Das ist doch eine peinliche Debatte um Fahrzeuggewicht. Gerade die leichten puristischen Sportwägen sind doch aufgrund ihrer Agilität schwerer zu kontrollieren als der durch Technik und Assistenzsysteme gezähmte SUV. Oft wird noch damit geprahlt, mit wie wenig technischer Unterstützung der Sportwagenfahrer mit den 400 PS klar kommt.
Sorry, aber hier wirfst Du ein paar Dinge durcheinander. Was Du meinst ist ein ausbrechendes Heck oder Schleuderneigung bei zu viel Gas beim Beschleunigen oder in Kurven, weil hier enorme Leistung auf geringe Masse trifft und man einfach aufpassen muss (insbesondere ohne Assistenzsysteme), dass man die Reifen und das Fahrwerk nicht überfordert. Das hat aber mit der von mir kritisierten Situation bei hohen Geschwindigkeiten wirklich gar nichts zu tun. Ich rede explizit von Bombern die meinen mit ihren über 2 Tonnen weit über 200 Stundenkilometer ballern zu müssen. Auch itc0r sitzt dem selbem Fehler auf, dass die Fahrzeugmasse auf Grund der Trägheit eine Art von "Kontrolle" schafft, was völlig falsch ist. Richtig ist, dass die Masse für eine gewisse Bahnstabilität sorgt, Du also nicht so einfach ins Schleudern geraten kannst, wie ein leichtes Auto, z.B. wenn ein Gegenstand oder Tier auf der Bahn liegt. Das ist aber nicht zu verwechseln mit "Kontrolle", denn Fahrmanöver kannst Du bei der Masseträgheit vergessen, zu rasierst einfach durch das Hindernis durch und fertig. Wenn das halt ein Kleinwagen ist, der mal eben ohne zu blinken auf Deine Spur gefahren ist, auch durch den. Oder ein LKW, bei dem mal wieder der Fahrer eingepennt ist. Oder ein Stauende, was man übersehen hat weil man mit dem Entertainmentsystem rumspielen musste.
Ein Sportwagen gleicht eben dieses Stabilitätsdefizit durch Abtrieb aus, deshalb haben die Teile eine Aerodynamik die mehrere hunder Kilogramm Downforce erzeugt und so für Fahrstabiltität sorgt OHNE die tatsächliche Fahrzeugmasse eines schwereren Fahrzeugs auf die Waage zu bringen. Dazu kommt noch die vollkommen andere Fahrwerkskonstruktion inkl. des extrem niedrigen Schwerpunkts eines Sportwagens, die beide dafür sorgen, dass die Kiste auch bei hohem Tempo noch sehr gut steuerbar bleibt. Jeder Ferrari oder 911er ist oberhalb von 200km/h extrem besser handlebar als ein SUV, alles andere würde der Pysik vollkommen widersprechen. Gab letztens erst einen Test zwischen Audi SQ7 und einem 15 jahre alten Porsche 911, der Audi ist quasi am Limit von dem was bei SUV heute möglich ist und der 911er ist zwei Generationen verhaltet. Trotzdem hat der Porsche in der Querdynamik schlicht die Nase vorn gehabt. Masse lässt sich nunmal nicht wegschummeln.
Reicht aber auch aus, wenn ein ausgebrochener Sportwagen den nächstbesten Fahrradfahrer umschrubbt.
Ebenfalls ein völlig anderes Szenario. Mir ist bei 250 auf der Autobahn noch kein Fahrradfahrer begegnet.
Und hey, der SUV/große Kombi/das große und schwere Auto hat nun einmal den Vorteil, dass ich und meine Familie den Aufprall auf den nächstbesten Brückenpfeiler vielleicht überleben. Um SUVs gehts mir überhaupt nicht. Aber dass große schwere Autos sicherer sind, sollte Grund genug sein, sie zu fahren. Dafür dann lieber langsamer.
Herzlichen Glückwunsch, das ist genau das was ich meine. Niemand hat was gegen SUV. Ich habe auch nie geschrieben, dass es keine SUV mehr geben sollte. Aber wenns ein allgemeines Tempolimit von 130 geben würde oder man die maximale Motorleistung so begrenzen würde, dass so schwere Karren eben maximal ihre 200 fahren und nicht mehr, wäre das Problem deutlich geringer. Der bessere Insassenschutz sei ja jedem gegönnt, darum ging es nie.
Der Umweltaspekt (um den es mir primär erstmal gar nicht geht) kommt dann noch oben drauf: Ein SUV verbraucht locker nochmal 50% mehr Sprit (und bläst es auch wieder hinten raus) als ein ähnlich motorisierter Sportwagen. (Audi Q7 4.2 FSI, 350PS: Realistisch ~19l, Audi TTRS, 340PS: Realistisch 12l).
Auch Assistenzsysteme werden von mir gar nicht per se kritisiert. Sie sind im normalen Straßenverkehr und für den Durchschnittsfahrer ne echt tolle Sache. Wie YNC aber - völlig korrekt - erkannt hat, entkoppeln sie den Fahrer weitestgehend vom Fahrverhalten des Fahrzeugs und vermitteln ein Gefühl der totalen Kontrolle, bis in den Grenzbereich. Das führt aber dazu, dass kaum jemand überhaupt jemals lernt, wie man ein ausbrechendes Fahrzeug wieder einfängt. Wie man bei Aquaplaning richtig reagiert oder wie man vorausschauend fährt was Straßenbelag, Witterung oder Kurvenradius angeht. Weils sich immer so geil sicher anfühlt, bis die Elektronik mal überfordert ist. Wo wir auch wieder den Bogen zum SUV spannen können, denn die Dinger sind Allwetterfahrzeuge und gern wird angepriesen wie toll die Dinger auch Schnee und Matsch und alles handlen können, usw usf. Ein Sportwagen dagegen ist überwiegend ein Schönwetterfahrzeug, nie würd ich auf die Idee kommen, mit meiner Kiste bei Minusgraden oder Regenwetter 200 auf der Autobahn zu ballern. Das Risiko, in Schlechtwetterlagen zu kommen, ist mit 'nem SUV also ungleich größer. Wenn dann noch 500 Pferde unter der Haube sitzen und der Fahrer sich nur auf die Elektronik verlässt, Halleluja.
Last but not least zum Thema Bremsweg, weil sich einige Schlaumeier ja daran so hochziehen wollten:
Die Bremswege 100-0 sind heutzutage genauso sinnfrei als Vergleich wie die immer noch ständig verglichenen 0-100 in der Beschleunigung. Jeder Golf mit 'ner 0815 Bremse ist nur unwesentlich schlechter als 'nen Porsche mit 'ner HighTech CarbonKeramik Bremse in diesem Bereich. In der ganzen Diskussion ging es ausschließlich um Hochgeschwindigkeits- und Grenzbereichssituationen. Wie richtig bemerkt wurde, geht es um die kinetische Energie so eines Boliden die bei einem 2,5t SUV 'ne ganz andere Dimension hat als bei 'nem 1300kg Sportwagen. Die Bremsanlage nimmt sich bei beiden in der Größe nicht sonderlich viel und beide kommen mit der Aufgabe von 100-0 zu bremsen völlig problemlos klar. Die kinetische Energie des Fahrzeugs wird aber an der Bremsanlage in Reibungshitze umgewandelt und gleichzeitig sinkt der Wirkungsgrad der Bremsanlage mit steigender Temperatur. Wer also bei 250 Sachen voll in den Anker gehen muss weil ihm jemand in die Spur fährt, findet sich hinterher mit rot glühender Bremsscheibe wieder und schneidet sicherlich deutlich besser ab, wenn da nur 1300kg Fahrzeugmasse schieben als wenn da 2500kg Fahrzeugmasse schieben. Von möglichem Bremsversagen (Scheibenriss, Kolbenbruch, Belagabriss) unter Höchstbelastung noch gar nicht zu reden. Das ist schlicht selbsterklärend. In meinem Wagen arbeitet längst nicht mehr die Serienbremse sondern eine 6-Kolben Motorsportbremse an der Vorderachse und 'ne 4 Kolben an der Hinterachse, zudem ist er ca. 150kg leichter als Serie. Der Wagen steht (gemessen!) aus 100km/h in ca. knapp unter 32m. Das mögen nur ein paar Meter weniger sein als ein Marken-SUV, das steigert sich bei 200-0 oder gar 250-0 aber deutlich nach oben. Und das sind dann schon die absoluten Idealbedingungen, trockene Strecke und gute Reifen. Je mehr man von diesen Idealbedingungen weg kommt, desto deutlicher wirkt sich die Fahrzeugmasse letztlich aus, wenn die Energie nicht mehr abgebaut werden kann.
@ElBollo: Du hattest oben schon versprochen Dich zu verkrümeln, dann tu das doch auch. Bis auf unkonstruktive persönliche Angriffe hast Du anscheinend nichts zum Topic beizutragen und Deine Phantasien bezüglich der Geschlechtsteile ander Männer wirken irgendwie besorgniserregend.
Ich bin ja gern bereit, mich auch mit Kritik auseinanderzusetzen, aber doch bitte konstruktiv und auf Fakten Basierend. Und wer echt keine Ahnung von der Thematik hat, der kann sich auch einfach raushalten - oder zumindest höflich bleiben.