Also imo geht der ohne Hand rein. Aber das scheint ja keine Rolle zu spielen. War mir nach der ersten Wiederholung eigentlich zu hundert Prozent sicher, dass es Elfer gibt, obwohl es imo sinnvoller ist, keinen zu geben.
War auch meine erster Gedanke. Glaube jeder hier hat halt auch schon zig Elfmeter für wenig elfmeterwürdiges Handspiel gesehen als die Szene. Mein Standpunkt ist schon länger, dass mich die Regelauslegung zusehends nervt, dass die Viererkette heute quasi mit Armen verschränkt hinter dem Rücken spielen sollte, weil irgendwie gar nix mehr eine natürliche Handstellung sein soll und konsequenterweise jede Berührung des Balls mit der Hand des Abwehrspielers, egal von wie nah aus und egal wie hart geschossen, dann ein Elfmeter ist und mit VR auch quasi jeder gesehen wird.
Am nervigsten finde ich regelmäßig die Szene "Abwehrspieler und Stürmer gehen beide ins Kopfballduell, Stürmer köpft den Ball aus <50cm Entfernung an die Hand des Abwehrspielers", als ob niemand bei den Verbänden jemals in seinem Leben in ein Kopfballduell gegangen ist und weiß, dass man aus den allermeisten Positionen halt nicht kerzengerade mit angewinkelten Armen in die Luft abspringt und nun mal die Arme braucht, um das Gleichgewicht zu halten.
Finde die Zahl der Elfmeter nimmt eh schon ein bisschen überhand seit mit VAR alles gesehen wird, da braucht man in Mindesten nicht noch Regeln die mehr Elfmeter noch wahrscheinlicher machen. Ich kann zwar auch Nagelsmanns Kritik verstehen, dass es komisch ist, wie es keine Rolle spielt ob das Handspiel in einer aussichtsreichen Schusschance passiert oder nicht, aber da muss man dann wohl auch einfach sagen, dass das nun mal das Prinzip des Sechzehnmeterraums ist.
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Btw: Wollte mal eine Sache erwähnen, weil mich das Spiel daran erinnert hat. Habe das Spiel auf Leinwand gesehen*, was seit langem mein Standard für Fußball schauen ist. Seit die Übertragungsqualität von Fußball im TV so viel besser und die Bilddiagonale so viel größer geworden ist als das, was wir aus unserer Jugend gewohnt waren, wo man kaum die Rückennummern richtig erkennen konnte, fällt mir noch mal verstärkt auf, wie oft selbst im Profifußball bei Torszenen ein bisschen Zufall im Spiel ist. Wenn man mal genau darauf achtet sind Tore, bei denen alles genau so läuft wie sich die Angreifer es vorstellen, vermutlich sogar die Minderheit. Fast immer trifft jemand beim Abschluss den Ball nicht ganz sauber, ist irgendwo in der Entstehung das Bein eines Gegenspielers noch dran usw. usf. Dazu noch die Fälle, die immer offensichtlich waren: Mal dreht sich der Ball vom Innenpfosten rein, mal dreht er sich raus. Mal fällt einem der Abpraller vom Torwart vor die Füße, mal fällt er zehn Zentimeter daneben, mal rutscht dem Torwart die Flanke oder der Schuss durch usw. Auf die lange Sicht gleicht sich das natürlich alles schon aus, aber gerade in einem einzelnen Spiel halt auch mal nicht. Insofern ist es imho ein bisschen verrückt, Wohl und Wehe an einzelnen Ergebnissen festzumachen, obwohl die natürlich bei einem KO-Turnier letztendlich alles sind was am Ende zählt. Dass man die Spanier so an die Wand spielt dass es darauf nicht ankommt war nie besonders realistisch. Bin froh dass das Spiel das jetzt nochmal ganz extrem unterstrichten hat, aber wenn es jetzt 1:0 in der regulären Spielzeit ausgegangen wäre, weil Wirtz den Ball einen Zentimeter weiter nach links setzt und er vom Pfosten abprallt hätte effektiv keinen Unterschied gemacht: Die Leistung war gut. Das Ergebnis natürlich enttäuschend, aber spätestens im Viertelfinale kann man halt nicht mehr wirklich beeinflussen wen man als Gegner kriegt.
*wie kann es eigentlich sein, dass die ARD ihren Livestream im Jahr 2024 des Herrn in 1080p liefert, ZDF aber nur in 720p, oder bilde ich mir das ein? Bild beim ZDF JEDES MAL deutlich schlechter als bei ARD