Deutschland: Wahlen 2021

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Könnte ein teurer Versuch werden. :8[:

Aber behinderter als die CDU können sie sowieso nicht regieren.
Niemals hätte ein grüner Kanzler eine Million Fremde ins Land aufnehmen können, die Opposition wäre ausgerastet.
o_O. bisher wir doch jedes problem mit geld zugeschmissen, bis es nicht mehr sichtbar ist.
"Kann Kanzler.." dümmste phrase seit "wir sind papst"

ps wie läufts eigentlich bei der gorch fock?
 
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Die Grünen sind heute eine CDU mit Quinoa-Nährschleim

gar nicht wahr, bei mir gibt es jeden morgen frisch geschrottete Leinsamen, genauso gut, und wächst in heimischen Gefilden. 😊
 
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gar nicht wahr, bei mir gibt es jeden morgen frisch geschrottete Leinsamen, genauso gut, und wächst in heimischen Gefilden. 😊
Was du meinst, ist Hirse. :|

Linke Ideen fehlen wirklich. Spannend dazu das aktuelle Buch von Wagenknecht. In vielen Punkten anscheinend richtige Ansätze, nur halt 2021 nicht mehr Medienfähig (und damit Mehrheitsfähig).

Kein Linksliberal-Grüner-Journalist hört sich gerne an, dass er ein Heuchler, Inkonsequenter Typ ist.
 
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Die Wagenknecht ist einfach nur Müll, gar nicht mal weil sie politisch unrecht hat, sondern wegen ihrem kommunistischen "der kleine Mann" und "der brave Arbeiter"-Pathos, sowas können wir Grünen nun mal gar nicht ab.
Wir sind Weltbürgen und Kosmopoliten, der kleine Mann auf der Strasse geht uns am Arsch vorbei. 😇
 

Deleted_228929

Guest
"Die Partei" kann aufstellen wen sie will, ganz recht. Aber "die Partei" besteht halt nicht nur aus dem Parteivorstand, schon gar nicht wenn der Gegenkandidat nicht mal in selbiger ist.
Na ja, jetzt muss du dich schon entscheiden ob CDU und CSU zwei getrennte Parteien sind oder die CSU quasi nur ein Landesverband der CDU. ;)

Nach so ziemlich jeder sinnvollen Definition von "der Partei" will die Partei dasselbe wie die Bevölkerung auch. Das hat auch einfach nichts mit Willensbildung zu tun, die ist mehr oder weniger abgeschlossen. Willen gebildet, Mehrheit will halt Maggus. Verstehe nicht, warum es so schwer ist, damit Handel zu betreiben.
Mei, dass die Mehrheit der CDU-Anhänger auch Söder will ist halt schon ein Argument für Söder. Aber was Leute außerhalb der Partei wollen, kann ihr gerechtfertigterweise egal sein.

Allerdings: Gerade die CDU und CSU sind zwei Parteien, die für sich in Anspruch nehmen auch gerne mal nicht nach Mehrheitsmeinung zu entscheiden und ich gehe einfach mal davon aus, dass das gemeine CDU-Mitglied mit dieser grundsätzlichen Einstellung zufrieden ist. Insofern wäre es jetzt kein krasser Ausrutscher von deren eigener politischer Kultur, wenn sie den laschen Laschet aufstellen.

Btw. relativ witzig wie die Union sich eine öffentliche Schlammschlacht liefert, während die Grünen das alles geräuschlos hinter den Kulissen klären. :deliver:
 
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In einem einzigen Punkt hat der lasche Laschet nämlich durchaus mal was Richtiges gesagt: Parteien sollen nicht einfach stumpf der Mehrheitsmeinung hinterherrennen, sondern an der Willensbildung mitwirken. Das steht sogar so im GG. In unserer Weichkeks-Gesellschaft "lass uns bloß nix falsches sagen/tun/denken" ist das wohl etwas abhanden gekommen.

Ich habe das hier ja schon mal geschrieben: Als die Grünen das letzte mal im Bund mitregiert haben, wurde auch nicht der Ökokommunismus eingeführt, sondern Hartz IV. Und zumindest das erste ist bei einer Partei mit dieser Wähler- und Mitgliederstruktur auch alles andere als überraschend.
ad 1: Jepp. Das ist die Segnung des schnellen Informationsaustauschs. Wer eine Meinung hat macht sich angreifbar. Wer keine Meinung hat und stattdessen wolkig-unpräzise-emotionale Wohlfühlparolen von sich gibt ist nicht angreifbar und wird viel eher geliebt.
ad 2: Jaein. Ich würde mir ja wünschen, dass Du recht behältst, aber das sind nicht die gleichen Grünen. Die Grünenbasis ist voll von so vielen wahnwitzigem intellektuellem Dünnschiss, dass es mir graut. Nicht, dass ich nicht auch prinzipiell gut ins Raster des typischen Grünen-Wählers passen würde, aber … sie widerstreben mir ähnlich stark wie jede andere im BT vertretene Partei. Auch weil mir der Glaube fehlt, dass sich die Realos durchsetzen. Ich glaube zwar, dass sie durchaus einen Haufen sinnvoller Dinge anschieben könnten, aber ich würde befürchten, dass es an anderer Stelle ziemlich vogelwild werden könnte.
N.B.: Ich glaube auch, dass eine weitere Groko oder eine Schwarz-Gelbe Regierung noch schlimmer wäre. Mit Schwarz-Grün kann ich am Ende wahrscheinlich leben auch wenn ich vermutlich trotzdem mindestens die Hälfte von dem was sie tun werden scheiße finden werde. Eine GRR-Regierung würde uns meiner Einschätzung nach vor allem eins bringen: Nach vier Jahren einen Regierungswechsel und dann nochmal mindestens 8 Jahre Stillstand à la Kohl/Merkel.
Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Union mit Söder gegen Baerbock bessere Aussichten hat. Dafür bin ich natürlich trotzdem wegen des Unterhaltungswerts.
Das ist mE die eigentliche Frage: Wer hat gegen wen die besseren Chancen? Habeck gegen Laschet? Baerbock gegen Söder?
Ach, die Welt wird deswegen auch nicht untergehen. Es wird halt in eine andere Richtung gewurstelt, am grundlegenden Gewurstel wird sich aber nix ändern. Und die Grünen sind schon lange nicht mehr die Partei, für die sie gehalten werden. Ein Teil dieser Partei starb bereits in der Schröder-Koalition. Der Rest dann im Laufe der letzten 20 Jahre. Die Grünen sind heute eine CDU mit Quinoa-Nährschleim und schicker Wohnung im Speckgürtel.

Ich wüsste atm aber auch echt nicht, was für ne Regierung ich mir wünsche. GroKo ist durch, schon für das Landeswohl muss dieser Unsinn aufhören. Schwarz-Grün hätte langfristig Potenzial, aber die Union ist atm programmatisch bankrott - und die Grünen werden wie immer brav umfallen, wenn es dann um Macht geht. RRG halte ich mit der Linken in ihrer jetzigen Form für unrealistisch. Ampel wird ein räudiges Geschacher, weil die FDP genau weiß, dass sie sonst der Trottel der Nation sein wird.

Was mir fehlt, ist eine wirkliche "linke" Idee. Korrektur: Vermisse Ideen im politischen Diskurs allgemein. Gerade jetzt im Wahlkampf könnte man mal wieder über sie reden. Im politischen Alltag ist es völlig normal, wenn Sach- und Detailfragen dominieren.
Ad 1: Jein. Die Grünen die ich kenne sind alle ziemlich radikal und wenig konsensorientiert. Gut, sie sind meistens halt in unserem Alter. Aber allgemein sind es Menschen die (in der Tendenz) ihre Meinung und Emotionen vornan stellen und Menschen die nicht mindestens SPD wählen unter "Faschos" ablegen. Das ist meiner Erfahrung nach aktuell der einflussreiche Teil der grünen Basis. Das ist auch der Grund warum ich da sehr skeptisch bin … nur weil es die eigene (grundsätzliche) Meinung ist, macht es das Regieren nach Meinung und Überzeugung noch nicht zur richtigen Vorgehensweise. Für mich fehlt eine Option die wirklich faktenorientiert vorgeht und die eigene Meinung korrigiert wenn die Fakten das nahelegen. Da machen gerade alle Parteien eine schlechte Figur. Zugegeben, die Grünen vermutlich noch die am wenigsten schlechte, aber trotzdem :/
Ad 2: /thread.
Ad 3: Guter Punkt. Was ist denn "links"? Jeder Depp nennt sich links weil aktuell ein Bekenntnis zum Konservatismus in bunt gemischter gleichaltriger Gesellschaft ungefähr so sexy ist wie zu sagen, dass Hitler eigentlich ein dufte Typ war. Gleichzeitig scheinen die meisten unter "links" nur eine schlecht definierte Menge von "mehr Gemeinschaft und Solidarität, mehr Umverteilung, mehr alles für alle, mehr die Reichen zahlen lassen, früher in Rente, weniger arbeiten, Manna fällt vom Himmel" zu verstehen. Leistungsgerechtigkeit und Orientierung an der Mehrheit der Arbeitenden ist völlig aus dem Blick geraten. Das Thema Identitätspolitik will ich da erst gar nicht aufmachen weil das nochmal etwas anderes ist.
Es gibt gerade im linken Spektrum so viele bescheuerte Ideen mit denen suggeriert wird, dass der Staat einfach jedes Problem lösen kann indem er Schulden aufnimmt. Das ist imo auch ein Defizit in der aktuellen Debatte. Auch weil es keine Partei mit einem vernünftigen wirtschaftskompetenten Profil gibt … und damit meine ich nicht "Industrienutte" sondern einfach … verstehen wie eine Ökonomie funktioniert. SPD, Grüne, Linke überbieten sich in "einfach Ausgaben steigern und Deutschland zahlen lassen gg" und FDP und Union sagen … meistens nichts schlaues.
  • Zum demographischen Wandel gibt es zwar einzelne die das offensichtliche Aussprechen, nämlich, dass die Rente mit 63 Unfug war und dass es eher in Richtung Rente mit 70 gehen muss, aber vor dieser Aufgabe scheuen alle zurück. Die "linke" Lösung (SPD/Linke) wäre einfach alle möglichst schnell zu verrenten, die Grünen sind da vermutlich etwas realistischer.
  • Eine große Reform der Besteuerung von Energie … was wäre da eine linke Herangehensweise?
  • Eine große Reform der Einkommensteuer? Eine reine Umverteilungsreform mit einer größeren Belastung der "Reichen" würde ich als blanken Hohn empfinden … weil ich in Steuerklasse I ohnehin schon jeden Monat sehe, dass ich der Depp der Nation bin.
  • Eine große Reform des Staatsbürgerwesens und der Immigration? Da wäre eigentlich gerade für eine linke Partei viel zu holen, gerade auch wegen des demographischen Wandels, aber ich sehe nicht, dass irgendeine Partei hier die Eier hätte eine sinnvolle Regelung umzusetzen. Meiner Erfahrung aus Diskussionen nach würden diejenigen die sich als Linke bezeichnen selbst ein sehr liberales Immigrationsregime wie das Punktesystem von Kanada in Deutschland als schlimmer als der Holocaust bezeichnen. :/
  • Eine große Reform des Bafög … eigentlich ein Selbstläufer für eine linke Regierung. Die Grünen haben hier einen passenden Punkt im Wahlprogramm, aber wiederum so schwammig, dass es mir graut. Da schreiben sie zwei Seiten vorher "berufliche und akademische Bildung sind gleich viel wert" … und im Abschnitt darunter folgt nicht wirklich etwas dazu. Immerhin steht da weiter unter "Forschung" nichts allzu dummes, aber es bleibt viel "einfach mehr Geld ausgeben" und wenig Konkretes.
  • Eine Idee für eine nicht-naive Außenpolitik: Da gibt es offenbar nichts zwischen Falken (konservativ, aufrüsten) und Tauben (links, BW auflösen + no war plox). Gerade in den letzten Jahren ist imo deutlich geworden, dass die EU sich vielleicht mal etwas selbstbewusster positionieren sollte … was nicht zwingend gleich Angriffskrieg bedeuten muss.
Ich denke … es gäbe einiges zu klären was das Verständnis Nation vs. EU angeht, was Solidarität vs. Eigenverantwortung angeht und sicherlich noch vieles andere. Denn wenn ich eine große Kritik am aktuellen Diskurs im linken Spektrum hätte, dann wäre es wohl, dass Eigenverantwortung für das eigene Schicksal recht selten wichtig ist und stattdessen sehr häufig der Staat bemüht wird, um gefühlter Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Ich halte das für eine Sichtweise die auf lange Sicht den Einzelnen entmündigt. Meine Sicht wäre eher, dass der einzelne Mensch dazu befähigt werden soll sein Schicksal selbst zu bestimmen anstatt als Subjekt betrachtet zu werden, das des korrigierenden Eingriffs als Hilfestellung bedarf.
 
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Much hate für die Grünen, why? In meinem erweiterten Bekanntenkreis dürfte eine deutliche Mehrheit grün wählen. Spinnerte Fundis finden sich nicht darunter. Die Grünen sind in einem urbanen Umfeld einfach die moderne Lifestyle-Partei.

Wenn du mir sagst, was ich stattdessen wählen sollte, bin ich ganz Ohr. :troll:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Es gibt gerade im linken Spektrum so viele bescheuerte Ideen mit denen suggeriert wird, dass der Staat einfach jedes Problem lösen kann indem er Schulden aufnimmt. Das ist imo auch ein Defizit in der aktuellen Debatte. Auch weil es keine Partei mit einem vernünftigen wirtschaftskompetenten Profil gibt

Die Schuldenleute sind in meinen Augen diejenigen, die momentan das wirtschaftskompetenteste Profil bieten, was in Deutschland machbar ist. Zumindest sehe ich selten Leute, die Schulden aufnehmen wollen, um damit ein bedingungsloses Grundeinkommen oder "Soli abschaffen + Steuersenkungen" oder so einen Schmonz bezahlen wollen. Die meisten (caveat emptor: von denen ich so lese) sind eher so auf Linie von Südekum, Schulden aufnehmen um damit Investitionen zu finanzieren. Viel mehr kann man realistischerweise in Deutschland momentan nicht machen.
 
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Dass sie die moderne Lifestyle-Partei sind, erklärt, warum sie viele Stimmen bekommen (werden).
Aber das heißt ja nicht, dass sie eine geiles Programm oder tolles Personal haben.

Die Grünen bekommen dazu extra viel Hate, weil sie polarisierende Themen bespielen.
  • Atomkraftgegner zu sein, obwohl man angeblich Klimaschutz > all möchte
  • Einerseits maximalen Fokus auf Klimawandel legen zu wollen, dann aber mit Identitätspolitichen Nebenthemen Kontroversen starten & die eigene Wählerschaft nach oben begrenzen
  • Vermeintlich pragmatisch-liberal zu sein, sich dann aber jeden ideologischen linken Idee anzuschließen & mit Islamisten zu kuscheln
Eine pragmatische, klar säkulare, liberale und unideologische Grüne, die rein über die Richtung Wissenschaft ans Thema Klimawandel und Umweltschutz als Prioritäten herangehen würden, und die sich klar von Linksradikalen und Islamisten abgrenzen würde, fände ich sehr wählbar. Das wären aber eben die Boris-Palmer-Grünen, und nicht die Claudia-Roth-Grünen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Eine pragmatische, klar säkulare, liberale und unideologische Grüne, die rein über die Richtung Wissenschaft ans Thema Klimawandel und Umweltschutz als Prioritäten herangehen würden, und die sich klar von Linksradikalen und Islamisten abgrenzen würde, fände ich sehr wählbar. Das wären aber eben die Boris-Palmer-Grünen, und nicht die Claudia-Roth-Grünen.

So eine Partei würde im Leben nicht über die 5%-Hürde kommen. Das Faszinierende an Ideologie ist ja, dass niemandem so RICHTIG klar ist, warum bestimmte Dinge zusammenpassen, aber in den Köpfen der Menschen tun sie es halt. In Deutschland (und fast überall sonst auf der Welt) wirst du mit der Themenkombination, die du vorschlägst, nicht glücklich, weil dafür einfach die Wähler fehlen. Im Übrigen halte ich solche Sachen wei "Islamisten" und "Atomkraft" für relativ belanglose Nebenschauplätze: Islamisten sind keine Gefahr für unsere Gesellschaft, weil sie nur eine völlig unattraktive Alternative anbieten können und die Atomkraft, die man schon hat, sollte man natürlich weiternutzen, aber es wird einfach nicht genug zur Verfügung stehen, um das größere Problem im erforderlichen Zeitrahmen zu lösen. Das sind so Sachen über die du Wähler mobilisieren kannst, aber mit Technokratie hat das wenig zu tun.
 
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Die Grünen bekommen dazu extra viel Hate, weil sie polarisierende Themen bespielen.
  • Atomkraftgegner zu sein, obwohl man angeblich Klimaschutz > all möchte
  • Einerseits maximalen Fokus auf Klimawandel legen zu wollen, dann aber mit Identitätspolitichen Nebenthemen Kontroversen starten & die eigene Wählerschaft nach oben begrenzen
  • Vermeintlich pragmatisch-liberal zu sein, sich dann aber jeden ideologischen linken Idee anzuschließen & mit Islamisten zu kuscheln
Bezüglich AKWs könnte man gewiss pragmatischer sein, aber ein Game Changer wäre das nicht. Letztlich hat die Union bzw. Merkel das Thema abgeräumt und ein Zurück ist seitdem afaik auch nicht mehr pragmatisch.
Inwiefern identitätspolitische Themen einer sinnvollen Klimapolitik entgegenstehen, sehe ich nicht, zumal sie kaum reale Auswirkungen haben. Auch wenn ich da nicht hinter stehe, ist mir das, ehrlich gesagt, noch lieber als Steckenpferd, als sich wie Union und FDP immer wieder zur Hure der Wirtschaftsverbände zu machen - das betrifft nämlich wirklich viele Leute und richtet großen Schaden an im Gegensatz zu ein paar markigen Diversity-Forderungen.
Und hast du mal Beispiele dafür, wie die Grünen mit Islamisten kuscheln?
Ich stelle nicht in Abrede, dass die Grünen wie quasi alle linken Parteien bei Themen wie Migration eine offene Flanke haben. Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern, weil es zur gutmenschlichen DNA gehört. Aber solange die realen Auswirkungen in Grenzen halten, kann ich damit leben, obwohl es meinen eigenen Auffassungen zum Teil entgegengesetzt ist.

Letztlich hab ich bei allen Parteien dafür Verständnis, dass sie auch dumme Meinungen bis zu einem gewissen Grad hofieren müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Frage ist immer, was davon dann wirklich Policy wird. Und da sehe ich bei den Quirks der Grünen ein relativ geringes Schadpotential verglichen mit anderen Parteien.
 
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Wollte gerade etwas ähnliches schreiben. Welche Partei in GER soll denn wählbarer sein als die Grünen?
Maskenskandal-CDU, Scholz-SPD, FDP (LOLOLOL), Linke, AfD?
So ne Aufstellung wie von Xantos kann man für jede Partei machen. Welche für einen dann am besten wegkommt liegt wohl an persönlicher Präferenz, aber imo halten sich die Fails bei den Grünen verglichen mit dem Rest doch ziemlich in Grenzen.
 
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Das Konzept finde ich cool, ist für mich trotzdem nicht wählbar. Macht nen guten Job darin, Kritik an anderen Parteien und dem System zu üben, aber hat zu wenig eigenes Profil abseits der ganzen Spaßplakate. Bevor ich die Partei wähle, bleib ich mit nem Bier zuhause vor dem Fernsehr.
 

parats'

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Offenkundig: Die Partei. Machen eine prima Europapolitik. Könnten sicher auch in Deutschland gute Oppositionsarbeit leisten.
Der Witz an Sonneborn ist, dass er ein System kritisiert von dem auch er maximal profitiert.
Wenn ich eine "die da oben" Einstellung vertrete, dann sollte man versuchen das System zu ändern, was zu diesem Zustand führt und nicht Teil des Systems zu werden. Revolution von innen hat noch nie funktioniert und mit so klassischen Sonneborn Aktionen wie dem alternieren bei Beschlüssen im EU Parlament trägt er nicht wirklich zur Sympathie bei und reiht sich damit direkt neben Jan Böhmermann ein
 
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ad 1: Jepp. Das ist die Segnung des schnellen Informationsaustauschs. Wer eine Meinung hat macht sich angreifbar. Wer keine Meinung hat und stattdessen wolkig-unpräzise-emotionale Wohlfühlparolen von sich gibt ist nicht angreifbar und wird viel eher geliebt.
ad 2: Jaein. Ich würde mir ja wünschen, dass Du recht behältst, aber das sind nicht die gleichen Grünen. Die Grünenbasis ist voll von so vielen wahnwitzigem intellektuellem Dünnschiss, dass es mir graut. Nicht, dass ich nicht auch prinzipiell gut ins Raster des typischen Grünen-Wählers passen würde, aber … sie widerstreben mir ähnlich stark wie jede andere im BT vertretene Partei. Auch weil mir der Glaube fehlt, dass sich die Realos durchsetzen. Ich glaube zwar, dass sie durchaus einen Haufen sinnvoller Dinge anschieben könnten, aber ich würde befürchten, dass es an anderer Stelle ziemlich vogelwild werden könnte.
N.B.: Ich glaube auch, dass eine weitere Groko oder eine Schwarz-Gelbe Regierung noch schlimmer wäre. Mit Schwarz-Grün kann ich am Ende wahrscheinlich leben auch wenn ich vermutlich trotzdem mindestens die Hälfte von dem was sie tun werden scheiße finden werde. Eine GRR-Regierung würde uns meiner Einschätzung nach vor allem eins bringen: Nach vier Jahren einen Regierungswechsel und dann nochmal mindestens 8 Jahre Stillstand à la Kohl/Merkel.

Das ist mE die eigentliche Frage: Wer hat gegen wen die besseren Chancen? Habeck gegen Laschet? Baerbock gegen Söder?

Ad 1: Jein. Die Grünen die ich kenne sind alle ziemlich radikal und wenig konsensorientiert. Gut, sie sind meistens halt in unserem Alter. Aber allgemein sind es Menschen die (in der Tendenz) ihre Meinung und Emotionen vornan stellen und Menschen die nicht mindestens SPD wählen unter "Faschos" ablegen. Das ist meiner Erfahrung nach aktuell der einflussreiche Teil der grünen Basis. Das ist auch der Grund warum ich da sehr skeptisch bin … nur weil es die eigene (grundsätzliche) Meinung ist, macht es das Regieren nach Meinung und Überzeugung noch nicht zur richtigen Vorgehensweise. Für mich fehlt eine Option die wirklich faktenorientiert vorgeht und die eigene Meinung korrigiert wenn die Fakten das nahelegen. Da machen gerade alle Parteien eine schlechte Figur. Zugegeben, die Grünen vermutlich noch die am wenigsten schlechte, aber trotzdem :/
Ad 2: /thread.
Ad 3: Guter Punkt. Was ist denn "links"? Jeder Depp nennt sich links weil aktuell ein Bekenntnis zum Konservatismus in bunt gemischter gleichaltriger Gesellschaft ungefähr so sexy ist wie zu sagen, dass Hitler eigentlich ein dufte Typ war. Gleichzeitig scheinen die meisten unter "links" nur eine schlecht definierte Menge von "mehr Gemeinschaft und Solidarität, mehr Umverteilung, mehr alles für alle, mehr die Reichen zahlen lassen, früher in Rente, weniger arbeiten, Manna fällt vom Himmel" zu verstehen. Leistungsgerechtigkeit und Orientierung an der Mehrheit der Arbeitenden ist völlig aus dem Blick geraten. Das Thema Identitätspolitik will ich da erst gar nicht aufmachen weil das nochmal etwas anderes ist.
Es gibt gerade im linken Spektrum so viele bescheuerte Ideen mit denen suggeriert wird, dass der Staat einfach jedes Problem lösen kann indem er Schulden aufnimmt. Das ist imo auch ein Defizit in der aktuellen Debatte. Auch weil es keine Partei mit einem vernünftigen wirtschaftskompetenten Profil gibt … und damit meine ich nicht "Industrienutte" sondern einfach … verstehen wie eine Ökonomie funktioniert. SPD, Grüne, Linke überbieten sich in "einfach Ausgaben steigern und Deutschland zahlen lassen gg" und FDP und Union sagen … meistens nichts schlaues.
  • Zum demographischen Wandel gibt es zwar einzelne die das offensichtliche Aussprechen, nämlich, dass die Rente mit 63 Unfug war und dass es eher in Richtung Rente mit 70 gehen muss, aber vor dieser Aufgabe scheuen alle zurück. Die "linke" Lösung (SPD/Linke) wäre einfach alle möglichst schnell zu verrenten, die Grünen sind da vermutlich etwas realistischer.
  • Eine große Reform der Besteuerung von Energie … was wäre da eine linke Herangehensweise?
  • Eine große Reform der Einkommensteuer? Eine reine Umverteilungsreform mit einer größeren Belastung der "Reichen" würde ich als blanken Hohn empfinden … weil ich in Steuerklasse I ohnehin schon jeden Monat sehe, dass ich der Depp der Nation bin.
  • Eine große Reform des Staatsbürgerwesens und der Immigration? Da wäre eigentlich gerade für eine linke Partei viel zu holen, gerade auch wegen des demographischen Wandels, aber ich sehe nicht, dass irgendeine Partei hier die Eier hätte eine sinnvolle Regelung umzusetzen. Meiner Erfahrung aus Diskussionen nach würden diejenigen die sich als Linke bezeichnen selbst ein sehr liberales Immigrationsregime wie das Punktesystem von Kanada in Deutschland als schlimmer als der Holocaust bezeichnen. :/
  • Eine große Reform des Bafög … eigentlich ein Selbstläufer für eine linke Regierung. Die Grünen haben hier einen passenden Punkt im Wahlprogramm, aber wiederum so schwammig, dass es mir graut. Da schreiben sie zwei Seiten vorher "berufliche und akademische Bildung sind gleich viel wert" … und im Abschnitt darunter folgt nicht wirklich etwas dazu. Immerhin steht da weiter unter "Forschung" nichts allzu dummes, aber es bleibt viel "einfach mehr Geld ausgeben" und wenig Konkretes.
  • Eine Idee für eine nicht-naive Außenpolitik: Da gibt es offenbar nichts zwischen Falken (konservativ, aufrüsten) und Tauben (links, BW auflösen + no war plox). Gerade in den letzten Jahren ist imo deutlich geworden, dass die EU sich vielleicht mal etwas selbstbewusster positionieren sollte … was nicht zwingend gleich Angriffskrieg bedeuten muss.
Ich denke … es gäbe einiges zu klären was das Verständnis Nation vs. EU angeht, was Solidarität vs. Eigenverantwortung angeht und sicherlich noch vieles andere. Denn wenn ich eine große Kritik am aktuellen Diskurs im linken Spektrum hätte, dann wäre es wohl, dass Eigenverantwortung für das eigene Schicksal recht selten wichtig ist und stattdessen sehr häufig der Staat bemüht wird, um gefühlter Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Ich halte das für eine Sichtweise die auf lange Sicht den Einzelnen entmündigt. Meine Sicht wäre eher, dass der einzelne Mensch dazu befähigt werden soll sein Schicksal selbst zu bestimmen anstatt als Subjekt betrachtet zu werden, das des korrigierenden Eingriffs als Hilfestellung bedarf.
Rein aus Interesse, kommst du aus dem Osten?
Das Bild was du von Grünen Anhängern zeichnest, (nebulöse Gruppe voller fundamentalistischer FemiNazis) ist mMn fern jeglicher Realität. Ich glaube das weißt du aber auch selber und stellst es absichtlich überspitzt dar...
Kann ja sein dass in Hildburghausen und Co. solche Grünen rumlaufen (glaube ich ehrlich gesagt aber auch nicht), in Berlin, HH, München ist das, wenn überhaupt eine verschwindend kleine Minderheit. (Außer natürlich in Kreuzberg und Neukölln, die sind echt durch ^^)
 
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parats'

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Guter Witz, in Deutschland funktioniert Revolution NUR von Innen. Das hier ist nicht Frankreich.
Sieht man ja, die Erfolgsgeschichte Sonneborn sucht noch ihresgleichen. :rolleyes:
Du wirst das System EU niemals von innen reformieren und schon gar nicht, in dem du Bestandteil des EU Parlamentes wirst. :rofl2:
 
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Sieht man ja, die Erfolgsgeschichte Sonneborn sucht noch ihresgleichen. :rolleyes:
Du wirst das System EU niemals von innen reformieren und schon gar nicht, in dem du Bestandteil des EU Parlamentes wirst. :rofl2:

Will Sonneborn denn überhaupt die EU reformieren?
 
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Kann deiner Meinung da aber auch nicht zustimmen. Erstens sehe ich nicht das Problem darin, vom System zu profitieren, welches man kritisiert. Das Profitieren passiert nicht heimlich still und leise, sondern in aller Öffentlichkeit, genau wie das Kritisieren. Die haben doch sogar Teilweise diese komischen EU-Anwesenheitsgehälter unter Ihren Parteimitgliedern verlost, oder? Das macht ja parallel auch noch auf Missstände aufmerksam. Ich bin btw. auch für höhere Steuern, würde dem Staat jetzt aber auch nicht einfach so mehr Kohlen überweisen.

Zweitens finde ich schon, dass Sonneborn da insgesamt einen ordentlichen Job macht. In erster Linie informiert er die Menschen über das System und seine Fallstricke. Hab Sonneborn bei FB abonniert und lese da seine Posts meistens ganz gern. Traurigerweise ist er eben dann am besten, wenn er grad nicht komisch sein will (Smiley), sondern ernsthaft schockiert ist (wie z.B. bei der Bergkarabach Sache). Der Typ wäre ein ordentlicher Politiker, wenn er etwas weniger pseudo-cool zynisch wäre.
 

parats'

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Will Sonneborn denn überhaupt die EU reformieren?
Was sollte sonst jemanden mit dem Hintergund dazu bewegen politisch aktiv zu werden?
Das Grundsatzprogramm der Partei ist ein reines getrolle, was anderes kann man dazu nicht sagen.
Wenn also nicht die Reform und Aufzeigung offensichtlicher Schwächen europäischer Institutionen sein Ziel bzw. seine Motivation ist, dann muss es wohl auf das getrolle zu reduzieren sein, was anderes ist nicht erkennbar.

@tic0r Dein letzter Punkt trifft es ganz gut. Er könnte mit ordentlichen Inhalt viel mehr beitragen.
Genau wie auch Böhmermann, hat Sonneborn seine Lichtblicke, aber der Großteil bleibt dummes getrolle.
Ich kann den fame um solche Personen nicht nachvollziehen.
 

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Sehr schön! Hab gelacht, obwohl es stimmt. Die Fundus haben die Macht in der Partei verloren.

Ist das denn so? Musste nicht erst letztens wieder irgend eine Obergrüne zu Kreuze kriechen, weil sie es gewagt hat "Indianer" zu sagen? Ich sehe bei der grünen Basis noch sehr sehr viel Identitätsschwachsinn, auch in HH und anderen Großstädten. Was ich dagegen kaum sehe ist echte Fachkompetenz, aber da dienen natürlich alle Parteien nicht gerade mit. Es triggert mich aber schon ein bisschen, wenn sich Baerbock als "Völkerrechtlerin" bezeichnet, dabei aber nur "blabla mit Recht" auf Bachelor studiert und sich dann einen LL.M. in London für 20 000 € gekauft hat. Das ist so ein bisschen als ob ich mich "Intensivmediziner" nenne, weil ich im Zivi aufm RTW gefahren bin und danach einen Lehrgang für Reanimation abgeschlossen habe (durch einen LL.M. kann man übrigens nicht durchfallen, da gilt "pay your fee, get your degree").
 
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Und ein juristisches Staatsexamen steht für politische Kompetenz? :rolleyes:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Und ein juristisches Staatsexamen steht für politische Kompetenz? :rolleyes:
Welcher Teil des kurzes Absatzes hat dich das glauben lassen? Aber sich mit aufgeplusterten Titeln kompetenter erscheinen lassen als man ist, steht eben nicht dafür. Völkerrechtlerin hört sich für den Normalbürger nach hochkompetenter Fachperson an, nicht nach 6 Semestern singen und Klatschen plus 1 Jahr Saufen im Pub. Das habe ich schon bei Guttenberg kritisiert, der sich "Prädikatsjurist" nannte, dabei aber kein einziges Prädikat vorweisen konnte. Das ist auch das Gegenteil von "authentisch", was man ja aktuell so ganz toll findet.
 
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Ist das denn überhaupt eine Selbstzuschreibung?

Ich weiß nicht, wie in Jura so die Gepflogenheiten sind. Bei uns ist so die vorherrschende Meinung, dass man sich mit einem Master Mathematiker nennen darf - je nach Kontext sogar früher. Sie hat sogar eine Promotion "fast" abgeschlossen nach eigener Aussage. Da finde ich die Bezeichnung jetzt nicht anmaßend.
Sonst dürfte ich mich ja nicht mal Stochastiker nennen, was mir dann doch recht abwegig schiene, da ich seit mehreren Jahren damit meinen Lebensunterhalt verdiene.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich hab nach eigenen Angaben auch eine Habil fast abgeschlossen, sowie einen internationalen Bestseller fast geschrieben :mond:

Eigentlich nennst du dich nicht xyzRechtler, wenn du kein Volljurist bist bzw. diese Qualifikation erwerben willst/dabei bist dich zu spezialisieren. Und Jurist bist du nur mit zwei Staatsexamen, auch wenn "Wirtschaftsrecht B.Sc." Leute gerne etwas anderes wahr haben wollten. Ob sie sich selbst so beschreibt weiß ich nicht, sie schreibt aber auch sie hätte "Jura" studiert, was halt auch nur die halbe Wahrheit ist :P

Also nur um das klarzustellen: es gibt auch politische Talente ohne irgend eine Quali, siehe Fischer. Aber was genau sie jetzt befähigt Kanzlerin zu werden, würde ich schon gerne verstehen. Sie hat noch nie irgend ein politisches Amt bekleidet, nie eine Wahl gewonnen, nie irgendwo regiert oder Verantwortung getragen, außerhalb der Partei, oder? Ist es nicht ein bisschen größenwahnsinnig sich direkt mal die Führung einer der größten Wirtschaftsnationen der Erde zuzutrauen? Wäre sie ein Mann hieße es 100% wieder "sieh dir diese überheblichen weißen cis Männer an. Trauen sich alles zu, ohne irgend eine Qualifikation und die armen fleißigen Mädchen stehen in der zweiten Reihe". Aber bei "Annalena 2.0" (wird die sich eig auch von Putin und Xi Jiping so nennen lassen) ist das natürlich was anderes.
 
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parats'

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Na immerhin zeigt es überhaupt mal irgendeine Kompetenz. Gestalten wie Paul Ziemiak sind durch das erste Staatsexamen zweimal durchgefallen und nur der Schoß der Berufspolitik konnte solche Existenzen vor einer Zukunft als Klomann bei Mc Donalds retten.
 

Gustavo

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Es triggert mich aber schon ein bisschen, wenn sich Baerbock als "Völkerrechtlerin" bezeichnet, dabei aber nur "blabla mit Recht" auf Bachelor studiert und sich dann einen LL.M. in London für 20 000 € gekauft hat.

Siehste mal wie es mir geht wenn ich etwas von "Rechtswissenschaft" lese. :deliver:
 

Gustavo

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Verständlich, so gehts mir auch...so wie mit (fast) allen Geistes"wissenschaften".

War natürlich nur Spaß. Schlimmer als die meisten davon sind die Rechtswissenschaftler auch nicht. :deliver:

Btw: Das mit dem LLM ist so eine Sache. Ist imho ein bisschen wie an einer "Elite-Uni" zu studieren: Das Studium ist jetzt auch nicht so viel anspruchsvoller als anderswo sonst. Die Zahl der Bewerber, die das erfolgreich absolvieren können übersteigt allerdings die Zahl der Bewerber um ein Vielfaches, deshalb ist die eigentliche Differenzierungsleistung häufig, überhaupt angenommen zu werden. Umso skeptischer sollte man bzgl. irgendwelcher Austauschstudenten und (manchen, nicht allen) reinen Masterstudiengängen sein.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Die Zahl der Bewerber, die das erfolgreich absolvieren können übersteigt allerdings die Zahl der Bewerber um ein Vielfaches, deshalb ist die eigentliche Differenzierungsleistung häufig, überhaupt angenommen zu werden. Umso skeptischer sollte man bzgl. irgendwelcher Austauschstudenten und (manchen, nicht allen) reinen Masterstudiengängen sein.

LL.M sind halt, wie gesagt, pay your fee get your degree. Wir hatten den Admission Officer von Berkeley als Gast am Lehrstuhl und der sagte, dass in Berkeley noch nie jemand den LL.M. nicht bestanden hätte. Da wären teilweise Chinesen, Russen und Araber, die kaum ein Wort Englisch können, aber die zahlen halt die 85000 im Jahr, die kann man eben nicht durchfallen lassen, sonst kommen die nicht mehr. Und das ist Berkeley, dort ist es immerhin schwer angenommen zu werden. An irgend einer Pupsuni in England kann man den Titel auch für 5000 € ohne jeden Aufwand bekommen. Dasselbe in den USA. Ich würde - zumindest für deutsche Juraabsolventen - behaupten, dass absolut jeder problemlos einen LL.M. bekommen kann, wenn er das nötige Kleingeld hat. Mit schlechten Noten dann halt nicht aus Berkeley oder von der Columbia, sondern von irgend einer No Name Lawschool aus Indiana oder Stellenbosch, Neuseeland, zur Not geht man nach Nordirland :D
 

Deleted_228929

Guest
ad 2: Jaein. Ich würde mir ja wünschen, dass Du recht behältst, aber das sind nicht die gleichen Grünen.
Natürlich, denn die Grünen, die damals wie heute dabei waren bzw. sind, sind jetzt nochmal 20 Jahre älter und entsprechend wohlhabender und konservativer geworden. Und die, die nicht dabei waren, sondern von anderen Parteien gekommen sind, sind ganz sicher nicht von der Linkspartei rübergewechselt, sondern vermutlich v.a. von der SPD und auch der Union. Und die, die sich damals noch selber eingekackt haben, sind jetzt sicher nicht durchgeknallter als es ihre Eltern und Großeltern in den 60ern und 80ern waren.

Wir hatten das ja schonmal, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass Grüne Studigruppe-Vertreterinnen repräsentativ für die Funktionäre und Wähler dieser Partei sind.

Btw.: Zwei Kommilitonen von mir sind zu Studienzeiten mal bei einem JuSo-Treff dabei gewesen. Fazit: Wenn die da nicht mehr zu bieten haben als Gendersternchen, dann brauchen wir da auch nicht mehr kommen. Und das, was potentiell die SPD-Wählerschaft ist, interessiert sich dafür wohl noch sehr viel weniger als die Grünen-Wähler.


Will Sonneborn denn überhaupt die EU reformieren?
Nein. Sonneborn sagt offen, dass die EU eine super Sache ist, nur mit den falschen Leuten besetzt.

Sein "Getrolle" ist natürlich ein Stilmittel, mit dem er Aufmerksamkeit erzeugt, die er sonst nie bekäme. Kennt irgendwer hier - außer dem Streber Gustavo - den Namen der EP-Abgeordneten der Freien Wähler oder der Tierschutzpartei oder der ÖDP? Nein? Warum nur? Sonneborn generiert mit seiner One-Man-Show scheiße viel Aufmerksamkeit und er gibt auch ganz offen zu, dass die PARTEI, wenn sie eine nennenswerte Größe erreichte, niemals so auftreten könnte wie sie es jetzt tut. Umgekehrt kann sie als Kleinstpartei nicht auftreten wie wenn sie die Größe der FDP oder Linkspartei hätte, wenn sie überhaupt jemals irgendwas erreichen möchte, und sei es nur ein Artikel in einer Tageszeitung alle paar Monate. Sonneborn ist sich seines tatsächlichen Einflusses - der nunmal praktisch bei null liegt - vollkommen bewusst. Was er macht ist eben kein plumpes "die da oben", ganz im Gegenteil.


Aber was genau sie jetzt befähigt Kanzlerin zu werden, würde ich schon gerne verstehen. Sie hat noch nie irgend ein politisches Amt bekleidet, nie eine Wahl gewonnen, nie irgendwo regiert oder Verantwortung getragen, außerhalb der Partei, oder? Ist es nicht ein bisschen größenwahnsinnig sich direkt mal die Führung einer der größten Wirtschaftsnationen der Erde zuzutrauen?
Ich sehe leider nicht inwiefern "mangelnde Regierungserfahrung" jetzt bezüglich der Amtsführung ein tatsächliches und nicht nur gefühltes Problem sein soll. Was macht sie als Bundeskanzlerin, was sie nicht als MdB oder Parteichefin gemacht hat? Der Politikjob besteht immer daraus, in Gremien ein Verhandlungsergebnis zu generieren und dabei die eigenen Punkte - so vorhanden - so gut wie möglich durchzubringen und das dann öffentlich zu verkaufen. Natürlich dreht der EU- oder G20-Gipfel ein größeres Rad als ein BT-Ausschuss, aber das Prinzip ist dasselbe.
Außerdem hockt die Frau da im Falle des Falles auch nicht alleine rum, sondern hat eine komplette Behörde, die ihr zuarbeitet und kann sich auch aus der Partei Berater holen, die die entsprechende "Regierungserfahrung" besitzen.

Etwas anderes ist es natürlich im Wahlkampf, da Gefühle und Tatsachen hier deckungsgleich sind. Da muss sie halt die "wir brauchen mal ein frisches Gesicht" Karte spielen, was sie ja eh schon tut.

Btw. bin ich mittlerweile nicht mehr sicher, wo ich Leute, die ernsthaft mit einer Forderung nach "ideologiefreier Politik" um die Ecke kommen, noch einordnen soll. Am freundlichen Ende des Spektrums bin ich bei "kennt halt den Begriff nicht", am unfreundlichen Ende...
 
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Much hate für die Grünen, why? In meinem erweiterten Bekanntenkreis dürfte eine deutliche Mehrheit grün wählen. Spinnerte Fundis finden sich nicht darunter. Die Grünen sind in einem urbanen Umfeld einfach die moderne Lifestyle-Partei.
Weil sie die Partei sind der ich thematisch am nächsten stehe, die aber so viele KO-Kriterien in ihrem Programm unterbringt, dass mir keine Partei zum wählen bleibt. Volt als Notlösung vielleicht … mal sehen.
Die Schuldenleute sind in meinen Augen diejenigen, die momentan das wirtschaftskompetenteste Profil bieten, was in Deutschland machbar ist. Zumindest sehe ich selten Leute, die Schulden aufnehmen wollen, um damit ein bedingungsloses Grundeinkommen oder "Soli abschaffen + Steuersenkungen" oder so einen Schmonz bezahlen wollen. Die meisten (caveat emptor: von denen ich so lese) sind eher so auf Linie von Südekum, Schulden aufnehmen um damit Investitionen zu finanzieren. Viel mehr kann man realistischerweise in Deutschland momentan nicht machen.
Wenn es nur die wären. Ich kenne einige der "prominenten" Deutschen MMTer die das auch rauf- und runterbeten und die sind samt und sonders Crackpots. Wenn es bei dem bliebe was Südekum sagt wäre ich dabei, der ist ein guter. Ich widerspreche dir nicht einmal, ich habe nur Schiss vor denen die damit ihre bescheuerten Ausgabenprogramme mit zero Nutzen und Umverteilungsziel füttern wollen. Einfach noch ein paar Sozialleistungen erfinden … das ist der Teil bei dem ich skeptisch bin und den ich befürchte.
Wollte gerade etwas ähnliches schreiben. Welche Partei in GER soll denn wählbarer sein als die Grünen?
Maskenskandal-CDU, Scholz-SPD, FDP (LOLOLOL), Linke, AfD?
So ne Aufstellung wie von Xantos kann man für jede Partei machen. Welche für einen dann am besten wegkommt liegt wohl an persönlicher Präferenz, aber imo halten sich die Fails bei den Grünen verglichen mit dem Rest doch ziemlich in Grenzen.
Du hast nicht unrecht. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht an den Grünen noch genügend Dinge auszusetzen hätte.
Rein aus Interesse, kommst du aus dem Osten?
Das Bild was du von Grünen Anhängern zeichnest, (nebulöse Gruppe voller fundamentalistischer FemiNazis) ist mMn fern jeglicher Realität. Ich glaube das weißt du aber auch selber und stellst es absichtlich überspitzt dar...
Kann ja sein dass in Hildburghausen und Co. solche Grünen rumlaufen (glaube ich ehrlich gesagt aber auch nicht), in Berlin, HH, München ist das, wenn überhaupt eine verschwindend kleine Minderheit. (Außer natürlich in Kreuzberg und Neukölln, die sind echt durch ^^)
Nein. Ich zeichne kein Bild von Grünen-Anhängern sondern von den Grünen-Mitgliedern und deren Dunstkreis die ich persönlich kenne. Das sind Leute die im Stadtrat von Großstädten sitzen, die im BMF und im BMU als Referenten arbeiten, und eine BT-Abgeordnete (Luise Amtsberg). Das heißt meine Aussage bezieht sich auf das was ich als "Grünen Basis+" im Sinne von "Mitglieder an der Basis" plus "niedrige bis höhere Amtsträger" kenne.
Ist das denn überhaupt eine Selbstzuschreibung?
Jaein. Das "Völkerrechtlerin" kam ursprünglich von ihrer Bundestagswebseite wo es durch den Text suggeriert wird.
Zur Abgrenzung auf Wikipedia auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Annalena_Baerbock#Völkerrechtlerin?
Das wurde heute auch schon mehrfach rein- und rauseditiert.
Natürlich, denn die Grünen, die damals wie heute dabei waren bzw. sind, sind jetzt nochmal 20 Jahre älter und entsprechend wohlhabender und konservativer geworden. Und die, die nicht dabei waren, sondern von anderen Parteien gekommen sind, sind ganz sicher nicht von der Linkspartei rübergewechselt, sondern vermutlich v.a. von der SPD und auch der Union. Und die, die sich damals noch selber eingekackt haben, sind jetzt sicher nicht durchgeknallter als es ihre Eltern und Großeltern in den 60ern und 80ern waren.
Wir hatten das ja schonmal, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass Grüne Studigruppe-Vertreterinnen repräsentativ für die Funktionäre und Wähler dieser Partei sind.
Jaein. Wie oben geschrieben bezog ich mich auf die Parteimitglieder und nicht auf die Wähler. Die mir bekannten Parteimitglieder sind tatsächlich auch in der Mehrzahl genau diese Leute die schon in der Grünen-Hochschulgruppe aktiv waren und im Studium zuallererst Asta-Vorsitzende wurden und so weiter. Daher gehe ich eben davon aus, dass sich viele der, von Dir völlig korrekt charakterisierten Wähler, einfach keine Vorstellung davon machen was für Menschen sie da wählen.

Meine Meinung ist zugegebenermaßen auch dadurch gefärbt, dass ich mal eine Weile versucht habe mich politisch zu engagieren und reihenweise an genau diesen Menschenschlag geraten bin bei dem es nicht um Fakten sondern um Gefühle geht. Wenn man da über 2 Jahre ständig mit Fakten an Gefühlsduselei, populistischem Gefasel und der puren Weigerung sich mit der Sachlage zu befassen abprallt hat man irgendwann einfach keine Lust mehr auf solche Menschen.

Und ja, ich habe es auf zig verschiedene Weisen versucht. Niedrigschwellig, Charmeoffensive, viele Fakten, viele Gefühle, Beispiele … aber solange es nicht dem Dogma entspricht: no chance. Das Argument "Statistik ist männlich dominiert deswegen sind zahlenbasierte Argumente abzulehnen." (sinngemäß, nicht wörtlich … das ist knapp 8 Jahre her) gab es bei einer dieser Gelegenheiten obendrauf.
 
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Das kann ich durchaus nachvollziehen, obwohl sie für mich jetzt nicht den Fehler haben, der sie direkt unwählbar macht.

Ich sehe leider nicht inwiefern "mangelnde Regierungserfahrung" jetzt bezüglich der Amtsführung ein tatsächliches und nicht nur gefühltes Problem sein soll. Was macht sie als Bundeskanzlerin, was sie nicht als MdB oder Parteichefin gemacht hat? Der Politikjob besteht immer daraus, in Gremien ein Verhandlungsergebnis zu generieren und dabei die eigenen Punkte - so vorhanden - so gut wie möglich durchzubringen und das dann öffentlich zu verkaufen. Natürlich dreht der EU- oder G20-Gipfel ein größeres Rad als ein BT-Ausschuss, aber das Prinzip ist dasselbe.
Außerdem hockt die Frau da im Falle des Falles auch nicht alleine rum, sondern hat eine komplette Behörde, die ihr zuarbeitet und kann sich auch aus der Partei Berater holen, die die entsprechende "Regierungserfahrung" besitzen.

Etwas anderes ist es natürlich im Wahlkampf, da Gefühle und Tatsachen hier deckungsgleich sind. Da muss sie halt die "wir brauchen mal ein frisches Gesicht" Karte spielen, was sie ja eh schon tut.
Ich bin da, ehrlich gesagt, unentschlossen. Das mit den Beratern sagt sich so leicht, aber wie viele Leute die Grünen da derzeit am Start haben, weiß ich nicht. Es ist auch keineswegs trivial einerseits die richtigen Berater bei der Hand zu haben und andererseits zu wissen, auf wen man sich verlassen kann.
Andererseits scheint es mir nicht völlig unüblich zu sein, dass auch Grünschnäbel in relativ hohen politischen Positionen einsteigen. Darum gehe ich an sich auch davon aus, dass man da insgesamt gut genug eingehegt ist, um sich mit Motivation, Auffassungsgabe und etwas Hilfe schnell genug reinzuwurschteln.


Also nur um das klarzustellen: es gibt auch politische Talente ohne irgend eine Quali, siehe Fischer. Aber was genau sie jetzt befähigt Kanzlerin zu werden, würde ich schon gerne verstehen. Sie hat noch nie irgend ein politisches Amt bekleidet, nie eine Wahl gewonnen, nie irgendwo regiert oder Verantwortung getragen, außerhalb der Partei, oder? Ist es nicht ein bisschen größenwahnsinnig sich direkt mal die Führung einer der größten Wirtschaftsnationen der Erde zuzutrauen? Wäre sie ein Mann hieße es 100% wieder "sieh dir diese überheblichen weißen cis Männer an. Trauen sich alles zu, ohne irgend eine Qualifikation und die armen fleißigen Mädchen stehen in der zweiten Reihe". Aber bei "Annalena 2.0" (wird die sich eig auch von Putin und Xi Jiping so nennen lassen) ist das natürlich was anderes.
Naja, was irgend jemanden befähigt Kanzler zu sein, ist für mich keineswegs so klar. Tatsächlich kenne ich Baerbock auch zu wenig, um ihre Fähigkeiten zu beurteilen.
Auf dem Papier gilt in Sachen Qualifikation wohl relativ klar Scholz > Söder/Laschet > Baerbock. Wie sich das real auswirken würde, kann ich aber schlecht einschätzen.
 
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Weil sie die Partei sind der ich thematisch am nächsten stehe, die aber so viele KO-Kriterien in ihrem Programm unterbringt, dass mir keine Partei zum wählen bleibt. Volt als Notlösung vielleicht … mal sehen.

Wenn es nur die wären. Ich kenne einige der "prominenten" Deutschen MMTer die das auch rauf- und runterbeten und die sind samt und sonders Crackpots. Wenn es bei dem bliebe was Südekum sagt wäre ich dabei, der ist ein guter. Ich widerspreche dir nicht einmal, ich habe nur Schiss vor denen die damit ihre bescheuerten Ausgabenprogramme mit zero Nutzen und Umverteilungsziel füttern wollen. Einfach noch ein paar Sozialleistungen erfinden … das ist der Teil bei dem ich skeptisch bin und den ich befürchte.

Du hast nicht unrecht. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht an den Grünen noch genügend Dinge auszusetzen hätte.

Nein. Ich zeichne kein Bild von Grünen-Anhängern sondern von den Grünen-Mitgliedern und deren Dunstkreis die ich persönlich kenne. Das sind Leute die im Stadtrat von Großstädten sitzen, die im BMF und im BMU als Referenten arbeiten, und eine BT-Abgeordnete (Luise Amtsberg). Das heißt meine Aussage bezieht sich auf das was ich als "Grünen Basis+" im Sinne von "Mitglieder an der Basis" plus "niedrige bis höhere Amtsträger" kenne.

Jaein. Das "Völkerrechtlerin" kam ursprünglich von ihrer Bundestagswebseite wo es durch den Text suggeriert wird.
Zur Abgrenzung auf Wikipedia auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Annalena_Baerbock#Völkerrechtlerin?
Das wurde heute auch schon mehrfach rein- und rauseditiert.

Jaein. Wie oben geschrieben bezog ich mich auf die Parteimitglieder und nicht auf die Wähler. Die mir bekannten Parteimitglieder sind tatsächlich auch in der Mehrzahl genau diese Leute die schon in der Grünen-Hochschulgruppe aktiv waren und im Studium zuallererst Asta-Vorsitzende wurden und so weiter. Daher gehe ich eben davon aus, dass sich viele der, von Dir völlig korrekt charakterisierten Wähler, einfach keine Vorstellung davon machen was für Menschen sie da wählen.

Meine Meinung ist zugegebenermaßen auch dadurch gefärbt, dass ich mal eine Weile versucht habe mich politisch zu engagieren und reihenweise an genau diesen Menschenschlag geraten bin bei dem es nicht um Fakten sondern um Gefühle geht. Wenn man da über 2 Jahre ständig mit Fakten an Gefühlsduselei, populistischem Gefasel und der puren Weigerung sich mit der Sachlage zu befassen abprallt hat man irgendwann einfach keine Lust mehr auf solche Menschen.

Und ja, ich habe es auf zig verschiedene Weisen versucht. Niedrigschwellig, Charmeoffensive, viele Fakten, viele Gefühle, Beispiele … aber solange es nicht dem Dogma entspricht: no chance. Das Argument "Statistik ist männlich dominiert deswegen sind zahlenbasierte Argumente abzulehnen." (sinngemäß, nicht wörtlich … das ist knapp 8 Jahre her) gab es bei einer dieser Gelegenheiten obendrauf.

mag ja alles sein, aber solche Hampelmänner bzw. eher Hampelfrauen von denen du sprichst und die es mit Sicherheit geben wird (wie in allen Parteien), werden ja nicht in der Regierung sitzen, maximal im Bundestag (und da sind sie ja auch jetzt schon), die meisten sind wohl irgendwelche seltsamen Lokalpolitiker.
Ich finde auch dass die Berliner Grünen mehr oder weniger ein einziger politischer fail sind, aber das heißt ja noch lange nicht dass die Bundesgrünen genauso schlimm sind.
Wüsste jetzt nicht, was am grünen MP oder ehemaligen Ministern soviel inkompetenter war als das was andere Parteien vorweisen, vor allem wenn ich mir Scheuer und Co. anschaue.
 
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Das Grünenbashing hat historische Wurzeln. Viele denken immer noch an die Fusselökos von damals. Darüber hinaus war Rot/Grün unter Schröder auch nicht grade schön. Sozialabbau, Kriegseinsätze. Allerdings eben auch 16 Jahre her, das war noch eine andere Generation. Wenn Baerbock und Habeck den Wahlkampf geschlossen angehen, könnte das wirklich was werden. Was würde eine grüne Regierung bedeuten? Imho erstmal mehr Schulden. Dann einige eher unbequeme Steuererhöhungen, z.B. auf fossile Brennstoffe. Persönlich würde ich mich sehr über Iniativen zum sozialen Wohnungsbau und Investitionen in Bildung und digitale Infrastruktur freuen. Es hängt natürlich auch davon ab, mit wem sie regieren. Grün/Schwarz wäre noch eher ein "weiter so" als GRR. Wobei ich einfach nicht glaube, dass die Linke und die SPD sich auf Bundesebene zusammenraufen. Bleibt noch die Ampel. Die FDP müsste sich dazu programmatisch weit von der Kernklientel wegbewegen. Es könnte wieder sehr lange dauern, bis wir im Herbst eine Regierung haben.

@topic: Laschet vom Vorstand gewählt, damit zu 99% KK. Söder könnte nun nur noch auf eine Urabstimmung o.ä. drängen, aber das würde im schlimmsten Fall die Union zerlegen. Annalenas größter Gegner ist damit sie selbst. Wenn sie im Wahlkampf zu schnippisch auftritt, werden die anderen sich darin laben. Sie muss v.a. im Osten punkten. Die große Unbekannte ist natürlich der weitere Verlauf der Pandemie. Das Impftempo zieht aktuell deutlich an, das wird der Union in die Karten spielen. Von wegen "wir haben es ja doch hingekriegt". Corona wird den Wahlkampf dominieren. Bin gespannt, wie sich die Grünen wirtschafts- und außenpolitisch positionieren werden.

So oder so wird das der spannendste Wahlkampf seit langer Zeit.
 

Gustavo

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LL.M sind halt, wie gesagt, pay your fee get your degree. Wir hatten den Admission Officer von Berkeley als Gast am Lehrstuhl und der sagte, dass in Berkeley noch nie jemand den LL.M. nicht bestanden hätte. Da wären teilweise Chinesen, Russen und Araber, die kaum ein Wort Englisch können, aber die zahlen halt die 85000 im Jahr, die kann man eben nicht durchfallen lassen, sonst kommen die nicht mehr. Und das ist Berkeley, dort ist es immerhin schwer angenommen zu werden. An irgend einer Pupsuni in England kann man den Titel auch für 5000 € ohne jeden Aufwand bekommen. Dasselbe in den USA. Ich würde - zumindest für deutsche Juraabsolventen - behaupten, dass absolut jeder problemlos einen LL.M. bekommen kann, wenn er das nötige Kleingeld hat. Mit schlechten Noten dann halt nicht aus Berkeley oder von der Columbia, sondern von irgend einer No Name Lawschool aus Indiana oder Stellenbosch, Neuseeland, zur Not geht man nach Nordirland :D

Ich kenne die Boalt Hall aus eigener Erfahrung gut und das überrascht mich tatsächlich überhaupt nicht.

LLM von der LSE ist allerdings fast ein bisschen zu perfekt für eine Grüne Kanzlerkandidatin: Ein akademischer Titel, der einem Nicht-Juristen nichts bringt, in einem Fach, das generell völlig Unnütz ist, von einer europäischen Uni, die viel mehr her macht als der Titel rechtfertigt. Quasi 100% der marxschen Arbeitswerttheorie folgend: Wichtig ist einzig und alleine wie viel Arbeit man in etwas steckt, nicht welchen Verkehrswert es hat. Mit einem LLM in Völkerrecht aber ohne rechtswissenschaftlichen Abschluss ist man quasi nur zur Grünen-Vorsitzenden qualifiziert, wobei Annalena heute wohl statt Politikwissenschaft in Hamburg eher European Studies in Maastricht gemacht hätte.


Edit: Wobei ich allerdings auch zustimme, dass "was hat jemand studiert" eigentlich Null Unterschied macht. Gibt kein Fach und/oder vorherige Berufserfahrung, welche einen besonders gut oder schlecht darauf vorbereitet, Politiker zu sein. Glaube auch nicht wirklich, dass "Erfahrung mit Regierungsämtern" einen nennenswerten Unterschied macht, als würden Ämter in Fraktion oder Partei nicht nach denselben Mustern funktionieren.
 
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Wüsste jetzt nicht, was am grünen MP oder ehemaligen Ministern soviel inkompetenter war als das was andere Parteien vorweisen, vor allem wenn ich mir Scheuer und Co. anschaue.
Das hab ich auch nicht behauptet. Was die anderen Parteien im BT angeht: CDU lol, CSU noch loler, FDP doppel-lol (erst recht weil ich mich persönlich für liberal halte), SPD Mitleids-lol, Linke lolnein, AfD nein.

Trotzdem kräuseln sich mir die Fußnägel wenn ich Videos von Veranstaltungen der Grünen sehe. Ich kann mich einfach nicht dazu überwinden solchen Kaspern meine Stimme zu geben. Und den anderen noch weniger.

@Gustavo Ich hab ja eine Summer School an der LSE gemacht. Ich sollte meinen Wikipedia-Artikel anpassen :ugly:
 
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