@Megavolt: Erst einmal wirst du mir zustimmen, dass es so etwas wie "intellektuelles Eigentum" geben sollte, dass es produziert werden kann und kein künstlicher Phantasiebegriff ist. Ideen sind Produkte des eigenen Verstands und somit - wie alle anderen Produkte auch - Eigentum des Ideenschaffers. Diese Betrachtung ist noch völlig unabhängig von Rechten, die der Staat vergibt oder schützt, das folgt erst auf politischer Ebene. Eine Manifestation wäre z.B., dass Verträge in denen Ideen verkauft/vermietet/lizensiert etc. werden vom Staat geschützt werden. Wer z.B. eine tolle Idee für einen Film hat, das Manuskript an ein Filmstudio schickt um es prüfen zu lassen, der kann vorher einen Vertrag aushandeln, dass die Idee vom Studio nicht einfach ohne seine Einwilligung übernommen wird.
Die einzige Frage um die es geht, ist deshalb folgende:
Inwieweit kann man jemand anderen die Benutzung einer Idee verwehren?
'Materielles' Eigentum bedingt eine exklusive Benutzung durch die Natur der Sache, z.B. auf einem Stuhl kann (normalerweise) nur eine Person sitzen.
Dass dies bei intellektuellem Eigentum zufälligerweise nicht gegeben ist, ändert nichts am Eigentum. Ansonsten dürfte sich ja jeder auf meinen Stuhl setzen, sobald ich aufstehe, man dürfte nachts in Nachbars Garten kampieren und morgens mit seinem unbenutzten Zweitwagen eine Spritztour machen (Verschleiß mal ignoriert).
Dass es ein "künstliches Monopol" ist, sehe ich nicht. Theoretisch ist ja jede Form von Eigentum ein Monopol. Ob ich nun anderen die Benutzung meines Bürostuhls oder meiner Ideen verwehre läuft auf dasselbe hinaus. Beides ist einzigartig und ich habe das Recht darauf. Der Staat schützt mir dieses Eigentumsrecht. Beim Bürostuhl habe ich es nur etwas einfacher, da ich zufälligerweise selbst direkte Gewalt ausüben kann, beim intellektuellen Eigentum brauche ich auf jeden Fall Hilfe vom Staat.
Wo man diskutieren kann, ist, wenn etwas identisches ohne Kopieren entstanden ist. Hier ist es nur die juristische Handhabe und der Nachweis schwierig, *prinzipiell* könnte es so etwas wie 2 Urheber geben.
Zur Frage bzgl. der Beschränktheit des Urheberrechts:
Der Buchschreiber hat sicher Anspruch darauf, dass nicht sein gesamtes Werk 1:1 kopiert wird. Umgekehrt hat er aber sicher nicht Anspruch darauf, dass einzelne Worte nicht entnommen werden. Die Trennlinie liegt also irgendwo dazwischen. Die Regelungen zu Zitaten und Kritiken wäre eine Lösung.
Was den Zeitraum betrifft, da wird es etwas schwieriger. Der Punkt ist schlicht der, dass ein bestimmter Teil intellektuellen Eigentums schlicht brachliegt, also vom Ideenschaffer nicht weiterentwickelt wird. Vergleicht man es mit einem Stück Land mit einem Haus, so ist die Frage, inwieweit jemand noch Eigentum auf das Land beanspruchen kann, wenn das Haus verfällt, niemand mehr dort lebt und die Natur es "zurückerobert" hat.
Umgekehrt gibt es intellektuelles Eigentum, das auch noch lange Zeit nach der Schaffung schützenswert ist. Beispielsweise ein Firmenname oder Firmenlogo, Charaktere aus einer fortlaufenden Romanreihe o.ä..
Bei Ideen ist auch die Frage, inwieweit jemand anderes auf dieselbe Idee kommen könnte, das Allgemeinwissen wächst mit der Zeit. Wird dann etwas identisches produziert, gilt es womöglich nicht mehr als "Kopie" und stellt keine Nutzung des ursprünglichen intellektuellen Eigentums mehr dar.
PS:
Es gibt kein "liberales Prinzip". Es gibt vielleicht ein gemeinsame Ansicht aller Liberalen/Libertären (ohne Objektivisten), nämlich, dass Initiation von Gewalt in einem Staat nichts zu suchen hat. Daraus folgt aber noch keine Antwort, ob und inwiefern geistiges Eigentum behandelt werden soll. Deshalb gibt es in liberalen Kreisen auch geteilte Meinung über das Thema.
Im Libertarismus wird dagegen auf politischer Ebene mit dem Argument begonnen. Es gibt keine darunterliegenden Prinzipien, kein Fundament.
Im Objektivismus werden Produkte des eigenen Verstands als Eigentum betrachtet, auf dessen Verwendung der Einzelne ein Recht hat, welches vom Staat geschützt werden sollte.
Wie immer gilt aber: Ich mache mir auch meine eigenen Gedanken
Ich sehe Objektivismus als Fundament an, von dem man aus argumentieren kann.
Original geschrieben von aMrio
für claw ist halt alles links was nicht zumindest ein wenig so egoistisch denkt wie sein objektivismus. wenn jemand sagt es geht ihm um die gesellschaft oder um ziele von mehreren menschen dann ist es links. und links ist bööööse.
Die Piratenpartei erklärt auf ihrer Seite, dass sie attac toll findet und attac ist für mich eindeutig "links". "attac" ist Gegner des Bankgeheimnisses. Wie diese Demo in Berlin gezeigt hat, suchen auch Gewerkschaften die Nähe zu dieser Bewegung. Gründe liegen wohl im Kündigungsschutz, man will den Unternehmen die Möglichkeit nehmen, ihre Mitarbeiter zu überwachen.
Insgesamt ist die PP eine Partei mit vielen Gesichtern, da eine Partei aber immer in dem philosophischen Sumpf gedeiht, welcher im Lande vorherrscht, wird es wohl eine linksgerichtete Partei werden. Würde sich die PP klar positionieren, Datenschutz nur in Verbindung mit dem Staat fordern, beim Bankgeheimnis keine Ausnahme machen, das Urheberrecht in Ruhe lassen und einen vernünftigen Parteinamen wählen, dann wäre sie für mich wohl wählbar.
So bleibt nur die FDP