Das Problem scheint mir zu sein dass du dich auf den Kosovo beschränkst, während das Problem der Balkan ist, von dem der Kosovo nur ein Teil ist.
Ich zitiere einfach mal wild aus dem Bericht den du gelinkt hast:
"Im aktuellen Berichtsmonat waren folgende Herkunftsländer am stärksten vertreten:
(...)
Albanien mit 5.837 Erstanträgen, im Vormonat Rang 1 mit 4.864 Erstanträgen (+20,0 %), im Vorjahr Rang 4 mit 642 Erstanträgen (+809,2 %)."
"Ein großer Teil der Erstantragsteller (33,0 %, 10.779 Personen) kam im aktuellen Berichtsmonat aus den dominierenden sechs Balkanländern (Albanien: 5.837, Serbien: 1.404, Kosovo: 1.373, Mazedonien: 984, Montenegro: 743, Bosnien und Herzegowina: 438). "
"Folgende Herkunftsländer waren im bisherigen Zeitraum Januar bis Juni 2015 am stärksten vertreten:
(...)
Kosovo mit 28.672 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 11 mit 1.885 Erstanträgen (+1.421,1 %).
Albanien mit 21.806 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 5 mit 3.847 Erstanträgen (+466,8 %)."
"Mehr als zwei Drittel aller Folgeanträge (68,7 %; 1.884) des Berichtsmonats sind aus den sechs Ländern der Balkanregion zu verzeichnen: Serbien (836), Mazedonien (530), Kosovo (208), Bosnien und Herzegowina (171), Albanien (95) und Montenegro (44)."
Ich habe jetzt nicht die Zeit für eine ausführliche Analyse, aber NUR die kurzfristige Entwicklung des Kosovo zu betrachten scheint mir zu kurz gegriffen. Nimmt man die Zahlen des Vorjahres hinzu könnte man auch Annehmen dass die Zahl der Anträge aus dem Kosovo im Bereich Januar bis Juni weit überproportional gestiegen sind und sich gerade erst wieder normalisieren.
Die Zahlen aus Albanien steigen immernoch und liegen weit über dem Kosovo. Die Gesamtzahlen aus den Balkanländern sind nach wie vor extrem hoch. Daraus würde ich erstmal folgern dass der Kosovo ein Spezialfall ist, und der Grund nicht die hohe Ablehnungsquote ist... die müsste dann ja auch für die anderen Länder passen.
Ausserdem nehme ich an dass Maziere bzw. seine Berater die Zahlen durchaus kennen und er diese Aussage nicht getroffen hätte wenn sich das Problem gerade von selbst löst.
So gering ist der finanzielle Schaden übrigens nicht mehr, die Kommunen stehen teilweise vor ernsten Problemen. Und der finanzielle Schaden ist bei weitem nicht das einzige Problem das ich an der Sache sehe. Mindestens genauso problematisch finde ich den Schaden den dies bei den "echten" Asylanten hervorruft. Deren Unterbringung und Integration verschlechtert sich weil kein Geld da ist, die Akzeptanz dieser Leute sinkt immer weiter weil sie den schlechten Ruf der Wirtschaftsflüchtlinge abkriegen, die Verfahren werden in die Länge gezogen weil das Personal beschäftigt ist etc.
edit:
Ich bin mir sicher, dass der Schutz der heimischen Wanderkröte mehr Geld verschlingt.
Naja... für Bayern:
"Die Staatsregierung erwartet eine Verdopplung der Asylkosten. Bis Ende 2016 werden für Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge nach der neuesten Prognose des Finanzministeriums fast drei Milliarden Euro benötigt.
Das sagte Finanzminister Markus Söder (CSU) am Mittwoch bei der Versammlung des Beamtenbundes in München. "
Das ist mehr als der gesamte Etat von Wirtschaft, Gesundheit und Umwelt zusammen." (...)
"Das Thema Asyl wird die größte Herausforderung für die Landespolitik in den nächsten eineinhalb Jahren", sagte Söder anschließend der Nachrichtenagentur dpa. "In einigen Bereichen kommen wir in einen Ausnahmezustand für die öffentliche Verwaltung. Wir brauchen nach aktuellen Schätzungen im Nachtragshaushalt zwischen 1,3 und 1,5 Milliarden Euro zusätzlich.""
http://www.welt.de/regionales/bayer...ber-kosten-allein-Bayern-drei-Milliarden.html