuren Grund. AKW laufen zu lassen wäre eine gigantische, und sehr Nachteilsarme Methode, massig CO2 einzusparen. Und es wird nur aufgrund der Befindlichkeiten von Deppen und der "Historie" der Grünen nicht gemacht. Mit dem Argument kann man übrigens jede Reform ablehnen - die CDU war früher bspw auch Hardcore gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und selbst die hat es geschafft, den Kurs da zu ändern.
 

Benrath

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@Gustavo

@All:
Sorry dass ich bei dem Thema so aggressiv und schnippisch bin. Es geht mir seit 20 Jahren auf den Magen, insbesondere wenn intelligente Menschen den Blödsinn des Atomausstiegs weiter verteidigen. Sei es weil sie sich nicht damit beschäftigt haben, oder weil sie ihre politischen Helden vor Kritik schützen sollen, oder aus irgendeinem anderen obskuren Grund. AKW laufen zu lassen wäre eine gigantische, und sehr Nachteilsarme Methode, massig CO2 einzusparen. Und es wird nur aufgrund der Befindlichkeiten von Deppen und der "Historie" der Grünen nicht gemacht. Mit dem Argument kann man übrigens jede Reform ablehnen - die CDU war früher bspw auch Hardcore gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und selbst die hat es geschafft, den Kurs da zu ändern.

Ist ja nett gemeint, aber wenn du die Diskussion zu mit der Prämisse startest dass die andere Meinung Blödsinn ist, wirkt es komisch.
Es gibt gute Gründe und unterschiedliche Gewichtung von Zielen warum man für den Atomausstieg sein kann.
 
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Nein, es gibt eben keine guten Gründe, für den Atomausstieg zu sein. Wirklich gar keine. Deswegen werden hier ja auch keine genannt, sondern immer nur indirekt argumentiert a la "jetzt eh zu spät", "kann man den grünen nicht zumuten" etc.

Klima? Definitiv nicht.
Schutz von Menschenleben? Auf keinen Fall! Am Substitut Kohle kostet messbar viele Menschenleben. Tausende.
Katastrophen wie Fukushima? Daran ist niemand gestorben und selbst das kann so nicht passieren in Deutschland.
Endlager? Der Grund, warum wir keines haben sind ja gerade die Atomphobiker. Finnland hat jetzt eines. Und moderne Reaktoren hinterlassen sehr wenig Müll.

Das ist einfach eine false equivalency, wenn man hier sagt "beide Seiten haben gute Argumente". Haben sie nicht.

Kannst mich gerne widerlegen und die guten Gründe nennen.
 
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Nein, es gibt eben keine guten Gründe, für den Atomausstieg zu sein. Wirklich gar keine. Deswegen werden hier ja auch keine genannt, sondern immer nur indirekt argumentiert a la "jetzt eh zu spät", "kann man den grünen nicht zumuten" etc.

Du hast da etwas weggewischt, was je nach Gewichtung durchaus ein Argument sein kann:
1. Endlager. Sehr wenig Müll ist bei den Halbwertszeiten, um die es geht, immer noch ein Problem
2. Katastrophen, in zweierlei Hinsicht. Klar, die Angst vor nem GAU wird oftmals zu hoch gehängt. Je mehr und länger alte AKWs im Betrieb sind, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit eines Problems aber. Insgesamt schwer zu quantifizeren, da sowohl Eintrittswahrscheinlichkeit als auch potenzielle Schäden schwer zu beziffern sind. Letzteres ist das zweite Problem: Afaik sind alle AKWs in Betrieb gegen Katastrophen unterversichert (was wohl in der Natur der Sache liegt), d.h. die Schäden trägt die Gemeinschaft. Das ist halt auch der Unterschied zu Kohle. Jo, die kostet messbar viele Menschenleben, aber mit der Betonung auf messbar.

Insgesamt bin ich aber, wie die meisten hier wohl, für eine Verlängerung des Betriebs der in Ger bestehenden Meiler. Aber das ist nicht der Punkt, das Entscheidende hat Gustavo wieder gesagt: Du überhöhst in deiner typischen Manier das Thema enorm. Wenn ich für Klimaschutz bin, dann kann ich über diese Entscheidung schimpfen, aber genauso wie über die der FDP, kein Tempolimit zuzulassen oder die der CSU, keine Windräder bauen zu wollen. Atomstrom ist nicht der Do-or-Die des Themas Klimawandel in Deutschland. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, sich alleine auf dieses Thema zu versteifen.
 

Benrath

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Das was ticor sagt und es bleibt bei der aktuellen Technologie halt einfach ein fossiler Brennstoff. Ein sehr teurer Tauchsieder.
Warum das Ziel EE plus Speicher so viel schlechter abschneidet, dass es schon eine false equivalency ist, wenn man es in Erwägung zieht, weißt auch nur du.

EE und AKW zusammen macht halt keinen Sinn. Selbst wenn AKWs eventuell besser Spitzen abdecken können als früher. Da bin ich aber eigentlich raus.
 
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Du hast da etwas weggewischt, was je nach Gewichtung durchaus ein Argument sein kann:
1. Endlager. Sehr wenig Müll ist bei den Halbwertszeiten, um die es geht, immer noch ein Problem
Was genau ist das Problem, wenn Atommüll in irgendeinem Bergwerk liegt?
Zumal der Atommüll der Vergangenheit genutzt werden kann:
2. Katastrophen, in zweierlei Hinsicht. Klar, die Angst vor nem GAU wird oftmals zu hoch gehängt. Je mehr und länger alte AKWs im Betrieb sind, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit eines Problems aber. Insgesamt schwer zu quantifizeren, da sowohl Eintrittswahrscheinlichkeit als auch potenzielle Schäden schwer zu beziffern sind. Letzteres ist das zweite Problem: Afaik sind alle AKWs in Betrieb gegen Katastrophen unterversichert (was wohl in der Natur der Sache liegt), d.h. die Schäden trägt die Gemeinschaft. Das ist halt auch der Unterschied zu Kohle. Jo, die kostet messbar viele Menschenleben, aber mit der Betonung auf messbar.
Erstmal ist "Schäden trägt Gemeinschaft" kein Unterschied zur Kohle: Diese hohen Schäden trägt garantiert die Gemeinschaft. Da sind die Schäden der Atomkraft de facto besser versichert.

Weiterhin: Die Wissenschaft ist hier sehr klar, dass die Schäden durch Kohle viel höher sind als die nach Wahrscheinlichkeit gewichteten Schäden durch Atomkraft.

Wegen der "Unsicherheit" das als Argument gegen Atomkraft zu verwenden ist so wie Cash besser zu finden als Aktien für die langfristige Geldanlage.

Plus: die Schäden durch Kohle sind eben auch potentiell unbekannt hoch, Thema tipping point.

Es ist vor allem alles Makulatur, weil wir uns die Vermeidung der vermeintlichen Risiken von Atomkraft halt schlicht nicht leisten können.

Wer das anders sieht (weil "macht nicht viel aus") der müsste mMn dann auch akzeptieren, wenn Leute sagen "Deutschland sollte nichts machen, weil wir erzeugen ja nur 2% vom globalen CO2". Beides sind super egoistische Haltungen, und beim letzteren haben wir da ja auch einen Konsens.

Du überhöhst in deiner typischen Manier das Thema enorm
Deshalb ist das für mich auf dem Level von Leuten die sagen "Klimamaßnahmen in Deutschland machen so wenig aus, total überhöhte Diskussion".
Atomstrom ist nicht der Do-or-Die des Themas Klimawandel in Deutschland.
Mit der Logik kannst du dann jede Maßnahme abschmettern. Der absolute Impact ist hoch, die Nachteile sind klein. Wer das nicht unterstützt, darf sich über niemanden beklagen, der alle möglichen anderen Maßnahmen zerredet.
Es ergibt überhaupt keinen Sinn, sich alleine auf dieses Thema zu versteifen.
Tut hier niemand. Ist auch einfach ein idiotisches Argument. In jeder spezifischen Diskussion geht es um ein Thema, welches allein selten die Welt allein bewegt. Ist einfach destruktiv, dieses Argument zu bringen.
 

Gustavo

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@Gustavo
Es braucht keine staatliche Subvention, um die 6 AKW, die wir noch haben, zu betreiben. Weil sie mit überschaubaren Investitionen (die auch nur wegen dem Ausstieg nötig sind) noch Jahrzehnte viel Strom erzeugen können.


Ich habe nicht behauptet dass es anders wäre. Du changierst in deinen Behauptungen, so dass nie ganz klar ist was du denn jetzt wirklich willst: Einen Wiedereinstieg in die Atomkraft? Ein Weiterlaufen der sechs letzten Atomkraftwerke? Der drei letzten? Wenn ja, wie lange? Letztendlich macht es aber keinen Unterschied: Die Energieökonomen sind sich längst einig, dass Atomkraft für den Verlauf der Energiewende eine marginale Rolle spielt. Es ist völlig sinnlos, das Thema zur Crux der deutschen Energiepolitik zu erklären, auch wenn dir Veronika Wendland vielleicht etwas anderes erzählen möchte.


@All:
Sorry dass ich bei dem Thema so aggressiv und schnippisch bin. Es geht mir seit 20 Jahren auf den Magen, insbesondere wenn intelligente Menschen den Blödsinn des Atomausstiegs weiter verteidigen. Sei es weil sie sich nicht damit beschäftigt haben, oder weil sie ihre politischen Helden vor Kritik schützen sollen, oder aus irgendeinem anderen obskuren Grund. AKW laufen zu lassen wäre eine gigantische, und sehr Nachteilsarme Methode, massig CO2 einzusparen. Und es wird nur aufgrund der Befindlichkeiten von Deppen und der "Historie" der Grünen nicht gemacht. Mit dem Argument kann man übrigens jede Reform ablehnen - die CDU war früher bspw auch Hardcore gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und selbst die hat es geschafft, den Kurs da zu ändern.


Es ging hier sowieso nicht um Atomkraft, du hast es nur darauf verengt. Es ging darum, wie die real existierenden politischen Parteien in Deutschland mit dem Thema Klimaschutz umgehen. Du hast weiterhin überhaupt nichts dazu gesagt, warum diese Fokussierung auf Atomkraft eine sinnvolle Betrachtungsweise sein soll, wenn CO2-Einsparungen komplett substituierbar sind: Es macht keinen Unterschied, ob man weniger CO2 ausstößt, weil man Atomkraftwerke weiterlaufen lässt oder die EE ausbaut, für das Klima ist es beides dasselbe. Wenn eine Partei jetzt vernünftiger beim Thema AKW ist, beim Thema EE aber nicht, dann muss man die gegeneinander aufwiegen. Und danach sieht die Bilanz bei den Grünen halt einfach mit Abstand am besten aus. Die FDP hat bei dem Thema (mit Ausnahme der AfD) die schlechteste Bilanz, weil ihre Politik in der Realität viel mehr als andere Parteien darauf setzt, dass sich das Problem irgendwie von alleine durch ominöse technische Fortschritte lösen wird. Das ist keine seriöse Klimapolitik.
 
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Ist einfach eine falsche Behauptung, dass sich "die Energieökonomen" da einig wären.

Beispiele:
#1:

#2: Gerade die Top 7 dieser top 20 Liste auf Wikipedia recherchiert:

- Weitzman neutral zu nuclear energy
- Killian nichts gefunden
- Pindyck pro nuclear energy
- Arrow nichts gefunden, schon tot
- Newbery wenig gefunden, unklar
- Tol pro
- Borenstein pro

Ich bin sowohl für den Weiterbetrieb der 3/6 als auch Neubau. Da der Neubau auch genauso gut in Polen etc stattfinden kann, ist mir das als Policy in Deutschland nicht wichtig, da bin ich pragmatisch. Und der Neubau ist nicht so klar +EV wie der Weiterbetrieb.
Den nicht-weiterbetrieb der 6 ist imo ein richtig krasser Fehler. Eine der klarsten und besten Dinge, die wir jetzt in den nächsten Monaten für oder gegen das Klima tun können. Timing ist hier auch wichtig, weswegen es auch akut viel wichtiger ist als Tempolimit (welches auch kommen sollte).
 
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Ist einfach eine falsche Behauptung, dass sich "die Energieökonomen" da einig wären.

Beispiele:
#1:
Sorry, aber hast du dir die Kommentare mal durchgelesen? Von den Pro-Atom-Leuten sprechen viele über künftige Reaktoren, die noch gar nicht einsatzbereit ist - wie soll das gehen, die schnell genug zu entwickeln und zu bauen, um noch einen bedeutenden Einfluss zu nehmen? Klingt für mich sehr nach wishful thinking.
Von den restlichen Befürwortern bezeichnen auffällig viele AKWs als CO2-neutrale/freie Technik. Spricht für mich jetzt nicht dafür, dass das die größten Experten sind.

Die Argumente gegen neue AKWs sind doch imo recht einfach:
1. Es war noch nie möglich, sie ohne massive staatliche Subventionen zu bauen, u.a. wegen der Risiken und Langzeitkosten.
2. Tatsächlich fallen AKWs vom CO2-Fußabdruck her, wenn man die gesamte Lebenszeit betrachtet, eher zwischen Erneuerbare und fossile Kraftwerke.
3. Mit den Erneuerbaren gibt es eine marktreife Alternative, die deutlich günstiger, sicherer und skalierbar ist.

Ich sehe halt nicht wirklich das Knüllerargument, weshalb man in eine Technik investieren sollte, die teurer ist und systemische Risiken birgt, wenn es eine günstigere Alternative ohne diese Risiken gibt.
 
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Es ging hier sowieso nicht um Atomkraft, du hast es nur darauf verengt. Es ging darum, wie die real existierenden politischen Parteien in Deutschland mit dem Thema Klimaschutz umgehen.
Ja es ging darum ob die Grünen sich kompromisslos für Klimaziele einsetzen sollten...das fällt halt schwer nach außen zu verkaufen, wenn die eigene Parteimeinung schon ein Kompromiss ist. Denn auch wenn der wunderbare Wunsch nach EE ja da sein mag, die Realität ist und war (auch) Kohle und Gas als Ersatz für Atomenergie. Damit sind die Grünen nun mal selbst nicht kompromisslos pro Klima.
Die Atommülldiskussion hat mit Klima erstmal nix zu tun. Achso und das mit den Kosten natürlich auch nicht wirklich ein Gegenargument wenn man sich kompromisslos wünscht.
 
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Dass die Grünen an diesem Punkt dogmatisch sind, bestreitet, glaube ich, niemand. Der Punkt ist, dass Xantos den Impact dramatisiert. Es ist ja nicht so, dass die meisten Länder, wo keine Grünen an der Macht sind, gerade nuklear durchstarten. Ja, wir hätten die Energiewende viel effizienter managen können, wenn wir erst aus der Kohle ausgestiegen wäre. Aber ein Großteil dieses Wegs liegt halt in der Vergangenheit und den Einfluss des Wegstücks, das in Gegenwart und Zukunft liegt, bläst Xantos gehörig auf.
Dagegen richtet sich imo die Kritik.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ist einfach eine falsche Behauptung, dass sich "die Energieökonomen" da einig wären.

Beispiele:
#1:

#2: Gerade die Top 7 dieser top 20 Liste auf Wikipedia recherchiert:

- Weitzman neutral zu nuclear energy
- Killian nichts gefunden
- Pindyck pro nuclear energy
- Arrow nichts gefunden, schon tot
- Newbery wenig gefunden, unklar
- Tol pro
- Borenstein pro


Jetzt nichts für ungut, aber du bist hier ja wohl völlig out of your depth. Keiner von diesen Leuten arbeitet zu Deutschland (wovon ich sprach) und manche sind nicht mal primär Energieökonomen (Arrow z.B.). Hier einfach mal "pro" und "contra" zu sagen ergibt auch exakt gar keinen Sinn, weil nicht klar ist was es bedeutet. Du musst dir nur die Kommentare in dem Artikel anschauen: Das ist ein wilder Mix, aber keiner von denen (vielleicht mit Ausnahme der Frau vom Breakthrough Institut, wobei das selbst schon etwas dubios ist) argumentiert für den großflächigen Neubau von konventionellen AKW. Pro kann hier schon bedeuten, dass man die Technologie nicht a priori ausschließen will. Davon redet allerdings politisch auch niemand, nicht mal die Grünen.
Gibt es Länder, wo das noch eine Rolle spielen kann? Vielleicht China, das bei seinen öffentlichen Investitionen sowieso schon miserables ROI erzielt und sich um die Meinung der Bevölkerung nicht kümmern muss. Aber breitflächig sicher nicht. Selbst die Leute, die pro sind, glauben das weil sie auf einen technologischen Sprung hoffen. Kann sein, dass der nötig ist, um die ganze Welt zu dekarbonisieren, unklar. Aber für Deutschland und Europa sicherlich nicht.


Ich bin sowohl für den Weiterbetrieb der 3/6 als auch Neubau. Da der Neubau auch genauso gut in Polen etc stattfinden kann, ist mir das als Policy in Deutschland nicht wichtig, da bin ich pragmatisch. Und der Neubau ist nicht so klar +EV wie der Weiterbetrieb.
Den nicht-weiterbetrieb der 6 ist imo ein richtig krasser Fehler. Eine der klarsten und besten Dinge, die wir jetzt in den nächsten Monaten für oder gegen das Klima tun können. Timing ist hier auch wichtig, weswegen es auch akut viel wichtiger ist als Tempolimit (welches auch kommen sollte).

Wie gesagt: Neubau ist unökonomisch, egal ob in Deutschland oder in Polen. Ich sehe immer noch kein Argument dafür, warum die sechs Kraftwerke jetzt so wichtig sein sollen. Die erzeugten Mengen sind überschaubar und du kannst dieselben Reduktionen auch über den Zertifikatehandel erreichen.


Ja es ging darum ob die Grünen sich kompromisslos für Klimaziele einsetzen sollten...das fällt halt schwer nach außen zu verkaufen, wenn die eigene Parteimeinung schon ein Kompromiss ist. Denn auch wenn der wunderbare Wunsch nach EE ja da sein mag, die Realität ist und war (auch) Kohle und Gas als Ersatz für Atomenergie. Damit sind die Grünen nun mal selbst nicht kompromisslos pro Klima.
Die Atommülldiskussion hat mit Klima erstmal nix zu tun. Achso und das mit den Kosten natürlich auch nicht wirklich ein Gegenargument wenn man sich kompromisslos wünscht.

Niemand ist "kompromisslos" bei irgendwas. Das ist kein besonders sinnvoller Standpunkt der Grünen, das bestreite ich nicht. Aber das was die FDP als sine qua non verkauft ist ebenfalls kein sonderlich sinnvoller Standpunkt (und hat sicher weniger Rückhalt in der Bevölkerung) und trotzdem kommen sie damit durch, insofern sehe ich nicht, warum das bei den Grünen anders sein sollte.

€dit: Im Übrigen bin ich relativ sicher, dass die Grünen nicht nein sagen würden, wenn ein Kuhhandel für einen gesicherten 1,5-Grad Pfad längere AKW-Laufzeiten bedeuten würde.
 
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Dass die Grünen an diesem Punkt dogmatisch sind, bestreitet, glaube ich, niemand. Der Punkt ist, dass Xantos den Impact dramatisiert.
Es zeigt halt einfach nur klar auf, dass die Grünen eben nicht kompromisslos sind. Denn auch bei jeder Stromtrasse jedem Bahnprojekt etc pp wird es am Ende wichtiger sein, ob da noch irgendein komisches Tier im Weg ist und nicht Frage Nummero Uno sein "Wieviel Co2 spart uns das?"
Genauso können wir auch sagen, dass Gustavo mal wieder die FDP überdramatisiert. Weils halt die FDP ist.
 
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@Gustavo du hast nicht von Deutschland gesprochen, sondern von Energieökonomen allgemein. Und warum sollte die Meinung der deutschen solchen relevanter sein? Es geht um Wissenschaft. Da liegt mir der Verdacht eher nahe, dass viele der solchen in Deutschland den Grünen nahe stehen.

@saistaed ich blase gar nichts auf. Der Atomausstieg hat bereits ein XX-Faches der co2-Wirkung des intensiv diskutieren Tempolimits gekostet. Und selbst die verbliebenen 6 AKW sind eben kein Fliegenschiss. Gegen den Weiterbetrieb der 6 AKW zu sein ist entweder genau so OK, oder genau so nicht OK, wie vergleichbare Argumente a la "eh egal was Deutschland macht, wir sind ja nur für X% zuständig. Entweder ist es eine existentielle Krise, in der man gerade die low hanging fruit nutzen muss, oder man erlaubt jedem seine Spinnerei, mit der jede beliebige Maßnahme blockiert wird.

Zu deiner Behauptung, Atomenergie liege bei Life cycle "zwischen fossil und ee": Ist schlicht falsch, siehe:

Und bzgl wichtiger, kurzfristiger Policy Entscheidung geht es nicht einmal um Neubau, sondern um die besagten 3/6.
 
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